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Bistum Regensburg bietet Handreichung zu wiederverheirateten Geschiedenen

Priestersegen statt Kommunionempfang

Mit einer „Handreichung für die Seelsorge mit wiederverheirateten Geschiedenen“ wendet sich Bischof Rudolf Voderholzer (siehe Foto) an die Geistlichen und an betroffene Paare und konkretisiert damit das Nachsynodale Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus.

Wiederverheiratete gehörten als getaufte und gefirmte Christen zur Kirche und es sei der Auftrag der Seelsorger, im gemeinsamen Gespräch Zugangswege zur Pfarrei zu öffnen und im Glauben zu bestärken.

Kirchliche Gerichte prüfen auf Antrag die Gültigkeit einer ersten Eheschließung. Hindern Verfahrensprobleme – etwa weil Zeugen verstorben sind – das Gericht daran, die Ungültigkeit festzustellen, kann ein Seelsorger in Grenzfällen weiterhelfen.

Ist er nämlich überzeugt, dass bei der ersten Eheschließung eine wesentliche Voraussetzung gefehlt hat, dann kann er den Betroffenen die Sakramente der Versöhnung und der Kommunion eröffnen. Dazu ist es nötig, im Gespräch die Situation und die Motivlagen zu klären sowie mit einem Mitarbeiter des Kirchengerichts Rücksprache zu halten.

Bischof Rudolf Voderholzer knüpft mit dieser Regelung an ein Hirtenwort Bischof Gerhard Müllers an, das bereits 2003 auf diese Möglichkeit hinwies. Das Erzbistum Rom betont in seiner aktuellen Handreichung zu „Amoris laetitia“ ebenso diesen Weg.

Die Handreichung lädt darüber hinaus all jene zur „aktiven und tätigen Teilnahme“ in Liturgie, Glaubensweitergabe und Dienst für die Gemeinschaft ein, die nicht zu den Sakramenten gehen können, weil das erste Eheband weiterbestehe und ein Zusammenleben „wie Bruder und Schwester“ nicht möglich sei. In der Messe sei ein ausdrückliches Segenszeichen möglich.

Niemand werde beim konkreten Empfang der Kommunion zurückgewiesen, so die Handreichung. Der Seelsorger solle jedoch in Zweifelsfällen das Gespräch mit den Betroffenen suchen und auf die anderen Möglichkeiten der Glaubenshilfe hinweisen.

Dazu heißt es in der Handreichung beispielsweise:

„Ein schöner Brauch ist es auch, wenn Gläubige, die aus verschiedenen Gründen nicht das Sakrament empfangen können, bei der Kommunion nach vorne gehen, durch ein Zeichen – etwa durch gekreuzte Arme vor der Brust – um den Segen bitten und dann vom Kommunionspender den Segen in Zeichen und Wort empfangen. Es spricht einiges dafür, diesem Brauch – der beispielsweise in unserem Dom gut angenommen wird – in unseren Pfarreien mehr Raum zu geben und ihn auch für geschiedene Wiederverheiratete offen anzubieten.“

Ein Gesprächsleitfaden für Seelsorger und eine Liste von geistlichen Ansprechpartnern, die in der Diözese in besonderer Weise zur Verfügung stehen, werde in Kürze veröffentlicht.

Lesen Sie hier die bischöfliche Handreichung im Wortlaut: http://www.bistum-regensburg.de/typo3conf/ext/mediathek_main/uploads/3/170313_HandreichungSeelsorgewiederverhGeschiedene.pdf

Kommentare

10 Antworten

    1. Die Eucharistie hat doch auch eine heilende Wirkung (habe ich gelesen).
      Auf jeden Fall ist es gut für unsere kranke Seele.

      Jesus ist doch für die Menschen wie ein Arzt.

      Jesus will ganz nah bei den Menschen sein.

      Die Eucharistie soll uns doch auch innerlich wandeln.

      Der Leib Christi ist doch keine Belohnung für gute Taten.

      Warum lassen wir nicht gerade den Sündern den Vortritt auf dem Weg zu Jesus?

      Ist das nicht eher ein Zeichen unserer Eifersucht, dass wir nicht gerne zuschauen,
      wenn Jesus eventuell eher zu jemand anders geht als zu uns?

      Ich bin mir sicher, Jesus will auch zu den geschiedenen und wiederverheirateten Menschen gehen. Er will sie nicht ausschließen.

      …. und wenn wir Treue in der Partnerschaft erleben dürfen, dann ist das nicht von uns selbst erarbeitet – sondern ein großes Geschenk Gottes.

      Eigentlich gehe ich fast davon aus, dass Menschen die sich schon so oft vom Partner getrennt haben, nicht die Liebe Gottes erfahren haben und das ist ja eher traurig.

      Ja, ich kenne auch eine Frau, die läuft immer ihren Gefühlen hinterher, in der Hoffnung irgendwann den RICHTIGEN zu finden.

      Da würde ich mir sogar wünschen, sie würde mal zur Eucharistie gehen und vielleicht das große Glück haben, tatsächlich Gott begegnen usw.

      Das darf man doch keinem Menschen vorenthalten.

      1. Guten Tag,
        wie ich Ihnen bereits früher schrieb, ist die Eucharistie natürlich keine Belohnung für gute Taten, sondern tatsächlich ein Heilmittel für die Seele. Das gilt aber für jene Gläubigen, die grundsätzlich trotz aller läßlichen Sünden in der Ordnung Gottes leben und auch leben wollen.
        Oder warum wohl hat Paulus in diesem Zusammenhang erklärt, wir sollten uns „prüfen“ vor dem Empfang der Eucharistie, damit sie uns nicht zum „Gericht“ wird?!
        Er hat sich hierbei an die christliche Gemeinde in Korinth gerichtet und damit an Gläubige – und nicht etwa an Ungläubige!
        Also auch die Gläubigen müssen sich prüfen, das Gläubigsein allein genügt nicht.
        Wie erklärt doch Christus: „Nicht jeder, der HERR HERR sagt, wird ins Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt“.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Normalerweise müssten wir alle mit uns und mit dem Nächsten im Reinen sein, bevor wir den Leib Christi empfangen. Wir könnten über alles, was uns am Herz liegt, auch mit Jesus im Stillen reden ( oder beichten). Dies ist die eine Seite. Im Idealfall waschen wir uns nicht nur äußerlich.

        Anderseits sind wir die Gäste und Jesus ist der Gastgeber.

        In der letzten Zeit stelle ich mir einfach mal vor, daß Jesus wirklich in der Kirche da ist.

        An der Stelle des Priesters steht das Original und zwar Jesus – ganz real (rein theoretisch )
        und da haben wir doch dann alle so viel Achtung, so viel Respekt, so viel Herzklopfen. ER selbst holt die Gäste an den Tisch, geht auf die Gäste zu.

        Wenn Jesus wirklich jemand nicht am Tisch haben will, dann soll er ihn selbst wegschicken.

  1. „Ein schöner Brauch ist es auch, wenn Gläubige, die aus verschiedenen Gründen nicht das Sakrament empfangen können, bei der Kommunion nach vorne gehen, durch ein Zeichen – etwa durch gekreuzte Arme vor der Brust – um den Segen bitten“

    Den Segen für was? Nehmen wir den berühmten Einzelfall: Ein Geiselnehmer, geht wie gewohnt(?) Sonntags in die Messe. Die Geisel befindet sich noch in seiner Gewalt. Den Rest überlasse ich der Phantasie des Lesers. Warum nicht folgender Weg: Reue, Beichte, Buße, Wiedergutmachung und Empfang der Sakramente? Ist einfach, plausibel, logisch und vernunftmäßig nachzuvollziehen. Im übrigen immer ein schöner Brauch in der katholischen Kirche.

  2. Das entspricht so ungefähr dem, was ich auch dem Schreiben „Amoris laetitia“ entnommen hatte.
    Auf etwas anderes kann man, wenn man logisch und redlich denkt, auch nicht kommen.

    Viele Bistümer/Erzbistümer haben einfach vorher schon gemacht, was sie dachten und tun jetzt so, als hätte F. es nachträglich „bestätigt“.
    Das ist aber nicht der Fall und in jedem Fall unaufrichtig.

    1. Leider hat Franziskus die „Erlaubnis“ zum Kommunionempfang der „wiederverheiratet“ Geschiedenen bestätigt und z.B. im Hinblick auf die Erlaubnis der argentinischen Bischöfe gesagt, dies sei die „autentische“ Interpretation seines eigenen Schreibens Amoris laetitia!

      Es ist also nicht unaufrichtig, hier eine Klärung von Franziskus selbst zu verlangen!

      1. Im kleinsten Dom Deutschlands St. Theresien gibt es noch eine AltKatholische Kirche. Da können ehemalige Katholische Priester sogar heiraten, wenn Corona das wieder möglich macht. Die gehen auch wie neulich hier in so einer anderen kirchlichen ReformBewegung, so einen synodialen Weg.

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