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Botschaften von Elena Aiello: Muß Maria den Arm ihres „zornigen Sohnes“ zurückhalten?

Von Felizitas Küble

Normalerweise sind es eher die schlichteren Gemüter, die sich für Erscheinungen begeistern und Panikbotschaften über das kommende „Strafgericht“ oder gar gleich den Weltuntergang verbreiten.

Doch bisweilen fühlen sich auch gelehrte Personen zu „Privatoffenbarungen“ hingezogen, so etwa der italienische Historiker Dr. Roberto de Mattei, dessen Artikel mit dem Titel „Göttliche Strafen für die Welt nach der seligen Elena Aiello“ auf Katholisches.info ab dem 19. April in zwei Teilen veröffentlicht wurde.

Diese traditionell ausgerichtete Webseite schreibt zwar erwartungsgemäß und vernünftigerweise seit Jahren kritisch über die Medjugorje-Erscheinungen, doch ansonsten hält sich dort die Skepsis gegenüber visionären Phänomenen in engen Grenzen.

Beginnen wir mit einigen Hinweisen auf den ersten Teil des erwähnten Artikels: https://katholisches.info/2023/04/19/goettliche-strafen-fuer-die-welt-nach-der-seligen-elena-aiello-teil-1/

Dabei steht selbstverständlich für Christgläubige fest, daß „die Gestalt dieser Welt vergeht“, wie die Heilige Schrift bezeugt, es also tatsächlich ein Ende der Welt und danach ein Jüngstes Gericht geben wird.

Allerdings wissen wir dies auch ohne „Erscheinungen“ oder besonderen Erleuchtungen von „begnadeten“ Seelen.

Nun befaßt sich also der theologisch konservative und marianisch ausgerichtete Professor de Mattei mit Endzeit-Ankündigungen einer italienischen Ordensfrau namens Elena Aiello. Die stigmatisierte Klostergründerin soll zwischen 1938 und 1960 zahlreiche Botschaften von Jesus und Maria erhalten haben.

Wenngleich Sr. Elena im Jahre 2o11 seliggesprochen wurde, bezieht sich das  – wie immer in solchen Fällen  –  allein auf ihren persönlichen Tugendgrad, stellt jedoch keineswegs irgendeine kirchliche Bestätigung ihrer Visionen oder Einsprechungen dar.

Bekanntlich ist die heiliggesprochene und zudem sogar zur „Kirchenlehrerin“ ernannte Katharina von Siena erwiesenermaßen auf eine irrige „Marienerscheinung“ hereingefallen, worauf kein Geringerer als Papst Benedikt XIV. warnend hinwies, um damit zu verdeutlichen, daß auch Heilige vor derartigen Irrtümern und Selbsttäuschungen nicht gefeit sind. (Näheres dazu siehe hier: https://christlichesforum.info/die-hl-katharina-von-siena-erlebte-eine-irrtumliche-marienerscheinung/)

Ist Sr. Aiello das „Opfer für die verderbte Welt“?

Der Historiker schreibt nun Folgendes über die Kundgaben der Nonne:

„Das wiederkehrende Thema dieser Offenbarungen war die Ankündigung einer göttlichen Strafe für die in Sünde versunkene Menschheit. Am 16. März 1951 sagt Jesus zu ihr: „Die Menschen haben einen Wirbelsturm des Hasses gegen Gott geschleudert. Mein Herz blutet, weil die Menschen mich empören…
Die Geißel ist nahe; die Pein ist groß; zu zahlreich sind die Verbrechen; ungeheuer sind die Gefahren, die der Menschheit drohen: Der Krieg mit seinen furchtbaren Waffen wird Verderben und Tod über jedes einzelne Volk bringen. Hilf mir zu leiden… du mußt das Opfer für die verderbte Welt sein.

Sr. Elena soll also Jesus „helfen, zu leiden“, sie soll gar „das Opfer“ sein „für die verderbte Welt“.

Es ist zwar richtig, daß wir als Gläubige für die Kirche beten, arbeiten, Leiden ertragen, helfen und zu Opfern bereit sein sollen, aber niemals ist ein Geschöpf „das Opfer“ an sich für die verdorbene Welt, als habe dies eine insgesamt rettende Kraft. Für die verlorene Welt hat allein Christus vor 2000 Jahren sein Heilswerk dargebracht und vollendet. 

Sodann berichtet der belesene Autor weiter:

„Die Rettung der Welt liegt im Unbefleckten Herzen Mariens. Am 22. August 1957 sagte die Gottesmutter: „Um die Seelen vor der Hölle zu retten, muß die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens, der Mittlerin zwischen den Menschen und Gott, durch die Weihe der Familien an mein Herz und an das Herz Jesu verbreitet werden.“
Und am 8. Dezember desselben Jahres: „Es muß eine Legion von Seelen gebildet werden, ein Apostolat an das Unbefleckte Herz Mariens, Mittlerin und Königin des Universums.“

Dazu sei Folgendes angemerkt:

1. Es ist theologisch befremdlich, daß die angebliche Madonna erst von der Weihe an  i h r  eigenes Herz spricht, um dann hinzuzufügen: „…und an das Herz Jesu“.  – Wird hier nicht eine gewisse Reihenfolge verwechselt?

2. Die Rettung der Welt  – im irdischen Sinne  – liegt nicht „im Unbefleckten Herzen Mariens“, denn das einstige Ende der Welt steht so oder so fest (was heißt dann also „Rettung“?). –  Falls hier aber  im übernatürlichen Sinne die Seelenrettung der Menschen gemeint sein sollte, so hat sich der Gnadenweg zum Himmel seit 2000 Jahren nicht geändert: An Christus glauben, ihm nachfolgen, die Gebote Gottes einhalten und Werke der Nächstenliebe vollbringen. – Dies ist so oder so absolut angesagt, mit oder ohne Andacht zum „Unbefleckten Herzen Mariens“.

3. Die Gottesmutter ist keineswegs „die Mittlerin zwischen den Menschen und Gott“  –  eine irreführende Aussage, die geeignet ist, unseren Erlöser und einzigen Mittler zu GOTT-Vater zu verdrängen und damit indirekt zu verleugnen.
Maria kann zwar als Fürsprecherin bei  ihrem Sohn zwar himmlische Gnaden vermitteln, sie ist eine hilfreiche Wegweiserin zu Christus, aber keine Mittlerin
(erst recht nicht „die“ Mittlerin) zu GOTT(-Vater). – Diese Titulierung kommt in den Visonen der Nonne gleich mehrfach vor, wobei sich die Erscheinung zudem in einer ähnlichen Formulierung als Mittlerin und Königin des Universums“ präsentiert.

In diesem abwegigen Stil geht es munter weiter, so etwa mit folgender Aussage der angeblichen Madonna, die der Verfasser wiederum zustimmend zitiert:

„Wann wird das alles geschehen? Ich (die Gottesmutter) bin es, die sich schützend über die Welt beugt und den Arm meines zornigen Sohnes zurückhält; sonst wäre die Welt teilweise schon zerstört. Die Sünder lehnen meine Barmherzigkeit ab, doch ich habe unendlich viele Beweise meiner Liebe gegeben.“
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Es ist hochproblematisch, wenn hier der Eindruck entsteht, als sei Christus gleichsam der Vertreter des „Zornes“, Maria hingegen die barmherzige Mutter („meine Barmherzigkeit“), die den „Arm ihres zornigen Sohnes zurückhält“.
Das Neue Testament und die kirchliche Lehre verkündigen etwas ganz anderes: Christus allein ist der „Thron der Gnade“, ER ist in seiner göttlichen Barmherzigkeit Mensch geworden und hat sein ewig gültiges Heilswerk durch Kreuzestod und Auferstehung vollendet.
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Nun ist Professor de Mattei kein Theologe, sondern ein Historiker – gleichwohl sollte man erwarten dürfen, daß das Einmaleins der biblischen Botschaft und der kirchlichen Lehre für ihn kein Buch  mit sieben Siegeln darstellt.
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An diesem Beispiel sieht man wieder einmal, daß Pseudomystik und Erscheinungsseligkeit nicht nur eine Gefahr für das neokonservative Schwärmerspektrum (man denke an „Kath.net“ und Co.) beinhalten, sondern auch das sonst eher nüchterne traditionelle Lager befallen kann.
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Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

Kommentare

35 Antworten

  1. Ulrich Motte schreibt: „Ich weiß, daß Gott allein schon am Ende der Bibel jede weitere Offenbarung verbietet.“ Das ist SO nicht richtig. Nochmal: Ich glaube, dass mit dem Tod des letzten Apostels die OFFENBARUNG Gottes, was das Evangelium betrifft, abgeschlossen ist. Das ist aber etwas völlig Anderes als PERSÖNLICHES REDEN GOTTES ZU SEINEN KINDERN.

    „Meine Schafe hören meine Stimme.“ Das hat sich nicht geändert. Gott hat mich in meinem Leben so oft geführt, das ich diesen Rückfall hinter die Offenbarung des persönlichen Vatergottes, zu dem ich im Heiligen Geist Zugang habe, nicht nachvollziehen kann.

  2. Herr Motte,

    Sie schreiben: „Gott redet „nur noch“ durch sein Wort. Er führt uns in unserer persönlichen Lebensführung, ohne das uns vorher ( dem Geschehen ) zu offenbaren: Zieh nach Bochum oder heirate den oder die, sagt uns Gott nicht“

    Ich frage Sie: Woher wollen Sie das wissen?

    Meiner Frau und mir hat Gott jedenfalls genau gesagt, dass wir einander heiraten sollen. Tut mir leid, dass er sich nicht an Ihre Festlegungen gehalten hat. :-))

    1. Woher wollen Sie das wissen? Hat Gott angerufen bei Ihnen? Ich weiß, daß Gott allein schon am Ende der Bibel jede weitere Offenbrung verbietet…

      1. Das bezieht sich auf das spezielle Buch des Johannes-Evangeliums und die Johannes-Offenbarung. Weiterhin gibt es aber im Neuen Testament den „Geist der Weisheit und Offenbarung“. Und die Charismen und Wunderkräfte und Gnadengaben, die dieser verleihen kann, wie etwa auch die prophetische Rede.

    2. Gott hat nicht gesagt, Sie müssen heiraten.
      Das wäre nicht der freie Wille, mit dem Gott uns ausgestattet hat.
      Sie hätten auch nicht heiraten können oder eventuell einfach so miteinander weitergelebt. Sie hätten nur standesamtliche heiraten können.

      Sie wussten um die Weisungen Gottes und konnten dem Willen Gottes folgen. Und das haben Sie sicherlich vor seinem Angesicht richtig gemacht.
      Wir Menschen haben immer den freien Willen. Das ist doch gerade das Großartige an Gottes Reich. Wir können uns für ihn oder auch gegen ihn entscheiden.
      Obwohl ich schon oft gemerkt habe , Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade. Er geht an unserer Seite trotz Entscheidungen, die gegen ihn getroffen wurden. Wenn ich in meine Vergangenheit zurückblicken erkenne ich, er war trotz allem da. Hat Schlimmes verhindert.
      Dankbarkeit kommt dadurch oft auf.
      Demut ist die Zier der Muttergottes: Dein Wille geschehe.

      1. „Gott hat nicht gesagt, Sie müssen heiraten.“

        Von MÜSSEN habe ich nicht geschrieben. Sondern eigentlich von Gebetserhörung. Aber es ist schon erstaunlich, daß Sie glauben, mir erzählen zu können, wie Gott in meinem Leben handeln darf.

        Die Gebote sind doch auch ein „MUSS“, nicht wahr? Dennoch bleibt es uns überlassen, sie zu befolgen. Ein „MUSS“ würde daher den freien Willen nicht ausschalten.

    3. Als meine religiöse Überzeugung kann jeder alles behaupten: Moslems etwa die Richtigkeit des Korans. Unter Christen (oder solchen, die behaupten es zu sein) kann man den Maßstab des Glaubens diskutieren und die innere Stimmigkeit des Vorgetragenen. Wer den alleinigen Maßstab der Bibel leugnet, glaubt jedenfalls entscheidend anders als wir Evangelisch-Konservativen. Ob unser Maßstab richtig ist, ist eine umfangreiche Diskussion. Hier weise ich jedenfalls auf den Unterschied hin. Mehr bräuchte mehr Zeit und Platz als hier möglich. Ansätze zur Diskussion sind Bücher von James McCarthy „Das Evangelium nach Rom“ und solche zum Katholizismus von Hans-Werner Deppe und Wolfgang Bühne und Texten von Roland sckerl und solchen zur Charismatik von Rudolf Ebertshäuser. Ich weiß von einigen katholischen Antworten, sehe aber weiteren Hinweisen gerne entgegen!

      1. Ja, zum Beispiel die Bücher von Patrick und Annemarie Tschui, Von Rom zu Christus, oder Johannes Ramel.
        An Arroganz und Verurteilung sind die Genannten, auch die von Ihnen jedenfalls nicht zu überbieten, mit einigen hatte ich Kontakt, und ich habe niemals eine solche Verurteilung und eine Abscheu erlebt, als ich gesagt habe, ich bin katholisch.
        Ich kenne einige evangelikale Literatur, auch von den Genannten und auch evangelische Literatur … und auch die Ansicht – Herr Pastor Latzel macht ja aus seinem Urteil über das „katholische Zeugs“ auch keinen Hehl .. welche Predigt es genau war, in der in einem Zug dem Islam und den katholischen Glauben herabgewürdigt hat, weiss ich nicht mehr … und er hat ja mitunter eine gar deftige Wortwahl, Luther lässt grüßen.

        Es gibt eines, was die Evangelikalen scheuen wie der Teufel das Weihwasser, und das ist Stille und Mystik. Es gibt genug Bücher gegen die Stille, die mystische Stille .. gegen alles was eben angeblich nicht in der Bibel steht.

        Ich habe mich sehr oft gefragt: wenn Jesus die ganze Nacht gebetet hat .. hat ER dann die ganze Nacht geredet?
        WO war ER. als ER gebetet hat?
        Jesus hat Paulus unterrichtet … und ich habe gelesen wie Herr Ebertshäuser bezweifelt, dass Jesus Muslimen erscheinen konnte, denn das steht nicht in der Bibel, dass ER das tun würde.
        Diese Muslime, besser gesagt Ex-Muslime, denen Jesus erschienen ist, wurden zu Bibelgruppen geführt, danach gab es keine Erscheinung mehr und sie haben ihren Glauben besser kennengelernt, sich taufen lassen, und sofort! den Glauben weitergegeben und ihr Leben riskiert, sind verlassen worden von ihrer Familie, Gewalt ausgesetzt uswuswusw …
        Sollen wir Gott vorschreiben, was und wie ER redet zu Einzelnen, nur weil kein Rezept in der Bibel dafür steht?

        Solange keine behauptete Neuoffenbarung geschieht, sondern ein persönliches Wort Gottes an einen Einzelnen … solange, finde ich, kann man das glauben oder nicht … und wer IHM vertraut wird zu IHM allein geführt .. und so ist auch Marias Rolle zu verstehen … wer über Maria und Josef nachdenkt, und einmal mehrer Ebenen gelten lässt … der wird viel profitieren, ob er nun ihre Fürsprache erbittet, oder nicht .. muss ja niemand …
        Ich habe im Katholischen ud von Kirchenvätern Gebete gelesen .. da kann keiner mithalten aus dem evangelischen/evangelikalen Raum … Gebete, die den Psalmen ähneln … und die wirklich ihre Bibel kannten ….
        Ja, Schlatter hat auch schöne Gebete geschrieben und das Eigenartigste ist: je mehr Christus im Mittelpunkt steht, desto geringer sind die Unterschiede .. und die intellektuellen Spielereien der Evangelikalen bleiben weit dahinter zurück .. sie müssen nämlich alles neu erfinden, denn die Kirchenväter usw lassen sie ja nicht gelten, die waren ja alle „katholisch“ …

        Mit welchem Recht behaupten Bühne ( den ich kenne) Deppe und Ebertshäuser, mit dem ich auch schon geschrieben habe, dass sie die richtige Sicht auf die Bibel haben?
        Mit demselben Recht können das Katholiken.

        Ich lese von Gutzwiller eine Auslegung der Offenbarung, dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen .. und egal, ob man damit nun einverstanden sein mag oder nicht: aber das ist angewandter Glauben, das ist Hervorhebung der Majestät Christi und Gottes … das ist so tief bewegend … und lässt einen gaaaaanz klein werden … und das ist gut so.

        1. Die Aussagen zur Offenbarungsergänzung am Ende der Bibel sind gültig, weil sie in der Bibel stehen, nicht unbedingt, weil sie dort am Ende stehen!

    4. Ich glaube nicht dass diese Empfehlung allgemeinen Charakter hatte es geht darum dass Privatoffenbarungen per seh niemals etwas Verpflichtendes haben

  3. Das ist ja mal wieder sehr schräg, was in den Botschaften geschrieben steht.
    Jesus als der Zornige und Maria als Mittlerin . Also da fehlt es am einfachen Lesen in der Bibel .

    Maria ist die Fürsprecherin, ganz dem Willen Gottes ergeben.

    Oh, diese „Prophezeiungen“ sind brandgefährlich, um Menschen vom rechten Glauben abzubringen, und könnte eine falsche Vorstellung von Jesus mit sich ziehen.
    Wunsch nach Vergeltung an der Menschheit durch Jesus.
    Das Vaterunsergebet sagt es anders: Dein Wille geschehe.
    Und nicht: wünsch dir Vergeltung und packe es in eine fromme Geschichte.

  4. Dennoch aber ist auch der Heilige Geist als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ Mittler und Vermittler zu Gott. Siehe dazu auch die „Weisheitsliteratur“ des Alten Testamentes der Bibel. Siehe dazu auch die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands zur personalen „Weisheit Gottes“ als eine Erscheinungsform des Heiligen Geistes im Alten Testament der Bibel.

  5. Eigentlich ist das, was hier angeblich offenbart wurde, deckungsleich mit ALLEN Videos, die ich von marianischen Christen gesehen habe. Denn angeblich kann Gott Maria keine Bitte abschlagen. Alfons von Liguori hat in seinem Buch „Die Herrlichkeiten Mariens“ dergleichen und mehr über Maria geschrieben. Nie wurde er dafür kritisiert. Daneben gibt es auch die ständige Forderung von den „Traditionalisten“ Maria als „Coredemptrix“ dogmatisch anzuerkennen. Wenigstens haben sich Päpste bisher dieser Forderung nicht gebeugt. Auch wenn sich das kaum von dem Titel „Maria, Mittlerin der Gnaden“ unterscheidet. Die Divinisierung Marias ist zwar dogmatisch noch nicht anerkannt, aber faktisch schon lange geduldet.

    „Die Vorstellung von Maria als Miterlöserin existierte schon sehr früh. Seit dem 15. Jahrhundert wird der Titel Co(n/r)redem(p)trix verwendet. Doch erst ab dem 19. Jahrhundert gab es eine größere theologische Auseinandersetzung mit diesem Begriff, die heute nicht zuletzt eine ökumenische Dimension hat.

    Im Vorfeld des Zweiten Vatikanums plädierten etwa 500 Konzilsväter dafür, Maria als „Mediatrix“, und rund 50 dafür, sie als „Miterlöserin“ zu definieren. Das Konzil gebraucht in Lumen Gentium 60 ff den Titel „Mittlerin“ bzw. spricht von einer „Mittlerschaft“ Marias. Johannes Paul II. gebraucht in Redemptoris Mater 38 die Bezeichnung „Mittlerschaft in Christus“. Im 20. Jahrhundert gab es des Weiteren erfolglose Bemühungen, durch Petitionen an den Heiligen Stuhl die Verkündigung eines fünften marianischen Dogmas Maria Miterlöserin und Mittlerin aller Gnaden zu erreichen.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Miterl%C3%B6serin#Bedeutung

  6. Danke wiederum für diese klare Einordnung.
    Wer wirklich eine echte biblische Privatoffenbarung, nämlich die des Apostels Johannes und eine klare nüchterne Auslegung dazu lesen möchte, sei verwiesen auf R Gutzwiller, Die Geheime Offenbarung. Untertitel: Der Herr der Herrscher.
    Als der Hl. Johannes, der vom HERRN geliebte Jünger, Augenzeuge und der einzige männliche Jünger, der unter dem Kreuz aushielt, seine Visionen empfing, waren sie ja auch zuerst privat.
    Da ist von Maria keine Rede..und die „Frau“ ist die Kirche.
    Der Weltuntergang ist seit Anbeginn der Welt beschlossen, denn GOTT wusste von Anfang an, dass manche Menschen umkehren, Busse tun und Jesus Christus anziehen und sich bemühen, gottgefällig zu leben.
    ER wusste auch, dass die meisten es nicht tun…
    Mit dem wahren Israel wird dann auch das wahre Jerusalem kommen, und das ewige Leben in Licht und Freude.
    Die echte Gottesmutter weist auf Jesus hin, sie trug Jesus zu Elisabeth und in die Welt….selbst da verschwanden Leiden und die Römer auch nicht wie von Zauberhand….
    Und auch extra Strafen braucht Gott uns eigentlich nicht zu schicken….bestrafen wir Menschen uns nicht permanent selber?
    In unserer Hybris vergessen wir die Demut.
    Was mir an Gutzwillers Buch – ich konnte gestern nicht aufhören zu lesen und werde heute weiterlesen – ganz besonders gut gefällt, ist wie es ihm gelingt, die Majestät, das Ehrfurchtgebietende und das Erschreckende aufgrund der unfassbaren Herrlichkeit Jesu zu beschreiben und somit hatte das für mich auch eine reinigende Funktion angesichts alles Süsslichen, und versteckter Versuche, von IHM wegzuziehen.
    Nicht umsonst steht in der Offenbarung, die Jesus von Gott empfangen hat, die ER weitergibt an
    Johannes, dass Johannes wie tot umfiel.
    „Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füssen nieder“.

    Dieser Jesus, der jammert in diesen Visionen, dass er dauernd beleidigt würde, etcpp kann unmöglich echt sein….denn wofür ist ER denn ans Kreuz gegangen?
    ER weiss doch um die Welt und die Zeit…
    „Alpha und Omega.
    ICH war, bin und werde sein….“

    Und was in evangelikal pfingstlerisch charismatischen Kreisen incl Wohlstandsevangelium
    Vor sich geht, ist nicht minder grauenhaft und genauso manipulativ.

    Gutzwiller betont in seinen Büchern, wie überaus wichtig es ist, immer und immer die Bibel zu lesen!!!!!
    Beten die Bibel zu lesen!

    Wörtlich sagt er:
    “ Es gilt für die Benutzung dieses Buches das Gleiche, was im Vorwort zum Matthäusbuch gesagt wurde: es ist ständiges Lesen des biblischen Textes erforderlich, denn es handelt sich lediglich darum, das im Textvm Enthaltene klarer hervortreten zu lassen. In einer Zeit (Ersterscheinung 1951!) In welcher das Verständnis für Geschichte besonders lebendig geworden ist und in welcher Schwarmgeister und Sektierer dieses Verständnis missbrauchen, um willkürliche Deutungen der Apokalypse zu geben, sollte diese Darstellung nicht ohne Nutzen sein.

    Möge auch dieses Buch helfen, Christus den Menschen näher zu bringen“.

    Im Umkreis des evangelisch – evangelikalen Bereichs gibt es Auslegungen vor allem der Endzeit und der Offenbarung, die so hanebüchen sind, und angstmachend…und stehen somit dieser Falschmystik in nichts nach.

      1. Ja, in der evangelischen Kirche.
        Gebete zum Heiligen Geist habe ich erst in der KK kennengelernt …

        Und ich habe mich oft gefragt, a propos auch das Thema Stille betreffend, wie Jesus wohl die ganze Nacht gebetet haben mag.
        Hat ER die ganze Nacht geredet?
        Oder darf man darüber nachdenken, ob ER meditiert hat, und auch beim VATER war? ER sagt ja auch: Ich und der Vater sind eins …

    1. Von den von Ihnen kritisierten evangelikalen Richtungen distanziert sich der reformatorische Evangelikalismus weit mehr als es oft der Katholizismus tut.

      1. In der Reformation ist eh alles klar.
        Die, die auserwählt sind und die, die verdammt sind und trotzdem selbst schuld. Die doppelte Prädestination, auch wenn das abgestritten wird.
        Die von mir kritisierten Evangelikalen sind oft näher dran am Katholischen, als sie wahrhaben wollen.
        Aber sie sind zu verliebt in den Richtgeist.
        Eine kurze Weile habe ich das mit der Prädestination auch geglaubt und bin fast daran zerbrochen und habe beinahe den Glauben verloren.
        Und „verdammen“ möchte ich nichts….wer bin ich, dass mir das zustünde.
        Abgrenzen ja.
        Wir haben einen Richter.
        Der richtet uns kurz nach Eintritt des Todes, oder bei der Wiederkunft.
        Je nachdem, was wir erleben.
        Mir genügt das.

  7. Demütig bin ich da dankbar, daß für uns Evangelisch-Konservative jede nachbiblische Offenbarung (direkte neue Mitteilung Gottes) ausgeschlossen ist. Führung Gottes ist vor ihr (=der Führung) unsichtbar.

    1. Guten Tag,
      das erzählen Sie einmal evangelischen Charismatikern: erstens gibt es im Protestantismus schon lange – vor allem in den Pfingstkirchen, aber auch vorher bei den „Inspirierten“ – Privatoffenbarungen (dort spricht man in der Theologie von „Neuoffenbarungen“ oder wie Sie von „nachbiblischer“ Offenbarung). Dabei verstehen sich diese Kreise ebenfalls als theologisch konservativ. Fast die gesamte Charismatik hält sich für betont konservativ. Zweitens wissen Sie doch, daß selbst die wenigen, kirchlich gebilligten „Privatoffenbarungen“ für Katholiken nicht verbindlich sind, man somit an keine einzige „nachbiblische“ Offenbarung zu glauben braucht.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. Wer distanziert sich mehr von Charismatikern und anderen Inspirierten als konservative Protestanten? In der Satzung des wohl wichtigsten Verbandes konservativer Protestanten (die eher wenig verbandsfreudig sind) steht: Wer mit der charismatischen Bewegung zusammenarbeitet, ist ausgeschlossen! Dasselbe steht dort bzgl. der Evangelischen Allianz. Fragen Sie doch bitte einmal den hier sich öfter äußerdenden ehemaligen Generalseketär der Evangelischen Allianz Hartmut Steeb, wie oft ich meine Abscheu vor der Allianz auch mit der Mitarbeit von Charismatikern dort begründete? Der Allianzler Prof. Dr. Stephan Holthaus nannte in seinem Standardwerk Konservative als Gegner der Allianz auch wegen der Öffnung der Allianz für Charismatiker. Ich kann nicht immer alle nennen, von denen wir uns unterscheiden. Und ich kann auch nicht immer alle Definitionen nennen, also etwa klar machen, worin sich der weltweit übliche Begriff Konservative Evangelikale unterscheidet von der Selbsteinstufung Anderer als „konservativ“. Evangelisch-Konservativ kann man ganz kurz (vereinfachend) abgrenzen von anderen Protestanten/Katholiken/ Orthoxen
        Keine Bibelkritik
        Keine nachbiblische Offenbarung
        Keine Duldung von Irrlehrern
        Keine Duldung von Lauen / reuelosen Sündern
        Keine Duldung von Frauenpredigt/-leitung

        „Rom“ duldet Charismatiker und eben auch Anhänger von Privatoffenbarungen – wir aber eben nicht. Und auch sonst unterscheidet sich das Offenbarungsverständnis „Roms“ deutlich von unserem: Stichworte (nur) etwa: Apokryphen und Tradition. Auch das kann ich hier jetzt nicht näher erörtern.

        1. Frau Küble hatte wahrscheinlich übersehen, daß Sie von „uns Evangelisch-Konservative(n)“ gesprochen haben.

          Wegen der sog. Privatoffenbarungen:

          Ich denke, dass Gott immer noch zu Menschen redet und nicht stumm geworden ist. ABER: Das betrifft nicht Glaubenswahrheiten, sondern persönliche Lebensführung. Was Anderes habe ich im Bereich katholischer und evangelischer Charismatik nie gehört.

          1. Anonymous: Gott redet „nur noch“ durch sein Wort. Er führt uns in unserer persönlichen Lebensführung, ohne das uns vorher ( dem Geschehen ) zu offenbaren: Zieh nach Bochum oder heirate den oder die, sagt uns Gott nicht Hierzu gibt es aber viel theologische Unklarheit auch bei Nichtcharismatikern. Charismatiker gibt es in Varianten. Üblich ist aber, daß sie etwa Prophetien auch heute für möglich für möglich halten. Wie bei mancher arg falscher Richtung wollen sie Gott sozusagen schauen (stark erleben) statt „nur“ zu glauben. Unendlich viel mehr mehr müßte dazu gesagt werden. Hoffentlich kann ich dazu einmal ein Buch schreiben.

        2. Vielleicht duldet der Vatikan – ich nenne das mal jetzt flapsig-vereinfachend so – dieses Treiben, um ein wenig aufzufangen ,,, wie auch in Medjugorje usw .. wenn auch so einige Bischöfe und Patres usw selbst sehr angetan sein mögen .. aber vielleicht hat das Ganze auch mit ein wenig Diplomatie zu tun .. denn: wie auch damals zu Jesu Zeiten, als die Menschen kamen, weil das irdische Brot sie satt gemacht hat und nicht etwa, weil sie die Zeichen der Zeit verstanden hätten .. sind heute die Menschen ebensowenig bereit zu „darben“ und genau hinzuschauen .. wozu generell unsere Medienlandschaft beiträgt ..
          Will sagen: sie wollen „betrogen“ werden .. sie gieren nach Aufregung und Bestätigung …. das tun auch oft die Frommen, die nicht erscheinungsbewegt sind …

          So wie man Behinderte bewundert, wenn sie Goldmedaillen gewinnen, denn: alles ist möglich (alles muss möglich sein!) .. anstatt sie dafür zu wertschätzen, was sie sind: Menschen .. es gibt übrigens nun eine Puppe mit Downsyndrom von Barbie .. ob das ein wirklicher Fortschritt ist, ich bin mir da sehr unsicher .. so erwartet man ständig irgendwie Besonderes, Spektakuläres.

          Was den Zulauf betrifft: den haben die konservativen Protestanten genauswenig wie die echten Katholischen .. das aber ist ein Zeichen der Zeit.
          Der Abfall muss kommen und er kommt .. er hat schon begonnen … und dafür kann im Grunde keiner was … und je mehr man versucht hinterherzulaufen .. desto schneller wird der Abfall vonstatten gehen ..

          Mein Trost ist immer wieder: das Wort Gottes wird nicht leer zurückkommen .. ich weiss jetzt nicht genau, wo das steht .. aber ich darf getrost Gott überlassen, ob ER meine Gebete auch für Gewalttäter/Islamisten wie auch für meine Eltern oder meinen Bruder zB erhört … oder auch für meine Wünsche … und das finde ich nach wie vor die herausfordernste Sache der Welt …. und stellt meinen Glauben nach wie vor auf den Prüfstand .. gleichzeitig werde ich dazu erzogen auf die kleinen Zeichen zu achten .. und derer gibt es viel …

          Dankbarkeit ist angesagt … immer.

          1. Jutta: Danke! So ganz (!) ohne Zulauf scheinen mir konservative Protestanten nicht zu sein. Ich sehe im Moment etwa manche Gemeindegründung. Aber es gibt sicherlich auch Abfall zur Charismatik und zur Richtung der Evgl. Allianz. Und diese trennt von uns Konservativen nicht nur, daß sie weder die Charismatik verdammt noch Frauenpredigt/-leitung noch die Zugehörigkeit zu und geistliche Zusammenarbeit mit schlimm irrlehrenden Kirchen und auch nicht die Bejahung der Verbalinspiration (wörtliche Eingebung der Heiligen Schrift ) und die Mißbilligung der Homosexualtät in ihren Reihen fordert/durchsetzt. Immerhin gab der neue Vorsitzende gerade zu, daß wir die Allianz kritisieren. Ich selber (ich spreche dazu nur für mich und mir besonders Nahe) stehe auch im politischen Konflikt mit der Ev. Allianz in Deutschland (EAD).

        3. @Ulrich Motte:

          Tatsache ist, dass das Neue Testament der Bibel teilweise wortwörtlich aus der griechischsprachigen Septuaginta-Bibel zitiert. Auch aus der dort enthaltenen „Weisheitsliteratur“. Die Septuaginta-Bibel war die Urbibel des Urchristentums noch vor den Evangelien bzw. sogenannte „Volksbibel“ des frühen Christentums. Auch die apostolische Tradition ist biblisch begründbar.

          1. Lesen Sie hierzu- nur ein Beispiel- das Buch „Das Evangelium nach Rom“. Leider, leider kann ich hier jetzt nicht mehr schreiben, als daß ich Ihnen in Ihren beiden Thesen völlig widerspreche! Vielleicht können Ihnen helfen Roland Sckerl, Hans-Werner Deppe, Pastor Dr. Gottfried Herrmann von der Evangelisch-Lutherischen Freikirche.

          2. PS. Schon einfache Logik: Zitiert das NT aus einem Text, macht das den Text (als solchen) noch lange nicht zum Teil von Gottes Wort, sowenig der NT-Hinweis, daß schon die Natur etwas lehrt, die Natur zum Teil des Wortes Gottes macht. Nur das Zitieren macht einen Teil von etwas zum Teil des Wortes Gottes!

          3. @Ulrich Motte:

            Auch die Natur ist Teil des Logos. Siehe dazu auch die Logos-Theologie des Neuen Testamentes und der „Weisheitsliteratur“ des Alten Testamentes und Philo(n) von Alexandrien als jüdischen Theologen und Merkaba(h)-Mystiker und hermetischen Philosophen der Hermetik und Justin den Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater und den Heiligen Irenaeus von Lyon und den 1. Clemensbrief und Clemens von Alexandrien und seinen Schüler Origenes und dessen Schüler Gregor Thaumaturgus. Und die Tatsache, dass noch Euebius und Ambrosius und der Mystiker Johannes Chrysostomus Origenisten waren. Auch das ist Kirchentradition.

            Hat das Gesetz dem Christen nun gar nichts mehr zu sagen?

            https://www.soundwords.de/das-gesetz-a648.html#h-6

            10. Juli 2018 | Bibellehre und Auslegung, Klartext
            Sollen Christen den Sabbat halten?

            Rudolf Ebertshäuser

            Immer wieder erhalte ich Anfragen von Christen, die verunsichert sind, ob sie das Gebot des Sabbats halten sollen. An dieser Stelle möchte ich einmal kurz darlegen, weshalb ich glaube, daß es für uns Christusgläubige nicht nur unnötig, sondern geradezu falsch ist, den Sabbat zu halten.

            https://das-wort-der-wahrheit.de/2018/07/sollen-christen-den-sabbat-halten/

  8. Ich persönlich mache mir eher Sorgen wegen der angehenden Diktatur der Klimapsychopathen als über einen nahen Weltuntergang.

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