Von Felizitas Küble

„Hochtheatralischer Kult bietet Trost“
Danach geht es bei Herles mit etwas Ironie weiter in seinem Agnostiker-Blickwinkel auf das Faszinosum der katholischen Papst-Kirche:
„Ganz an der Spitze dieses hochtheatralischen Kults steht – wie könnte es anders sein – der Tod des Stellvertreters. Im Grunde darf dieser Mensch nicht einfach sterben. Sein Abtreten wird zur Abberufung, wenn nicht gar zur Erhöhung. Nichts ist für gläubige Normalsterbliche tröstlicher.
Die Kirche ist tatsächlich in diesem speziellen Fall noch in der Lage, den Tod zu transzendieren. Nicht wirklich – aber symbolisch. Es ist das, was vom Glauben an den Himmel auf Erden noch übrig ist.“
Der Autor hat damit nicht ganz unrecht, obwohl er erneut nur die Außenwirkung in den Focus nimmt, die er immerhin feinsinnig wahrnimmt und gut formuliert zum Ausdruck bringt.
Der geheimnisvolle „Mythos“ des Konklave
Voll hingerissen scheint er vom Zeremonial der Papstwahl zu sein:
„Überstrahlt wird dieser Zauber nur noch von der Wahl des Nachfolgers. Das Konklave ist der Gipfel der Mystifizierung einer zutiefst menschlichen Prozedur. Einerseits: perfekte demokratische Regeln, wenn man davon absieht, dass es nur die „jüngeren“ Kardinäle sind, die abstimmen dürfen. Keiner kandidiert, keiner hat ein Wahlprogramm, keiner hält Reden über seine Absichten, alles ist streng geheim, und niemand weiß am Ende, wer wie abgestimmt hat.
Die totale Demokratie mündet in totale Herrschaft, Wahlfreiheit in Unterwerfung. Wen es trifft, den trifft nicht das Vertrauen der Zweidrittelmehrheit der Eminenzen, sondern der Strahl des Heiligen Geistes. Papst wird man nur von Gottes Gnaden. Die alten Kaiser haben das nur behauptet – und sich vom Papst die Krone aufsetzen lassen.“
Tatsächlich ist das Konklave beides: eine demokratische Wahl (wobei Herles indirekte Kritik daran, daß die über achzigjährigen Kardinäle nicht mehr wie früher mit-abstimmen dürfen, durchaus berechtigt ist) – und doch zugleich mehr als das:
Die Kirche hofft bei dieser demokratischen Prozedur auf die „Hilfe von oben“ durch den Heiligen Geist und betet dafür. Doch wenngleich eine Papstwahl bei Einhaltung der fälligen Regeln grundsätzlich gültig ist, bedeutet das keine Unfehlbarkeit in dem Sinne, als ob die Abstimmung der Kardinäle direkt vom Himmel her gelenkt würde.
Warum aber ein gewählter Papst eine „totale Herrschaft“ ausüben soll und die Kardinäle danach in „Unterwerfung“ geraten, ist wohl das Geheimnis von Wolfgang Herles.
Reihenweise haben doch Kardinäle – beileibe nicht alleine Müller, Burke oder Sarah – dem Papst in verschiedenen Sachfragen klar und öffentlich widersprochen. Wo ist hier das Problem? Und wo die „totale Herrschaft“?
16 Antworten
Der Agnostizismus basiert gewöhnlich auf einem weltanschaulichen Naturalismus.
Der weltanschauliche Naturalismus mit seinem oft vertretenen Absolutheitsanspruch gibt der Naturwissenschaft aber keine zusätzliche Operationsbasis. Eher sind viele Beispiel bekannt, wo er gebremst hat.
Weil man z.B. fest überzeugt war, dass 95 % der menschlichen DNA junk DNA, also Müll der Evolutionsgeschichte sei, hat man die Erforschung dieser Teile des menschlichen Erbguts vernachlässigt.
In den letzten Jahren sieht man das mit anderen Augen und entdeckt Stück für Stück Funktionen dieser „junk DNA“.
Die Wirklichkeit hält sich an keine Ideologie!!.
Man wird in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich noch damit zu tun haben, den Sinn dieser „junk DNA“ zu verstehen.
Wenn man von der rational begründbaren Schöpfung ausgegangen wäre, hätte man die Sinnhaftigkeit der „junk DNA“ kaum bezweifeln können.
Der Philosoph und promovierte Chemiker Markus Widenmeyer hat eine kritische Analyse des Naturalismus verfasst (Welt ohne Gott?). Nach meiner Auffassung besticht es durch eine seltene Kombination von Aktualität, Präzision, Kohärenz und Verständlichkeit.
Im Folgenden zitiere ich einen Kommentar (aus Amazon), weil er dem Werk gerecht wird und Manches thematisiert, was viele Menschen beschäftigt und Agnostikern helfen kann, zu einem lebendigen Glauben an einen lebendigen Gott zu kommen.
„…: Dieses Buch ist ein ganz hervorragendes Werk, welches allen, die an einem Verständnis unserer Zeit Interesse haben, sehr zu empfehlen ist.
Der Autor zeigt auf sehr überzeugende Weise, und dabei locker und gut lesbar geschrieben, dass der Naturalismus – die heute vorherrschende Weltanschauung – letztlich rational nicht haltbar ist. Auch zeigt er auf, dass es auch eine ganz konkrete und sinnvolle Alternative zum Naturalismus gibt.
Der Naturalismus – also die Sicht, die Widenmeyer widerlegen möchte – wird dabei folgendermaßen definiert (S. 10f):
DEFINITION DES NATURALISMUS:
1. Der Ursprung der Welt ist nichtgeistig, materiell und nicht oder wenig geordnet.
2. Das Höhere und Komplexere stammt vom Niederen und Einfachen ab.
3. Die Welt und alle ihre Ausstattungsmerkmale entwickelten sich auf Grundlage blinder Naturvorgänge mit einem praktisch unbegrenzten schöpferischen Potential.
4. Die hochgradige Ordnung der Welt ist eine Variante der Unordnung. Sie ist letztlich eine radikal unerklärbare Tatsache.
5. Geist ist eine Variante des Nichtgeistigen und ebenfalls eine radikal unerklärbare Tatsache, die „einfach so“ zustande gekommen ist.
6. Der Mensch ist nichts als Materie. Er ist letztlich vollständig durch blinde, nichtgeistige Faktoren festgelegt und hat keinen freien Willen.
7. Objektive Moral oder Ethik gibt es nicht. Moralvorstellungen sind relativ und beliebig und sie entwickeln sich. Letztlich stammen sie von nichtmoralischen Sachverhalten her und sind darauf zurückführbar.
8. Es gibt keinen Gott, keine objektive Gerechtigkeit, keinen Sinn. Mit dem körperlichen Tod hören alle Menschen endgültig auf zu existieren. Sie müssen keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen.
Der Autor zeigt, dass diese und weitere Prämissen des Naturalismus rational nicht zu verteidigen sind. Das Buch kombiniert dabei brillant und fachlich souverän Kenntnisse aus Philosophie und Naturwissenschaft. (Der Autor hat akademische Abschlüsse in beiden Bereichen, ist promovierter Chemiker und studierter Philosoph – für diese Thematik eine ideale Kombination).
Das Inhaltsverzeichnis gibt Aufschluss über die Themen, die das Buch behandelt:
INHALTSVERZEICHNIS:
1. Einleitung
2. Drei Formen des Naturalismus
3. Naturalismus und Menschenbild
a. Naturalismus und Moral
b. Naturalismus und Freiheit
c. Naturalismus und Erkenntnisfähigkeit
4. Naturalismus, Politik und Gesellschaft
a. Der Verlust der Moral
b. Der Verlust des Menschen
c. Die „machtvolle Propagandakampagne“ des Naturalismus.
5. Grenzen der Naturwissenschaft
a. Prinzipielle Grenzen der Naturwissenschaft
b. Die Naturwissenschaft als Kulturprodukt
6. Naturalismus und das Problem der Ordnung
7. Naturalismus und das Problem des Geistigen
a. Das Geistige (Teil 1), Subjekt und Bewusstseinsinhalte
b. Das Geistige (Teil 2), Intentionalität
c. Können wir auf den Geist verzichten?
d . Die Identitätstheorie
e. Ist Geist emergent?
f. Alternativen zum Naturalismus
8. Gott oder Mythos?
a. Das Scheitern des Naturalismus
b. Der Theismus
c. Die Flucht vor Gott
d. Der Glaube an Gott
Abgerundet wird das Buch mit einem kurzen „Verzeichnis philosophischer Begriffe“ sowie weiteren Literaturhinweisen.
Das Layout des Buches ist zweispaltig. Ich finde, dies trägt zu einer Übersichtlichkeit und guten Lesbarkeit bei, auch wenn das Buch dadurch mehr wie ein „Lehrbuch“ aussieht als wie schnell lesbares Sachbuch.
An einigen Stellen sind verdeutlichende Schaubilder eingefügt. Zitate sind eingerückt. Wichtige Zwischenfazits sind grau hinterlegt; das ist hilfreich, um den Kerninhalt der jeweiligen Teile des Buches sehr schnell überblicken zu können.
Insgesamt war der Verlag sehr um gute Lesbarkeit bemüht, dies ist auch gut gelungen. (Am wichtigsten dafür ist selberverständlich der Text selber).
Der Text selber ist sehr klar und nachvollziehbar geschrieben. Das Buch eignet sich wegen dieses Stils auch gut für Laien OHNE Vorkenntnisse (solange sie bereit sind, mitzudenken).
Wegen der inhaltlichen Tiefe und argumentativen bzw. philosophisch-begrifflichen Schärfe ist das Buch aber auch für „professionelle“ Philosophen oder Naturwissenschaftler interessant und geeignet.
Der erste Absatz des Buches mag diesen glasklaren STIL dieses Buches, verbunden mit inhaltlichem Tiefgang, schön verdeutlichen:
(ZITAT ANFANG) (aus S. 9:) MODERNES DENKEN. „Das Wort „modern“ klingt für die meisten Menschen positiv. Sie sind mehr oder weniger stark bestrebt, „modern“ zu leben und zu denken. Eine wesentliche Bedeutung des Wortes „modern“ ist „der herrschenden Denk- und Lebensweise entsprechend“.
Wahrscheinlich waren die Menschen in diesem Sinne schon immer mehrheitlich modern. Es gibt hier aber eine recht problematische Seite: Moderne Menschen glauben mit einer gewissen Selbstverständlichkeit und Unbeirrbarkeit an die jeweils vorherrschenden Sichtweisen über die Welt und über das, was gerade als richtig und falsch gelten soll – ohne es meist wirklich geprüft zu haben.
Nicht selten sind sie dabei über abweichende Sichtweisen empört, weil sie es als lächerlich, übelwollend oder gefährlich ansehen, andere als die allgemein vertretenen Meinungen zu haben oder zu äußern.
Es kann so weit gehen, dass diejenigen, die die herrschenden Ansichten in Frage stellen, von ihren Zeitgenossen diffamiert, unterdrückt oder gar getötet wurden. Der griechische Philosoph Sokrates wurde in der vermutlich frühesten Demokratie der Menschheitsgeschichte von einem Volksgericht zum Tod durch Vergiften verurteilt. Er hinterfragte Überzeugungen, mit denen sich seine Zeitgenossen offensichtlich stark identifizierten, während sie aber nicht willens oder in der Lage waren, sie argumentativ zu reflektieren.“ (ZITAT ENDE).
Dieser Stil setzt sich im gesamten Buch fort. Was zählt, ist allein das bessere Argument. Und Argumente liefert der Autor sehr viele.
Das Buch ist dabei alles andere als langweilig, denn an brisanten und herausfordernden Thesen mangelt es nicht – der Autor durchdenkt die Prämissen jeweils bis in ihre Konsequenzen für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Für viele dürfte das Buch ein Augenöffner werden.
Der Autor setzt in dem Buch keine christlichen Überzeugungen voraus, sondern geht von dem aus, was alle vernünftigen Menschen für wahr halten können. Auf diesen Prämissen der Alltagserfahrung baut er dann seine Argumente in logischen Schlüssen auf. In seiner gedanklichen und stilistischen Klarheit ist das Buch zu vergleichen mit den Werken von C.S. Lewis oder Richard Swinburne.
Die Kombination aus naturwissenschaftlicher mit philosophischer Fachkenntnis ist wie erwähnt ideal für dieses Themengebiet. (Das Buch kombiniert souveräne Kenntnis der Inhalte und Funktionsweise der Naturwissenschaften mit einer philosophisch-begrifflichen Schärfe.)
Der Autor widerlegt den Naturalismus eben nicht nur rein philosophisch, d.h. „begrifflich“, wie das etwa Wolf-Jürgen Cramm in seiner Dissertation „Geist, Bedeutung, Natur: Eine Kritik naturalistischer Theorien begrifflichen Gehaltes“ getan hat.
Cramm, ein Habermas-Schüler, zeigt zwar sehr überzeugend, dass schon rein aus BEGRIFFLICHEN Gründen der Naturalismus nicht haltbar ist. (Cramms Buch kann man z.B. gut in Ergänzung lesen; und natürlich gibt es noch weitere gute Kritiken am Naturalismus).
Widenmeyer geht jedoch viel weiter und bezieht ganz konkret die Naturwissenschaft, die Politik, und unsere gesellschaftliche Wirklichkeit in die Überlegungen mit ein. Dabei ist das Buch zwar allgemeinverständlich, aber nirgends unsachlich oder oberflächlich.
Widenmeyer zeigt, wo der Wert und die Grenzen der Naturwissenschaften liegen, und bewahrt damit vor Wissenschaftsgläubigkeit, also davor, aus der Wissenschaft Erkenntnisse zu erwarten, die sie nicht liefern kann. Das Buch zeigt auch, dass die Vorstellung der „Freiheit“ des Menschen eben auch mit Naturwissenschaftlichen Kenntnissen vereinbar ist.
Das Buch bezieht die Kosmologie mit ein und spricht das Problem der hohen Ordnung im Universum an und zeigt, dass eine naturalistische Erklärung hierfür nie ausreichend sein kann. (Es handelt sich dabei um eine Variante des Intelligent Design Argumentes). Die hohe Ordnung des Universums hat als ihre beste Erklärung einen intelligenten Schöpfer.
Auch die Tatsache des Bewusstseins bzw. die Existenz von „Geistigem“ bietet – wie gezeigt wird – für Naturalisten unüberwindbare Hindernisse an.
*Das Buch hat auch *die politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen der verschiedenen Weltanschauungen im Blick. Insofern ist der Ansatz dieses Buches „Welt ohne Gott?“ sehr umfassend.
Ein Buch wie dieses, „Welt ohne Gott?“, von M. Widenmeyer, dürfte damit auch einen wesentlich weiteren Leserkreis ansprechen, als es ein rein philosophisches Buch könnte.
Das Buch kommt dabei zur rechten Zeit. Wenn heute populäre naturalistische Autoren wie Richard DAWKINS den Menschen zum „TRÄGER SEINER GENE“ reduzieren und das Leben als „pointless“ darstellen, ziehen sie leider nur die logischen Konsequenzen aus ihren naturalistischen Grundannahmen.
Sollte sich dieser Naturalismus aber durchsetzen, wird das Konzept der „Menschenwürde“ auf Dauer kaum zu halten sein. Philosophien, die in der akademischen Welt vorherrschend sind, finden auf Dauer auch ihren Niederschlag bzw. werden umgesetzt in Politik, Recht und Gesellschaft.
Das wäre aber fatal; das 20. Jahrhundert hat schon mindestens zwei „Typen“ von totalitären Regimen erlebt, in denen eine vergleichbare atheistische Sicht des Menschen (ohne Platz für die Würde des Einzelnen) in die Politik umgesetzt wurde – mit den bekannten mörderischen Folgen.
(Wenn der Mensch letztlich nur „Träger seiner Gene“ bzw. nur ein rein materieller Molekülhaufen ist, ist er nicht mehr „unersetzlich“, sondern ist einfach ersetzbar durch andere „Molekülhaufen“ (=Menschen), die den gegenwärtig gesetzten Zielen der Gesellschaft vielleicht besser entsprechen bzw. mehr Nutzen bringen.)
Alleine schon deshalb ist eine grundlegende Auseinandersetzung *mit dem* Naturalismus von Nöten. Natürlich ist eine Sichtweise nicht deshalb falsch, weil sie negative Konsequenzen hat oder haben kann. Jedoch sollten diese vermuteten negativen Konsequenzen umso mehr Motivation liefern, sich sehr gründlich mit diesem Thema „Naturalismus“ zu befassen. Und dafür liefert Widenmeyers Buch sehr viel Material.
Das Buch deckt die gedankliche Armut des Naturalismus mit überzeugenden Argumenten auf („Der Kaiser hat keine Kleider“).
Wie Holm Tetens (Professor für Philosophie an der FU Berlin, lehrt Logik und Wissenschaftstheorie) kürzlich in der Zeitschrift „Information Philosophie“ (3/2013) schrieb, ist der Naturalismus ein „metaphysisches Vorurteil unserer Zeit“.
„Der Naturalismus, gleichgültig, ob gemäßigt oder reduktionistisch, ist ein stagnierendes Forschungsprogramm, und das im Grunde genommen schon sehr lange. Angesichts dieser Sachlage wäre es für uns Philosophen nahe liegend, die metaphysischen Konkurrenten des selber ja metaphysischen Naturalismus, nämlich die verschiedenen Versionen des Dualismus auf der einen Seite, des Idealismus auf der anderen Seite viel ernster zu nehmen und mit dem Naturalismus dialektisch abzugleichen.
Das aber unterbleibt, weil wir in der Philosophie inzwischen weitgehend entwöhnt sind, noch spekulative Metaphysik zu betreiben. … Entwöhnt sind wir deshalb, weil unter Philosophen ein weit verbreitetes, hegemoniales weltanschauliches Vorurteil zugunsten des Naturalismus grassiert. Aus meiner Sicht sollten wir jedoch unsere einseitige Fixierung auf den Naturalismus aktiv bekämpfen und aufzulösen versuchen.“
Tetens schließt: „Wann geht endlich wieder ein Ruck durch die Reihen der akademischen Philosophen? Wann werden endlich die Tore zu den Alternativen zur Metaphysik des Naturalismus wieder weit aufgerissen?“
Dies gilt natürlich nicht nur für Philosophen, denn eine vorherrschende Philosophie macht sich ja meist auch schnell in anderen Fachgebieten breit. Ja, unser gesamter „Zeitgeist“ ist in starkem Maße von diesem Naturalismus geprägt.
Einen wertvollen Beitrag zu diesem Umdenken, welches Tetens fordert, liefert dieses Buch von M. Widenmeyer, daher ist ihm eine weite Verbreitung zu wünschen. Wegen seiner begrifflichen Klarheit, den durchweg sehr durchdachten Argumenten, seiner hervorragenden philosophischen UND naturwissenschaftlichen Fundierung, und vor allem wegen seiner allgemeinen Zugänglichkeit aufgrund der verständlichen Schreibweise könnte dieses Buch vielen Menschen helfen, ihren „Glauben“ an den Naturalismus zu hinterfragen.
Dabei zeigt Widenmeyer nicht nur, dass der Naturalismus falsch ist, sondern zeigt auch eine Alternative auf, die viel rationaler ist, d.h. für die viel bessere Gründe sprechen, aber die vor allem lebbar ist: der lebendige christliche Glaube.
Letztlich zählt für Widenmeyer aber nur, welche Sichtweise die rationalste ist, bzw. für welche Sichtweise die besten ARGUMENTE sprechen. Insofern möchte dieses Buch nicht primär „überreden“, sondern auf der Suche nach Wahrheit helfen und Anstöße für die sachliche Diskussion zu diesen Themen liefern. Auf dieser Basis kann der Leser schließlich weiterdenken bzw. sich selber entscheiden, welcher Weltsicht er sich anschließen möchte.“
Gibt es zu diesem Buch von Widenmeyer eine ISBN ?
Die ISBN ist: 978-3-7751-5619-6.
Danke !
Natürlich ist die Wahl des Papstes nicht demokratisch. Das wäre sie nur, dürften nach einem freien Wahlkampf die erwachsenen Wahlberechtigten unter den 1,4 Milliarden Katholiken den Papst wählen: Allgemeines und gleiches und direktes Wahlrecht gehören zur Demokratie. Ich will hier nicht die biblischen (nur neutestamentliche) und sonstigen Argumente gegen Rituale (auch mißverständlich Liturgie genannt) in der „Kirche“ darlegen. Es gibt auch evangelisch-konservative Konfessionen, die sie pflegen etwa die konservativere SELK und die konservative ELFK, abgeschwächt auch manche Reformiert-Konservative. Häufig verbindet sich das mit mehr oder weniger Hierarchie. Beides (Liturgie/ Hierarchie) kennzeichnet die sog. Hochkirchler. Ich gehöre zu den strikten Niedrigkirchlern (nach dem englischen Wort Low Church): Dies sind in fast allem das Gegenteil des Katholizismus: Reine Gemeindedemokratie und fast nur Worte im Gottesdienst (was man alles ausführen müßte): Lied (oft ohne Instrumentalbegleitung, Predigt, auch und gerade von Laien, Freies Gebet, Abendmahl,Taufe. Bei der konservativen Münchner Winterakademie der engagiert katholischen Freifrau von Schrenck-Notzing sagte vor vielen Jahren der als „rechts“ geltende Wiener Historiker Prof. Dr. Lothar Hoebelt: Amerika ist konservativer als Europa wegen seiner nichtliturgischen Kirchen… Ich gehöre weder zu den Geschlossenen Brüdergemeinden (siehe Internet Brüderbewegung.de) noch zu den Gemeinden Christi (siehe Internet) noch zu Gemeinden in der Konferenz für Gemeindegründung (siehe Internet). wer aber ei8nmal für die typische Gottesdienste besuchte, dürfte ahnen, daß dort auch inhaltlich manches anders ist als bei den Großkirchen… während er sich bei den o.g. liturgischen konservativen Gemeinden gleich fast wie zuhause fühlen dürfte…
@Ulrich Motte:
Zu den USA und ihrem Raubtier-Kapitalismus siehe auch den Soziologen Max Weber und den Politologen, Soziologen, Statistiker und Demographen Emmanuel Todd usw.
Max Weber beschrieb in seinen Schriften auch die Zusammenhänge zwischen Protestantismus und (wucherischem) Kapitalismus. Siehe auch Prof. Gustav Ruhland zur Theologie und dem biblischen und christlichen Wucher-Verbot und der christlichen „Wirtschaftspolitik des Vaterunser“. http://www.vergessene-bucher.de
Holger Jahndel: Max Weber hat falsche Ursachen gesehen. Aber es gibt besondere Zusammenhänge zwischen bestimmten ev. Konfessionen und Demokratie /Kapitalismus, den ev. (auch der schlimme Ruhland ? ) wie kath. (auch Päpste) und jüdische (Todd)und sonstige Autoren kritisieren. Andere aller Konfessionen bejahen ihn. Die USA leiden nicht an zu viel, sondern an zu wenig Kapitalismus. Ich bejahe den strikten Kapitalismus wie die strikte Demokratie aus konfessionellen Gründen (Kurzbekenntnis dazu kann von mir angefordert werden)
@Ulrich Motte:
Gegen die dezentrale direkte Demokratie der Schweiz mit Plebisziten und Volksabstimmungen ist nichts einzuwenden. http://www.zeit-fragen.ch Zeit-Fragen Magazin aus der Schweiz – siehe auch zu Freihandel und EFTA und direkter Demokratie und EU und Euro und NATO und Mondragon usw.
Aber gegen den wucherischen, sozialdarwinistischen neoliberalen Raubtier-Kapitalismus sehr wohl! Er widerspricht dem biblischen Wucher-Verbot!
Die alte Messe als „Heiliger Messe aller Zeiten“ ist als Ritual tatsächlich besonders wirksam. Die traditionale tridentinische Messe der katholischen Kirche eben.
Diese Messe beinhaltet wertvolle universelle Symboliken und Prinzipien.
Ein sehr interessanter Artikel! Leider war die päpstliche Liturgie unter Franziskus nicht mehr so feierlich wie unter Benedikt. Und selbst Johannes Paul hatte sich an Traditionen gehalten, die unter dem letzten Papst leider einfach verschwunden sind.
Ein lesenswerter Beitrag von Frau Küble, der einige der üblichen Vorurteile und Missverständnisse gegenüber Amt und Person des Papstes aufgreift und richtig stellt.
Der Agnostiker Wolfgang Herles verkennt, wie mir scheint, dass diese sich mitteilende Kraft des Ritus des großen Inhalts bedarf, den die Botschaft des Christentums enthält und verkündet.
Was verbindet die „beiden“ Päpste? Benedikt wurde an einem Karsamstag geboren und Franziskus starb an einem Ostermontag. Benedikt starb an Silvester 2022 und Franziskus am Ostermontag 2025. Das „>“, die runde graue Wolke und die Sonne in einer Reihe, es muss der Vormittag des 6. Februar 2013 gewesen sein, dieses Bild lässt sich als Folge von Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag deuten. Das „>“ ist die Form des 22. Buchstabens des lateinischen Alphabets und die Veränderung an dessen Spitze zu einem ‚y“ der 25. Buchstabe.
Der römische Gott Januarius war vor allem in der Gegend der Stadt Rom bekannt und war zuständig für Ende und Neubeginn. Er wurde mit dem sogenannten Januskopf mit den beiden Gesichtern nach vorne und zurück dargestellt und den Toren.
Begriffe wie Scharnier gehen auf Januarius zurück.
„Petrus der Römer“ hat immerhin in Rio de Janeiro (Fluss des Januar) die Heilige Messe gefeiert.
Als am Ostersonntag der Vertreter der Papstes nach der Wandlung die Worte sprach: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt“ habe ich an diese Erscheinung 2013 gedacht. Das große griechische Lambda ist ein umgekertes V, das kleine Lambda ist wie ein umgedrehtes y.
Das V als das Zeichen für die römische Zahl Fünf: vom 6. Februar 2013 bis zum 11. Februar 2013 waren es fünf Tage. dessen war ich mir sicher. Ab Rosenmontag schalte den Radiowellenbandempfänger ein und höre die vor wenigen Minuten bekanntgewordene Absichts Benedikts, am 28. Februar um 20 Uhr das Papstamt niederzulegen. (8+12=20) Auch gibt es den Abschnitt im Johannesevangelium Kapitel 8, 12-20, in dem Jesus von den zwei Zeugen spricht. Im Rückblick war die nachdrückliche Botschaft: Zwei.
Mann, das sind Sachen !
Unsere Liturgien haben meines Wissens (!) von ihrer Dramatik und Entstehungsgeschichte her die venezianische Oper als Vorbild.
Ich finde es sehr schade, dass dieses nicht bekannt ist und daher nicht gewürdigt wird.
Das ganze ist wirklich von sehr hohem kulturellen Wert und nicht irgendwie nach Geschmack zusammengebaut.
PS
Wenn jemand mehr dazu berichten kann, dann bitte ich darum.
Das alles hilft Herles nichts mehr … sein Buch liegt wie Blei in den Regalen. Bei Amazon nach 3 Wochen Platz 25.000. Statt 1 wie Kollege Hahne über Wochen hinweg und nach 1 Jahr noch dreistellig. Warum? Opportunisten kommen nicht an. Sie werden durchschaut. Je mehr Herles-Interviews über die „unappetitliche AfD“ gibt, desto größer der Bedeutungsverlust. Da lobe ich mir Fürstin Gloria: das war eine große sakrale Show. Der Kirche fehlt die Substanz, fehlt Jesus.
Meines Erachtens sind die schlimmsten in der katholischen Kirche :
1.) Z – D – K !!!!!!!!
2.) Kapuziner
3.) Jesuiten !!!
4.) D – B – K [ nicht “ Deutsche Beamten-Krankenkasse “ 🙂 ]