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Als Kardinal Woelki durchs Fegefeuer ging…

Von Peter Hahne

Die Kirche zeigt Gesicht. Wieder einmal. Und zwar ihr wahres. Diese ganze Bigotterie schreit zum Himmel. Der „Fall“
Woelki ist ein erneutes Beispiel für das gnadenlose Pharisäertum eines Klerus, der sich gern gegenseitig als „Brüder“ anspricht.

Was für eine Mogelpackung! Der Kölner Erzbischof stand wie kein anderer im (öffentlichen!) Feuer seiner „Mitbrüder im Bischofsamt“. Und das war kein „Glutofen voller Liebe“ (Martin Luther), das war Fegefeuer auf Erden. Ein beispielloses klerikales Kesseltreiben.

Ranghöchste Zeitgeistliche, ganze Ordinariate übertrafen sich unverhohlen in verbaler Steinigung.

Woelki habe die Aufklärung der Kölner Missbrauchsskandale vertuscht und verschleppt, habe der Gesamtkirche
schwer geschadet und sei der Hauptverursacher der Massenaustritte — übrigens auch aus der EKD gleich mit. Zusammen mit willfährigen Journalisten wurde gegen den Kardinal gehetzt und getrommelt, was das Zeug hält.

Und nun? Kein einziger der Fegefeuer-Hirten hat so gründlich aufgeklärt und Maßnahmen ergriffen wie Woelki. Diese ganzen „Greta ist wie Jesus“-Phantasten, angefangen vom Berliner Oberhirten Koch, sind schnell in Deckung
gegangen.

Wo waren denn die Bätzings und Marxens bei der Aufklärung?! Ja, und wo sind sie jetzt?! Nach diesem
„Freispruch erster Klasse“, so der Deutschlandfunk.

Wo ist das öffentliche Schuldbekenntnis, die zerknirschte Bitte an Woelki um Verzeihung?! Das fordert doch Kirche dauernd. Von anderen natürlich: von der ach so klimafeindlichen Wirtschaft, von den vorgestrigen Anti-Gender-Hardcore-Katholiken. Überall werden die
Splitter gesehen, nur im eigenen Auge sieht der Klerus den Balken nicht.

Klar, es geht ja auch um etwas ganz anderes: Die wollten im Sog des Missbrauchsskandals gleich die Theologie von Kardinal Woelki entsorgen. Weg! Auf den Müll wie Müller, den „Fundamentalisten der Glaubenskongregation“ oder im weitesten Sinne sogar Ratzinger. Ein Münsteraner Kirchenrechtler (!) nennt im offiziellen Bistumsblatt unverhohlen die Motivation: „Woelki vertritt stockkonservative Positionen.“

Die letzten Barrieren auf dem suizidalen Synodalen Weg zur finalen Protestantisierung gilt es auszuräumen. Ohne Rücksicht auf Verluste. Den Limburger ach so lieben Mitbruder war man auf die gleiche Art losgeworden. Dasselbe Spiel bei Tebartz van Elst: Man schlug auf den „Protzbischof“, meinte jedoch seine Theologie.

Ich schrieb damals in Europas größter Sonntagszeitung „Bild am Sonntag“: „Die 30 Millionen für ein riesiges denkmalgeschütztes Ensemble in Limburg sind doch Peanuts — wenn man bedenkt, dass der Münchner Marx sein Palais für schlappe 8,7 Millionen mal kurz hat renovieren lassen.“ Aber was macht das schon, wenns ein Kreuzverleugner tut?!

Der Klerus entfernt sich immer weiter vomKirchenvolk mit seiner privaten (Doppel-)Moral. Übrigens: Die billige Anbiederei in Sachen Flüchtlingspolitik und „Licht aus am Dom“ bei Querdenker-Demos hat Woelki nichts genutzt. Seine begeisterten rotgrün-klerikalen Bündnisgenossen von damals gehören nun zu den Haupthetzern. Man kann also aus einem „Fall“ auch etwas fürs Leben lernen. Selbst ein Kardinal.

Wir danken dem Bestsellerautor Peter Hahne für seine freundliche Abdrucksgenehmigung. Erstveröffntlichung dieses Beitrags in der „Tagespost vom 25. März 2021

Kommentare

8 Antworten

  1. WARUM WIR IN DER NEUEN VÖLKERWANDERUNG DIE IDEE DER PHILOSOPHIA PERENNIS BRAUCHEN
    ALLGEMEIN 12. November 201712
    Es gibt ein starkes philosophisches und gesellschaftliches Ideal, das wir der islamischen Ideologie entgegensetzen können: es ist jenes der philosophia perennis. Dort, wo alles brüchig ist und aus unseren abendländischen Sicht menschenverachtende Barbaren zunehmend die Macht an sich reißen, bekommt die Besinnung auf das Bleibende, auf von Konventionen, Konfessionen, Religionen, Kulturen und weiteren soziologischen Einflussfaktoren unabhängige Werte, die in einer ebenso unabhängigen Metaphysik wurzeln, eine ganz neue Relevanz.

    https://philosophia-perennis.com/2017/11/12/philosophia-perennis/

  2. Nicht, dass dem Kardinal nicht auch Unrecht widerfahren wäre; mein Mitleid für ihn hält sich trotzdem in Grenzen. Er wird es sicher aufarbeiten und verkraften. Die missbrauchten Menschen jedoch leiden ja nach dem ihr Leben lang unter ihren schlimmen Erfahrungen. Ihnen gilt meine volle Anteilnahme!

  3. Guter Artikel und ich freue mich, dass Kardinal Woelki standhaft geblieben ist und sich jetzt auch hinter dem Vatikan bzgl. Segnung der Homopartnerschaft gestellt hat. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir unbedingt Hirten, die bereit sind, diesen verderblichen Zeitgeist, der letztlich nur von Gott wegführt, die Stirn zu bieten. Weiter so, Kardinal Woelki!

  4. Herr Peter Hahne hat das schon richtig erkannt. Die Kath. Kirche muss sich runderneuern und alle, die für die Missstände Verantwortlich sind (Marx mit der Abnahme des Kreuzes und um den Moslems zu gefallen) zum Austritt zwingen.

  5. Die billige Anbiederei in Sachen Flüchtlingspolitik und „Licht aus am Dom“ bei Querdenker-Demos hat Woelki nichts genutzt. Seine begeisterten rotgrün-klerikalen Bündnisgenossen von damals gehören nun zu den Haupthetzern. Man kann also aus einem „Fall“ auch etwas fürs Leben lernen. Selbst ein Kardinal.

    Vollkommen richtig erkannt. Die „billige Anbiederei“ hat ihm nichts gebracht. Gleichwohl freue ich mich darüber, dass eine Rückbesinnung zum Kerngeschäft unseres Glaubens erkennbar ist.
    Das verdient meine volle Unterstützung.

    MfG

    1. Sehr besorgt beobachtete ich die anfänglichen Verständigungs-Versuche von Kardinal Woelki mit den meinungsdiktatorischen Mainstream-Schreiberlingen, insbesondere in Köln !

      Dabei hätte er eigentlich wissen müssen, daß diese der Katholischen Kirche immer nur dann einen guten Stellenwert einräumen, wenn ihre „Repräsentanten“ sich mehr und mehr dem Kurs rot-grüner Journalisten und ihren Bestrebungen annähern.
      Zusammen mit diesen Mediengewaltigen sympathisierende „Theologen“ und alle anderen reformwütigen Kräfte innerhalb der Kirche leisten willig Beihilfe zur sogenannten „Demokratisierung“ der Katholischen Kirche bis hin zur Auflösung ihrer Glaubensgrundlagen.

      Mit der Rückbesinnung zu seiner eigentlichen Aufgabe, der Stärkung und dem Erhalt des christlichen Glaubens zu dienen, und daraus Orientierung vorzugeben, geht Kardinal Woelki nun einen steinigen Weg.
      Aber es gibt immer noch viele Christen, die ihn dabei begleiten werden, besonders auch im GEBET !

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