Von Friedhelm Schülke
Jeder, der Veranstaltungen vorbereiten muss, weiß: Es ist nicht einfach, sich stets etwas einfallen zu lassen, damit viele Menschen gern der Einladung folgen. Doch das ist dem Bund der Vertriebenen in Vorpommern am 30. August 2025 wieder gelungen. 
Vorsitzender Manfred Schukat (siehe Foto) konnte zum landesweiten Tag der Heimat MV 2025 mehr als 400 Besucher im Volkshaus Anklam begrüßen. Ältester Gast war die 100-jährige Helene Teetz, geb. Peleikis, von der Kurischen Nehrung.
Gleich fünf Mal mahnte in großen Buchstaben das Wort FRIEDEN über der Bühne; umrahmt von vielen Heimatfahnen aus Pommern, Ost- und Westpreußen, Schlesien, dem Sudetenland und Siebenbürgen.
Auf allen 50 Tischen prangten leuchtende Sonnenblumen. Manfred Schukat eröffnete den Tag der Heimat und überbrachte die Grüße der Bundes- und Landtagsabgeordneten, des Landrates und der Pommerschen Landsmannschaft.
Er gedachte an 80 Jahre Ende des II. Weltkriegs mit Flucht, Vertreibung und Verlust der Heimat im Osten des damaligen Deutschlands und erinnerte an 30 Jahre Denkmal für die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen von 1945, welches am 24. September 1995 in der Wallanlage am Steintor Anklam als erstes seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern errichtet wurde. 
So war das Tagesthema vorgegeben: „Wenn Steine sprechen“.
Darauf ging auch Pfarrer Christian Bauer aus Hohenmocker in seiner Morgenandacht ein. Der Geistliche thematisierte das Bibelwort: „Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien“ (Lukas 19,40).
Im Totengedenken wurde stellvertretend für andere des mit 61 Jahren viel zu früh verstorbenen Vorsitzenden der deutschen Minderheit Stettin, Thomas Krause, gedacht.
Feierlich trug Vorstandsmitglied Steffen Thomassek unter den Klängen der Stettiner Kreuzpolka eine große Erntekrone rund um den Saal bis zur Bühne, wo sie bei einem plattdeutschen Erntedankgedicht aufgezogen wurde und so während des ganzen Tages über der Veranstaltung schwebte.
Begleitet wurde der Einzug vom Ensemble „Echo aus Kupp“ bei Oppeln in echten oberschlesischen Trachten. Die temperamentvollen Damen trugen auf der Bühne deutsche und polnische Volks- und Heimatlieder vor und gewannen sofort die Herzen des Publikums.
Ein Grußwort überbrachte Rudolf Fischer, Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Berlin. Er berichtete von einem Projekt in Rabstein / Nordböhmem, wo seine Berliner Gruppe gemeinsam mit den Tschechen erst kürzlich einen Gedenkstein für die Opfer des dortigen Nachkriegslagers errichtet hatten. 
Passend zum Thema war der Verfasser dieser Zeilen selbst in eine Maurerkluft geschlüpft und erschien mit einer steinbeladenen Schubkarre im Saal und auf der Bühne.
Dort stellte er sich als der Maurer Gustav Szameitat aus Bokellen vor und präsentierte aus 33 Jahren Reisetätigkeit viele mitgebrachte Mauersteine und Dachziegel aus der Heimat, so aus Danzig, Fischhausen, Gumbinnen, Pillkallen, Gilge, Cadinen, Lauenburg, Stolp, Stettin, Glatz und anderen Orten.
Sie wurden meist aus dem Schutt geborgen, weil in allen die Namen der einstigen Ziegeleien noch deutlich zu erkennen sind. Je nach Wahrnehmung flüstern, sprechen oder schreien sie als Mahnung: FRIEDEN – FRIEDEN – FRIEDEN, der wichtigsten Frage unserer Zeit.
Aber auch der fröhliche Aspekt kam nicht zu kurz – eine zünftige Saalrunde Kräuterlikör für eine namentlich aufgezählte Geburtstagrunde. Musikalisch umrahmt wurde der Vormittag von den Kirmes-Musikanten Ribnitz-Damgarten mit professioneller Intrumentalmusik, ehe die Mittagspause folgte. 
Der Nachmittag trug dem gemütlichen Beisammensein Rechnung. Das befreundete Mecklenburg-Pommeraner Folklore-Ensemble Ribnitz-Damgarten kommt gern zu den Heimattreffen nach Anklam und brillierte auch diesmal wieder eine ganze Stunde mit neuen Einstudierungen.
Ob beim Fahnenschwenken, Stelzentanz, Darstellungen von Erntebräuchen – die 40 Kinder und Jugendlichen unter ihrem Leiter Holger Hurtig gaben wieder ihr Bestes und wurden mit kräftigem Applaus belohnt.
Inzwischen hatten sich die oberschlesischen Damen vom „Echo aus Kupp“ in knallroten Kostümen umgekleidet und präsentierten ein einstündiges Non-Stop-Programm. Auch zeitgenössische Stimmungslieder waren dabei, die das Publikum kannte und begeistert mitsang.
Das hatte selbst der Veranstalter nicht erwartet, so dass Gäste und Gastgeber ein sehr erfreuliches Fazit ziehen können – auch dank vieler Spenden und des fleißigen Einsatzes von dreißig ehrenamtlichen Helfern am Einlass, Büchertisch, Bärenfangverkauf, Essenausgabe, Ein- und Ausräumen des Saales, Gästebetreuung und den Kassen. DANKE – DANKE – DANKE!
Bericht: Friedhelm Schülke, Anklam
Fotos (1,3,5): Gunter Hartter, Berlin





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7 Antworten
Ja, wir brauchen Frieden —- und die Friedensbotschaft, nicht die Kriegshetze von CDU und „Kirchen“…..
Bravo, diese Leute können noch denken.
Frieden ist das Gebot der Stunde.
Wer Frieden will, muss alle relevanten Aspekte und Perspektiven berücksichtigen.
Er darf vor allem keine Kriegs-Partei wählen.
Er muss eine große Friedenspartei wählen.
https://www.youtube.com/watch?v=R9UJ2JOroRI
Sie sind wütend, weil AfD Frieden will
https://www.youtube.com/watch?v=G4gJonYS9tA
Patrik Baab warnt vor Kriegsplan gegen RUSSLAND von CDU/SPD & fordert Absetzung!
https://weltwoche.ch/daily/kurzschluss-eines-kriegstrommlers-cdu-politiker-kiesewetter-will-bilateral-nato-truppen-in-die-ukraine-verlegen/
https://www.youtube.com/watch?v=pHxOAQLBl7U&t=60s
„Wer Merz wählt, wählt den Krieg!“ AfD-Co-Chef-Tino Chrupalla über Scholz, Trump und die CDU
https://www.youtube.com/watch?v=WNdjS7tPkdA
„Ausgerechnet die Grünen schreien nach Krieg!“ (Gerald Grosz teilt aus
https://tkp.at/2025/07/19/europa-marschiert-direkt-in-krieg-und-enteignung-der-ersparnisse-der-buerger-armstrong-prognosen/
https://tkp.at/2025/05/01/europa-strebt-aktiv-den-dritten-weltkrieg-an/
https://tkp.at/2025/03/06/steuert-europa-auf-naechsten-weltkrieg-zu/#awb-oc__25782
An den „Vertriebenen in Vorpommern“ – eigentlich müsste es heißen: Den Vertriebenen AUS Vorpommern, kann man sehen, welche Liebe zur Heimat, auch nach vielen Jahrzehnten, besteht! Und was Kriege bewirken, nämlich Flucht und Vertreibung – neben Tod von Vielen. Und trotzdem werden heute noch Kriege begonnen, von Wahnsinnigen. In dieser hochtechnisierten, wirtschaftlich verknüpften Welt, wo alle aufeinander angewiesen sind.
Man fühlt sich 100 Jahre und mehr zurückversetzt und fasst es nicht, dass so etwas heute noch möglich ist.
Sorry, der Groschen fiel zu spät, nach dem Lesen…. „Vertriebene IN Vorpommern“ ist natürlich richtig, leben sie doch in Mecklenburg-VORPOMMERN… und damit in keinem fremden Land. Ja, ja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil….:-)
Kriege haben meistens einen Grund. Und über diesen sollte man nachdenken.
Danke für Ihren Kommentar. Bund der Vertriebenen IN Vorpommern ist schon richtig, weil die Menschen hier wohnen. AUS Vorpommern wurde sie nicht vertrieben, denn das blieb deutsch, aber AUS Hinterpommern, Ost- und Westpreußen u.a.m. Aber das mit der Liebe zur Heimat stimmt genau, sonst würden 80 Jahre nach Ende des Krieges nicht so viele Landsleute gern zu den Treffen kommen.