Reporter ohne Grenzen (RSF) ist in höchstem Maße alarmiert über die zahlreichen Verhaftungen von Journalisten in Belarus nach der Präsidentschaftswahl am 9. August.
RSF fordert die Europäische Union dazu auf, die Angriffe auf die Pressefreiheit zu verurteilen und Sanktionen gegen die politisch Verantwortlichen zu verhängen.
Medienschaffende wurden willkürlich verhaftet, geschlagen und teilweise über einen längeren Zeitraum eingesperrt. Die Belarusische Journalistenvereinigung (BAJ) verzeichnete vom Beginn des Wahlkampfes am 8. Mai bis 48 Stunden nach der Wahl am 11. August mehr als 130 schwere Verstöße gegen die Pressefreiheit.
“Ein solcher Angriff auf die freie Presse, zumal in einem europäischen Land, ist absolut inakzeptabel“, sagte RSF-Vorstandssprecher Michael Rediske anlässlich eines kurzfristig anberaumten Außenministertreffens in Brüssel.
Nach Angaben der BAJ wurden seit dem Wahlsonntag (9. August) etwa 70 Journalist/innen verhaftet, die über den Wahlausgang und die anschließenden Proteste in dem Land berichtet hatten. 23 von ihnen waren bis einschließlich gestern weiter in Haft.
Das Internet ist seit dem 9. August immer wieder ganz oder teilweise unzugänglich. Die meisten Nachrichtenseiten sind nach wie vor blockiert.
Seit dem Wahltag wurden 29 Fälle von Polizeigewalt gegen Journalisten gezählt. Mindestens sieben Medienschaffende wurden schwer verletzt.
Maxim Solopow, ein russischer Reporter, der für die in Riga ansässige Nachrichtenwebseite Meduza arbeitet und der über die Proteste in Minsk am Abend des 9. August berichtete, wurde erst geschlagen und dann verhaftet. Anton Starkow und Dmitri Lasenko, russische Reporter bei der Moskauer Nachrichtenwebseite Daily Storm wurden von Polizisten verprügelt und für eine kurze Zeit festgenommen.
3 Antworten
Offener Brief an die Protestierenden in Belarus
Über die illusionären Erwartungen der Protestierenden. Ein Gastbeitrag
https://www.heise.de/tp/features/Offener-Brief-an-die-Protestierenden-in-Belarus-4872348.html
https://www.heise.de/tp/features/Pompeo-in-Warschau-und-die-Gefahr-aus-dem-Osten-4872923.html
In der Türkei werden noch zahlreiche deutsche Staatsbürger als Inhaftierte bzw. Häftlinge festgehalten
https://www.jungewelt.de/artikel/384323.solidarit%C3%A4t-mit-gefangenen-wir-k%C3%B6nnen-den-inhaftierten-kraft-geben.html?sstr=T%C3%BCrkei
Solidarität mit Gefangenen
https://www.jungewelt.de/artikel/384323.solidarit%C3%A4t-mit-gefangenen-wir-k%C3%B6nnen-den-inhaftierten-kraft-geben.html