Hunderte Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya wurden Anfang Mai in einem Flüchtlingslager in der westlichen Provinz Rakhine von Sicherheitskräften im buddhistisch geprägten Burma verhaftet.
Der Grund hierfür liegt in ihrer Weigerung, sich in der Volkszählung als „Bengalen“ führen zu lassen, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Die seit dem 26. April durchgeführte Volkszählung unter Binnenflüchtlingen führt Rohingya-Muslime als „Bengalen“, da Rohingyas nicht offiziell als Volksgruppe anerkannt sind. Zahlreiche Angehörige der muslimischen Minderheit verweigern sich einer solchen Registrierung, denn dies führe zur „Verleugnung ihrer Existenz“. Die muslimischen Rohingyas sind in Myanmar Opfer von systematisch verübten Menschenrechtsverletzungen und Ziel oftmals tödlicher Gewalt.
Nach Informationen der IGFM wurde im Thetkalpyin-Lager für Binnenflüchtlinge in der Nähe der Stadt Sittwe, etwa 800 km nordwestlich der Hauptstadt Yangon, eine junge Frau Opfer physischer Gewalt, als sie sich weigerte, ihre Unterschrift unter Dokumente zu setzen, das sie unter der Bezeichnung „Bengali“ führten. Nach Berichten anwesender Augenzeugen sei sie daraufhin von Behördenmitarbeitern geschlagen worden. Der durch diesen Vorfall ausgelöste Tumult unter den anwesenden Lagerinsassen resultierte in zahlreichen Verhaftungen, darunter auch zweier Führer der lokalen Rohingyas, Kyaw Myint und Ba Thar. Beide befinden sich noch immer ohne gerichtliche Anordnung in Haft.
Die IGFM sieht im Vorgehen der Behörden einen weiteren Versuch, die „religiösen und ethnischen Rechte der staatenlosen muslimischen Minderheit zu beschneiden und ihre Existenz zu leugnen“.
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