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Beschwerdebrief an den Paderborner Erzbischof wg. politisch einseitiger Äußerungen

Von Dr. David Berger

pressefotoberger11Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker wird derzeit in den Medien als AfD-Kritiker gefeiert. In einem Brief wehrt sich nun ein Katholik gegen diese parteipolitische Wahlkampfaktion und fragt den Oberhirten: Warum schweigen Sie im Gegenzug zu den antisemitischen und christophoben Vergehen muslimischer Migranten?

Exzellenz, sehr geehrter Herr Erzbischof,

nach einem Bericht verschiedenster Medien und der „Katholischen Nachrichtenagentur“ haben Sie die AfD und im selben Interview mit der Westfalenpost „fremdenfeindliche Tendenzen“ kritisiert Diese seien „nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar“. Sie haben sich „entschieden gegen den Missbrauch des christlichen Glaubens für Stimmungsmache gegen Ausländer und Flüchtlinge“ gewendet.

So titelt die „Neue Westfälische“: Paderborner Erzbischof findet deutliche Worte gegen AfD  – und der FOCUS hat als Schlagzeile: „Erzbischof über AfD: Fremdenfeindlichkeit mit christlichem Menschenbild unvereinbar

Zunächst sei gesagt: kein vernünftiger Mensch und schon gar kein Theologe wird Ihnen widersprechen, wenn Sie konstatieren, dass Fremdenfeindlichkeit mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar ist. Auch darüber, dass Stimmungsmache gegen wen auch immer in unserer offenen Gesellschaft nichts zu suchen hat, versteht sich von selbst. untitled

Und pflichtgemäß bemerke ich hier auch noch zusätzlich, dass ich weder AfD-Wähler noch -Sympathisant, aber zugleich Katholik und überzeugter Vertreter unserer Demokratie und der dazu gehörenden offenen Gesellschaft und ihrer Werte (Meinungs-, Religionsfreiheit usw.) bin.

Die Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang allerdings stellt ist, warum Sie gleichzeitig diese wichtige Botschaft benutzen, um Wahlkampf zu betreiben. Denn das ist es doch, was dann wirklich letztlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Soll das Christsein von AfD-Wählern hinterfragt werden?

Gerade einem Erzbischof, der im Licht der Öffentlichkeit steht, müssten doch die Mechanismen der Medienwelt vertraut sein; er müsste wissen, was er mit einzelnen Aussagen anrichtet. Schauen Sie sich einfach die Schlagzeilen an, die den Eindruck erwecken, als hätten Sie das Interview vor allem dazu genutzt, sich gegen die AfD abzusprechen und AfD-Wählern das Christsein abzusprechen, sie sozusagen zu „exkommunizieren“.

Das zeigt sich nach außen hin eindeutig als eine parteipolitische Positionierung. Selbst in den heftigsten Zeiten von Kanzelworten nach 1945 gab es eine solche parteipolitisch gezielte Wahlkampfaktion von Bischöfen nicht  –  und die fällt dann noch extrem einseitig aus.

Warum haben Sie nicht über asylkritische Stimmen in anderen Parteien gesprochen? Etwa bei der „Linken“ oder bei der CSU?

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin alles andere als ein AfD-Wähler, aber als Christ und Katholik finde ich es unerträglich, wenn man bestimmten Wählern das Christsein abspricht, weil sie eine demokratisch legitimierte Partei wählen und damit von einem Grundrecht in jenem demokratischen Staat Gebrauch machen, der zugleich Ihre Alimentierung gewährleistet.

pc_piWo bleibt die Abgrenzung von der Linkspartei?

Warum hat man von Ihnen nichts gehört, als die „Linke“, deren juristische Vorgängerin als SED die Kirchen in der DDR aufs übelste unterdrückte, sich auch in ihrem Erzbistum ausbreitete? Kann man etwa leichter Christ in einer kirchenfeindlichen Partei sein als in einer Partei, die immerhin überzeugte Katholiken in ihrer Führungsriege verzeichnet? Warum haben Sie geschwiegen, als die Linke in NRW zu einer Demonstration aufrief, die in üblen antisemitischen Exzessen endete?

Und was im Hinblick auf ihr Urteil, wer sich Christ nennen darf, noch schwerer wirkt: Wo ist ihre Stimme angesichts der Verfolgung von Juden und Christen durch muslimische Migranten, die die Majorität unter den derzeitigen Flüchtlingen stellen?

Nur falls Sie um diese katastrophale Situation nicht wissen: Erst vor wenigen Wochen gingen die Aussagen des Pfarrers einer evangelischen Gemeinde in Berlin Steglitz durch die Medien, der sich um die christlichen Flüchtlinge im Berliner Flüchtlingsheim „LaGeSo“ kümmert.

Er berichtet von einem von ihm betreuten christlichen Flüchtling, der dort wegen seines christlichen Glaubens einem dauernden Mobbing ausgesetzt ist:

„15 muslimische Bewohner seines Heims hatten ihn und ein weiteres Gemeindeglied angegriffen und geschlagen, ihm das Kreuz vom Hals gerissen und die beiden als ‚Abtrünnige’ und ‚Unreine’ beschimpft“ zitiert ein katholische Nachrichtenportal den Pfarrer. foto-dcubillas-www_freimages_com_

Anzeigen bei der Polizei habe man aufgegeben, da diese keinen Sinn hätten, denn im Heim gebe es genügend muslimische Zeugen, die aussagen würden, dass sie „genau gesehen haben, dass unser Gemeindeglied sich das Kreuz selbst vom Hals gerissen und sich seine Verletzungen selber zugefügt hat …

Es ist schon mindestens der dritte Angriff auf dieses Gemeindeglied. Ich habe wiederholt, das letzte Mal vor zwei Monaten, das zuständige Sozialamt schriftlich um eine Verlegung gebeten und die Angriffe geschildert. Es passiert nichts … Konvertierte Christen sind in unserem Land Opfer dritter Klasse“.

Judenfeindliche Tendenzen im islamischen Kultukreis

Wenn Sie, verehrter Herr Erzbischof, auch dieses Leiden der eigenen Brüder kalt lässt, berührt Sie vielleicht das unserer älteren Brüder, der Juden.

Als unbestritten gilt, dass die meisten Flüchtlinge aus einer vom real existierenden Islam geprägten Kultur stammen, die nicht nur homo- und christophob, sondern noch viel stärker antiisraelisch und antisemtisch ausgerichtet ist. Dies gilt besonders für die Flüchtlinge, die Experten in diesem Jahr noch bei uns erwarten.Klar hat dieses Problem Gunnar Heinson in der Neuen Zürcher Zeitung im Zusammenhang mit den Vorfällen der Silvesternacht benannt:

„Allein aus den arabischen Ländern wollen gemäß einer Studie des Doha-Instituts nicht mehr  –  wie noch nach einer Gallup-Untersuchung von 2000  –  nur 23, sondern schon 35 Prozent weg. Das wären momentan über 130 Millionen von insgesamt 380 Millionen Menschen. Natürlich sind dies bloß Umfragewerte  –  angesichts der Dimensionen wirkt diese Relativierung indes reichlich kraftlos.

85 Prozent der Araber, so zeigt dieselbe Untersuchung, träumen von der Judenvernichtung. Wer eine Million zu sich holt und dann umverteilen will, möchte die Nachbarschaft mit 850 000 Antisemiten fluten – ein Geschenk so deutsch wie schon lange nicht mehr.“

Nach Ihren Worten, wie sie die Katholische Nachrichtenagentur wiedergibt, entsteht der Verdacht, dass Sie genau jenen, die auf solch unhaltbare Zustände hinweisen, mit ihren seltsamen Aussagen das Christsein absprechen.

Eine solche Art „Exkommunikation“, die Sie hier vornehmen, ist äußerst grenzwertig, vor dem skizzierten Hintergrund perfide, ja es entsteht sogar der Verdacht des Amtsmissbrauchs. In all dem gebotenen Respekt einem Erzbischof gegenüber bitte ich Sie nachdrücklich, solche Aktionen in Zukunft zu unterlassen!

Quelle: http://www.theeuropean.de/david-berger/10837-afd-und-christliches-menschenbild-vereinbar#

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Der Beschwerdebrief ist gut verfasst.
    Ich selbst erlebte auf einer Kundgebung der Linken in Bochum vor Jahren einmal, dass der Vorredner von Gysi dem Volk anbot, direkt hier vor Ort, für etwas Geld in bar, aus der Kirche auszutreten.
    Unerhört unverschämt bot er es mehrmals an.
    Aber das bekam wohl kein Bischof zu hören.
    Die AfD hat sowas noch nicht angeboten. Ich würde sagen: Christen können keine „Linken“ wählen

  2. Klare Worte von kirchlichen Autoritäten sind wichtig, auch zu den Inhalten von Parteiprogrammen oder gesellschaftlichen Fehlentwicklungen.

    In der Tat äußert sich die katholische Kirche bei vielen Themen sehr zurückhaltend. Möglicherweise haben beide großen Kirchen Angst, bei zuviel Parteienkritik das Kirchensteueraufkommen zu gefährden.

    @Bernd.L.Mueller

    Bevor jemand die Eucharistie empfängt, sollte er schon die eigene Herzenshaltung prüfen. Wer im Widerspruch zu den Worten Jesu bewusst lebt, sollte aus eigenem Interesse besser auf den Empfang der heiligen Kommunion verzichten. Paulus hat den Verhaltenskodex für die Teilnahme an der Eucharistie eingehend erläutert.

    Exkommunizierung hat mit Hexenverbrennungen nichts zu tun.

  3. An diesem Erzbischof kann man verzweifeln.
    Auch eine Plattitüde, warum wohl wenden sich viele Christen von der Kanzel – nicht von der Kirche, angewidert ab ?
    Wenn am Heiligen Abend bsp. die „wunderbare Gemeinsamkeit“ mit der muslimischen Gemeinde und der neuen Moschee und ihren Vertretern gewürdigt und bejubelt wird.
    Gleichzeitig Einladungen in die Moschee zum gegenseitigen Kennenlernen ausgesprochen wurden.
    Danach hat man uns bei diesem Pfarrer nicht mehr gesehen.
    AfD und exkommunizieren? Sind wir im 15. Jahrhundert angelangt, Hexenverbrennungen gab es gerade in OWL / Raum Paderborn – Lippe noch bis 1600.

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