Erinnerungen eines Justizministers und Generalstaatsanwalts
Buch-Daten: Chaim Cohn. Aus meinem Leben – Autobiografie. Aus dem Hebräischen von Eva-Maria Thimme. Suhrkamp-Verlag, 28 €. Gebunden, 422 Seiten. ISBN: 978-3-633-54291-8. – Geplantes Erscheinen: 17.6.2019
Chaim Cohn erblickte 1911 in einer religiösen jüdischen Familie Lübecks das Licht der Welt, er emigrierte 1930 nach Jerusalem und studierte in Mea Shearim, dem frommen Viertel der Stadt. In den 1930er Jahren ging er wieder nach Deutschland, um in Frankfurt Jura zu studieren. 1936 kehrte er ins damalige britische Mandatsgebiet zurück und ließ sich in Jerusalem als Anwalt nieder.
Nach der Gründung des Staates Israel wurde er zum federführenden Juristen des Landes und wirkte als Staatsanwalt, Generalstaatsanwalt, als Justizminister und über Jahre als Richter des Obersten Gerichts.
Er arbeitete eng mit Fritz Bauer in Frankfurt zusammen, um Adolf Eichmann vor Gericht zu bringen. Die Urteile, die er fällte, standen im Zeichen der Menschenrechte, besonders im israelisch-palästinensischen Konflikt.
Chaim Cohns Bücher und Aufsätze belegen seine herausragende juristische wie geistliche Bildung. Das zeigen auch diese bewegenden Lebenserinnerungen von ihm.
12 Antworten
Zeit-Fragen Magazin aus der Schweiz
http://www.zeit-fragen.ch
Geolitico-Magazin
http://www.geolitico.de
Dennis Prager: Das Geschenk des Judentums an unsere Kultur
https://www.dijg.de/anthropologie/judentum-sexualitaet-kultur/
https://www.dijg.de/
Entschuldigen Sie bitte für ein wenig Off-Topic.
Aber in den letzten Jahren kursieren immer wieder Gerüchten, vor allem aus der US amerikanischen Seite, wonach die Ashkenazi Khasarische Juden nicht als echte Juden anerkannt werden dürfen.
Was halten Sie von solchen Verschwörungstheorien oder Behauptungen, die insbesondere die rechtsliberalen US Amerikaner und US Republikaner seit Jahren in die Welt herausposaunen?
Und wie sehen Sie die Problematik, dass die antiken Juden andere Nachkommen von von Abraham (z.B. Ismael’s Nachkommen) als ihre Feinde betrachteten. Auch die Nachkommen von Esau und die Nachkommen von Samaritanern betrachteten die antiken Juden als ihre Feinde. Wie bewerten Sie als Autor solche irrationalen Handlungen?
Guten Tag,
die aschkenasischen Juden sind sehr wohl durch das amtliche Judentum anerkannt, sei es in Israel oder anderswo. Immerhin stellen sie deutlich die Mehrheit der Judenheit weltweit.
Die Sephardischen Juden (ursprünglich meist aus Spanien, Portugal) sind eine Minderheit.
Sodann bilden die Khasarischen Juden und deren Nachkommen einen relativ geringen Teil der Sepharden. Das ist genetisch-wissenschaftlich belegt.
Verschwörungstheorien, die das anders darstellen, sind seit längerem widerlegt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aschkenasim
Übrigens bestand die jiddische Sprache der Aschkenasium hauptsächlich aus einem deutschen Wortstamm (mittelhochdeutsch) mit hebräischen und – in Osteuropa – mit slawischen Einsprengseln.
Was die antiken „Feinde“ der Juden betrifft, so geht es hier nicht um persönliche Feindschaften, sondern um das Problem der Abgrenzung von den heidnischen Völkern, um nicht derem Götzenglauben zu verfallen.
Die Samariter waren ein Sonderfall, sie wurden keineswegs als „feindlich“ angesehen, aber geringgeschätzt, da sich dieser ursprüngliche Judenstamm stark mit Assyrern vermischt hatte, was auch religiös nicht ohne Folgen blieb (sie anerkannten nicht den Tempel von Jerusalem, sie akzeptierten nicht das gesamte AT etc).
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble
Siehe auch die Karäer als eine sehr interessante nicht-talmudische Richung des Judentums und die Falascha-Juden in Äthiopien und die messianischen „Söhne der Propheten“ usw.
Ihre Beschreibung über die Samariter teile ich überhaupt nicht…
Es gab in der Antike den Sonderfall, dass einige bestimmte Juden wie beispielsweise die Samaritaner die Lehren des Hohepriesters namens Esra ablehnten, da er die Lehren von Moses verfälschte und das Judentum teilweise reformierte. Er soll ja das mosaische Recht teilweise völlig verzerrt neu definiert haben!
Die Samaritaner wollten das nicht hinnehmen und akzeptierten die neuen Ideen von Esra nicht!
Diese Ansicht teilen übrigens viele antike Historiker und Geschichtsprofessoren, die sich mit der hebräischen Geschichte seit längerem befassen.
Guten Tag,
Christus hat sich auf menschlicher Ebene mit den von Juden geringgeschätzten Samaritern solidarisiert, siehe sein Gespräch mit der Sünderin am Brunnen und das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter.
Aber in der SACHE hat Christus sich auf die Seite der Juden gestellt, weshalb er der Samariterin – laut Johannesevangelium – ganz klar erwiderte:
„Das Heil kommt von den Juden.“
Schon klar?
Freundlichen Gruß!
Felizitas Küble
Erwähnenswert wären noch die Bücher des jüdisch-israelischen Prof. Israel Shahak und auch Frau Hanna(h) Jünglings bzw. Zeitschnurs teilweise doch interessante Erkenntnisse und der Barnabas-Brief, welcher auch noch im Bibel-Kanon des „Codex Sinaiticus“ enthalten war. Erwähnenswert wären zudem noch die Karäer als Thora(h)-treue Juden usw.
Die Karäer bewahrten auch Überlieferungen der Sadduzäer und Karäer auf, siehe auch Judith Reisman zur Thematik
@Felizitas Küble:
consummatum-est-leon-bloy-das-heil-durch-die-juden
https://katholisches.info/2017/04/29/consummatum-est-leon-bloy-das-heil-durch-die-juden/
https://katholisches.info/
Die Karäer als Thora(h) treue Juden, siehe auch Tony Goslings Bilderberg Weblog, haben auch Überlieferungen der Essener und Sadduzäer bewahrt.
Die Christen sind das Neue Gottesvolk. Das Neue Israel.
Wichtig ist wie immer der Kontext: Zur Frage der Stellung des jüdischen Volkes als Volk des alten vom neuen Bund abgelösten Bundes mit Gott nach Moses
Die endgültige Rettung Israels: 9,1 – 11, 36
Die gesamte lange Passage ist wichtig – aber in Kürze zusammengefasst:
„Ich frage also:Hat Gott sein Volk
verstossen?Keineswegs!Denn auch ich bin ein Israelit,
ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamins.Gott
hat sein Volk nicht verstoßen, das er einst erwählt
hat.“ Römer 11,1-3
Auch als überzeugter Christ kann man andere
christl. Konfessionen oder die Juden als Gott
verehrend akzeptieren. Wenn auch noch unvollkommen.