Sechzehn totgetrampelte Besucher beim Stadions-Gottesdienst der „Wunderheiler“ aus Brasilien
Die Regierung des südwestafrikanischen Staates Angola hat die Tätigkeit mehrerer protestantischer „Pfingstkirchen“ verboten, die von brasilianischen Charismatikern gegründet wurden; den Wunderheilersekten wird vorgeworfen, Menschen zu täuschen und ihre Schwächen auszunutzen.
Anlaß für das Verbot ist der Tod von 16 Menschen – darunter vier Kindern – während eines überfüllten Gottesdienstes der „Universalkirche des Reiches Gottes“ am 31. Dezember 2012 in einem Stadion der Hauptstadt Luanda.
Die Veranstalter hatten den rund 150.000 Teilnehmern „das Ende aller Probleme des Lebens“ versprochen: Krankheit, Elend, Arbeitslosigkeit, Zauberei, Neid, Familienprobleme, Trennung und Schulden. Dabei kam es zu einem Massengedränge, bei dem die Menschen erstickten oder zu Tode getrampelt wurden.
Daraufhin mußten die 230 angolanischen Gemeinden der „Universalkirche“ einige Wochen lang ihre Tätigkeit einstellen. Nach einer erfolgreichen Klage vor einem Gericht darf sie als derzeit einzige Pfingstler-Kirche mit Verbindungen nach Brasilien weiter Veranstaltungen abhalten. Drei weitere Kirchen bleiben verboten.
Die 1977 gegründete „Universalkirche“ mit mehr als acht Millionen Anhängern allein in Brasilien gilt als die größte „neupfingstlerische Wunderheilersekte“ Südamerikas. Ihr gehören unter anderem ein großer Fernsehsender, mehrere Radiostationen und Tageszeitungen sowie ein Reiseunternehmen und eine Lufttaxigesellschaft. Nach eigenen Angaben ist die pfingstlerisch-protestantische Bewegung in rund 70 Ländern aktiv.
Von den rund 21 Millionen Angolanern sind 55 Prozent Katholiken und 10 Prozent Protestanten. 35 Prozent sind Anhänger von Naturreligionen.
Quelle: evangelische Nachrichtenagentur www.idea.de