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Bischof Hanke kritisiert den Synodalen Weg

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Die Berichte über die vierte Vollversammlung des „Synodalen Prozess“ in Frankfurt beschränken sich teilweise auf die Wiedergabe der Beschlüsse sowie den „Knall“ vom Donnerstag vom 8. September. Dieser „Knall“ liefert schlagzeilenträchtige Überschriften wie „Nervenzusammenbrüche, Kopfwäschen und Siegerfäuste“, so berichtet „Die Tagespost“ vom 15.9.2022.

Diesem „Synodalen Weg“ wurde bereits nach der Verabschiedung des „Synodenstatus“ durch Bischöfe attestiert, dass er die Hinweise von Papst Franziskus zur Neuevangelisierung als primäre Aufgabe links liegen lässt und die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle als Hebel für eine Kirche instrumentalisiert, die sich nicht am Heiligen Geist und am Evangelium ausrichtet.

Bischof Gregor Maria Hanke OSB (siehe Foto unten) hat in einem Interview mit der Eichstätter Kirchenzeitung vom 18. September 2022 klargelegt, warum er dem Grundsatzpapier „Leben in gelingenden Beziehungen – Wegmarken einer neuen Sozialethik“ nicht zustimmen konnte.

Hanke sieht darin „keine Entwicklung, sondern einen Bruch… vor allem im christlichen Menschenbild… dabei ist irgendwo auch ein gewisser Abschied erfolgt, etwa in den Passagen zur Geschlechter-Binarität“.

Hanke deckt auch auf, dass in gleichen Abstimmungspaketen Fragen enthalten sind, über die man reden könne, zugleich aber Forderungen mitverknüpft werden, die die Lehre der Kirche verändern und dazu führen, dass Synodale, die am Glauben der Kirche festhalten wollen, dem Gesamtpaket nicht zustimmen können.

Der Eichstätter Oberhirte verdeutlicht das an mehreren Beispielen, z.B. am Papier über Frauen in der Kirche oder an der Homosexualität.

Hanke meint im Interview:
„Eine Reihe von Anliegen des Textes könnte ich für sich genommen zustimmen, wir konnten aber nur den Text im Ganzen abstimmen. So müssen wir bspw. Frauen in der Kirche mehr Verantwortung zuschreiben… eine Zustimmung zum ganzen Text hätte auch die Zustimmung zur Abkehr von der biblischen Lehre der Zweigeschlechtlichkeit bedeutet und die Weihezulassung von Frauen“. 

Auch zum Handlungspapier über die Homosexualität hat Hanke in einem Beitrag auf der Synode gesprochen.  Er hielt eine „pastorale Umkehr“ für nötig, aber „mir wurde gesagt, wir bräuchten eine lehrmäßige Umkehr“.

Diese Frage ist bereits im Weltkatechismus (KKK, Ziff. 2358) geregelt. Dort heißt es: „Ihnen (den Homosexuellen) ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen“. Aber dort heißt es auch „dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind… sie sind in keinem Fall zu billigen“. (Ziff. 2357) – Um letzteres geht es jedoch bei der Forderung nach „lehrmäßiger Umkehr“, d.h. darum, dass der autonome Mensch bestimmt, was Sünde ist und was nicht.

Die Vermengung diskutabler Fragen mit solchen der Glaubenslehre ist der trickreiche Versuch, eine Kirche nach dem Gusto der Welt zu schaffen.

Hanke fragt „wäre es nicht viel wichtiger, wenn wir die Bedeutung der Person Christi und seines Heils für unser Leben in den Mittelpunkt stellen und von diesem… die Fragen und Themen angingen. In der Frage sehe ich die eigentliche Krise in unserem Christsein heute verortet“.

Schließlich fand Bischof Hanke die „Selbstvergewisserung der Bischöfe“ sehr wichtig… Wo stehen wir? Wo stehe ich persönlich?“ – Das ist das Problem der Bischöfe!

Papst Franziskus antwortete beim Rückflug von Kasachstan nach Rom auf die Frage von Journalisten, ob er besorgt sei über viele Ortskirchen in Europa, z.B. die Kirche in Deutschland u.a.: „Wenn eine Kirche, egal in welchem Land, mehr an Geld, Entwicklung, pastorale Pläne und nicht an pastorale Arbeit denkt, dann zieht sie keinen Menschen an… ich frage mich: Ist der Hirt in Kontakt, ist er nahe bei der Herde? Hat diese Herde einen Hirten? Das Problem sind die Hirten“

Sind die Bischöfe, die in Frankfurt zu den Beschlüssen mit JA gestimmt haben, wirkliche Hirten?

Kommentare

10 Antworten

  1. Shalom. Eigentlich traurig , dass die Frauen immer noch verhandelbar sind in der Katholischen Kirche. Wenn wir uns an die Bibel halten sind in Christus alle gleich. Rahel die Frau vom Jakob war Hirtin. Es gibt eine schöne Darstellung als Hirtin von ihr. Was Homosexualität betrifft ist anzunehmen, dass es in der Katholischen Kirche geradezu ein Magnet ist Homosexuelle für die Kirchenaufgaben anzuziehen. Homosexuelle lieben diese Verkleiden und die Ästhetik/Erotik am Altar zu dienen. Da würden Frauen stören weil das schon so ein auf sich abgestimmte Rituale sind. Mit gefällt das Wort Mitleid nicht im Zusammenhang von Homosexuellen. Mitgefühl und Verständnis, dass diese Menschen die inneren Frieden finden . Der Umgang mit Sexualität ändert sich bei allen Menschen wenn sie den inneren Weg mit Jesus Christus ernsthaft gehen. Wir müssen die Homosexuellen nicht ändern . Sie ändern sich wenn sie wirklich Jesus Christus suchen . „Wer wahrhaft sucht von dem werde ich mich finden lassen .“

  2. Deutsche Medien verbreiten nach Kleriker-Hetze Fake-News über Kardinal Woelki
    13. September 2022 in Deutschland, 21 Lesermeinungen
    Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden

    Entgegen anders lautender falscher Meldungen hat die Staatsanwaltschaft kein Ermittlungsverfahren gegen Herrn Kardinal Woelki eingeleitet

    Köln (kath.net/pek/red)

    https://www.kath.net/news/79460

  3. Gender-Theoretikerin Claudia Janssen (EKD) macht Front gegen Birgit Kelle und Gabriele Kuby
    22.04.15

    Gender-Theoretikerin Claudia Janssen (EKD) macht Front gegen Birgit Kelle und Gabriele Kuby

    Leiterin des Gender-Studienzentrums der EKD übt in evangelische Zeitung Zeitzeichen dürftige Kritik an Gender-Gegnern und rückt diese mit populistischem Eifer in die Nähe des Rechtsextremismus

    Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz

    MEDRUM) Birgit Kelle und Gabriele Kuby gehören zu den wichtigsten „Impulsgebern“ für die Ablehnung von „Gender“. Das schreibt die Leiterin des Gender-Studienzentrums der EKD, Claudia Janssen, in der evangelischen Zeitschrift Zeitzeichen (Printausgabe 4/2015) und rückt die Autorinnen Kelle und Kuby in die Nähe des rechten Extremismus – allerdings mit wenig überzeugenden Argumenten.

    https://medrum.de/content/gender-theoretikerin-claudia-janssen-ekd-macht-front-gegen-birgit-kelle-und-gabriele-kuby

    https://medrum.de/

  4. Die Vorlage des Synodalen Wegs „kann man nur als Massenabfall von Schrift und Tradition bezeichnen“. „Bestürzend ist, dass die Bischöfe in so großer Zahl den Eid, den sie vor Priesterweihe und Bischofskonsekration vor allem Volk und vor Gottes Angesicht geschworen hatten, anscheinend leichten Herzens vergessen haben.“ Von Walter Kardinal Brandmüller https://www.kath.net/news/79540

    .

  5. „Sind die Bischöfe, die in Frankfurt zu den Beschlüssen mit JA gestimmt haben, wirkliche Hirten?“ Meine Antwort : Nein. Sie sind dem Zeitgeist nachhechelnde Mietlinge. Traurig, aber wahr.

  6. Die Bischöfe, die mit JA gestimmt haben, allen voran deren Vorsitzender, bewegen sich außerhalb der Kirche. Sie sollten
    „Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung“ von Neuner/Roos lesen! Dann sehen sie, wo sie sich befinden!
    Chrissie

    1. „Dann sehen sie, wo sie sich befinden!“

      Ankündigung im Lit-Verlag Münster 2022:

      Rudolf Kutschera
      Kirche, wie tief ist dein Fall
      Auswege jenseits der Tagespolemik
      ISBN: 978-3-643-15192-6
      Reihe: Theologische Plädoyers , Bd. 19
      16,90 € *

      1. Aus dem Klappentext des in Kürze erscheinenden wichtigen Buches „Kirche, wie tief ist dein Fall“:
        Die Katholische Kirche in Deutschland und zum Teil darüber hinaus ist tief gefallen. Schuld daran ist aber nicht die Mantra-artig vorgebrachte Rückständigkeit, sondern eine allgemeine Verwirrung. Diese hat inzwischen auch hohe Repräsentanten erreicht, was diese Streitschrift mit zahlreichen Beispielen belegt.

        Oft wird die Wahrheit erst in der Auseinandersetzung mit einer vorangegangenen Verwirrung deutlich. Gerade Zeiten implodierender Kirchenbindung und illusionsbeladener synodaler Wege laden dazu ein, in Vergessenheit geratene theologische Schätze neu zu entdecken. Jenseits der Tagespolemik sucht dieser Ausweg Mit-Entdecker.

        [Rudolf Kutschera, geb. 1960, Priester und Theologe, seit Jahrzehnten im Bildungsbereich tätig, auch im pastoralen Dienst in Deutschland, Österreich und Italien.]

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