Am gestrigen Sonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer die Stadt Kemnath im Landkreis Tirschenreuth besucht. Bei einem Empfang im Rathaus trug sich der Bischof in das Goldene Buch der Stadt ein und war anschließend Zuschauer bei den 7. Kemnather Passionsspielen.
1731 hatte ein Franziskanermönch des Klosters St. Antonius den Text der Passion verfaßt. 30 Jahre lang wurde die Passion ihm Rahmen der Karfreitagsprozession aufgeführt und im Zuge der Aufklärung 1767 untersagt. Zur 975-Jahr-Feier der Stadt 1983 wurde das Passionsspiel überarbeitet und wieder aufgenommen.
Es zeigt die Gefangennahme, Verurteilung und Kreuzigung Jesu Christi. Der Abschnitt der Auferstehung kommt nicht zur Aufführung, so daß die bewegenden Szenen der Passion den Höhepunkt des Abends bilden.
Im Anschluß nutzte Bischof Rudolf die Gelegenheit, mit den Mitwirkenden ins Gespräch zu kommen. Dabei bedankte er sich für den ehrenamtlichen Einsatz aller Beteiligten: „Das war eine sehr gute Vorbereitung für die letzten Tage der Fastenzeit. Ich bin tief berührt. Die Aufführung war fast wie ein Gottesdienst. Es ist wie bei einer guten Predigt – das Gehörte muss sich erst einmal setzen.“
Ziel eines Passionsspiels sei es, die Zuschauer das Leiden Christi miterleben zu lassen, so der Bischof weiter. Dies sei den Kemnathern bei ihrer Inszenierung gelungen – dank der 160 Schauspieler auf der Bühne, des 90 Sänger starken Chores, der professionell geschneiderten Kostüme und des „wunderschönen Bühnenbildes“.
Quelle (Text/Foto): Bischöfliches Presseamt Regensburg