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Österreich: Wirbel um Pfarrer Tropper vom großen Fernsehen bis zur "Kleinen Zeitung"

Pfr. Karl Tropper aus St. Veit (Steiermark) erregt Aufsehen wg. homosex-kritischem Pfarrblatt

In unserem Nachbarland scheinen der Mattscheibe und einigen Zeitungen wohl die Themen auszugehen. Nicht zum ersten Mal gibts in der Alpenrepublik viel Aufregung bis hin zum ORF über einen normal-katholischen, bodenständigen und noch dazu humorvollen Gemeindepfarrer, weil dieser ab und zu mal Klartext redet  – oder auch schreibt, in seinem Pfarrblatt beispielsweise.
So gab es mehrfach erheblichen Wirbel, nachdem sich der Priester deutlich und kritisch über den Islam geäußert hatte. Auch das bischöfliche Ordinariat runzelte vernehmlich die Stirne, wie das bei diesen behäbigen Amtsstuben nicht anders zu erwarten ist, die in erster Linie „Ruhe im Karton“ anstreben und kontroversen Pressewirbel um jeden Preis vermeiden wollen.
Dabei ist der Geistliche Karl Tropper durchaus nicht traditionell orientiert, sondern schlicht kern-katholisch und herzhaft konservativ. Doch das ist in Österreich offenbar aufregend genug und reicht aus, damit Fernsehkameras die beschauliche Idylle der Pfarrei St. Veit mit ihrer wunderbaren Barockkirche behelligen und den Pfarrer unbedingt vor ihre Kamera lotsen wollen (wie heute geschehen).

Typisch außerdem, was die „Kleine Zeitung“ ihren Lesern heute in einer dicken Schlag-Zeile ausrichtet:  „Radikaler Pfarrer nimmt Homosexuelle ins Visier.“

In der zweiten Überschrift gehts nochmal rund mit „radikal“:
„Ein südsteirischer Pfarrer sorgt mit radikalen Ansichten zum Thema Homosexualität für Aufregung.“
Außerdem weiß das Blatt zu berichten: „Die Diözese hat dafür kein Verständnis. Pfarrer Karl Tropper provoziert neuerlich mit seinen Ansichten.“
Und weil aller schlechten Dinge drei sind, kommt  in der nächsten Zeile nochmal das erhellende Wörtchen „radikal“:
„Für seine radikalen Ansichten gegenüber dem Islam ist Karl Tropper  –  Pfarrer im südsteirischen St. Veit am Vogau  – hinlänglich bekannt. „
Sollte ein Leser nach dreifachem Warnschild „radikal“ noch nicht begriffen haben, daß dieser Geistliche ganz von vorgestern ist, erfährt er es spätestens in den nächsten Zeilen:  „Jetzt sorgt er mit einer mehrseitigen Beilage zum Thema Homosexualität im jüngsten Pfarrblatt für Aufregung.“
Oho, denn, so die Zeitung, „tatsächlich geht es in dem Text ordentlich zur Sache“  – das kann doch nicht wahr sein in der heutigen Zeit, wo man oft lieber an der Sache vorbeischreibt…?!
Und weiter: „Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Homosexualität werden darin publiziert.“
Das dürfte in einem aufgeklärten Zeitalter doch wohl kein Problem sein, müßte man meinen, geschweige für derartigen hysterischen Wirbel sorgen.
Aber beim Thema Homosexualität ticken offenbar die (Zeitungs-)Uhren anders: „Demnach handle es sich nach biologischer und psychologischer Erkenntnis um eine Krankheit. Eine erworbene Sexualneurose, die die Lebens- und Arterhaltungsfunktionen störe. Homosexualität wird weiters als Triebverirrung beschrieben.“
Aber nicht allein die Wissenschaft bemüht der wackere  – äh: radikale –  Gemeindepfarrer, er zitiert gar noch die Heilige Schrift, welch Freveltat wider den Zeitgeist:  „Auch die Bibel wird über eineinhalb Seiten zitiert. Diese verurteile die widernatürliche Praxis unmissverständlich und streng.“
Wenn ein Klartext-Pfarrer derart Sand ins Getriebe der veröffentlichten Meinung streut, geraten die hochwürdigsten Herren im bischöflichen Ordinariat natürlich arg ins Schwitzen  – und sie verteidigen nicht etwa die kirchliche Lehre zur Homosexualität, sondern werden  wachsweich, jammerselig und geben sich „betroffen“:
„Auf wenig Verständnis stoßen die radikalen Ansichten des südsteirischen Pfarrers bei Johannes Ulz vom Pastoralamt der Diözese Graz-Seckau: „Durch die Beilage des jüngsten Pfarrblattes der Pfarre St. Veit am Vogau fühlen sich homosexuelle Menschen diskriminiert, verletzt und verhetzt, gedemütigt und entwürdigt. Das macht mich sehr betroffen.“
Es kommt freilich bei Licht betrachtet nicht darauf an, wie sich homosexuelle oder anders-sexuelle oder wie auch immer orientierte Zeitgenossen bei der Lektüre eines Pfarrblatts „fühlen“ oder nicht fühlen, sondern ob die darin vertretenen Standpunkte der biblischen und katholischen Lehre entsprechen.
Außerdem sollte auch eine kirchliche Amtsstube wissen, was schon der heilige Augustinus im 4. Jahrhundert als wegweisenden Grundsatz verkündete: „Hasse den Irrtum, aber liebe den Irrenden.“  – Eben daran hat sich der „umstrittene“ Geistliche aus St. Veit gehalten, als er das Thema Homosexualität in seinem Pfarrblatt aus katholischer Sicht darlegte.
Daß Bettina Kuzmicki, die Redakteurin der „Kleinen Zeitung“, mit solch großherzigen Grundsätzen überfordert ist, wird man ihr nachsehen können  –  doch von einem bischöflichen Ordinariat sollte  man eigentlich das ABC des Glaubens und der Logik erwarten dürfen.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

3 Antworten

  1. Sie haben offensichtlich nichts kapiert. Das was Pfarrer Tropper als „wissenschaftlich“ bezeichnet ist alles andere, nur nicht wissenschaftlich. Ich habe Pfarrer Tropper einmal live erlebt als er gegen die Hindus herzog. Ist das die frohe Botschaft die es gilt zu verkündigen, wenn man über andere Religionen herzieht? Bei allen Gefahren, die von fundamentalistischen Islamisten ausgehen, muss betont werden, es gibt auch anderes im Islam, z.B. die Sufis.

    1. Guten Tag,
      die christliche „frohe Botschaft“ besteht nicht darum, auf Warnungen vor Irrtum zu verzichten. Auch Paulus hat in seinen Briefen oft sehr klar Stellung bezogen – übrigens auch gegen das Heidentum (der Hinduismus ist heidnisch).
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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