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Amsterdamer "Madonna": Will sie eine Einheit der Menschheit ohne Christus?

Von Felizitas Küble

Die „Marienerscheinungen“ von Amsterdam (die 1945 begonnen hatten) ziehen weltweit immer mehr Kreise. Zahlreiche Bischöfe und oft über hundert Priester nehmen an dem jährlichen „Gebetstag der Frau aller Völker“ teil, der früher in Amsterdam stattfand, danach passenderweise in Heroldsbach, später in Köln oder Düsseldorf, wo er auch in diesem Jahr demnächst veranstaltet wird.
Dutzende von kirchlichen Würdenträgern senden ein wohlwollendes bis begeistertes Grußwort zu diesem „marianischen“ Kongreß, darunter aus Deutschland seinerzeit z.B. Bischof Walter Mixa, als er noch Oberhirte von Eichstätt war. Besonders eng verbunden mit den Amsterdamer Vorgängen fühlte sich Kardinal Joachim Meisner, der von 2012 bis 2016 mehrfach die Festpredigt bei den „Gebetstagen“ hielt.

Wir haben uns im CHRISTLICHEN FORUM kürzlich kritisch über das sog. „Gnadenbild“ geäußert, das eine strahlende Frau direkt vor dem Kreuz zeigt (dabei Christus komplett verdeckend), die ihre Füße selbstherrlich auf eine Erdkugel stellt und aus deren Händen (mit Wundmale!) Lichtstrahlen hervorgehen.
Die vermeintliche Gottesmutter und MAGD des HERRN präsentiert sich hier gleichsam wie eine Erdgöttin oder universale Weltenherrscherin. (Näheres dazu HIER)
Die Verdrängung unseres göttlichen Erlösers durch ein Erscheinungsphänomen geht aber nicht „nur“ bildlich vonstatten, sondern auch in Wort und Tat, denn die Frau-aller-Völker-Gebetstage legen größten Wert auf eine vielbeschworene „Einheit“ der Menschheit, wobei sich Christus letzten Endes als entbehrlich erweist, die Taufe ebenso.
Es scheint im Sinne synkretistischer (religionsvermischender) Tendenzen völlig zu genügen, wenn sich die Anhänger verschiedener Religionen (man müht sich besonders um Muslime) zur „Frau aller Völker“ bekennen; eine eigentliche Bekehrung zum Christentum ist dann offenbar nicht mehr vonnöten.
Diese Denkweise ist nicht etwa einer bloß politischen Toleranz geschuldet oder dem Versuch, die massenhaft eindringenden Muslime der letzten Jahre durch besondere Freundlichkeiten dem christlichen Glauben näherzuführen.
Bereits vor 12 Jahren dokumentierte die Erinnerungs-Publikation über den Gebetstag von 2005 (siehe Foto), daß es hier grundsätzlich darum geht, Nichtchristen aus aller Herren Länder zur „Frau aller Völker“ zu führen, wobei Maria nicht mehr – wie sonst üblich –  einen hilfreichen Weg zu Christus darstellt, sondern selber das Ziel darstellt  – und Christus hierbei völlig nebensächlich ist bzw. als interreligiöser Störenfried bisweilen komplett ausgeblendet wird.

Der Hauptredner, Pater Paul Maria Sigl, spricht in seiner Grundsatzrede über alles Mögliche, über Maria, die Erscheinungen von Amsterdam und anderswo, über Papst Johannes Paul II. und Mutter Teresa, über Liebe, Frieden, Freude, vor allem über die „Einheit“ –  nicht etwa „nur“ unter den Christen, sondern zwischen den verschiedenen Religions-Anhängern, über die „geeinte“ Menschheitsfamilie etc.
Wie passend ist es da, daß sich die Erscheinungs-Maria in Amsterdam als „Frau aller Völker“ bezeichnet  –  und nicht etwa als Gottesmutter oder Mutter des HERRN etc., denn dann würde ja das Hindernis CHRISTUS (das Zeichen, dem widersprochen wird!) wenigstens indirekt zur Sprache kommen.
Die Rede des Geistlichen aus Rom ist auf sechs vollen Din-A-4-Heftseiten dokumentiert  –  und nun kommt der Clou, freilich ein trauriger: In der ausführlichen Ansprache  des hochrangigen Pater Sigl (der die ordensähnliche „Familie Mariens“ leitet) kommt das Wort JESUS oder CHRISTUS nicht ein ein einziges Mal vor.

Stattdessen ist in dem Heft mehrfach von einer „wunderbaren Heilung von Muslimen“ die Rede, einer überraschenden Genesung von Krankheiten nach Gebeten zur „Frau aller Völker“, wobei die Betreffenden freilich ihrem Islam weiter die Treue halten  –  das wird anscheinend als selbstverständlich angesehen und jedenfalls mit keiner Silbe bedauert.
Es ist bekannt, daß Maria im Koran eine gewisse positive Würdigung erfährt, freilich nur als Mutter des „Propheten“ Jesus, wobei die Gottheit Christi ausdrücklich bestritten wird.
Wenn gegenüber Muslimen auf die Madonna hingewiesen wird, um einen „Anknüpfungspunkt“ zu haben, dann ist das gewiß in Ordnung  –  aber nur, wenn man dabei nicht stehen bleibt, sondern den Weg zu ihrem göttlichen Sohn aufzeigen will.
Wo dies bewußt unterlassen wird, beginnt im Grunde ein antichristlicher Weg, der nicht etwa dadurch besser wird, indem man ihn mit der Verehrung einer „Frau aller Völker“ bepflastert. Vielmehr ist dies zusätzlich noch eine unzulässige Vereinnahmung der Mutter des HERRN, die von ihrem Sohn nicht zu trennen ist.

Typisch für diese Mentalität ist auch der Bildbericht im vorletzten Blatt dieser Zeitschrift, in dem es heißt, daß zwei indische Frauen auf dem Amsterdamer Gebetstag vor dem „Gnadenbild“ zu tanzen begonnen haben (siehe Foto): „Bewußt wollten sie als Hindus zu Ehren der Mutter aller Völker tanzen.“
Das Problem sind nicht diese Tänzerinnen als solche (die subjektiv sicherlich wohlmeinende Absichten hegen), sondern die gezielt geplante Durchführung und Deutung dieses Gebetstags als Dokumentaton einer „geeinten Menschheit“  – ohne Christus, aber mit einer sogenannten Frau aller Völker…

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.

Kommentare

0 Antworten

  1. >>Lesen Sie doch noch mal die „Offenbarungen“ aus Fatima.<<
    @zeitschnur: Ich lese auch die Offenbarung des Johannes. Geschrieben lange vor dem von ihnen zitierte Ultramontanismus und Antimodernismus. Und ja, es gibt durchaus auch Parallelen.

  2. @ Gerd
    Die von mir angesprochene „Naivität“ beruht hauptsächlich auf dem Wort „alle“. Es gibt ein Lied, daran erinnert mich dieses Gebet: Wir kommen alle, alle in den Himmel!
    Gott sei Dank haben wir einen reichen Schatz an Gebeten. Die Formulierungen der einzelnen Rosenkranzgesätze sind doch Lebensstationen aus dem Leben Jesu und Mariens. Die alten Marienlieder sind auch o. k., wobei dort nicht die Allerlösung angepriesen wird.
    Ebenfalls darf die Verehrung der Mutter Gottes nicht unnötig übertrieben werden; unpassend wären z. B. Marienlieder zur Opferung und als Zwischengesang im Hochgebet bzw. Wandlungsworten der hl. Messe.
    Damit würde Maria zu deutlich in den Vordergrund gerückt.
    So wie das Amsterdamer Bild es schon zeigt: Maria riesengroß vor dem Kreuz stehend, das kann es nicht sein!

  3. @ Gerd.
    Für „alle Seelen“, auch für die verlorenen in der Hölle brauchen wir nicht beten. Niemand holt sie da wieder raus.
    Bitte schauen Sie in einem Katechismus nach.
    Natürlich können Sie für die Bekehrung von Schwerverbrechern beten. Man kann auch für die vielen Seelen im Fegefeuer beten.
    Jene, die schon im Himmel sind, können wir um Fürsprache anrufen.
    Ich lehne den Fatima-Zusatz übrigens auch deshalb ab, weil er mir zu naiv formuliert ist.
    Wenn er gebetet wird, schweige ich. Ich gehe aber zu dieser Form des Rosenkranzgebetes nur ganz selten, lieber zur überlieferten Form ohne Zusatz.
    Ansonsten lebe ich meinem Alltag, der schon einiges von mir abfordert.
    Der Katechismus gehört zu meinem Lesestoff nach einem anstrengenden Arbeitstag.

    1. >>Für „alle Seelen“, auch für die verlorenen in der Hölle brauchen wir nicht beten. Niemand holt sie da wieder raus.<>Ich lehne den Fatima-Zusatz übrigens auch deshalb ab, weil er mir zu naiv formuliert ist.<>Wenn er gebetet wird, schweige ich.<>Ich gehe aber zu dieser Form des Rosenkranzgebetes nur ganz selten, lieber zur überlieferten Form ohne Zusatz.<<
      Hauptsache Sie und ich gehen. Alles andere ist nebensächlich.

    2. @Dorrotee
      Vielleicht noch eine Bemerkung über die Naivität von Gebeten. Nehmen wir den Rosenkranz ohne den Fatima Zusatz. Wie viel Naivität ist nötig um folgende Sätze zu beten: Den du o Jungfrau vom hl. Geist empfangen hast. Den du o Jungfrau (!) geboren(!) hast. Der dich o. Jungfrau in den Himmel aufgenommen hat, oder last but not least, der dich o Jungfrau im Himmel gekrönt hat? Ist es naiv zu glauben, dass Jesus übers Wasser gelaufen ist und ihm Petrus entgegenkam? Vollkommen naiv wenn nicht sogar absurd wird es, wenn wir in der hl. Messe den Leib des Herrn empfangen. Ein Gebet nicht zu sprechen weil es naiv formuliert wird ist nun wirklich kein Argument. Sonst müssten sie bei „Wunderschön prächtige, hohe und mächtige, liebreich, holdselige Jungfrau“ einen Schreikrampf bekommen. „Liebreich und holdselig.“ Der Gipfel der Naivität.

      1. @ Gerd, die Sache ist die, dass der Glaube absurd und naiv ist, aber deshalb ist nicht alles, was absurd und was naiv ist, auch gleich richtiger Glaube.
        Was Sie machen, ist gefährlich, weil der Glaube schlussendlich übervernünftig ist, so ist nicht gleich alles, was vordergründig unvernünftig daher kommt, auch gleich richtig.
        Es ist in der Tat komplett unfassbar, dass Gott Mensch geworden ist, und nach der schlechten Erfahrung, die er mit den Menschen gemacht hat, auch noch Eucharistie wird.
        Aber die pure (Glaubens)Tatsache, dass Gott etwas unfassbares tut, ist kein Argument, dass anderes, was ebenfalls unter die Kategorie „unfassbar“ fällt, wie diese oder jene Marienerscheinung, gleichfalls wahr ist.

      2. @ Ester
        Der Glaube ist weder absurd noch naiv. Vernunft und Glaube widerstreiten nicht gegeneinander. Schon im NT wird darauf bestanden, vernünftig zu leben und zu glauben.
        Es ist aber zu fragen, ob nicht manchmal die sogenannte, vermeintliche Vernunft naiv und absurd ist. Bekanntlich ist die Weisheit der Weisen Torheit vor Gott. das ist aber kein Plädoyer gegen die recht verstandene Vernunft.
        Vernunft kommt stets von „Vernehmen“, schöpft also nicht aus sich selbst: Credo ut intelligam.
        Es gilt vielmehr immer zu prüfen, ob etwas, das man glaubt, auch einem anspruchsvollen Vernunftbegriff entspricht.

    3. @Dorotee
      Dies mit dem Schweigen bzw. leise beten kenne ich!!!
      Das mache ich immer beim „Vater Unser“. An der Stelle wo alle „…und führe uns nicht in Versuchung“ beten, bete ich „….und lass ujns nicht in Versuchung geraten“! Da es falsch in der Kirche gebetet wird!! Aber mit den „Neuen Messe“ kann ich je nichts anfangen.
      Den Fatima-Zusatz hingegen bete ich schon!
      Gaby

      1. Ergänzung:
        Ich bete das Vater Unser schon viele Jahre anders
        Irgendwann habe ich gespürt, dass dies falsch sein muss. Seither bete ich diesen Satz anders.
        Gefunden habe ich dies dann als Bestätigung im Katechismus:
        2846 Diese Bitte wurzelt in der vorhergehenden, denn unsere Sünden sind die Früchte unserer Zustimmung zur Versuchung. Wir bitten unseren Vater, uns nicht in Versuchung zu „führen“. Es ist nicht einfach, den griechischen Ausdruck, der so viel bedeutet wie „laß uns nicht in Versuchung geraten“ [Vgl. Mt 26,41] oder „laß uns ihr nicht erliegen“ in einem Wort wiederzugeben. „Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung“ (Jak 1,13); er will uns vielmehr davon befreien. Wir bitten ihn, uns nicht den Weg beschreiten zu lassen, der zur Sünde führt. Wir stehen im Kampf „zwischen dem Fleisch und dem Geist“. So fleht diese Bitte des Vaterunsers um den Geist der Unterscheidung und der Kraft.
        _________________
        Seither bete ich dies so.

      2. Nun ja, da muss jeder wissen, was er macht, aber genau das Vaterunser ohne irgendwelche Zusätze ist das Gebet, dass Christus selber uns gelehrt hat und dazu noch in Aramäisch, nicht in Griechisch und um die Aramäische Deutung drückt sich der KKK ja sehr nett.
        Persönlich habe ich diese Stelle immer so verstanden, dass wir es verdient hätten und es nix als gerecht wäre, wenn wir in die Versuchung geführt werden, und deshalb drum bitten sollen, dass genau das nicht geschieht.

  4. Wie hier Erscheinungen, die echt sind, als „antichristlich“ bezeichnet werden, solche aber die tatsächlich antichristlich“sind (Luther, „Papst“ F. usw.) nicht erkannt werden, ist schon aufschlussreich!!
    Gaby

  5. Hat dies auf Des katholischen Kirchfahrters Archangelus unbotmäßige Ansichten – ob gelegen oder ungelegen. rebloggt und kommentierte:
    In der Tat scheinen mir einige „marianische“ Strömungen in unserer Zeit etwas suspekt. Die Autorin hat die Grundzüge eines enthusiastischen (und immer etwas aufgesetzt wirkenden) Maria-Kultes treffend skizziert. Wobei sich in der krankhaften Form bezeichnenderweise exzessives Schwärmertum mit enggeistiger Ignoranz verbindet.
    Dass dies von den genannten „halb-und-halb-konservativen“ Bischöfen unterstützt wurde, wundert mich nicht, scheint doch jedes Mittel recht, um die irritierten Schäfchen noch irgendwie bei der Stange zu halten. Auch wenn – wie in besagtem Beispiel deutlich– die zeitgeistige Idee der „one world – one religion“ Pate steht.
    Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Auch im traditionalistischen Spektrum scheint mir die Mutter öfters den Sohn zu verdecken – allein dies schon ein klarer Hinweis, dass da etwas nicht stimmen kann. So beobachte ich öfters einen schon bizarr zu nennenden Fatima-Kult, der für manchen bereits vor dem Evangelium zu rangieren scheint. Die Auslegung von Fatima und die Exegese der „Hirtenkinder“ nimmt dann beinahe Züge einer Ersatzreligion an. Betet man den Rosenkranz wie ich (aus denselben Gründen wie die Autorin) ohne Zusatz „O mein Jesu“, zieht man bereits befremdete Blicke auf sich.
    Wie Pater Niklas Pfluger zu sagen pflegt: Katholisch ist das nicht.
    Mein persönlicher Marianismus ist übrigens mit Joh 2,5 umfassend umschrieben: Was er euch sagt, das tut. Diese marianische Offenbarung genügt völlig, da hat jeder wirklich genug zu tun…

    1. >>Betet man den Rosenkranz wie ich (aus denselben Gründen wie die Autorin) ohne Zusatz „O mein Jesu“, zieht man bereits befremdete Blicke auf sich.<<
      In unserer Gemeinde (Bistum Münster) ist es genau umgekehrt. Da versuchte schon der PGR vor längerer Zeit diesen Zusatz zu unterbinden und ich ernte, mit einigen wenigen "Mitstreitern" argwöhnische Blicke wenn wir dieses Gebet einstreuen. Mittlerweile sind wir unter uns. Checken wir dieses Gebet doch mal auf seine Katholizität:
      "O mein Jesus" …..sehr katholische Anrede.
      "verzeihe uns unsere Sünden"…..eine Bitte die in jeder Beichte ausgesprochen wird.
      "bewahre uns vor dem Feuer der Hölle"……soll ich die Stellen in der frohen Botschaft zitieren in denen der Herr vor dem Feuer der Hölle warnt oder, noch besser, einige Kirchenväter zu Wort kommen lassen?
      "für alle Seelen in den Himmel"…..Niemand kommt zum Vater (im Himmel) außer durch mich! dieses Wort wird unserem Herrn zugesprochen, ergo: sehr katholisch diese Bitte.
      "besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen"…….dabei sollte man sich selber erst an die Brust schlagen und fertig ist.
      Ich verstehe nicht, wie man dieses Gebet als "nicht katholisch" ablehnen kann.
      In Belgien gibt es zur Zeit einen katholischen(!) Orden (Broeders van de Liefde) die in ihren psychiatrischen Kliniken Euthanasie praktizieren. Noch bis zum 31. August (und vielleicht darüber hinaus?) dürfen die sich katholisch nennen. Also: Euthanasie im Namen der katholischen Kirche. Was tut die Mehrheit der Katholiken hierzulande? Echauffieren sich über das Fatima-Gebet während des Rosenkranzes. Man kann gar nicht soviel essen…….

      1. „…führe alle Seelen in den Himmel…“
        Wir wissen nicht, wie viele Menschen in den Himmel kommen. Alle Seelen können nicht in den Himmel gelangen. Zudem können die Seelen, die schon in der Hölle sind, nicht mehr gerettet werden.
        Diese Anrufung deutet auf eine Allerlösung hin; eine solche kommt in nicht-katholischen Irrlehren häufiger vor:
        Wir kommen alle in den Himmel und selbst die Hölle wird sich auflösen, und alle Seelen werden gerettet sein….
        Das ist aber nicht katholisch. Deutlich nachzulesen im Katechismus und auch in der Bibel.
        Papst Benedikt hat schon versucht, die richtige Übersetzung bei den Wandlungsworten für die ganze Weltkirche einzuführen. Pro multis: also „für viele“.
        Allein daraus können wir erkennen, dass nicht alle Seelen tatsächlich das ewige Leben erwerben, wenngleich Christus für alle gestorben ist.
        Aber er zwingt sein Heil niemandem auf.
        Deswegen halten wir uns besser an das Vaterunser und die kirchlichen Gebete.

      2. „Wir wissen nicht, wie viele Menschen in den Himmel kommen. Alle Seelen können nicht in den Himmel gelangen.“
        @Dorrotee
        Und was hindert den Gläubigen daran, den Herrn anzuflehen er möge alle Seelen in den Himmel führen? Selbst die von Martin Luther oder Josef Stalin?
        In unserer Gemeinde, (7000 Seelen), beten fünf Gläubige regelmäßig den Rosenkranz. Wenn diese fünf, oft unter dem Gespött der Gemeindemitglieder dieses Gebet pflegen und dann in einem christlichem Forum lesen dürfen, dass dies dann wohl doch nicht katholisch ist, bekommt der Begriff Erbsenzählerei eine eigene Dimension. Hier wird so argumentiert als wäre das Beten des Rosenkranzes eine Massenbewegung. Das ist sie, mit Verlaub, sicher nicht. Der Rosenkranz wird, egal ob mit oder ohne Zusatz, in den Gemeinden belächelt, bespöttelt und sogar aktiv bekämpft. Willkommen in der Wirklichkeit.

      3. Der Zusatz ist, einfach fragwürdig, richtig ist, dass wir alle darum bitten sollten, vor dem Feuer der Hölle bewahrt zu werden, aber keiner betet den Zusatz: „Besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen“ in dem Sinne, dass er sich selber meint, also wie der Zöllner in der entsprechenden Perikope „Sei mir armen Sünder gnädig“.
        Und selbst wenn es jemand in diesem Sinne beten würde, wäre es ja eher das Gebet eines an massiven geistigen Helfersyndrom Erkrankten, wenn es nicht einfach absolute Hybris ist, frei nach dem Motto: „Also ich selber, ich brauch das ja alles nicht, weil ich ja ein guter Mensch bin, jetzt bet ich halt ein bisschen für diejenigen, die es nötig haben, dann werde ich ein noch besserer Mensch!“

      4. Ich glaube, dass man hier die historischen Zusammenhänge sehen sollte und weniger auf einer prinzipiellen Ebene argumentieren – damit geht man am Phänomen „Fatima“ völlig vorbei:
        Fatima ist 1917 aus dem Geist des extremen Ultramontanismus und Antimodernismus geboren. Der extreme Ultramontanismus ist im Grunde eine apokalyptische Bewegung, die glaubt, wir lebten in der letzten Endzeit, die eine „marianische“ Zeit sein muss. Weil Maria der ersten Ankunft des Erlösers, ihm auf engste Weise verbunden, vorausging, soll das auch am Ende der Zeiten so sein. Daher auch der Wahn, man müsse nun neue Mariendogmen definieren: Pius IX. hing dieser Ideologie plötzlich an, obwohl er zuvor eigentlich liberal war. Woher der Sinneswandel kam, ist bis heute ungeklärt. Irgendwer hat ihn beeinflusst. Man sagt immer: ja, er war enttäuscht durch seine Erfahrungen mit den italienischen Liberalisten. Aber das reicht nicht als Erklärung aus. Jedenfalls tat er etwas, was zuvor undenkbar war: er definierte ohne Not ein Mariendogma, an dem sich damals aktuell gewiss niemand rieb angesichts wesentlich wichtigerer Themen, und er tat es eigenmächtig als Papst ohne Konzil, ohne die Bischöfe zu nennen. So etwas hat es vorher nie gegeben in der Kirche.
        Er tat das irgendwie somnambul, aber auch populistisch (es war „Eingebung“ und er befragte das Volk). Der extreme Marianismus sollte das apokalyptische Zeitalter einläuten, und Pius IX. trieb – wer ihn trieb, sollte beleuchtet werden! – die Papstdogmen voran, um deretwegen er alleine das Vaticanum I einberief. Im Grunde wollte er die Apokalypse herausfordern mit diesen Akten. Er verschleierte diesen Grund zur Einberufung des Konzils, indem er andere Gründe vorschob, die aber niemals bearbeitet wurden in der Versammlung. Es ging einzig und alleine darum, die beiden Säulen der apopkalyptischen Lehre zu festigen: den Marianismus und den mithilfe des Marianismus gestützten Papalismus.
        Wer sich – so die Lehre – nur genug an Maria und dem Papst festhält, kann in dieser Endzeit nicht irregehen. Maria und der Papst – das war nun das Paar, über das theologisiert wurde. Es gibt wirklich grauenhafte Texte etwa von Scheeben und anderen apokalyptisch-ultramontanen Neuscholastikern, die den verkitschten und aufgeblasenen Marienglauben eindeutig als Funktion der Macht des Papstes deuten. Und das zusammen soll das „Neue Zeitalter“ als apokalyptisches Zeitalter ins Rollen bringen. Leider begreifen das bis heute die meisten Katholiken nicht, nicht mal studierte Leute – es ist zum Händeringen! Hier nahm die Christusvergessenheit ihren Ausgangspunkt.
        Aber zurück nach Fatima:
        Nach der Definition der absolutistischen Papstdogmen kam mit Leo XIII. ein Zeitalter des Versuchs, den Rosenkranz als magisches Gebet gegen die apokalyptische Gefahr, in der die Kirche stehe, in die Herzen der Gläubigen zu bringen. Er ermutigte in fast 20 apostolischen Schreiben und Enzykliken die Gläubigen, den Rosenkranz immer und überall zu beten, weil er angeblich Schutz biete. Er nahm Bezug auf zahlreiche Rettungswunder der vergangenen Jahrhunderte, etwa gegen die Türkengefahr. Ja, man überwand die Türken, aber dass die Kirche zerbrach im 16. Jh – das war für Leo kein Thema. Wie konnte das angesichts so vieler Rosenkränze passieren?!
        Damit wurde ein ungesunderer Marianismus, den der Vorgänger schon eingeführt hatte, noch verstärkt. Die Gläubigen beteten mit glasigen Augen, wie unter Drogen, selbst während der hl. Messe den Rosenkranz, und Leo hatte ausdrücklich dazu aufgerufen!
        Pius X. dann nahm den 50. Jahrestag des Immaculata-Dogmas zum Anlass, das Papsttum als magischen Schutz gegen die Irrlehren zu propagieren: der Papst (als Oberlehrer der Lehrer) und Maria.
        Einst sangen wir in der Kirche „Jesus und Maria“…
        Aber die besoffenen Katholiken merkten nicht, dass sie in ihrem Wahn unterwegs den Herrn verloren haben…
        Fatima nun haute in dieselbe Kerbe und verstärkte sie: die Leute sollen wie besessen Rosenkranz beten, um die Welt zu retten, die am apokalyptischen Abgrund stehe.
        Das Zusatzgebet muss man hier – ebenso wie das Engelsgebet – „einsortieren“: es geht nicht um Allversöhnung, sondern um den geradezu panischen Wunsch, mithilfe dieses Gebetes möglichst viele Seelen wieder dem Satan zu entreißen und stellvertretend für sie – zu ihrer Rettung – zu „sühnen“. In der apokalyptischen Szenerie sah man bereits die Massen in seinem Rachen.
        Es ist nicht sinnvoll, hier in den einzelnen Worten herumzupopeln, das ist ein etwas oberlehrerhafte akademische Spitzfindigkeit, die wie gesagt am Phänomen und den Intentionen vorbeigeht – die Intention ist es, die geklärt gehört. Und diese Intention ist es, die hinterfragt werden muss, nicht die ungeschickten Worte. Ich habe in Tradikreisen erlebt, was es heißt, in dieser apokalyptischen Ideologie zu denken und zu fühlen. Die Menschen, die dieser Irrlehre verfallen sind, glauben wirklich, mithilfe des exzessiven Rosenkranzgebetes Seelen dem drohenden Höllenfeuer zu entreißen. Dass damit die in der Hölle nicht gemeint sind, ist obsolet – es geht um einen apokalyptischen Kampf, in den der Beter hineingezogen werden soll mit diesem Zusatz. Die Nennung der „Seelen, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen“, soll nicht unterschiedlich ontologische Voraussetzungen kreieren, sondern geht eben wieder von einer apokalyptischen Zuspitzung aus, die bedeutet, dass es Seelen gebe, die aufgrund des Zeitalters und seiner Sündhaftigkeit, ganz besonders und viel mehr als in früheren Zeiten am Abgrund, bereits „im Rachen“ des „brüllenden Löwen“ stecken und nur durch „Sühneseelen“ noch gerettet werden können. Zugrunde liegt die richtige Anahme, dass Gott alle retten will. Vernachlässigt wird die Tatsache, dass der freie Wille nicht hintergehbar ist – auch nicht durch Sühneseelen.
        Nachdem das Papsttum v.a. mit Pius XI. und XII. so katastrophal versagt hat und sogar Mitschuld am Aufstieg des Faschismus trägt, musste man im Vaticanum II endlich auf den Teppich kommen und erkennen, dass man sich hoffnungslos verrannt hatte. Eigentlich war es zu spät.
        Das Duo „Papst und Maria“ wurde um einen dezimiert: der Papst hatte sich als untauglich erwiesen im apokalyptischen Kampf. Zurück blieb nur noch die unerreichbare Maria, der man alles andichten konnte, was Menschen auf Erden nicht geben konnten.
        Und so wundert es nicht, dass diese Amsterdamer Sache nur noch auf Maria setzt. Christus hatten ja schon die 19. Jh-Päpste weitgehend entsorgt aus der Frömmigkeit und durch die Idolatrie ihrer eigenen Person ersetzt.
        Es ist eine Katastrophe – ja: es waren die apokalyptischen Ultramontanen, die den Christusglauben ersetzt haben durch Papst und Maria, und nun ist das Volk für Christus nicht mehr zu begeistern. Es läuft charismatischen „Heiligen“, am besten wundertätigen, nach und wirft sich in die Arme einer virtuellen „Magna mater“.
        Aber wer weiß: es würde mich nicht wundern, wenn man ihr in guter alter Tradition der spätantiken Römer bald einen Sonnengott zugesellt…warten wir es mal ab…

    2. >>Fatima ist 1917 aus dem Geist des extremen Ultramontanismus und Antimodernismus geboren.<<
      @zeitschnur: Fatima war sogar eine Erfindung die niemals stattgefunden hat? Oder wie soll man das verstehen? Nehmen wir mal an Fatima ist ein einziger Betrug und hat Millionen von Gläubigen ins Verderben geführt. Geschickt eingefädelt und geschickt ausgenutzt. Dann haben sie natürlich recht. Andersherum……..

      1. Es würde die ganze Diskussion extrem entzerren und der Findung der Wahrheit wohl durchaus nützlich sein, wenn wir die Frage von ewigem Heil, oder ewigem Verderben dem lieben Gott überlassen würden.
        Zum Gerettetwerden sind prinzipiell zwei Dinge nötig, der Mensch der gerettet werden will und Gott, der rettet!
        Das Rezitieren von bestimmten Gebeten ist da doch unerheblich.
        Es liegt in der Natur des Menschen, dass er Leib, Seele und Geist ist, deshalb braucht es Ausdrucksformen, aber man muss das richtig sehen.
        Es ist in all dem nichts Magisches zu finden.

      2. … das habe ich nicht gesagt, dass es eine Erfindung sei.
        Ob es ein Betrug ist – auch das kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
        Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass es aus dem Geist des extremen, apokalyptischen Ultramontanismus geboren ist, so wie ich es hergeleitet habe. Das ist eine Motiv-Analyse. Lesen Sie doch noch mal die „Offenbarungen“ aus Fatima.
        Es gab in der Zeit viel mehr solcher apokalyptischen Phänomene. Etwa das enorme Leuchtfeuer, das P. Kolbe mit seinem „Ritter der Immaculata“ entfachte – freilich ohne dass nach dem Hype auch nur irgendetwas zurückblieb. Leider. Tragisch, aber leider blieb nichts übrig davon, es war ohne Frucht. Was er verhindern wollte, ist dennoch geschehen und außer verbrannter Glaubenserde sehe ich da nichts, denn die Leute haben von ihm gelernt, an Maria zu glauben und Christus zu vergessen.
        Ähnlich ist es mit Sr. Faustyna – auch ihr „Auftrag“ wird nur vor einem apokalyptischen Hintergrund verständlich. Sie soll gewissermaßen die ultimative Barmherzigkeitsspitze vor dem Ende der Welt setzen…
        Das alles hielt die katholischen Massen noch bis einige Zeit nach 1945 einigermaßen bei der Stange, v.a. solange Pius XII. und JP II den Marianismus gezielt bedienten. Als das alles aber in der Vergangenheit versank, versank auch der Glaube – fragt sich bloß welcher.
        Es ist mit Sicherheit nicht unsere Aufgabe, einen solcherart apokalyptischen Glauben zu leben – das führt zum Glaubensabfall und zur Panik.
        Wie oft dachten Christen das schon?
        Es gibt heute zwar auffallende und deutliche Merkmale, die uns der Herr selbst angesagt hat, aber dennoch sollen wir nicht in Panik verfallen und Angst, sondern die Häupter erheben, jetzt gerade erst recht … und wohin sehen?!
        Ja: auf Christus, von dem unsere Erlösung herkommt, NICHT auf Maria.
        Das ist eine außerbiblische Lehre, die man durchaus als Irrlehre verdächtigen darf.
        Das alles darf aber nicht dazu verführen, Maria die schuldige Verehrung dafür zu versagen, dass sie uns Christus geboren und aufgezogen hat, bei ihm unter dem Kreuz stand und uns Frauen den eigentlichen Adel zurückgegeben hat, der uns von der Schöpfungsordnung her gebührt.
        Diese geradezu abstruse Marienverehrung, die seit dem 19. Jh wie eine Krankheit grassiert, hat mit der gesunden Marienverehrung nichts zu tun!

      3. >>Lesen Sie doch noch mal die „Offenbarungen“ aus Fatima.<>Es würde die ganze Diskussion extrem entzerren und der Findung der Wahrheit wohl durchaus nützlich sein, wenn wir die Frage von ewigem Heil, oder ewigem Verderben dem lieben Gott überlassen würden.<<
        @Dorrotee: Es würde schon nützen, Gebete, die in frommer oder naiver Absicht gesprochen werden, nicht als antikatholisch zu verwerfen. Danke.

  6. Es ist ein Götzendienst an irgendeine Erscheinungsdame, die sehr fromm daherkommt.
    Es ist gleichzusetzen mit dem nichtanerkannten Ort Medjugorje.
    Im Alten und im Neuen Testament wird vor dem Götzendienst gewarnt. Das erste Gebot der 10 Gebote beschreibt es genau:
    Du sollat keine anderen Götter neben mir haben!
    Auch das 2. Gebot passt in diese Kategorie: Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen!
    Ich denke, das 1. Gebot gilt auch für sogenannte „Visionsdamen“.

  7. Liebe Freunde, solche Bewegungen sind in den letzten 2000 Jahren nichts Neues. Christus ist der Allgegenwärtige und Vertreter Gottes in der irdischen Wirklichkeit.Es ist denkbar, dass diese Madonnenbewegung zur Betreiung aus der Versklavung der 800 Miliionen Frauen durch die Muslimischen Männer, Christus macht die Frauen frei.Er steht souverän hinter und über der für die einfachen Menschen in einer gewissen Art leichter verständlichen Weiblichen Indentifikationsperson.

      1. wenn das zutiefst katholisch ist, dann ist die Kirche am Ende!
        Schon allein das berühmte Amsterdamer Bild, eine etwas androgyne Frau auf der Erdkugel stehend, hinter sich das Kreuz und um sich herum lauter Schäflein, ist doch eine Ersetzung Gottes (des Gekreuzigten, des Weltenherrschers und des guten Hirten) durch diese Frau.
        So sehr das Katholische die Mitarbeit des Menschen betont, so sehr ist aber auch im Katholischen Gott Gott – und das gilt auch für Maria, die eben genau nicht Gott ist.

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