96 Journalisten im Januar mißhandelt, verhaftet und bedroht
In Ägypten haben sowohl die Regierung als auch die Muslimbrüder Angriffe und Gewalt gegen kritische Journalisten intensiviert, beklagt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Allein im vergangenen Monat seien 33 Journalisten unrechtmäßig verhaftet und 31 angeschossen, geschlagen oder mißhandelt worden. 32 wurden durch Morddrohungen und andere Repressionen von ihrer Arbeit abgehalten.
Journalisten, die kritisch über Polizeigewalt berichteten, würden unter dem pauschalen Vorwurf verhaftet, Terroristen zu sein oder mit solchen zusammen zu arbeiten. Die IGFM prangerte das Verhalten der Übergangsregierung scharf an: „Sie versucht systematisch, unabhängige und kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.“
Folter auf offener Straße durch Muslimbrüder
Gleichzeitig würden Anhänger der Muslimbrüder jeden angreifen, der Ausschreitungen und Gewalt der Islamisten dokumentiert. Regelmäßig werden Kameras zerstört, so die IGFM. Vielfach aber sind Journalisten und Anhänger der ägyptischen Demokratiebewegung von Muslimbrüdern auch körperlich angegriffen, zusammengeschlagen und in einigen Fällen auf offener Straße gefoltert oder erschossen worden.
„Die Gewalt und die Unverfrorenheit mit der sowohl die Übergangsregierung als auch die Islamisten Andersdenkende und Kritiker mundtot machen wollen, wächst immer schneller“, stellt IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin fest. Beide Seiten hätten offenbar keinerlei Interesse an Rechtsstaatlichkeit.
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