Im Blickpunkt: Lebensrecht der Ungeborenen und Schutz der Ehe von Mann und Frau
Die Bischofskonferenz der USA hat jetzt ein 6-Punkte-Programm für die Präsidentschafts-Wahl 2012 vorgelegt; die Stellungnahme lautet übersetzt: „Gewissensbildung fürs gläubige Bürgertum. – Ein Aufruf der katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten zur politischen Verantwortung.“
Erzbischof Timothy Kardinal Dolan von New York, der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, wird nun deutlicher als sonst üblich. Es geht ihm vor allem um sechs Punkte für die nächste Wahl:
An erster Stelle steht der Schutz des menschlichen Lebens und damit verbunden eine klare Kritik an den Abtreibungsgesetzen. Dabei wird auch die Gewissensfreiheit von Ärzten und medizinischem Personal eingefordert. – An zweiter Stelle steht die Ehe als lebenslange Verbindung von Mann und Frau und ihr staatlicher Schutz.
Nach diesen beiden zentralen Aspekten folgen Überlegungen zur Wirtschafts- und Finanzkrise, Arbeitsplatzproblemen, Armut in den USA, Einwanderung – und schließlich Krieg und Terrorismus.
Die kirchliche Stellungnahme betont vor allem die „Freiheit der Kirche“ („libertas Ecclesiae“). Die Bischöfe erläutern, daß die Kirche sich in das öffentliche Leben „einmischen“ kann und soll, gerade wenn es um sittliche Maßstäbe geht, da die Erziehung zu moralischen Werten einen fundamentalen Dienst darstellt und stets mit dem amerikanischen Demokratieverständnis verbunden war.
Dieses Dokument der Bischofskonferenz ist kerniger und eindeutiger, als man dies etwa von europäischen Bischofskonferenzen gewohnt ist. Die immer wiederkehrende Forderung ist der Schutz des menschlichen Lebens, „das unantastbare Recht auf Leben“. Auch in Fragen der Bioethik bzw. Gentechnik gebe es Handlungen, die „in sich schlecht“ seien und „niemals gerechtfertigt werden können“, wenn diese sich gegen das Lebensrecht des Menschen wenden.