Nun hat den schimmernden Reigen
der leuchtende Tag vollbracht,
blau-dunkele Schatten steigen
empor aus traumstiller Nacht.
Die Mühle unten am Hügel,
sie steht verschlafen und stumm,
sie dreht die ragenden Flügel
nur einmal noch sachte herum.
Und fern, unter Bergwaldketten
träumt einsam ein blauer See,
es glänzen die lichten Terzetten
am Ufer, so weiß wie Schnee.
Tief waltet die heimliche Stille
und decket die Lande weit,
als schirme ein heiliger Wille
die Träume der Einsamkeit.
Als hätte des Tages Ende
mein Grämen zur Ruhe gebracht.
Ich halte die müden Hände
und segne die stille Nacht.
Frieda Claudy
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Titelbild: Prior Michael Gebhart – 2. Foto: Peter Hahne
Eine Antwort
Ein wunderbares Gedicht. Vielen Dank