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Bischof Algermissen kritisiert Äußerungen des EKD-Ratsvorsitzenden zur Euthanasie

Oberhirte von Fulda beklagt „dramatische“ Folgen mangelnder Prinzipientreue in der EKD

Mit Äußerungen zur seelsorgerlichen Begleitung schwerkranker Menschen mit Euthanasie-Wunsch hat sich der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, die Kritik der katholischen Kirche zugezogen.
In seinem Bericht vor der EKD-Synode hatte der leitende evangelische Bischof Schneider von Situationen gesprochen, „in denen auch Christen die Entscheidung von Menschen für ein selbstbestimmtes Sterben gegen ihre eigene Überzeugung respektieren und ihnen eine mitfühlende und seelsorgerliche Begleitung nicht verweigern“.
Auf Rückfragen von Synodalen hatte Schneider hinzugefügt: „Wenn ein Mensch intensiv darum bittet, dann mache ich mir nach der reinen Lehre auch die Hände schmutzig.“ –  In Grenzfällen sei die Kirche „für die Menschen da und nicht für die Sauberkeit unserer Position“.
In diesen Äußerungen sieht der katholische Bischof Heinz Josef Algermissen (Fulda) eine Belastung des ökumenischen Miteinanders.
Der katholischen Zeitung Tagespost sagte er, Schneiders Ansicht zeige erneut, „dass die beiden Kirchen keine gemeinsamen Antworten mehr auf gravierende theologische Fragen und drängende bioethische Probleme geben können“.
Dies sei bereits in der Diskussion um die embryonale Stammzellforschung und die Präimplantationsdiagnostik deutlich geworden. Bischof Algermissen bezeichnete die Folgen als „dramatisch“.
Daß die Kirchen in entscheidenden Fragen des menschlichen Lebens politisch auseinanderdividiert würden, schwäche ihr Zeugnis und mache es politisch zunehmend bedeutungslos.

Quelle: www.idea.de

Kommentare

4 Antworten

  1. „Talk am DOM“ stand gestern im Café Ideal in Fulda auf dem Programm.
    Der Bischof von Fulda war auch da.
    Ursprünglich wollte er Arzt werden und somit die Tradition seiner Vorfahren (die entweder Artzt oder Juristen waren) fortsetzen. Erst nach langer langer Zeit entschied er sich zum Studium der Theologie (da ist er ja quasi auch ein Spätberufener).
    Er hört gerne Musik von Johann Sebastian Bach, aber er ist ja katholisch und mag Mozart und Haydn noch etwas mehr.
    MODERNE Musik hört er gerne beim schnellen Autofahren – er hat gute Kontakte zu den „toten Hosen“. Von Campino hat er etliche CDs geschenkt bekommen.
    Sein persönlicher WUNSCH war es wohl, NACHFOLGER des Erzbischofes von Paderborn zu werden – so habe ich es jedenfalls verstanden. Aus diesem persönlichen Lebensplan wurde nichts. An einem Pfingstsonntag morgens um 9.00 Uhr, als er mit seiner Mama gerade Kaffee trank, bekam er einen Anruf, der bei ihm einen
    SCHOCK versursachte. Er hatte die Möglichkeit, Bischof von Fulda zu werden, man hatte ihn gewählt und er hatte quasi keine Chance, NEIN zu sagen. In der Kirche ist es so üblich, dass man dort hingeht, wo man hingerufen wird, auch wenns einem nicht gerade so ganz gut gefällt. Das bekommen auch die Priesteramtskandidaten gesagt, die alle am liebsten im „Speckgürtel“ von Fulda arbeiten würden (ich habe aber von einigen schon das Gegenteil gehört – na ja – anderes Thema).
    Er war vorher schon mal in Fulda, emfpand Fulda als „kleines Städtchen – sehr überschaubar“
    Er hat zwei Schwestern, mit denen er täglich telefoniert.
    Er liebt Essen aus dem Mittelmeerraum, kann aber selbst nicht mal Mirakuli kochen.
    Am allerliebsten liest er Gedichte und wenn er in den Urlaub fährt, nimmt er außer seinem Brevier und der Bibel kein einziges theologisches Buch mit.
    Den Einsatz in Afghanistan verurteilt er.
    Ansonsten ist er gegen jede Art der Manipulation von Leben, gegen das Töten von Menschen im Mutterleib, gegen Euthanasie – aber das ist ja eigentlich auch allen bekannt.
    Den MUT von Papst Benedikt, zuzugeben, dass die körperlichen und geistigen Kräfte nachlassen, bewundert er.
    Die Einfachheit von Papst Franziskus findet er auch gut. Papst Franziskus hätte nicht nur von Armut geredet, sondern selbst in Armut gelebt. Er habe eine einfache Sprache. In der Einfachheit liege die KLARHEIT. Einige Menschen denken, eine einfache Sprache sei zu simpel und zu dümmlich – aber seiner Meinung nach sei das Gegenteil der Fall.
    Der derzeitige Bischof mag nicht „getätschelt“ werden. Er will KRITIK hören.

  2. Man hat das Kreuz aus dem Bewusstsein der Menschen entfernt, Was bleibt dann am Ende?
    Nur Verzweiflung und Perspektivlosigkeit. Dass ein EKD-Ratsvorsitzender das Kreuz vergessen hat ist schon sehr grenzwertig.
    Ich habe hier einen Kommentar zu diesem Thema gefunden bei Evangelium Tag für Tag vom 7.11.2012:
    Johannes Tauler (um 1300-1361) Dominikaner in Straßburg
    Predigt 21, 4. Predigt zur Himmelfahrt
    „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein“
    Da unser Haupt in den Himmel aufgefahren ist, ist es angemessen, dass seine Glieder ihrem Herrn auf dem Weg, den er so qualvoll gegangen ist, nachfolgen. Denn „Christus musste all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen“ (Lk 24,26). Wir müssen unserm Haupt nachfolgen, ihm, der der Liebe so würdig ist und der uns das Banner vorausgetragen hat. Jeder nehme sein Kreuz auf sich und folge ihm nach; so werden wir dorthin gelangen, wo er ist. Viele folgen, wie man leicht sehen kann, dieser Welt um lächerlicher Ehre willen. Dafür verzichten sie auf Komfort, auf Familie und Freunde; sie setzen sich den Gefahren des Krieges aus – und das nur um weltlicher Güter willen. Mit gutem Recht also leisten wir völligen Verzicht, um das reine Gut zu erlangen, das Gott ist, und folgen unserm Haupt nach…
    Nicht selten trifft man auf Menschen, die Zeugen des Herrn sein wollen, und zwar im Frieden, also unter der Voraussetzung, dass alles nach ihren Wünschen abläuft. Sie wollen gerne Heilige werden, aber ohne Mühe, ohne Unannehmlichkeiten und Schwierigkeit, ohne dass es sie etwas kostet. Sie wollen Gott kennenlernen, ihn verkosten und spüren, aber es darf nichts Bitteres dabei im Spiel sein. Sobald man sich aber anstrengen muss, sobald sie mit Bitterkeit, Dunkelheit und Versuchungen zu tun haben, sobald sie Gott nicht mehr spüren und sich innerlich wie äußerlich verlassen fühlen, verflüchtigt sich ihre schöne Entschlossenheit. Das sind keine wirklichen Zeugen, so wie wir sie für den Retter brauchen… Könnten wir uns doch von solchen Bestrebungen lösen und jederzeit, auch mitten im Unglück, den Frieden suchen! Nur da entsteht der wahre Friede, ein Friede, der Bestand hat.

  3. In der – mehrheitlich kranken, geistig gestörten (kollektivneurotischen) – zivilisierten Gesellschaft werden die meisten Selbsttötungen nicht aus einem wahrhaft freien Bewußtsein getroffen, nicht aus dem „Höheren / wahren Selbst“, dem regulären Erwachsenen-Bewußtsein, sondern auch dem „Niederen Selbst“ / „Ego“.
    Dasselbe trifft zu für den Wunsch nach „Hilfe“ bei der Selbsttötung.
    Die Menschen sollten besser, zutreffender, aufgeklärt werden über ihre Möglichkeit(en) des Aufstiegs im Bewußtsein als Lösung für ihre Probleme – statt sie an (Selbst-)Tötung denken oder sich dazu entscheiden zu lassen – oder an die Bitte um Hilfe bei solchem Ansinnen.
    Aufgabe der „Seelsorger“ und eigentlich aller Menschen wäre, sich selbst und andere bei der Selbstfindung, beim Aufstieg zum höheren Bewußtsein, zu unterstützen und damit die meisten Fälle von Selbsttötung – mit oder ohne Fremdhilfe – entbehrlich zu machen.

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