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Bischof Oster sollte statt „Segen“ für Verliebte die kirchliche Verlobung vorschlagen

Bischof Stefan Oster gilt als einer der (wenigen) konservativen Oberhirten in Deutschland. Der Bischof von Passau hat nun im frommen Lager für reichlich Verwirrung und Ärger gesorgt, denn unlängst brachte er den Vorschlag in die Debatte, Pärchen schon vor der Ehe kirchlich zu segnen.

Seine Begründung läuft darauf hinaus, man müsse nicht gleich „alles“ verlangen, nämlich eine endgültige Trauung, weil es besser sei, wenn sich die Verliebten erst gründlich überlegen, ob sie sich wirklich das Sakrament der Ehe spenden wollen. Die Kirche solle aber auch für die Zeit davor ihren Beistand nicht versagen.

Der Grundgedanke des Bischofs ist richtig, aber seine konkrete „Lösung“ führt keinen Schritt weiter, sondern eher in die Irritation, zumindest in Unklarheiten.

Warum, so fragt man sich, besinnt sich der Würdenträger nicht auf das altbekannte und bewährte Ritual der kirchlichen Verlobung?

Vielleicht weil nicht alle Verliebten unbedingt auch schon Verlobte sein wollen?

Sicherlich  – aber was gibt es ohne eine ernsthafte Heiratsabsicht kirchlich zu „segnen“?

Eine Verlobung mit kirchlichem Beistand ergibt hingegen sehr wohl einen Sinn  – einen guten!

Dieses Sakramentale (also kein Sakrament wie die Ehe, sondern eben ein Sakramentale) muß nicht in einer Kirche stattfinden, meist wird dafür eine Hauskapelle oder eine Wohnung gewählt. Wer dazu eingeladen wird, entscheiden die künftigen Brautleute.

Es gibt biblische Lesungen passender Art, einige Fürbitten, der Priester oder Diakon segnet die Verlobungsringe, es können schöne Lieder gesungen werden – Mann und Frau bekunden sich und den Versammelten gegenseitig die feste Absicht einer Heirat.

Hier ein Beispiel bzw. der formale Ablauf einer solchen kirchlichen Feier (die aber nicht genau in dieser Weise festgelegt sein muß) aus dem Erzbistum München: https://www.erzbistum-muenchen.de/media/media25122520.PDF

Kommentare

4 Antworten

  1. In dem mutigen Schritt zur Verlobung ist auch die Möglichkeit enthalten, sich noch anders zu entscheiden.
    Es soll eine Zeit sein, intensive Überlegungen anzustellen, ob ich meinen Partner heirate oder nicht.
    Diese Zeit macht Sinn, mit einer Verlobungsfeier zu beginnen, damit Gott uns die nötigen Entscheidungshilfen gibt.
    Ich halte ca 1 Jahr als Höchstdauer für eine Verlobungszeit für angemessen
    Sonst wird es für beide zu stressig.
    Kenne selbst 2 Fälle, die in der Verlobungszeit gemerkt haben, dass es nicht zum Heiraten reicht. Ehrlich sind diese miteinander umgegangen.

    Eine Verliebten-Segnung kann ich persönlich nichts abgewinnen. Meine Frage, was soll gesegnet werden. Den Segen kann man sich immer gegenseitig geben.

  2. Das dürfte ein etwas hilfloser Versuch sein, sich der kirchlichen, seelsorgerlichen Aufgabe wieder anzunähern, Gläubige auf das Sakrament der Ehe vorzubereiten.
    Natürlich muss das nicht in Form des alten Verlobungsrituals sein – das sind ja keine ehernen Gesetze.

    Es ist in den vergangenen Jahren ja schon viel Verwirrung durch die sogenannten „Valentinsmessen“ geschehen, in denen ebenfalls alle Verliebten sich segnen lassen können. Bei uns trabten da Homos, Geschiedene, aber auch Eheleute, ja absurderweise sogar Einzelpersonen an und ließen sich segnen – von den Pastoralreferenten und dem Priester, je nachdem in welcher Schlange man gerade stand. Ich wollte das nicht – das war mir zu beliebig.

    Ich glaube, es führt kein Weg daran vorbei, die betroffenen Menschen seelsorgerlich zu begleiten.
    In einem ja letztendlich bequemen einmaligen Akt wie einer Segnung (egal ob mit oder ohne Verlobungsritual) wird diese Seesorge und Begleitung aber nun mal nicht geleistet.

    Im Grunde hängt hier sehr vieles an der Integrität und Autorität dessen, der da berät. Und mit Autorität meine ich nicht formelle Macht oder Bevollmächtigung oder irgendein Diplom in Psychologie oder Pädagogik, sondern eine echte geistliche „Auctoritas“.
    Es wäre dabei auch zu überlegen, ob man nicht eine auch eine zeitweise getrennte Pastoral für den Mann und die Frau durch einen Seelsorger/eine Seelsorgerin des gleichen Geschlechtes durchführen könnte. Natürlich müssen das gefestigte Personen sein, die eben diese „auctoritas“ haben. Aber es fehlt in der Kirche ja auch an einer vernünftigen Auffassung der Geschlechter – entweder alles beliebig oder irgendwelche vorurteilsbehafteten Klischees von anno dunnemals.

    Letztendlich fehlt es nicht an Formalitäten und formeller Möglichkeit, gelehrt zu werden, sondern an „auctoritas“ sowohl bei Priestern als auch Laien und Ordensleuten.
    Einer oder eine, der oder die selbst geformt ist im Glauben und begabt ist mit einem Blick für den anderen, kann wie ein guter „auctor“ das Gute, das in den Seelen schlummert, anregen, sich zu „vermehren“ („augere“).

    Würden junge Leute durch solche Männer und Frauen begleitet, wäre das eine wunderbare Sache.
    Auch eine Arbeitsteilung dieser Begleitung durch Zölibatäre/innen und Verheiratete könnte sich hier als sinnvoll erweisen.

  3. Endlich wieder mal Einer, der etwas Gutes vorschlägt, statt faule Kompromisse gegen Christi Lehre einzugehen.
    Für so einen Bischof kann man nur beten, daß er sich nicht durch einige Amtsbrüder kleinkriegen und mundtot machen läßt.
    Da könnte sich vorallem mal der Vorsitzende der Deutschen Bischöfe eine große Scheibe abschneiden.
    Aber MARX duckmäusert nur vor dem Islam, legt bereitwillig sein Kreuz ab und kuschelt mit dem Mainstream und dessen Perversionen.

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