Scharfe Kritik an der neu gewählten Präses der EKD-Synode, Bundesministerin a. D. Irmgard Schwaetzer (FDP), hat der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), Martin Lohmann (siehe Foto), geübt.
Sie habe sich in der Frage des Lebensschutzes „mehr als fragwürdig verhalten“ und könnte sich damit „auch als ein Schaden für die Ökumene“ erweisen, sagte der Katholik in einem Interview mit der Infowebseite „kath.net“.
Zum Hintergrund: Schwaetzer ist auch Vorsitzende des Gemeindekirchenrates im Berliner Dom. Das Gremium hatte es wiederholt abgelehnt, die Teilnehmer des vom BVL veranstalteten „Marsches für das Leben“ im Dom einen Gottesdienst feiern zu lassen. Beim jüngsten Schweigemarsch am 21. September trafen sich die rund 4500 Teilnehmer deshalb vor dem Kirchengebäude zum Gebet.
Schwaetzer begründete die abweisende Haltung auf Nachfrage der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA damit, dass der Veranstalter die Konfliktsituation der abtreibungsbetroffener Frauen nicht ausreichend gewürdigt habe. Lohmann wies diese Äußerung iem kath.net-Interview als „schlichtweg falsch“ zurück.
Er halte es für „hoch problematisch, wenn ausgerechnet von Christen das Ja zum Leben verdunkelt wird“. Schwaetzer habe ihn und viele andere, darunter auch Nichtchristen, „erschreckend enttäuscht“.
Lohmann bot der Präses zugleich das Gespräch an. Er wünsche ihr „Gottes Segen für ein wahrhaft christliches Zeugnis in einer ziemlich verwirrten Zeit“.
Quelle: www.idea.de / Foto: KOMM-MiT-Verlag (Münster)