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Dr. Alexander Kissler: Organspende, nein danke!

Der Publizist, Buchautor und „Focus“-Mitarbeiter Dr. Alexander Kissler äußerte sich am 18.10.2011 in der anspruchsvollen Debattenzeitschrift  „The European“ kritisch zum „Hirntod“-Konzept und der staatlich forcierten Organspende von Sterbenden („Hirntoten“). Seine Stellungnahme beginnt mit den Worten:

„Seit Jahren reden Politiker, Ärzte, Ethiker, Kirchen auf mich ein: Organspende sei eine gute Sache, sei Bürger- und Christenpflicht. Niemand sollte abseits stehen. Mit der Organspende könne man nach dem eigenen ein fremdes Leben retten. Gibt es eine beglückendere Aussicht, einen solidarischeren Akt?“

Der Verfasser unterscheidet  zu Recht klar zwischen der Organspende von Lebenden und der Organentnahme bei „Hirntoten“; er schreibt:

„Nichts habe ich einzuwenden gegen die Lebendspende, zu ihr wäre ich bereit. Ich möchte aber nicht zerteilt und zerstückelt werden, sobald Großhirn, Kleinhirn, Hirnstamm erloschen sind. Ich möchte nicht bei schlagendem Herzen, pochendem Puls aufgeschnitten werden, damit man mir Herz, Niere, Leber entnehmen und einem andernorts ebenso atmenden, schlagenden Leib einpflanzen kann, dessen Hirn noch messbare Signale aussendet.“

Die Hirntod-These ist noch relativ neu; sie trat zeitgleich mit den Fortschritten der Transplantationsmedizin und damit dem Bedarf an Organen auf.  –  Dr. Kissler erläutert hierzu:

„Erst 1968 wurde der Hirntod als Tod des ganzen Menschen´festgeschrieben. Seitdem gibt es jene lebenden Leichen, jene untoten Toten, derer die Medizin bedarf. Etwa acht bis zehn Prozent der Patienten, die auf Intensivstationen sterben, kommen als Organspender in Betracht. Bei ihnen muss der Hirntod vor dem Herztod eintreten. Nur so ist gewährleistet, dass die Organe frisch bleiben. Bis zu sieben Stunden muss ein möglicher Organspender nach dem Hirntod weiter versorgt werden. Solange schlägt das Herz, funktioniert der Kreislauf, atmet der Mensch oder wird er beatmet. Erst das Messer des Chirurgen trennt den Lebensfaden ganz durch.“

Hier der vollständige Artikel: http://www.theeuropean.de/alexander-kissler/8507-hirn-oder-herz

 

Kommentare

2 Antworten

  1. während eines“ Hirntoten,“ die Organen in Vollnarkose, entnommen werden,
    empfinden diese aber auch Schmerzen, der Puls steigt, sie schwitzen. daraufhin, muss die Narkose vertieft werden, aso Opiaten nachsprtizen; das kann jeder Anästhesist bestätigen !
    Wo die Grenze zwieschen Leben und Tod, liegt, wissen wir nicht so genau.
    Auch über das Leben, wissen wir wenig.

    1. Für die Multiorganentnahme wird keine Narkose gegeben. Es wird lediglich die Muskulatur gelähmt (Relaxation), damit es nicht zu Abwehrbewegungen kommt. Tote bekommen keine Narkose!

      Die Fragwürdigkeit des Hirntodkonzeptes ist mir als Anästhesist bewußt. Ich bin Gegner des Transplantationsgeschäftes!

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