In dem ägyptischen Dorf al-Qusiya, rund 50 km von Assiut entfernt, sind Mitglieder der koptischen Familien Fahmy und Azmy gezwungen, sich in den eigenen Häusern zu verbarrikadieren, nachdem sie sich weigerten, “Schutzgeld” an einen muslimischen Klan unter Ahmed Kamel Zaawila zu zahlren.
Zu ähnliche Einschüchterungsversuche gegenüber Christen kam es bereits in Qussiya durch den Clan Zaawila. Anzeigen, die bei der lokalen Polizei erstattet wurden, seien – so das koptische Netzwerk Watani – nicht bearbeitet worden. Deshalb habe sich die Familie Fahmy nun direkt an Innenminister Muhammad Ibrahim gewandt.
“Die Opfer dieser ‚Schutzgeld’-Erpressung”, erklärt der katholische Bischof des Bistums Assiut (Obernil). Kyrillos William, gegenüber dem Fidesdienst, “sind vor allem wohlhabende koptische Familien, deren Mitglieder viel Geld in Kuwait oder in anderen Nachbarländern verdienen.“
Er fügt hinzu: „Die Kriminellen gehen dabei skrupellos vor und begründen ihr Vorgehen mit pseudo-religiösen Motiven, da sie überzeugt sind, dass ein Muslim sich der Güter eines Christen bemächtigen darf.
Auf der anderen Seite sind Christen oft nicht sicher, ob es besser ist, Anzeige zu erstatten oder das Schutzgeld stillschweigend zu zahlen. Dies führt dazu, dass solche Übergriffe zunehmen.
Die Sicherheitsbeamten beklagen zwar, dass Christen nur in wenigen Fällen Anzeige erstatten. Doch gleichzeitig gibt es auch Beweise dafür, dass die Erpresser in manchen Fällen Polizeibeamte bestechen, um straffrei zu bleiben.“
Quelle: Fidesdienst