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Wie historisch ist die Figur des Evangelisten Lukas und wie viel Wahrheitsgehalt enthalten dessen Berichte?  –  Diesen Fragen geht der Journalist Lucas Wiegelmann in der „WELT am Sonntag“ vom 22. Dezember nach.

Sein Fazit: Beides ist wohl historischer als lange Zeit angenommen. Wie Wiegelmann schreibt, gehört der Evangelist Lukas „zu den einflussreichsten Schriftstellern aller Zeiten“ und gilt als bester Erzähler des Neuen Testaments. Boppard-Severus-DSC_0372 - Kopie

Ohne ihn müssten ganze kirchliche Hochfeste ausfallen: „Von Weihnachten bliebe nicht viel mehr übrig als die Weisen aus dem Morgenland, von denen das Matthäusevangelium berichtet. Das Pfingstwunder und Christi Himmelfahrt sind nur von Lukas überliefert, dazu zentrale Ostertexte wie die Geschichte der Emmausjünger.“

Die beiden Bücher des Lukas  –  das Evangelium und die ebenfalls von ihm verfasste Apostelgeschichte  –  machten zusammen rund ein Viertel des Neuen Testaments aus. Trotzdem habe es gerade in der deutschen Forschung lange Zeit einen Trend gegeben, den man auch als „Hau den Lukas“ kannte, schreibt Wiegelmann:

„Angesagt war, wer Lukas als fantasiebegabten Märchenonkel vorführte und auch noch das letzte Komma der alten Texte in Zweifel zu ziehen verstand.“

Aber einige Wissenschaftler sähen derzeit neue Chancen, dem historischen Lukas auf die Spur zu kommen. Einer von ihnen ist der Neutestamentler Peter Pilhofer aus Erlangen, der sich seit 35 Jahren mit Lukas beschäftigt.

Dass der Evangelist in den Kapiteln 16 und 17 der Apostelgeschichte so detailverliebt schreibt, ist für Pilhofer ein Indiz dafür, dass Lukas diese Gegend kannte: „Wir sehen einen Lokalpatrioten am Werk.“

Für Prof. Pilhofer stammte Lukas aus Philippi und gehörte dort zur christlichen Gemeinde. Dass Lukas Griechisch schrieb, ist für den Forscher ein Indiz dafür, dass der Evangelist nicht zur römischen Oberschicht gehörte, da er sonst wohl auf Latein geschrieben hätte.

Auch der Neutestamentler und Lukas-Experte Reinhard von Bendemann aus Bochum sieht in den Berichten viel mehr Historisches, als bislang an den meisten Universitäten bzw. Theologischen Fakultäten gelehrt wurde: „Die Vorstellung, dass Lukas weitgehend fiktionale Literatur geschaffen hat, ist heute nicht mehr zu halten.“ 

Quelle: www.idea.de

Foto: Dr. Bernd F. Pelz

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