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Baerbocks angekratztes Image: Werden Journalisten allmählich etwas kritischer?

Von Felizitas Küble

Nach der Wahl von Annalena Baerbock zur Kanzlerkandidatin der Grünen schien ihr nicht nur die eigene Partei, sondern fast die ganze Medienwelt zu Füßen zu liegen. In einigen Zeitungen hieß es halb-ironisch, alle fünf Minuten verliebe sich ein Journalist in den grünen Star.

Zu den kritischen Ausnahme-Stimmen aus der Welt der Polit-Prominenz gehört Sahra Wagenknecht, die sich schon bald skeptisch zu Wort meldete (siehe hier unser Bericht).

Inzwischen ist der erste Medienhype um die sogenannte „Völkerrechtlerin“, die keine Juristin ist, deutlich abgeklungen, der Lack ist ab, was sicher auch mit den Ungereimtheiten um ihre spätgemeldeten Sondereinkünfte zu tun hat – aber nicht allein.

Jetzt kreidet ihr sogar der linksliberale „Tagesspiegel“ – den Grünen sonst sehr wohlgesonnen – ein paar weitere Fehlleistungen an, wenngleich „nur“ solche verbaler Natur.

Jost Müller-Neuhof gefällt es in seinem heutigen Online-Artikel nicht, wie Baerbock dieses Melde-Versäumnis im nachhinein zu erklären versucht.

So hält er ihr vor, sie habe gesagt, die Zahlungen ihrer eigenen Partei seien schließlich „keine Einnahmen von Dritten“ gewesen – womit wohl gemeint sei: im Unterschied zu Fehlleistungen anderer Abgeordneter.

Damit erwecke sie den Eindruck, als ob sie für ihre eigene Partei im Bundestag sitze. Doch das Verfassungsrecht habe der Völkerrechtlerin verdeutlichen müssen, daß Parlamentarier in Deutschland gerade nicht die Handlanger ihrer Partei, sondern laut Art. 38 GG „Vertreter des ganzen Volkes“ sind. Der Autor resümiert: „Die Politikerin hat Volk mit Partei verwechselt.“

Allerdings erstaunt dies wenig, wie wir in unserer Redaktion seit Jahrzehnten kritisch anmerken, denn die Grünen haben sich in in den 80er Jahren aktiv für ein (durchaus grundgesetzwidriges) „imperativen Mandat“ eingesetzt, was bedeutet, daß Abgeordnete in erster Linie als verlängerter Arm ihrer Partei fungieren, quasi die Befehlsempfänger der Parteibasis sind.

Zurück zum „Tagesspiegel“: Der Verfasser deckt auf, daß die Kanzlerkandidatin ihr „Versäumnis“ keineswegs selber öffentlich gemacht habe, wie sie in einer Talkshow zu ihrer Rechtfertigung behauptete. Auf Anfrage der Zeitung habe sie sich nicht zu diesem Punkt geäußert.

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Kommentare

7 Antworten

  1. Debatte um Benzinpreiserhöhung

    Mohamed Ali wirft Baerbock „Arroganz“ vor

    Wenn es nach der Grünen Kanzler-Kandidatin Baerbock geht, wird Autofahren demnächst noch teurer. Erst im Januar sind sechs Cent Klimaaufschlag pro Liter Benzin dazugekommen, jetzt sollen es noch mehr werden. Linken-Fraktionsvorsitzende Mohamed Ali greift Baerbock für ihren Vorschlag scharf an.

    https://www.n-tv.de/politik/Mohamed-Ali-wirft-Baerbock-Arroganz-vor-article22588984.html

  2. Fr. Baerbock kann man in vielem nicht für voll nehmen. Ständig verhaspelt sie sich durch ihre sehr undeutliche Aussprache. Verschluckt Buchstaben und „glänzt“ durch Inkompetenz.
    Sie bräuchte dringend einen Sparchkurs und eine Stimmenausbildung.

    Ihre Überzeugungen zum E-Auto sind derart utopisch und überhaupt nicht umweltfreundlich.
    Wie eine Schallplatte spielt sie die Argumente runter.

    Auch dieses Wasser predigen und selbst Wein trinken wird in der ganzen Partei der Grünen immer sichtbarer. Es ist eine Partei der Besserverdienenden.

    Nur die Schönheit einer Person macht es nicht.

    1. Die Grünen waren noch nie eine Öko- und Umweltpartei, das ist der Tarnmantel, damit das ultrarote Leuchten nicht auffällt. Bärböckchen will Benzinpreise drastisch erhöhen und was ist mit Kerosin, das soll billig bleiben, damit die Grünen auf Kosten der Steuerzahler um die Welt fliegen, und unsere Politiker, um deutsche Kohle zu verschleudern? Hier wären Preiserhöhungen angebracht, allein wegen der Luftverschmutzung, nicht beim Benzin. Frage an die Grünen: woraus besteht Kerosin? – Aus Diesel, welches man zur Bestellung der Felder den Landwirten nicht mehr gönnen will.

  3. Man kann nur jeden ermutigen und dies selbst auch tun: das persönlichen Gespräch mit Mitmenschen suchen und von einer Wahl der Grünen abzuraten. Gerade auch unter Christen gibt es sehr viele, die vor allem wegen dem Klimaschutz den Grünen zugeneigt sind und auch Wahlabsichten haben.
    Interessant ist dazu auch aktuell in Vera Lengsfelds Blog ein sehr guter Beitrag über Armin Laschet.

  4. Hier steht der Satz, „Sie ist keine Juristin“! So etwas sollte keinen stören. Denn wichtiger wäre, bei einem positiven Artikel, „Sie ist ehrlich, nicht allwissend und versucht, auch zu ihren Fehlern zu stehen“. Aber gibt es solche Politikschauspieler überhaupt? Denn echte politische Fachleute sind extrem selten.

    1. Guten Tag,
      natürlich brauchen Politiker keine Juristen sein, das ist schon klar – der Satz steht im Kontext ihrer Behauptung, sie sei eine „Verfassungsrechtlerin“ (um sich insoweit gegenüber Habeck zu profilieren) – und damit ist es eben durchaus nicht egal.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

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