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Causa Limburg: Bernhard Meusers Irrtümer

Angepaßte Zerrbilder statt objektiver Analyse

Die Nachrichtenseite „kath.net“ veröffentlichte am 14. Oktober überraschend einen Gastkommentar von Bernhard Meuser (siehe Foto) unter dem Titel Die Tragödie des Tebartz-van Elst“.

Obwohl das konservative Internetportal sich ansonsten pro Limburger Bischof positionierte, wurde mit diesem Artikel ein scharfer Anti-Tebartz-Rundumschlag zum Besten (?) gegeben. 0030Denkbar wäre beispielsweise, daß dieser Abdruck von möglichen bischöflichen Unterstützern „verlangt“ wurde.

Meuser ist katholischer Publizist, Verleger (erst Pattloch, dann St.-Ulrichs-Verlag) und heute Leiter des YOUCAT-Instituts in Augsburg.

In seinem Gastkommentar pflegt er einen dramatisch erscheinenden Stil. So heißt es dort über den Limburger Oberhirten:

„In seiner Diözese kann er sich nicht mehr blicken lassen, ohne befürchten zu müssen, einen Volksaufstand auszulösen. Seine Residenz mit Philippe-Starck-Badewanne wird er nicht mehr bewohnen und gewiss auch nicht sein Nachfolger. Der Papst wird ihn des Amtes entheben, wenn Bischof Tebartz-van Elst nicht in allerletzter Minute Einsicht zeigt und selbst seinen Rücktritt erklärt.“

Anscheinend verfügt der Autor über höheres Wissen, das dem „(all)gemeinen Volke“  – bis hinein in oberste Vatikanränge  – noch verborgen ist:

1. Weder der Bischof noch sein Nachfolger werden die Residenz weiterhin „bewohnen“  –  wird sie etwa leerstehen oder abgerissen?

2. Der Papst „wird“ ihn amtsentheben, sofern er nicht selbst zurücktritt.

Vielleicht überläßt der Herr Verleger diese Entscheidung dem Oberhaupt der katholischen Kirche, statt sie verbal vorwegnehmen zu wollen?!

Sodann fährt der Verfasser fort:

„Lange, viel zu lange, habe ich, ein an Rom orientierter Katholik, daran geglaubt, dass es sich um einen Fall von Mobbing handelt: Ein aufrechter, mutiger Bischof, der sich dem liberalen Mainstream verweigert, wird von den üblichen Verdächtigen mit gezielt gestreuten Gerüchten und einer konzertierten Medienkampagne zur Strecke gebracht. Aber so war es nicht.“

Denn, so Meuser, „in Wahrheit“ sei der Limburger Oberhirte „ein Mensch, den ein enger Vertrauter des Bischofs mittlerweile für einen „raffinierten Betrüger“ oder für „krank“ hält.“

Na und?  –  Haben angeblich „enge Vertraute“ automatisch immer recht? 

Wie steht es mit wirklichem „Vertrauen“, wenn der „enge Vertraute“ den Betreffenden öffentlich in die Pfanne hauen, als potentiellen Kriminellen hinstellen bzw. gleichsam eine pseudo-psychiatrische „Diagnose“ abgeben?!

Sodann wird die neue Heldenfigur von Meuser wie folgt vorgestellt:

„Jochen Riebel, der als unbestechlich geltende ehemalige Leiter der hessischen Staatskanzlei und Träger des Päpstlichen Gregoriusordens, war vom Bischof persönlich zum Chef des Vermögensverwaltungsrates der Diözese Limburg gemacht worden. Das Material, das in den letzten Tagen von Riebel und anderen vorgelegt wurde, ist erschütternd.“

Der Autor vergißt zu erwähnen, daß dieser saubere Herr noch Ende Januar dieses Jahres jenen Gregoriusorden persönlich von Tebartz-van Elst angenommen hat  –  nachdem Riebel bereits 2011 gemeinsam mit zwei weiteren Fachleuten vom Bischof in den Vermögensverwaltungsrat berufen worden war.

Unser CHRISTLICHES FORUM hat sich mehrfach und zudem bereits vor über einer Woche  –  am 10. Oktober  – kritisch mit dem unseriösen Treiben Riebels befaßt: http://charismatismus.wordpress.com/2013/10/10/medienverwirrspiel-um-limburger-bischof/

Diverse unrichtige Behauptungen und gezielte Halbwahrheiten des Ex-Politikers sind mittlerweile selbst in der Mainstreampresse bekannt – und sie treten immer deutlicher zutage; sicherlich sehr zum Leidwesen von FAZ und „Spiegel“…

Auch mit folgender Anschuldigung gegen den Limburger Bischof hat Meuser nur das übliche Pressegeheul nachgeplappert: „Er hat Riebel und viele andere getäuscht, belogen und falsch bezichtigt.“

Nach diesem Werfen schwerer Gesteinsbrocken schreibt der Autor beschwichtigend:

„Nun ist es leicht, die Steine in die Hand zu nehmen, um sie auf einen zu werfen, der ohnehin am Boden liegt. Uns steht ein Urteil nicht zu.“

Richtig, aber das hindert Meuser keineswegs, auch noch im letzten Satz eine dreiste Anmaßung („gestörter Mann“) durchklingen zu lassen:

„Vielleicht sieht Gott dann die Tragödie eines armen, einsamen und gestörten Mannes, der besser nie in das Amt gekommen wäre, das ihm nun zum öffentlichen Verhängnis wird.“

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

PS: Auch der WELT geht mittlerweile mal ein Lichtlein auf: http://www.welt.de/politik/deutschland/article121000232/Zweifel-am-Alleingang-von-Tebartz-van-Elst-wachsen.html

Kommentare

6 Antworten

  1. Es ist halt so schön, mit den Wölfen zu heulen!
    Außerdem hofft man, ganz im Sinne deutscher Untertanenmanier (jaja, aus der Geschichte lernt man nur, dass man aus der Geschichte nichts lernt), dass es einen selber nicht trifft.
    Angesichts der Vorgänge in Limburg haben m.E die deutschen Bischöfe und ihre medialen Sprachrohre jegliche Glaubwürdigkeit verloren; eins wissen wir, sie gehen zwar an dem Fremden, der am Boden liegt, nicht vorbei, handelt es sich aber um den Bruder, so treten sie nach!
    „Seht, wie sie einander lieben“ kann man da nur zynisch sagen!

  2. Es gibt keine „causa“ Limburg. Causa deutsches Episkopat: MNT Matthew 5:22 Ich aber sage euch: Jeder Zürnende seinem Bruder wird verfallen sein dem Gericht. Wer aber immer spricht zu seinem Bruder: Tor, verfallen wird er sein dem Synhedrion. Wer aber immer spricht: Törichter, verfallen wird er sein in die Gehenna des Feuers. http://www.kath.net/news/27087 „Es ist alles rechtmäßig gelaufen. Zum Schutz des emeritierten Bischofs sehen wir davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten.“ Die bayerischen Bischöfe wünschten Mixa „weiter gute Genesung“. Sein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik sei „ein erster wichtiger Schritt“ gewesen. In den Medien wurde dies so dargestellt, als ob Kellner für die bayerischen Bischöfe spreche. Auch der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, schloss sich dieser Stellungnahme an: „Wir haben der Münchner Erklärung nichts hinzufügen.“, erklärt Kopp.

  3. Hin und her gerissen!
    Ich habe noch ein etwas älteres Buch von Bernhard Meuser im Bücherregal, jedoch noch nicht ganz fertig gelesen.
    Es jetzt zu Ende zu bringen, dazu habe ich im Moment gar keine rechte Bereitschaft mehr – mangels Vertrauen.

  4. Wenn ein Katechismus-Herausgeber nicht mal weiß, daß ein Bischof nicht zurücktreten kann, sondern höchstens den Papst um Annahme seines Amtsverzichts bitten kann…
    Qua geschworenen Gehorsams muß er bei Nicht-Annahme sein Amt weiterhin ausüben.

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