Ein Gesetzentwurf zur Legalisierung der Euthanasie an schwerkranken Kindern liegt seit vergangenem Donnerstag dem Parlament in Belgien zur Debatte vor. Der zuständige Unterausschuss hatte ihn am Mittwoch mit großer Mehrheit durchgewinkt.
Die geplante gesetzliche Regelung würde es gestatten, Kinder und Minderjährige ohne Altersbeschränkung zu töten, wenn sie an unerträglichen körperlichen Krankheiten leiden bzw. der Tod zu erwarten ist und sofern das Kind und seine Eltern zustimmen.
Die belgischen Bischöfe sind „entsetzt“ von den Beschlüssen aus dieser politischen Debatte, werden aber alles unternehmen, um die Öffentlichkeit auf die Gefahren eines solchen Gesetzes hinzuweisen. Dies erklärte der Sprecher der Bischofskonferenz, Pater Tommy Scholtès.
Gemeinsamer Protest belgischer Religionsführer
Das katholische Protestschreiben wurde vom obersten jüdischen Rabbi in Brüssel, Albert Guigui ebenfalls unterschrieben; zudem von Robert Innes (anglikanische Kirche) sowie von Geert Lorein (Bundessynode der evangelischen Kirche) und vom Metropoliten der orthodoxen Kirche, Panteleimon Kontogiannis.
Auch Semsettin Ugurlu, der Präsident des muslimischen Exekutivausschusses Belgiens, hat die Protestnote unterzeichnet.
Die Religionsführer treten für palliative (schmerzlindernde) Methoden ein, um den betroffenen Kindern zu helfen. Einem menschlichen Leben das Ende zu setzen, sei hingegen ein Schritt des Tötens, der zudem die positiven Bindungen in einer Familie zerstören könne.
Weiter heißt es: „Umgeben wir die Patienten, ihre Familien und die Krankenpfleger mit Liebe, und wenn die Krankheit uns die Kranken nimmt, begleiten wir alle Beteiligten mit tiefer Zuneigung und in Respekt für das Leben.“
Quellen: Radio Vatikan / Nachrichtenagentur Zenit
2 Antworten
In einem gottesfreien Europa ist das erst der Anfang. Ein ganz großes Thema werden in Zukunft auch demenzkranke alte Menschen sein. Ein anderer Name als Aktion Gnadentod wird unseren humanistischen Politikern dazu ganz sicherlich einfallen.