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ADVENT: Das Kind von Bethlehem ist zugleich ein KÖNIG der Herrlichkeit

Von Pfarrer Felix Evers

Jedes Jahr sind wir Menschen von neuem eingeladen, den Advent (adventus im lateinischen bedeutet „Ankunft“) als vorweihnachtliche Zeit zu feiern.

Der Adventskranz entspringt als Lesehilfe für Unkundige den Triangeln der Klosterkirchen, deren Kerzen die Anzahl der gesungenen Psalmen angaben. Die vier Kerzen bedeuten die vier Adventssonntage. 

Weil diese Sonntage ihre liturgische Farbe haben, sind natürlich auch die Farben der Kerzen nicht beliebig, sondern die Kerzen sind violett (Farbe der Umkehr und Buße am 1., 2., und 4. Adventssonntag), und die dritte Kerze ist rosafarben (Farbe der Vorfreude am Gaudete-Sonntag, dem 3. Advent). Die dritte Kerze heißt Gaudete, d. h. übersetzt aus dem Eröffnungsvers der Liturgie: „Freuet euch!“

Es geht im Advent, wie auch im Leben insgesamt, nicht darum, als armer Sünder den Kopf hängen zu lassen, sondern in freudiger Erwartung aufrecht durch das Leben zu gehen. In Freud und Leid gehen wir mit einem Gott durch unser Leben, der auch im Tod neues, ewiges Leben schenken wird und dessen bedingungslose Liebe der einzig sichere Trost ist.

Mit diesem Gott, so Theresia von Avila, habe ich einen Lebensbegleiter, mit dem ich 24 Stunden täglich mein Leben teilen kann.

Die weiße liturgische Farbe der Weihnacht hellt also am dritten Adventssonntag, ja das gesamte Leben hindurch die irdisch-schwere Farbe des Violett etwas auf und wandelt diese in ein zartes Rosa der himmlischen Vorfreude; ein sinnfälliges Zeichen des „heiligen Tausches“, dass zu Weihnachten der bettelarme Mensch vom verliebten Schöpfer- und Erlösergott himmelreich geworden ist.

Der Advent beginnt seit dem 3.12. des Jahres 1038 mit dem 4. Sonntag vor Weihnachten –  und zwar am Vorabend. Wir Christen gehen bei jedem Fest durch das Dunkel hindurch zum Licht, um die uralte Tradition zu pflegen, nicht ohne diejenigen zu feiern, in deren Herzen es dunkel geworden ist.

Mit der 1. Vesper beginnt deshalb stets am Vorabend der Sonntag, und nur deshalb gibt es ja auch die „Vorabendmessen“, den „Heiligen Abend“ und die Feier der Osternacht am Karsamstag abends.

Die erste Kerze des Adventskranzes darf also am Vorabend des 4. Sonntags vor dem 25. Dezember, wenn es dunkelt, entzündet werden; die letzte Stunde des Adventskranzes ist mit dem Ende der Adventszeit am Heiligen Abend bei Einbruch der Dunkelheit gekommen, denn dann erst beginnt mit der ersten Christvesper die Weihnachtszeit.

Die erste Kerze eines Adventskranzes ist demnach diejenige, die der rosafarbenen gegenübersteht. Mit einem Windlicht nehmen wir aus der Kirche das Licht mit nach Hause, um die Kerzen des Kranzes zu entzünden; die erste gibt dann der zweiten Kerze ihr Licht, die zweite der dritten, die dritte der vierten, die vierte dann am Heiligen Abend der weißen Kerze an der Krippe zu Füßen des Christbaumes, dessen Kerzen ebenfalls weiß sind als liturgische Farbe der Freude.

Oberhalb des Baumes trägt ein Verkündigungsengel ein Spruchband in den Händen, das das Weihnachtsevangelium in verkürzter Form (das Gloria, „Ehre sei Gott“) beinhaltet.

Die Bedeutung des Advents erschließt sich aus den liturgischen Texten, die wir in der Kirche verkünden. Bis zum 16. Dezember bereiten wir uns auf die Wiederkunft Jesu, des Königs, am Ende der Zeiten vor und meditieren die Frage des Psalms 24: „Wer ist der König der Herrlichkeit?“; erst ab dem 17. Dezember, der Woche des Hohen Advent mit den altehrwürdigen „O-Antiphonen“ zum Magnificat der adventlichen Vesper, singen die liturgischen Texte vom Kind in der Krippe, dessen Geburt wir ersehnen.

Genau dies ist die Bedeutung des jährlich wiederkehrenden Advent: Der König am Ende der Zeiten ist kein Geringerer als das Kind zu Bethlehem. Der „Richter“ am Ende meiner (Lebens-) Zeit ist das Gotteskind, das – wie der barmherzige Vater seinen verlorenen Sohn – sehnsüchtig nach mir seine liebevollen Arme ausstreckt, um mit mir zu gehen.

HIER ein Artikel über unseren Autor als Quizshow-Sieger: https://christlichesforum.info/kath-pfarrer-felix-evers-was-ich-vor-der-ndr-quizshow-leuchte-des-nordens-erlebte/

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