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Augsburger Erklärung des „Forum Deutscher Katholiken“ zur Krise in der Kirche

Verabschiedet anlässlich der Mitgliederversammlung vom 7./8. März 2020:

Bei Begegnungen und Gesprächen mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Berufe spürt man deutlich wachsende Unsicherheit und Orientierungslosigkeit in wichtigen Lebens- und Glaubensfragen. Viele suchen nach einem Ziel, aber sie haben keinen Kompass. Fragen, die sie an Priester oder Politiker richten, werden gar nicht oder nicht im katholischen Sinn beantwortet.

Und wie es auf der einen Seite passiert, dass sich die Menschen zurücklehnen, die Heilige Schrift beiseite legen, die Tradition unserer Kirche vergessen und/oder die Wahrheit ignorieren oder belächeln, verfallen viele auf der anderen Seite in eine pauschale Verurteilung der Priester, die sie unter Generalverdacht stellen.

BILD: Das Forum Deutscher Katholiken veranstaltet jährlich den von Prof. Dr. Hubert Gindert geleiteten Kongreß „Freude am Glauben“

Viele Gläubige verteidigen nicht mehr unsere Kirche, fühlen sich aus dem öffentlichen Diskurs ausgegrenzt und ziehen sich ganz in ihr Privatleben zurück.

Sie sind ratlos, können das Wort „Krise“ nicht mehr hören. Ihre Sehnsucht nach Klarheit wächst, bleibt aber leider häufig unerfüllt.

Für das Thema Gesellschaft seien beispielhaft erwähnt:

Die Ehe ist erweitert worden auf unterschiedliche Partnerschaften durch „Ehe für alle“. Diese Form hat alles Ungleiche gleich gestellt. Die Familie wird ökonomisiert, d. h. die Frau soll vermehrt dem Produktionsprozess zur Verfügung stehen, die Rolle des Mannes wird abgewertet und das Wohl des Kindes wird umgedeutet.

Die Gender-Ideologie propagiert ein neues Menschenbild, das aggressiv die Schöpfungstheologie bekämpft und gegen über Jahrhunderte anerkannte Traditionen gerichtet ist. Abtreibung wird als Menschenrecht für die Frau bezeichnet und dem ungeborenen Kind wird das Leben genommen.

Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ermuntert zur Abtreibung jedes Kindes, das behindert zur Welt kommen könnte. Die in der Realität hohe Prozentzahl wird sich noch weiter steigern, wenn die pränatalen Bluttests zukünftig von den Kassen bezahlt werden sollten.

Vom jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Suizid-Assistenz über das „selbstbestimmte Sterben“ geht beispielsweise nach dem Urteil von Bischof Voderholzer (siehe Foto) die „Gefahr aus, dass gesellschaftlich weit verbreitetes Pochen auf Selbstbestimmung umschlägt in eine totale Fremdbestimmung“. Wir schließen uns diesem Urteil an.

In der Kirche erleben wir einen seit Jahren gewachsenen Glaubensabfall.

Der Besuch der hl. Sonntagsmesse liegt unter 10%, und der Empfang der Sakramente nimmt kontinuierlich ab. Die Gründer von Maria 2.0 wollen die Gottesmutter neu definieren und konstruieren für sie ein „update“, fordern die Frauenordination, den Zugang zu allen Ämtern in der Kirche und eine neue kirchliche Sexualmoral, die sich an der sog. „Lebenswirklichkeit der Menschen“ zu orientieren hat.

Der Geist des „Synodalen Weges“ kommt darin zum Ausdruck, dass eine Mehrheit von 87% der Synodalen dafür war, dass über Beschlussvorlagen, die sich gegen die Lehre der Kirche richten, abgestimmt werden kann.

Das „Nachapostolische“ Schreiben „Querida Amazonia“ wäre eine Chance gewesen, dem Synodalen Prozess eine Wende zu geben und sich endlich der Glaubensvertiefung und der Neuevangelisierung zuzuwenden. Diese Chance hat auch der neugewählte Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz nicht aufgegriffen.

Dieses „Weiter so“ ist kein Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche, weil es zum Ausdruck bringt, dass Mut und Kraft zu einem Neuanfang im Glauben fehlen. Einen deutschen Sonderweg, der von der Universalkirche wegführt, lehnen wir strikt ab.

Das „Forum Deutscher Katholiken“ bedankt sich bei allen Priestern und Bischöfen, die den Gläubigen eine Orientierung geben, die der Wahrheit folgt. Wir rufen alle katholischen Christen dazu auf, ihren Glauben mutig zu bekennen.

Kommentare

2 Antworten

  1. Zunächst gilt mein ganz herzlicher Dank Herrn Prof. Dr. Hubert Gindert für sein unermüdliches Engagement, immer wieder klar hinzuweisen auf die unsäglichen Zerstörungsversuche in Kirche und Welt.
    In der Augsburger Erklärung des Forums Deutscher Katholiken vom 7./8. März 2020 wird in den angesprochenen Problemen der ABGRUND deutlich, der uns allen durch den Hochmut verblendeter, sich selbst völlig überschätzender Menschen droht. Es ist ungeheuerlich, daß „CHRISTEN“, einschließlich der sogenannten „progressiven Geistlichen“ dies auch noch mit dem Eifer des BÖSEN voran treiben.
    Dem modernen Turmbau zu Babel wird hier mit allen heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ein neues Fundament errichtet.
    Aber Gott läßt seiner nicht spotten!
    Und der Hochmut des Menschen wird erneut scheitern.

  2. Prima! Hier kommt noch der rechte Glaube zum Vorschein.

    Jedoch frage ich mich oft: Wie soll man Neuevangelisieren?
    Da müssten doch die Gläubiges zumindest selbst die Bibel kennen. Und da mangelt es schon selbst bei Kirchgängern.
    Erstmal müssten die Pfarrer ihre Gläubigen schulen. Aber auch dort habe ich meine Bedenken, wenn die modernen Pfarrer die Bibel auslegen, kommt meist Unmögliches dabei raus.

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