Was DORMITIO und ASSUMPTIO bedeuten

Viele Gläubige in der östlichen Orthodoxie begehen jährlich am 15. August das Hochfest der DORMITIO, der Entschlafung Mariens; es wird auch „Heimgang“ der allreinen Gottesgebärerin genannt. Damit wird im Grunde dasselbe gefeiert wie bei den Katholiken mit der ASSUMPTIO, ihrer Aufnahme in den Himmel.

Lediglich der Blickwinkel bzw. die Akzentsetzung ist verschieden:
Der Osten konzentriert sich auf die Entschlafung, die katholische Kirche auf die Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel. Der wesentliche Inhalt ist beidesmal derselbe, denn auch die Orthodoxen glauben an die Assumptio, zumal es bereits in der Spätantike erst im Osten, dann später im Westen ein entsprechendes Fest gab.

Der volkstümliche Ausdruck von der „Himmelfahrt Mariens“ ist nicht kirchenamtlich, um naive Mißverständnisse zu vermeiden und die theologischen Unterschiede zu beachten: 
Denn während es bei der Himmelfahrt Christi um seine eigene göttliche Vollmacht geht, mit der ER zu seinem Vater zurückkehrte (für IHN ein aktiver Vorgang), gehört die menschliche Madonna zu den Geschöpfen; sie wurde daher vom dreieinigen Gott in den Himmel aufgenommen (für sie ein passiver Vorgang).

Zurück zur orthodoxen Christenheit: Dort bereitet sich das Kirchenvolk mit einem 14-tägigen „Marienfasten“, das am 1. August begann, auf „Mariä Entschlafung“ vor. Auch die Liturgie ist dort bereits in Vorfreude auf dieses Fest eingestimmt.

Allerdings begehen nicht alle orthodoxen Kirchen das Dormitio-Fest am 15. August, sondern nur jene, die sich am Gregorianischen Kalender orientieren, also die griechische, rumänische und bulgarische Orthodoxie  – hingegen die serbische und russische am 28. August nach dem Julianischen Kalender. Dort beginnt auch das „Marienfasten“ entsprechend später. 

Weitere Infos dazu hier von orthodoxer Seite: https://www.deutsch-orthodox.de/maria-entschlafung/