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Caritas, SkF und CBP protestieren gegen eine Kassenzulassung des pränatalen Bluttests

„Plädoyer für das Lebensrecht aller Menschen“

Der Deutsche Caritasverband (DCV) und seine Fachverbände, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP) positionieren sich gegen die Zulassung nichtinvasiver Pränataltests (NIPT) als Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

DCV, SkF und CBP fordern den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages in einer gemeinsamen Stellungnahme dazu auf, sich gegen die Zulassung von nichtinvasiven Pränataltests als Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung einzusetzen.

Die nichtinvasiven Pränataltests, über deren Zulassung als Kassenleistung in diesem Jahr entschieden werden soll, können genetische Auffälligkeiten wie Trisomie 21 beim Embryo in einer frühen Phase der Schwangerschaft erkennen.

Hinweise auf Trisomie 21 mit pränataldiagnostischen Methoden führen in vielen Fällen zum Abbruch der Schwangerschaft, die Information über die Behinderung des Kindes in der Schwangerschaft ist eine schwere Belastung für die werdenden Eltern.

In der Stellungnahme sprechen sich die drei Verbände entschieden für eine verbesserte Verzahnung von ärztlicher und unabhängiger, psychosozialer Beratung und das Lebensrecht aller Menschen aus.

Maßstab politischen Handelns müsse auch in dieser Frage die 2009 in Deutschland in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention sein, so die Verbände. „Wenn sich der Wert eines Menschen danach bemisst, ob er nach gängigen Vorstellungen gesund ist, dann führt dies dazu, Menschen in lebenswert und nicht lebenswert einzuteilen. Diese Entwicklung gilt es zu verhindern“, betont Caritas-Präsident Peter Neher.

Einem flächendeckenden Screening als Kassenleistung treten die Verbände mit Nachdruck entgegen. „Viele Menschen mit Behinderung empfinden die Aufnahme der Bluttests in die kassenärztlichen Leistungen als Hinweis darauf, dass sie in unserer Gesellschaft zunehmend nicht mehr erwünscht sind“, erläutert Johannes Magin, 1. Vorsitzender des CBP.

Die Bundesvorsitzende des SkF, Anke Klaus, ergänzt: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Druck auf werdende Eltern von Ärzten, Lebensumfeld, aber auch den Krankenkassen wächst, alle diagnostischen Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, um die Geburt eines Kindes mit bestimmten genetischen Auffälligkeiten auf jeden Fall zu verhindern.“

Quelle: https://www.caritas.de/fuerprofis/presse/pressemeldungen/keine-kassenzulassung-fuer-den-praenatalen-bluttest-4c9084ca-1312-4447-9a32-7204b068d6d8

Kommentare

5 Antworten

  1. Der Protest gegen die Kassenzulassung kann schon deshalb nicht ernst genommen werden, weil die „Protestanten“ offenbar nichts dagegen haben, dass die betuchteren Schichten diesen Test locker aus eigener Tasche zahlen können.

    Die „Protestanten“ haben offenbar nur was dagegen, dass das „niedere Volk“, das „Proletariat“, vielmehr das „Prekariat“ diesen Test durchführen kann.

    Das ist ebenso wie bei der Abtreibung.
    Die „Protestanten“, die Abtreibungsgegner haben schon immer die Kassenfinanzierung der Abtreibungen unter Beschuss genommen.
    Aber haben die Abtreibungsgegner auch dagegen protestiert, dass das bessere Gesocks, welches die AOK nicht nötig hat, sich Abtreibungen bei den besten und vor allem teuersten Ärzten leisten kann???

    Die Abtreibungsgegner erreichen mit ihrem „Protest“ gegen die Kassenfinanzierung des Pränatestes und der Abtreibungen folgendes:
    Es gibt nicht nur eine Zweiklassenmedizin,
    sondern was die Kinder anbelangt ebenfalls eine Zweiklassenkindergesellschaft:
    Die Betuchten können abtreiben soviel sie wollen und müssen keine Trisomie21-Kinder bekommen, das Prekariat muss entweder Kinder bekommen bzw. muss sich teure Engelmacher suchen mit hohem Todesrisiko für die abtreibende Frau und ausserdem müssen die materiell, aber nicht unbedingt geistig minderbemittelten Teile der Gesellschaft Trisomie21-Kinder gebären.

    Schöne Neue Welt

  2. @Th. Neumann; Weitgehende Zustimmung, aber WELCHE Sachverhalte heutzutage in Deutschland unter Schutzbedürftigkeit und Verfolgung fallen und WELCHE Personen das mit welchen Motiven nutzen, darüber sollte man schon sehr differenziert urteilen. Das alles bei einer stetigen Abkehr von den christlich-naturrechtlichen Wurzeln unseres Gemeinwesens durch die Bundesregierung (Einführung der Homo-Ehe, Hofierung des Islam, Förderung der Abschiebung von Kleinkindern in Tagesverwahrungsstätten, Kommerzialisierung des Krankenhauswesens, usf.). Bezeichnend sind die jüngsten Festansprachen unseres Bundespräsidenten und unserer Bundeskanzlerin, die – gehalten gefesselt im Korsett einer politisch-korrekten Meinungsdiktatur – an Banalität kaum zu übertreffen sind. Wie soll das weitergehen?

  3. Wer einmal das Lächeln und die Freundlichkeit eines solchen Kindes erfahren durfte – in seiner ganzen hilflosen Seinsfrömmigkeit, der ist beschenkt. Nichts zeigt mehr die grausige Kälte und Verlogenheit unseser effizienzbesessenen Gesellschaft, als dieser lebensverachtende Umgang mit „behinderten“ Ungeborenen, der ja auch auch den „Überlebenden“ gegenüber ein beständiger Zynismus sein muss. Im Vorfeld einer anstehenden Entscheidung über die Kassenzulassung des pränatalen Bluttests sollten sich die Abgeordneten einmal fragen, inwiefern sie sich bei einer Freigabe und deren Folgen noch von denjenigen unterscheiden, die sich 70 Jahre zuvor anmaßten, über lebenswertes und lebensunwertes Leben zu befinden. Hauptsache, es steht nicht mehr Zigeunerschnitzel auf der Speisekarte und die Kröten können ungestört von A nach B wandern…

  4. Ich wünsche der Caritas und deren Fachverbände ganz viel Erfolg. Vieleicht hört man auf deren Stimme.

    Andere Lebensrechtbewegungen, ALfA e.v oder Stiftung „Ja zum Leben“, Tiqua, Ausweg Pforzheim und die vielen anderen werden ja meistens in die „radikale Lebensrechtecke“ gestellt, und deren Ansichten sind nicht politisch korrekt.
    Diese Vereine setzten sich ausschließlich für das Leben ein. Auch bei einen entstandenen Kind nach einer Vergewaltigung. Bei Behinderungen kämpfen diese schon seit Jahren für das Austragen des Kindes.

    Für mich kommt der Aufschrei schon viel zu spät. Viel zu lange schaut die Caritas und die Verbände dem Treiben erst einmal zu.

  5. Die Selektion zwischen „lebenswertem“ und „nicht lebenswertem“ Leben haben die Nazis schon damals angestrebt und durchgeführt.
    Ich wundere mich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit heute wieder diese Nazi-Methoden übernommen werden. Sei es, „unwertes Leben“ auszumerzen, sei es politische Gegner einzuschüchtern oder zu bedrohen. Und nennen sich dabei noch menschenfreundlich.
    Menschen, die sich sicher sind, einen guten Zweck anzustreben, wenden verwerfliche Nazi-Methoden an – und um von ihrer eigenen Nazi-Mentalität abzulenken, bezeichnen sie jeden anderen als Nazi, der nicht ihrer Meinung ist.

    Wir öffnen zu Recht unser Land für Schutzbedürftige und Verfolgte Menschen verschiedener Nationen, aber verfolgen seltsamerweise unsere Babies im Mutterleib mit Mord.
    Einerseits ist kein Platz da für Menschen mit Behinderung, andererseits verpflichten wir uns, der ganzen Menschheit zu helfen, in dem wir ihnen hier Platz schaffen .
    Das passt nicht zusammen.
    Oder müssen vielleicht zukünftige Generationen weichen (durch Abtreibung), damit hier wieder mehr Platz ist für andere Menschen, die hierherkommen wollen? Ist es das, was angestrebt wird?

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