Am 15. August 1998 wurden zwei koptische Christen aus dem Dorf el-Kosheh in der oberägyptischen Provinz Sohag ermordet aufgefunden.
Die Dorfbewohner nannten der Polizei einen muslimischen Verdächtigen – diese nahm jedoch den 38-jährigen koptischen Christen Shaiboub W. Arsal (siehe Foto) fest; sie zwangen zwei koptische Armeeoffiziere unter Folter, schriftlich zu bestätigen, daß sie gesehen hätten, wie Arsal die beiden Christen ermordete.
Unter massivem Druck der Islamisten verurteilte das Strafgericht von Sohag den unschuldigen Arsal am 5. Juni 2000 zu 15-jähriger Zwangsarbeit.
Sein Anwalt legte Berufung ein, das Gericht schob eine Entscheidung jedoch auf die lange Bank. Im Juli 2010 hätte Arsal aufgrund eines Dekrets des damaligen Präsidenten Hosni Mubarak freigelassen werden sollen, die Sicherheitsbehörden von Sohag hielten ihn jedoch weiterhin gefangen.
Am 26. September 2013 wurde Arsal wegen Hepatitis und einer schweren Entzündung ins Gefängnisspital gebracht, wo er zwei Tage später verstarb.
Arsal hinterläßt seine Frau, zwei Söhne und eine Tochter.
Quelle: Max-Peter Stüssi in CSI/Schweiz