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Bremen: Islam-Kritik des evangelikalen Pastors Olaf Latzel sorgt für Zündstoff

Eine heftige Kontroverse ist um eine Predigt des evangelikalen Pastors Olaf Latzel (siehe Foto) aus Bremen entbrannt. 260272

Seine Gottesdienste in der evangelischen St.-Martini-Kirche gehören mit durchschnittlich 300 Teilnehmern (etwa 100 weitere verfolgen die Live-Übertragungen im Internet) zu den bestbesuchten in der Hansestadt.

Radio Bremen, Vertreter der Bremischen Evangelischen Kirche und Landespolitiker übten scharfe Kritik an Aussagen Latzels zu anderen Religionen.

„Der Islam gehört nicht zu Deutschland“

Er hatte sich in seiner Predigt am 18. Januar dagegen gewandt, die Unterschiede zwischen Christentum und Islam zu verwischen:

„Es gibt nur einen wahren Gott. Wir können keine Gemeinsamkeit mit dem Islam haben. Das ist Sünde. Das darf nicht sein. Davon müssen wir uns reinigen. Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“

Die Bremische Evangelische Kirche distanzierte sich scharf von Latzels Predigt. Die Politik-Beauftragte der Kirche, Jeanette Querfurt, sagte zu Radio Bremen: „Hier wird Hass gepredigt.“  – Der oberste Repräsentant der Kirche, Schriftführer Renke Brahms, sprach von „geistiger Brandstiftung“. 

Kuschnerus verneinte die Frage, ob die Kirche disziplinarisch gegen Latzel vorgehen werde: „Wir haben keine Lehrzuchtverfahren.“ – Die Gemeinde bestimmten selbst über ihre Pastoren.  foto-dcubillas-www_freimages_com_

Auch Politiker von den Grünen und der Linkspartei verurteilten die Aussagen Latzels. Ein Sprecher der Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft, Peter Erlandson, nannte Latzel in der Sendung einen „Hassprediger“.

Latzel wies den unsinnigen Vorwurf zurück, er habe Hass gepredigt: „Das Nein zu Islam und Buddhismus bedeutet nicht, Muslime und Buddhisten abzulehnen.“ –  Christen sollten ihnen in Liebe und Annahme begegnen, aber nicht die unterschiedlichen Religionen vermengen, sagte der Pastor auf Anfrage der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.

Er kritisierte ferner, dass Radio Bremen ihn in die Nähe des islamischen Hasspredigers Pierre Vogel gerückt habe: „Das hat mit Qualitätsjournalismus nichts zu tun.“

QUELLE und vollständige Meldung hier: http://www.idea.de/nachrichten/detail/thema-des-tages/artikel/heftige-kontroverse-um-evangelikalen-pastor-in-bremen-83115.html

Ergänzende Hinweise des CHRISTLICHEN FORUMs:

Pastor Latzel hat sich nicht nur islamkritisch geäußert, sondern zugleich sehr scharf gegen die katholische Kirche gewettert. Der „Weser-Kurier“ vom 28.1. schreibt online hierzu:

„An der katholischen Kirche kritisiert er ihren Kult, den sie betreibe. Latzel spricht von „Reliquien-Dreck“ und davon, dass der Glaube an einen Ablass der Sünden „großer Mist“ sei.“ 

Laut „Kopten ohne Grenzen“ hat der stockprotestantische Prediger auch den päpstlichen Segen „Urbi et orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) als ganz großen Mist diffamiert.

Gegen die Reliquienverehrung (die es neben der kath. Kirche auch in der Orthodoxie gibt) donnerte er, dies sei vergleichbar mit abergläubischen Ritualen: „Das gehört nicht zum Christentum, das muss weg.“   –  Zudem sei die katholische „Heiligenanbetung“ ein „Götzendienst„.

Bezeichnend ist freilich, daß sich die linken bzw. rotgrünen Politikerkreise in Bremen über die  –  schon rein sprachlich unqualifizierte  –  Verunglimpfung der katholischen Kirche kein bißchen aufregen, aber Latzels  –  weitaus weniger scharfe   –  Kritik am Islam als „Haßpredigt“ anprangern. (Sein härtester Ausdruck diesbezüglich: Das islamische Zuckerfest sei „Blödsinn“.)

Auch die lautstarken Beschwerden durch evangelische Kirchenvertreter richtet sich bislang offenbar vor allem gegen die Kritik des Pastors an „anderen Religionen„; ständig wird dort in Stellungnahmen die „Vielfalt der Religionen“ beschworen (nicht die der Konfessionen).

Kurze Klarstellung zu den antikatholischen Rundumschlägen:

Aus kath. Sicht gibt es gar keinen „Ablaß der Sünden„, sondern lediglich einen Ablaß von zeitlichen Sünden-STRAFEN bzw. Kirchenstrafen, was der ungenau informierte Prediger offenbar verwechselt.

Der katholische „Ablaß“ entstand aus der altchristlichen Praxis, schwere Sünder mit Kirchenstrafen zu belegen  – und ihnen die Strafen danach zu „erlassen“, wenn sie entsprechende Bußwerke, Fasten, Frömmigkeitsübungen oder gute Taten etc. vollbracht hatten.

Es ging also nicht um Sündenvergebung (die zuvor durch Reue und Beichte erfolgte), sondern um den Nachlaß von Kirchenstrafen bzw. zeitlichen Sündenstrafen. Dieser entscheidende Unterschied wird bei der Debatte um den Ablaß oft nicht beachtet.

Pastor Latzel ist kirchengeschichtlich nicht im Bilde, wenn er zB. behauptet, die Verehrung von Reliquien „gehört nicht zum Christentum“:

Die Reliquien der Märtyrer wurden schon in den ersten christlichen Jahrhunderten in Ehren gehalten, wie zahlreiche Gräber und Bilder in den Katakomben aus der römischen Verfolgungszeit bezeugen. Auch diesen Punkt des katholischen Brauchtums hat der evangelische Pastor gründlich mißverstanden, wenn er ihn als „Götzendienst“ attackiert.

Der Pastor hat natürlich völlig recht, daß eine „Heiligenanbetung“ tatsächlich „Götzendienst“ wäre   – allerdings trifft dieser Vorwurf nicht die von ihm hier kritisierte katholische Kirche, da sie jede Heiligenanbetung strikt verbietet und lediglich deren Verehrung empfiehlt (was übrigens auch Martin Luther einst gelehrt hat; zudem schrieb er, daß die Madonna eine himmlische Fürbitterin sei, denn sie „betet für die Kirche“).

Was er gegen den päpstlichen Segen einzuwenden hat, erschließt sich uns nicht, zumal sowohl in der katholischen wie in der evangelischen Christenheit jeder Gläubige (nicht etwa nur Amtsträger) andere Menschen segnen kann und darf  – warum soll es dann der Papst nicht auch tun dürfen?!

Zur Würdigung der Evangelikalen  – denen wir theologisch durchaus nahestehen  –  sei angemerkt, daß derlei antikatholische Seitenhiebe in diesem Spektrum eine Ausnahme darstellen.

Üblich ist dort ein großer Respekt zumal vor der katholischen Ethik und Sittenlehre und vor dem vatikanischen Widerstand gegenüber dem Zeitgeist  – und wenn dogmatische Streitpunkte bzw. kontroverstheologische Fragen erörtert werden, dann sachlich und argumentativ.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks und des KOMM-MIT-Verlags in Münster

1. Foto: http://www.erf.de/data/files/content.sources.tv.gottesdienste/260272.jpg

Kommentare

25 Antworten

  1. Lilo Krumm

    Heute sagte mir jemand: „Hätten wir mehr Olaf Latzels, wären wir nicht aus der Kirche ausge- treten“. Wenn man diese Predigt hört, spürt man sehr deutlich, dass Olaf Latzel sich von Gottes Geist leiten läßt. Seine verbalen Ausrutscher sind zwar nicht gutzuheissen, beruhen aber auf seinem Temperament und seiner absoluten Ehrlichkeit. Ich wünschte mir, dass viele Menschen hinein hören und dann erkennen würden, dass er von Gottes Geist getrieben die reine Liebe Gottes mit den gesetzten Grenzen – das erste Gebot – verkündet. Er wäre der erste, der sich vor verfolgte Muslime, Buddhisten oder auch angegriffene Katholiken stellen würde.

    Die Strafandrohungen sind völlig unangemessen. Gutmeinende Gespräche und Hinweise
    wären sinnvoller gewesen. Aber es zeigt, wohin unsere Volkskirche heute abgedriftet ist und es demonstriert die Macht der Medien.

    Ich bete für Olaf Latzel, und unzählige Menschen, denen die Heilige Schrift als Wort Gottes Maßstab für ihr Leben ist, tun das auch. Wir vertrauen auf Gottes Eingreifen.

  2. Zum Glück gibt es Personen wie Herrn Pastor Latzel, die nicht wie die allermeisten Politiker diplomatisch und verschroben ohne Würze daherreden.
    Deftige Sprache ohne jedes Wort auf die Goldwaage zu legen gehört ebenso zu unserer Deutschen Kultur, wie klares analytisches Denken. Das lassen wir uns nicht verbieten auch nicht von der EKD. Eher machen wir dann für die EKD das „Licht aus“.
    Beispiel:
    Als innerdeutsche Flüchtlinge sind wir von Ostpreußen nach Bayern geflohen.
    Die Bayern haben uns des öfteren „SAU-Preußen“ genannt. Trotzdem haben wir die Bayern deshalb nicht als Volksverhetzer verklagt, sondern waren froh und dankbar, in dem schönen Bundesland sicher untergekommen zu sein.

  3. Sorry, ich habe etliche Fragen zur rk Theologie. Wo kann ich sie unterbringen? Nochmal bezüglich der Heiligen. Nirgends wird in der Hlg. Schrift geäußert, dass zu den Heiligen gebetet werden soll, weder zu Stephanus und auch nicht zu den Patriarchen des AT, das wurde auch schon von Jesaja abgelehnt. Ansprechpartner sind der GOTT JHWH und Jesus Christus. Jesus selbst lehrte uns beten: Unser Vater im Himmel… Aber man kommt mit der rk Lehre auf keinen grünen Zweig, weil sofort außerchristliche Schriften und die Tradition herangezogen wird. Doch selbst die christliche Traditionen unterlagen vielen nichtchristlichen Einflüssen speziell in Rom. Und auch was von den Naturreligionen so beigetragen wird, ist biblisch gesehen inakzeptabel. Warum kann man sich nicht davon lösen? Man erbaut so vielen Menschen den Weg zum Glauben.

  4. Der Inder Vishal Mangalwadi hat ein Buch geschrieben, mit dem Titel: Das Buch der Mitte.
    Untertitel: Wie wir wurden, was wir sind: Die Bibel als Herzstück der westlichen Kultur.

    Dieser Mann versteht von der Bibel mehr, als die heutigen Leitenden der Landeskirchen (allgemein gesprochen).

    Möge dieses Buch hier auch segnend wirken.

  5. Drei Bibelstellen die über Trennung sprechen:

    Jesus sagt hier in drei Versen folgendes:

    Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter;

    Mt 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig;

    Lk 12,53 Vater wider Sohn und Sohn wider Vater, Mutter wider Tochter und Tochter wider Mutter, Schwiegermutter wider ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter.

    Diese Aussagen sprechen über Trennung, innerhalb der Familie (weltliche gesehen).

    Religion ist etwas von Menschen gemachtes. Hat nichts mit dem Glauben an den dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiligen Geist zu tun.

    Der Kirchenleitung in Bremen ist das Lesen der Bibel dringendst zu empfehlen. Wer allerdings zwischen Heiligen Geist und Geist nicht unterscheiden kann, wird wohl mangels Heiligen Geistes die Bibel nicht lesen können. Auslegen dann schon gar nicht.

    Über die Politiker muss man gar nicht erst eine Aussage machen. Schaut man in die Farbenlehre, dann ist der Hass weltweit „GRÜN“.

    Der Pastor Olaf Latzel hat auf der ganzen Linie recht. Die Bibel, Gott gibt ihm das Recht diese Aussagen zu machen.

  6. Gelobt sei Gott! Nach fast 500 Jahren ist wieder ein Luther für Deutschland auferstanden! Weiter so lieber Pastor Latzel, Gott wird dir helfen, wenn du mit IHM bist, wer kann dagegen sein!

  7. Jedes Wort der Predigt ist die Wahrheit. So wie es die Bibel sagt. Es gibt keinen Kompromiss mit anderen Religionen oder mit der Sünde . Und wer sich nicht daran hält wird eindeutig von Gott verdammt. Gesegnet sei Pastor Latzel, gelobet sei der Herr für solch treue Verkündiger .

  8. Man sollte an Hand der Bibel schon prüfen, was in den gr. Kirchen so gelehrt wird. Fakt ist, dass in der ev Kirche durch etliche Theologen das Evangelium entleert wird, die rk Kirche allersdings pusht es durch anzähliche völlig unbiblische Dogmen auf.

    1. Wenn man für Heilige in der Kirche (z.B. Basilika der Vierzehnheiligen in Franken) Altäre errichtet und dort niederfällt, Kerzen anzündet und betet oder anbetet, sorry, so ist das nach dem 1. Gebot Götzendienst. Daran ändert sich auch nichts, wenn es Tradition ist.

      1. Guten Tag,
        die Altäre werden allesamt für Gott errichtet, besonders für die eucharistische Gegenwart Christi – und daß Reliquien von Heiligen in die Altäre eingelassen sind, ändert daran nichts, weil dies nur sinn(en)fällig verdeutlicht, daß die Heiligen bereits an der himmlischen Liturgie teilnehmen dürfen. Kein Katholik betet die Reliquien an, sondern vielmehr den sakramental gegenwärtigen Christus – weshalb die Kniebeuge vor dem Tabernakel geschieht, also vor dem eucharistischen HERRN.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

  9. Hallelujah !!!!!! Es gibt noch gläubige Pastoren, die sich trauen, Wahrheit zu predigen, das was in der Bibel, dem Wort Gottes, steht. Ich werde Sie, Herr Latzel, in meine Gebete einschließen. Ich freue mich, Gott segne Sie u. Ihre Fam.

  10. Ich finde das Sie in Ihrer Predigt die Wahrheit gesagt haben, und möchte Ihnen Mut machen.
    Es geht um die Fragen aller Fragen: “ Wer hat die Wahrheit? “ Und die Wahrheit ist nicht irgend ein Ding, sondern Eine Person Jesus Christus

  11. Schöne Wortklauberei hinsichtlich der Heiligenverehrung. Wenn ich mir die Allerheiligenlitanei ansehe mit dem Wortlaut „Heilige(r) xy, bitte für uns“, dann sehe ich darin eine Bitte / Aufforderung an einen Heiligen, etwas für uns zu tun. Das klingt doch sehr nach Gebet, oder?
    Und wieviele Gebetserhörungen mit nachfolgenden Wundern sind erforderlich, um seelig oder heilig gesprochen zu werden?

    Auch der Hinweis, dass Knochenverehrung schon im 1. Jahrhundert stattgefunden hat, macht diese Verfahrensweise nicht richtiger. Denn schon Paulus hat zu dieser Zeit mit Irrlehre(r)n kämpfen müssen und vor diesen gewarnt.

    „Zeitliche Sündenstrafen“ sind auch ein nettes Thema, in Jesu Worten (und aus den Briefen des NT, und aus den Aussagen des AT entnehmbar) gibt es keine zeitlichen Sündenstrafen, sondern gerettet oder eben nicht gerettet.
    Natürlich hat die Fegefeuertheorie den Vorteil, dass man damit Ablässe bis hin zum vollkommenen Ablass verkaufen kann, obwohl das im Widerspruch zu 1. Petrus 1, 18-19 steht.
    Von daher muß man dann ruhigen Gewissens etwas gegen den päpstlichen Segen haben, wenn er im Kontext eines „Ablasses“ steht. Den Teilhabe an diesem Segen wäre Teilhabe an Aberglauben, und das wäre Götzendienerei.

    Wahrscheinlich gehöre ich zu der Minderheit, die sich die kritisierte Predigt angehört haben, es geht um Richter 6. Ironie: so wie die Aschera- und Baaldiener den Tot des Gideons eingefordert haben, so möchten die heutigen Götzendiener mit Lehrzuchtverfahren und juristischer Verfolgung Pastor Latzel mundtot machen.

    Ich verbleibe gerne mit 1. Kor 11, 19: „Denn es müssen Parteien unter euch sein, auf dass die, so rechtschaffen sind, offenbar unter euch werden.“

    1. Guten Tag,
      Sie bringen hier einiges durcheinander, daher kurz ein paar Klarstellungen:
      1. Zwischen einer Anrufung (der Heiligen) und einer Anbetung (Gottes) wollen Sie bitte unterscheiden.
      2. Pastor Latzel hatte behauptet, die Reliquienverehrung gehöre nicht zum Christentum. Da sie aber schon in der Urchristenheit nachweisbar ist, gehört sie sehr wohl dazu. Paulus hat vor dieser vermeintlichen „Irrlehre“ nicht gewarnt. Es bestand auch kein Anlaß.
      Übrigens werden nicht die Reliquien im materiellen Sinne verehrt, das wäre Fetischismus, sondern sie dienen als symbolischer Ausdruck der Verehrung des betreffenden Märtyrers bzw. Heiligen.
      3. Im AT (Makkabäer!) lesen wir: „Es ist ein frommer und heilsamer Gedanken, für die Verstorbenen zu beten, damit sie vom Makel der Schuld befreit werden.“ – Und Paulus spricht von denen, die nur „wie durch Feuer hindurch“ gerettet werden. Es gibt weitere Stellen, die einen jenseitigen Läuterungszustand belegen, wobei es übrigens interessant ist, daß auch Juden (damals und heute) für ihre Toten beten. Falls Ihnen das nicht klar ist: Die Seelen im Fegefeuer sind selbstverständlich gerettet. Es gibt keine halbe Rettung, aber es gibt eine Läuterung als Vorbereitung für das vollkommene Himmelsglück, denn „nichts Unreines kann in den Himmel eingehen“, wie der Apostel Johannes schreibt.
      4. Es gibt seit dem Konzil von Trient, also seit dem 16. Jahrhundert, keinen Ablaßverkauf. Dieser wurde dort strikt verboten. Der vorherige Ablaßhandel war Mißbrauch. Mißbrauch spricht nicht gegen die Sache selbst.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. 1. Anbetung / Anrufung: das macht doch wohl keinen Unterschied. Es ist der Versuch, mit Verstorbenen zu sprechen. Darüber ist schon Saul gestolpert.
        2. Der Besuch / das Betrachten von Reliquien führt ja schon zu zeitlichen Ablässen laut katholischer Lehre (und das hat ja durchaus Luther auf den Plan gerufen), hat also nicht nur verehrenden Charakter gegenüber Märtyrern / Heiligen. Da kommt auf einmal Werkgerechtigkeit ins Spiel. Und nochmals: nur weil Paulus nicht explizit vor der (wohl seinerzeit ihm noch unbekannten) Reliquienverehrung gewarnt hat, macht es diese nicht richtiger. In Hinsicht auf Röm 3,10 frage ich mich, wie man Menschen (egal ob lebend oder schon gestorben) verehren kann: „da ist keiner, der gerecht ist.“ Verehrung ist allein Jesus und Gott gegenüber angebracht, niemals gegenüber Menschen.
        3a. Makkabäer gehört nicht zu den inspirierten Schriften, auch nicht in der jüdischen Tradition. Dem Römerbrief können Sie entnehmen, dass dem jüdischen Volk die Schriftenhoheit über das AT gehört, also auch die Kanonisierung des Tanach = AT. Der Makkabäer gehört erst seit dem Konzil von Trient zu den deuterokanonischen Schriften der katholischen Kirche, um gegenüber der Reformation die Gebete für die Verstorbenen nachträglich zu legitimieren.
        3b. Ich kenne durchaus die Schriftstelle „wie durch Feuer hindurch“, 1. Kor 3, 12-15. Dort steht das entscheidene Wort „wie“, d.h. wir haben dort einen sinnbildlich zu verstehenden Text, der aussagt, dass die nicht bleibenden, nicht wertvollen „Werke“ vom Menschen abgetan werden „wie durch Feuer hindurch“. Es geht letztendlich um „Lohn“ (es gibt Ausleger, die meinen, dass man evtl. einen besseren Platz im neuen Jerusalem bekommt, auch wenn ich bei dieser plastischen Auslegung durchaus Bedenken habe). Sollte man aus dieser Passage einen zeitlichen Aufenthalt im Fegefeuer ableiten, dann hätten wir ja durchaus das logische Problem, dass eine zeitliche Verkürzung durch einen Ablass dafür sorgen würde, dass nicht alles verbrennt, was verbrennen müßte, und damit würde dann Ihr Johanneszitat „nichts Unreines kann in den Himmel eingehen“ nicht mehr passen.
        Ist das Fegefeuer nicht erst um 590 n.Chr. in die katholische Lehre eingeflossen (Papst Gregor I)?
        3c. In Luk10 geht es beim Barmherzigen Samariter entgegen landläufiger Meinung nicht um die Aussage „tue Gutes“, sondern um Errettung. Der gesamte Heilsplan Gottes wird im Gleichnis dargelegt. Der zu liebende Nächste ist aus der Sicht des am Boden Liegenden zu erkennen, und das ist der Retter (hier: der Samariter). Da gibt es gute und lange Auslegungen zum Gleichnis, daher hier nur soweit, dass der Retter den Verletzen mit Wein (=Jesu Blut) und Öl behandelt. Das Salben mit Öl verweist auf Heiligung (siehe AT). Wenn ich Jesus annehme (ihn als meinen Nächsten so liebe wie mich selbst), dann sind mir meine Sünden vergeben (Wein) bin ich durch den Glauben an ihn geheiligt (Öl), da ist dann nichts Unreines mehr, was abgetan werden muß. Auch hier: keine Werkgerechtigkeit. Die Heiligungsvorgänge im AT mit Öl sind bei Mose nachzulesen, nach der Salbung mußte nicht noch weiter geputzt werden, um weitere Reinigung zu bewirken. Daher gibt es auch keine Strafzeiten in irgendeinem Feuer, die durch das Durchschreiten einer vermeintlich „heiligen Pforte“ verkürzt werden könnten.
        „Joh 5,24: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.“ Auch hier: der direkte Durchgang in die Ewigkeit zu Jesus durch den Glauben ohne Gericht(!), wie der Schächer am Kreuz, dem auch zusagt wurde: „noch heute wirst Du mit mir im Paradise sein.“ Siehe auch Joh 5,29. Dieser Vers macht weiterhin deutlich, dass Gebete für Tote rein gar nichts nützen.
        4. Der Ablassverkauf mag nicht mehr offen praktiziert werden, aber die Erwartungshaltung eines katholischen Kirchenmitglieds, dass für Geld eine Messe für Verstorbene lesen läßt, wird hinsichtlich der „Wirksamkeit“ in irgendeiner Art und Weise vom Priester im Vorgespräch durchaus nicht entkräftet. Ich war mehr als 20 Jahre katholischer Organist, ich habe diesbezügliches Schweigen oft genug miterlebt …

        Die Bibel kennt nur gerettet oder ungerettet, es gibt keine Werkgerechtigkeit. Leider meinen Katholiken, dass Gottes Gerechtigkeit doch so funktionieren müsse, wie wir Menschen es uns vorstellen, und daher müßten wie bei Justizia auch (gute Taten, schlechte Taten) noch ein paar Sonderstrafen fällig sein.

        Wie heißt es doch von der Schlange gegenüber Eva „sollte Gott nicht gemeint haben …?“

        Sehr geehrte Frau Küble, mir ist durchaus bewußt, dass die Katholische Kirche und charismatische Kreise insbesondere auf zusätzliche „Offenbarungen“ setzen. Aber diese Offenbarungen sind zu prüfen, lobend werden in der Bibel die Beröa erwähnt: sie forschten in den Schriften, ob es sich so verhielte.
        Basis der Schriften für uns ist der Kanon von 397, die 3. Synode von Karthago. Sonderlehren und vermeintliche neue Erkenntnisse sind an diesem Kanon zu prüfen. Was dem Kanon von 397 widerspricht, ist Irrlehre Ansonsten fährt man aber auch gut mit der rabbinischen Auslegungstheorie: was nicht geschrieben ist, hat nicht stattgefunden.

        Sie haben sicherlich die Geschichte im AT gelesen, in der Aarons Söhne von Gott getötet werden, weil sie „fremdes Feuer“ vor den Herrn brachten. Bitte überprüfen Sie doch anhand der Bibel, ob die von Ihnen vertretenen Sonderlehren nicht auch fremdes Feuer sind. Prüfen Sie doch bitte, ob Ihr Bild von Jesus, seiner Lehre und dem Heilsplan Gottes deckungsgleich zu dem Jesus sind, von dem uns die ganze Bibel berichtet
        Prüfen Sie es bitte für sich, aber auch für die Leser Ihres Blogs. Es geht immerhin um Ihre Ewigkeit! Ich fände es bedauerlich, wenn jemand, der mit so einem Engagement wie Sie es haben in Glaubensfragen, aufgrund eines falschen Jesusbildes nicht im neuen Jerusalem mit dabei wäre.

        Falls meine Formulierungen zu hart oder gar beleidigend verstanden werden, bitte ich um Verzeihung – es ist nicht so gemeint, und ich bin kein guter Formulierer. Aber ich sehe leider mit gewisser Besorgnis, und manchmal auch mit Emotionen, wie neuerdings eine religiöse Gleichmacherei propagiert wird, und jetzt auf einmal viele Wege zum Heil führen sollen. Da gehen Menschen für die Ewigkeit verloren. Doch es gilt: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

        Gelobt sei Jesus Christus.

        Viele Grüße
        STW

        1. Guten Tag,
          erneut unterliegen Sie einer Reihe von Mißverständnissen und Fehldeutungen. Mir fehlt die Zeit für lange Abhandlungen (ich betreibe diese Seite komplett ehrenamtlich!), so daß ich mich auf einige Punkte beschränken muß:
          1. Was hat die Saul-Causa mit der Bitte an die Heiligen um ihre Fürsprache zu tun?! – Saul ging zur Zauberin von Endor, er wollte per Totenbeschwörung und Wahrsagerei eine Auskunft fürs Diesseits erhaschen, die er von Gott selber nicht erhalten hatte. Das ist etwas völlig anderes. Die Heiligen werden nicht „ausgefragt“, nicht für Auskünfte eingespannt, sondern um Fürsprache gebeten.
          2. Mit dem Verehren von Reliquien ist keineswegs automatisch ein Ablaß verbunden (dies ist sogar die Ausnahme!), einmal abgesehen davon, daß kein Katholik zur Reliquienverehrung verpflichtet ist – dies ist völlig freiwillig, freigestellt. Ein Katholik, der damit nichts anfangen kann, ist ein genauso rechtgläubiger Katholik!
          3. Natürlich brauchte der reumütige Schächer am Kreuz kein Fegefeuer, keine jenseitige Läuterung mehr, da er sich durch seinen starken Christus-Glauben, seine vollkommene Reue und seine bewußte Annahme des Leidens für den Himmel gut vorbereitet hat.
          4. Die Spende für eine Meßintention hat erstens mit dem Ablaß rein gar nichts zu tun. Zweitens wird keine hl. Messe „bezahlt“ (sie ist nämlich unbezahlbar, weil Christus selbst gegenwärtig ist!), sondern das ist lediglich ein kleiner, bescheidener Beitrag seitens des Gläubigen – einmal abgesehen davon, daß ich dutzende von Priestern kenne, die Meßmementos gerne auch kostenlos annehmen, zB. für kranke oder sonstwie leidende Menschen etc.
          5. Im Gegensatz zur Pfingstbewegung und Charismatik, die ja bezeichnenderweise im Protestantismus entstand (und nicht in der katholischen Kirche!), lehrt die katholische Kirche per Dogma, daß die göttliche Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels abgeschlossen ist, also mit der schriftlichen und mündlichen Überlieferung bis zum Ende der Apostolischen Zeit. (Zur außerbiblischen apostolischen Tradition gehört zB. das Apostolische (!) Glaubensbekenntnis, das auch im Protestantismus gilt.)
          6. Für Ihren religiösen Eifer brauchen Sie sich nicht zu entschuldigen, dieser ist der inneren Haltung nach durchaus in Ordnung, sogar sehr lobenswert (von der Absicht her) – allerdings erscheint mir offensichtlich, daß Sie über bestimmte katholische Lehren und Verhaltensweisen nicht korrekt oder nicht vollständig im Bilde sind, so daß Sie dann ein Zerrbild ablehnen (wäre das Zerrbild die Wirklichkeit, dann hätten Sie mit Ihrer Kritik natürlich recht).
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

        2. Guten Tag,
          hier ergänzend noch meine Antwort zu zwei weiteren Punkten, die Sie angesprochen haben:
          1. Die 1. und 2. Makkabäerschrift des AT wurde keineswegs erst auf dem Konzil von Trient kanonisiert, sondern bereits im 2. Jahrhundert – und im 4. Jahrhundert nochmal bestätigt. Übrigens gelten sie auch in der Orthodoxie als (deutero)kanonisch, dabei hat sich die orthodoxe Christenheit im 11. Jahrhundert von der katholischen Kirche getrennt. Es kann also keine Rede davon sein, daß die Makk.-Schriften erst im 16. Jahrhundert (Konzil von Trient) kanonisiert wurden, wie Sie irrtümlich behaupten. Dort wurden sie lediglich nochmal bestätigt, nachdem sie von protestantischer Seite als nicht-kanonisch abgewertet worden waren.
          Im Judentum gilt das hebräische AT wegen seines höheren Alters als vorrangiger, aber die Septuaginta (jüdisch-griechische Übersetzung des AT) enthält die deuterokanonischen Schriften, darunter auch Makk. Daß diese Spätschriften des AT sehr wohl hoch angesehen sind, ergibt sich z.B. sowohl aus dem jüdischen Purimsfest (Esterbuch!) wie aus dem Lichterfest Chanukka (Makk.! Wiedereinweihung des Tempels durch die Makk.). Beide Feiern gehen auf die Septuaginta zurück. – Genau umgekehrt, wie Sie behaupten, wird ein Schuh draus: Luther hat entgegen der altchristlichen, der katholischen und orthodoxen Kanon-Tradition die Makk. als apokryph abgewertet. Paßte ihm das dort empfohlene Gebet für die Verstorbenen nicht in sein theologisches Konzept, in seine Ablehnung des Fegefeuers, in seine spezielle „Rechtfertigungslehre“?! – Tatsache ist übrigens, daß auch die Juden (damals und heute!) für ihre Verstorbenen beten – ganz im Sinne der Makk.!
          2. Natürlich heißt es bei Paulus, daß jene Gläubigen, die weniger gut gewirkt haben, „wie“ durch Feuer hindurch gerettet werden. Die katholische Kirche lehrt doch kein materielles Feuer hinsichtlich des jenseitigen Läuterungszustands, das ist doch klar!
          Übrigens ist der Ausdruck „Fegefeuer“ lediglich ein volkstümlicher – der amtliche kirchliche Begriff lautet „Purgatorium“, also Ort/Zustand der Reinigung, Läuterung. Das Wort „Fegefeuer“ entstand aber aus biblischem Hintergrund wegen der erwähnten Aussage von Paulus.
          Ihre Ausflüchte sind typisch protestantisch: Paulus spricht in Wahrheit eben nicht von den unfruchtbaren Werken, die „wie durchs Feuer“ hindurch „abgetan“ (!) würden, sondern von den Menschen selbst, die wie durch Feuer hindurch gerettet werden. Dies auf die „Werke“ zurechtzubiegen, ist doch erstens (theo)logischer Unsinn und zweitens ein durchsichtiges Unterfangen!
          Übrigens wurde die Fegfeuer-Lehre nicht erst im 6. Jahrhundert eingeführt, sondern war von Anfang an vorhanden; das geht bereits aus den Inschriften in den Katakomben der ersten drei Jahrhunderte hervor. Zudem hat sich der Theologie Origenes im 2. Jahrhundert ausführlich damit befaßt. Das Thema ist also „Asbach Uralt“. – Informieren Sie sich mal besser über die frühchristliche Zeit: ja, aber das war nämlich bereits eine echt-katholische!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

          1. OK, habe mich bei der Septuaginta vertan, wie ich eben festgestellt habe. Aber ganz unumstritten war der Kanon ja nun nicht. Der große Kirchenlehrer Augustinus gestand den Apokryphen zu, daß sie auch manches Wahre enthielten. Aber da in ihnen insgesamt doch zu viele Irrtümer versammelt seien, besäßen sie kein kanonisches Ansehen. Auch Hieronymus, der das AT aus dem Hebr. ins Lateinische übersetzte (Vulgata), neigte persönlich dem engeren jüdischen Kanon zu. Er hatte sich aber den Anordnungen des Papstes Damasus gefügt und die deuterokanonischen Bücher hinzugenommen, die auch in der sogenannten „Septuaginta“( griech. Übersetzung) standen. Auch Origenes kannte den Kanon des Tanach, bezeichnete die Makkabäerbücher und das Henochbuch als nicht dazugehörig. Luther hat sich an Hieronymus Einstellung orientiert.
            Letztendlich bleibt die Frage, ob man die Apokryphen als die Bibel ergänzende Geschichtsbücher oder zum Heranziehen von Lehraussagen oder Begründung von Dogmen heranziehen sollte. Und da halte ich es gerne mit den Kirchenvätern.

            Ich zitiere Sie jetzt mal:
            „Ihre Ausflüchte sind typisch protestantisch: Paulus spricht in Wahrheit eben nicht von den unfruchtbaren Werken, die “wie durchs Feuer” hindurch “abgetan” (!) würden, sondern von den Menschen selbst, die wie durch Feuer hindurch gerettet werden. Dies auf die “Werke” zurechtzubiegen, ist doch erstens (theo)logischer Unsinn und zweitens ein durchsichtiges Unterfangen!“
            und stelle dem mit Schwerpunkt auf Verse 14 und 15 gegenüber
            1. Kor 3,: „11 Denn einen andern Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 12 Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, 13 so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben. 14 Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; 15 wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch.“

            Allerdings könnte man aus dem Kontext von 1 Kor 3 ab Vers 1 bis Ende durchaus darauf schließen, dass mit Feuer bereits die irdischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Lehren / Lehrern /Ältesten gemeint sein können, insbesondere unter Berücksichtigung von 1. Tim 5, 17-25, Schwerpunkt auf die Verse 24 und 25.
            Diese Auslegung führt dann aber erst recht dazu, dass 1. Kor 3 nicht für die Lehre von einem Fegefeuer herangezogen kann.

            Ich zitiere nochmals:
            „3. Natürlich brauchte der reumütige Schächer am Kreuz kein Fegefeuer, keine jenseitige Läuterung mehr, da er sich durch seinen starken Christus-Glauben, seine vollkommene Reue und seine bewußte Annahme des Leidens für den Himmel gut vorbereitet hat.“
            und stelle mal die freche Gegenfrage: Brauchen Sie persönlich für sich das Fegefeuer, kommen Sie da hinein, und wenn ja: woran liegt das?
            Z.B. der Hebräerbrief sagt aus (ich denke, die Bedeutung des Wortes „geheiligt“ muß nicht erklärt werden):
            „Heb 10:10 In diesem Willen sind wir geheiligt durch die Aufopferung des Leibes Jesu Christi ein für allemal.“
            Gerettet durch den Glauben (Joh 3, 16 Denn Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.) und geheiligt durch Jesus EIN FÜR ALLEMAL schließen daher also einen „Ort/Zustand der Reinigung, Läuterung“ aus.

            Auf weitere Punkte gehe ich jetzt nicht ein, da wir unterschiedliche Auffassungen mitbringen, welche Schriften inspirierte Lehraussagen enthalten und wie es mit mündlichen Überlieferungen zu halten ist, die ja nun teilweise auch erst recht spät im Laufe der Kirchengeschichte „veröffentlicht“ worden sind. Da werden wir wohl nicht zu einer gemeinsamen Meinung kommen, und daher auch nicht zu einem gemeinsamen Schriftverständnis.
            Letztendlich kann ich nur nochmals darauf hinweisen, dass Paulus schon gegen Irrlehren ankämpfte. Und wenn Irrlehren aus der frühen Kirchengeschichte in Traditionen einfließen oder in mündliche Überlieferungen, werden sie trotz Unfehlbarkeitsdogma oder Legitimierung von Konzilen / Synoden auch nicht richtiger.

            Damit will ich es bewenden lassen, ich denke, es ist alles Notwendige gesagt.

          2. Guten Tag,
            Sie zitieren jetzt Paulus selber: „Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.
            Also er (der Mensch) selber wird (zwar) gerettet, aber diese Rettung erfolgt „wie durch Feuer hindurch“. Es ist bekannt, daß Feuer in der Heiligen Schrift häufig für Läuterung bzw. Reinigung verwendet wird (z.B. in Maleachi 3,1-4). Nehmen Sie doch für weitere Stellen ein Bibellexikon bzw. eine Konkordanz zur Hand.
            Es ist völlig neben der Sache und neben bzw. gegen den Wortlaut, zu behaupten, es gehe bei dieser Bibelstelle „wie durch Feuer hindurch“ nicht um den Menschen selbst, sondern um seine Werke.

            Tatsache ist, daß Juden, Katholiken und Orthodoxe sowie altorientalische Kirchen (z.B. Kopten, Chaldäer, Aramäer etc) für die Verstorbenen beten, also an einen jenseitigen Läuterungszustand glauben (sonst ergibt dies Gebet keinen Sinn). Allein der Protestantismus lehnt dies ab – entgegen der vieltausendjährigen Tradition und der bereits erwähnten Schriftstellen.

            Eine jenseitige Läuterung widerspricht doch nicht der Alleinerlösung in Christus. Sie kennen anscheinend (wieder typisch protestantisch) nur ein Entweder-Oder-Denken, das ständig Gegensätze konstruiert, wo bei näherer Betrachtung keine sind.
            Auch die Verstorbenen im „Fegefeuer“ sind allein durch Christus erlöst, sonst wären sie nämlich in der Hölle. Hingegen befinden sie sich im Fegefeuer durchaus in der Gnade Gottes, also in Freundschaft mit Christus, der sie erlöst hat – doch weil „nichts Unreines in den Himmel eingehen kann“ (wie der Apostel Johannes lehrt), gewährt Gott ihnen eine Vorbereitung für seine himmlische Herrlichkeit.
            Freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

  12. Vielleicht findet der Pastor den Segen Urbi et Orbi deshalb „ganz großen Mist“, weil damit ein Ablass verbunden ist, sofern man die Anforderungen der kath. Kirche für einen vollkommenden Ablass als Gläubiger erfüllt hat. Meistens sagt das extra ein Kardinal vor dem Segen.

  13. Ich bin der Überzeugung, dass Pfr. Latzel auch mit seiner Einstellung zur katholischen Kirche Recht hat. Er zeichnet genau das Bild, das die katholische Kirche auch mir rübergebracht hat und das ich strikt ablehne.

  14. Ich halte die Aussage dieses Pfarrers für ziemlich „daneben“, aus folgendem Grund:
    Man kann ja durchaus den Standpunkt vertreten, der christliche und der muslimische Gott seien nicht derselbe. Das Wort reinigen halte ich hier aber für unangebracht. Der Islam ist nicht Schmutz, von dem man sich „reinigen“ müsste. Man stellt eben fest, dass er mit dem Christentum nicht vereinbar ist und handelt entsprechend, und gut ist.

    Ob der Islam zu Deutschland gehört, ist eine rein politische Frage. Die Kirche soll sich m.E. sehr zurückhaltend zu Fragen äußern, die nicht ihre Lehre betreffen. Solch eine Aussage gehört nach meinem Empfinden nicht auf die Kanzel.

    Ich finde die Auslassungen dieses Pfarrers über die katholische Kirche auch sehr beleidigend, allerdings ist die katholische Kirche hier in einer anderen Position und kann deswegen mehr aushalten. Niemand wird wegen solcher Äußerungen ein paar Katholiken zusammenschlagen oder eine Kirche anzünden.
    Wenn ein pakistanischer Imam oder ein russisch-orthodoxer Priester die Katholische Kirche so verunglimpft hätte, dann wäre es auch geistige Brandstiftung.

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