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AfD-Fraktion erinnert mit historischem Abend an die friedliche Revolution von 1848/49

Auf Initiative des Arbeitskreises Geschichte der AfD-Bundestagsfraktion fand gestern anlässlich des 170. Jahrestags der Revolution von 1848/49 in den Räumen des Bundestages in der Berliner Luisenstraße ein „historischer Abend“ statt.

Am Tag der Vereidigung der neuen Bundesregierung erinnerte die AfD-Fraktion damit an die revolutionären Erhebungen im Deutschen Bund, die im März 1848 auch in Berlin begannen und einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zur nationalen Einheit der Deutschen darstellen.

Der Festredner des Abends, Prof. Dr. Christian Jansen von der Universität Trier (siehe Foto), skizzierte die Ursachen der revolutionären Erhebungen, ihre widersprüchlichen Ziele, ihr Scheitern und ihre weitreichenden Konsequenzen:

Diese Revolutionen seien ein historisch einzigartiges Ereignis, sie gehörten zu den seltenen Revolutionen in der Geschichte, die nicht die Folge eines verlorenen Krieges gewesen seien, sondern aus dem Aufbegehren unterschiedlichster Bevölkerungsschichten gegen soziales Elend, Korruption und Ungerechtigkeit hergerührt hätten – daher seien sie den friedlichen Revolutionen in Osteuropa von 1989/90 vergleichbar.

Handikap: Militärische Ohnmacht

Jansen hob die Probleme und Widersprüche hervor, an denen diese Revolutionen gescheitert seien: Die Spaltung Deutschlands in Österreich, Preußen sowie das westlich orientierte „Dritte Deutschland“; die imperialistischen Töne und Vorstellungen über Deutschlands Grenzen, die nur in Kriegen gegen benachbarte Nationen durchzusetzen gewesen seien, sowie den Gegensatz zwischen Sprache und Forderungen der verschiedenen politischen Strömungen. 

So hätten Bauern und Handwerker „Freiheit“ „antimarktwirtschaftlich“ aufgefasst und damit antimoderne Vorstellungen von „Ehrbarkeit“, „Auskömmlichkeit“ und „gemeinschaftlicher“ Nutzung gehabt. Für das liberale Bürgertum der Städte hingegen habe „Freiheit“ vor allem „Meinungsfreiheit“ und „Marktwirtschaft“ bedeutet.

Nicht zuletzt habe sich die Hoffnung der Revolutionäre auf massive Gehorsamsverweigerung in den stehenden Heeren nicht erfüllt, so dass militärische Ohnmacht hinzugekommen sei.

„Dennoch hatte die Revolution nachhaltige Folgen für die weitere politische Entwicklung“, sagte Prof. Jansen weiter. „Erstmals wurden in der Paulskirche ‚Grundrechte des Deutschen Volkes‘ formuliert, die Idee eines Nationalstaates setzte sich in einer breiten Öffentlichkeit durch, auch Preußen bekam 1848 eine Verfassung und das allgemeine Männerwahlrecht wurde eingeführt.“

 „Nation bedeutet gemeinsame Sprache und Kultur“

Prof. Jansen widersprach der geläufigen Meinung, wonach es nach der Revolution zu einem politischen Stillstand gekommen ist und die sog. „1848er“ ihre Ziele spätestens bei der Gründung des Deutschen Reiches 1871 „verraten“ haben.

Vielmehr hätten die liberalen Kräfte ihre politischen Ziele von 1848 weiterverfolgt, aber dabei umgedacht, um zumindest einen Teil ihrer politischen Forderungen umzusetzen. „Ohne die Revolution von 1848 gäbe es heute keinen deutschen Nationalstaat“, sagte der Historiker,  „und was die angebliche Einigung des Deutschen Reiches ‚von oben‘ anbelangt, so wurde sie von einer großen sozialen Bewegung getragen und unterstützt, die im Bürgertum verankert war.“

In der von CHristoph Neumann, Mitglied des Arbeitskreises Geschichte der AfD-Bundestagsfraktion, souverän moderierten Podiumsdiskussion hob Dr. Alexander Gauland, Vorsitzender der AfD-Fraktion, die besondere Triebkraft des Nationalen der Revolution von 1848/49 hervor.

Es stelle eine Konstante in der Neuzeit dar, dass die Menschen in einer politischen Entität leben wollten, die durch eine gemeinsame Sprache und Kultur bestimmt sei.

Damals: „Demagogen“  – heute: „Populisten“

Dr. Götz Frömming, Vorsitzender des Arbeitskreises Geschichte, betonte, dass es wichtig sei, sich dieser Revolution zu erinnern, die heute nahezu keinen Platz mehr im öffentlichen Bewusstsein habe: „Denn die 1848 erstmals festgelegten Grundrechte sind keine Selbstverständlichkeiten, sondern müssen heute wieder verteidigt werden: etwa die Meinungsfreiheit oder die Demonstrations- und Versammlungsfreiheit.“ 

Zudem könne man Analogien zur politischen Sprache jener Zeit ziehen: Seien damals die liberalen bürgerlichen Kräfte als „Demagogen“ denunziert worden, so würden heute diejenigen als „Populisten“ bezeichnet, die am Gedanken der Nation festhielten.

 

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Wow, welch ein Beitrag!
    Jawohl, immer schön rückwärts geschaut vor 170 Jahren, das interessiert das Volk?? Oder nur Politiker unter sich, um schöne Reden zu hören?
    Wer bezahlt eigentlich den klugen Professor samt Hotel/ Übernachtung und Festessen am Abend für seine Erläuterungen aus dem 19. Jahrhundert? Die Politiker haben natürlich auch gut gespeist.

    Da kann ich kostenlos auch noch etwas beisteuern aus alter Schulzeit.
    Zwischen dem 17. und 18, Jahrhundert gab es die Aufklärung: „Sapere aude“
    —-> „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ – das war das Motto von Immanuel Kant. Er war auch ein Großer, ein deutscher Philosoph der Aufklärung. Wird an seinem Geburtstag ein Vortrag gehalten?

    Nein, liebe AfD, besser wäre es, etwas den eigenen Verstand einzusetzen, ob das Volk das interessiert von anno dazumal! Habt Ihr zu viel Zeit?
    ——–

    Im 17. Jahrhundert gab es den Prager Fenstersturz, den Dreißigjährigen Krieg!

    Der Dreißigjährige Krieg
    https://www.xn--dreissigjhriger-krieg-e2b.de/

    “ Der unter dem Namen Dreißigjähriger Krieg bekannte Konflikt dauerte von 1618 bis 1648 und wurde größtenteils auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation ausgetragen. Seine Brutalität, die lange Dauer, das unsägliche Leid der Zivilbevölkerung und die mit dem Krieg einhergehenden Hungersnöte und Seuchen stellte alles bis zu diesem Zeitpunkt Dagewesene in den Schatten.
    Der Konflikt war einerseits ein Glaubenskrieg zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union und gleichzeitig ein Kampf um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich zwischen dem Habsburger Kaiser und mehreren Landesfürsten und dem Reich europäischer Widersacher …“ usw.
    ———

    So, und jetzt wird ins HEUTE geschaut:
    Seit über 70 Jahren gab es in Deutschland keinen Krieg mehr. Wer würdigt das? Eine enorme Leistung, so lange Zeit. Wie sieht es in anderen Ländern aus?
    Da braucht man nicht weit zu schauen. Auch in der Ukraine dauernd Unruhen mit Toten. Tschernobyl, Stadt in der Ukraine … aber wir hatten keine atomare Katastrophe, danke!

    Dann schätzt auch das an Deutschland und erwähnt es, anstatt von der friedlichen Revolution von 1848 zu erzählen.

    1. Sie haben eine seltsame Ansicht:

      * Nein, liebe AfD, besser wäre es, etwas den eigenen Verstand einzusetzen, ob das Volk das interessiert von anno dazumal! Habt Ihr zu viel Zeit? *

      Dann sind Sie auch so gut und kritisieren Sie BP Steinmeier, Er hat ebenfalls zu diesem Ereignis Stellung genommen.

      Während meiner Schulzeit stand ein Spruch an der Wand unserer Schule:

      „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“ (Wilhelm von Humbold, 1767-1835)

      Gott der HERR sagt:

      * Jes 46,9: Gedenkt an das Frühere von der Urzeit her, dass Ich Gott bin und keiner sonst; ein Gott, dem keiner zu vergleichen ist.

      Später wenn der HERR gekommen ist wird es einmal anders!

      * Jes 65,17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, sodass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden.

  2. Die 1848 erstmals festgelegten Grundrechte sind keine Selbstverständlichkeiten, sondern müssen heute nach dem Willen der Herrschenden dem politisch korrekten Zeitgeist angepasst und verändert werden.
    Die Grundrechte dürfen also keinesfalls als statisch und unveränderlich angesehen werden.

    * Heute darf jede Frau ihr Kind zur Hinrichtung freigeben, über meinen Bauch verfüge ich selbst!

    * Ich bin zwar männlichen Geschlechts, fühle mich aber als Frau und lasse den Eintrag im Personalausweis ändern. Umgekehrt gilt dasselbe.

    * 1848 heirateten nur Mann und Frau. Heute gilt die Ehe für alle.

    Nun wollen wir doch mal sehen, wie die Grundrechte zum Wohle aller weiterentwickelt werden. Die Regierung will schließlich jedem gerecht werden und alle individuell zufrieden stellen. Sie wollen ja wieder gewählt werden

    Jesus sagte:

    * Lukas 22,25 Jesus aber sagte zu ihnen: »Die Könige der Völker herrschen gewaltsam über sie, und ihre Machthaber lassen sich ›Wohltäter‹ (= gnädige Herren) nennen. (Menge)

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