KUNST stellt letzte Fragen, KIRCHE gibt Antworten auf „letzte Dinge“
Hat Gott einen Platz im Theater? – Darüber wurde am 27. November im Deutschen Theater in Berlin bei der Veranstaltung «Vorhof der Völker» diskutiert. Sie wird von der Deutschen Bischofskonferenz, dem Erzbistum Berlin und dem Päpstlichen Rat für die Kultur durchgeführt.
Nach Ansicht des Intendanten des Theaters «Schauspiel Köln», Stefan Bachmann, gehört Religion auf die Bühne. Bachmann ist Regisseur der fünfstündigen Inszenierung «Genesis».
Das 1. Buch Mose sei «ein unglaublich spannendes Erzählwerk, in dem nichts ausgelassen wird». Die Bibel sei «das Füllhorn, aus dem alles stammt, was uns ausmacht». Er sei neugierig darauf, Unbekanntes kennenzulernen. Am liebsten würde er die gesamte Bibel inszenieren, so der Atheist Bachmann.
Der Theater- und Opernregisseur Florian Lutz bezeichnete die Bibel als «Grundlage guten Geschichtenerzählens». Dies gelte auch für Menschen, die – wie er selbst – nicht religiös seien.
Der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Prof. Heinrich Detering erklärte, daß Kunst und Religion um die Deutung der Welt konkurrieren. Wie die Religion wolle die Kunst der Welt Sinn geben und etwas über das Wesen des Menschen erzählen, so der Katholik. Die Kunst stelle die letzten Fragen, die letzten Antworten seien jedoch in der Kirche zu erwarten.