„Bleibt niemand etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander immer.“ – Mit diesem Bibelvers aus dem neutestamentlichen Römerbrief sind am 7. Dezember ganzseitige Traueranzeigen in Tageszeitungen – darunter der FAZ – für einen der reichsten Deutschen überschrieben: Berthold Albrecht.
Der Katholik – Sohn des Mitbegründers der Supermarktkette Aldi Theo Albrecht (1922-2010) – starb im Alter von 58 Jahren und wurde bereits im November „in aller Stille“ beigesetzt, wie die Familie in den Anzeigen mitteilt.
Darin wird weiter aus Römer 13,8-12 zitiert:
„Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammen gefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
Bedenkt die gegenwärtigen Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag.“
Außerdem wird aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja (57,1-2) zitiert:
„Der Gerechte kommt um, doch niemand nimmt es sich zu Herzen. Die Frommen werden dahingerafft, doch es kümmert sich niemand darum. Weil das Unrecht herrscht, wird der Gerechte dahingerafft. Aber er gelangt zum Frieden; und wer seinen Weg geradeaus ging, ruht aus auf seinem Lager.“
Weiter heißt es in der Anzeige, die an die Trauerpredigt angelehnt ist:
„Als Christen glauben wir an die Gemeinschaft der Heiligen. Das heißt: Auch der Tod kann uns letztlich nicht von unseren Lieben trennen, die nicht mehr auf der Erde leben. Mögen sie auch unseren Blicken entzogen sein, wir bleiben durch Glaube, Hoffnung und Liebe mit ihnen und sie mit uns verbunden.“
Unterzeichnet ist die Anzeige mit den Worten:
„In ewiger Liebe und Dankbarkeit. Babette Albrecht mit Kindern und Familienhund sowie der gesamten Familie Albrecht.“
Berthold Albrecht war Vorsitzender einer jener Familienstiftungen, die Aldi-Gesellschafter sind. Bertholds Onkel Karl und sein Vater Theo Albrecht gelten als Erfinder des Discount-Prinzips und schrieben damit Wirtschaftsgeschichte. Mit einem schmalen Sortiment und einfachen Betriebsabläufen hielten sie die Kosten niedrig und konnten so niedrigere Preise verlangen als die Konkurrenz. Weltweit hat Aldi mehr als 9.800 Filialen, darunter 4.300 in Deutschland. Der Jahresumsatz liegt nach Schätzungen bei etwa 58 Milliarden Euro.
Quelle: evangelische Nachrichtenagentur www.idea.de
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Danke für die Info!