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Charismatiker Pete Greig (24/7-Bewegung) hält #Metoo für eine „Gebetserhörung“

Von Felizitas Küble

Wie das erscheinungsbewegte Nachrichtenportal „Kath.net“ am 9. Oktober berichtet, hat der anglikanische Gründer der charismatischen 24/7-Initiative, Pete Greig, anläßlich einer Konferenz in Wien erklärt, die feministisch geprägte #Metoo-Bewegung sei eine „Gebetserhörung“.

Angeblich sei die „Offenlegung des Skandals des sexuellen Missbrauchs“ durch diese #Metoo-Bewegung „in Gang gekommen“, was allerdings schon rein chronologisch nicht zutrifft.

Der freikirchliche Pastor und Familienvater wird seit vielen Jahren von katholisch-charismatischen Gruppen sowie Medjugorje-bewegten Kreisen umschwärmt, inbesondere durch die österreichische Loretto-Bewegung – gegründet von GMM (Georg Mayer Melnhof)  –  sowie dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn.

Die Loretto-Bewegung, die zu Pfingsten jährlich ihr „Fest der Jugend“ in Salzburg mit tausenden Besuchern veranstaltet, sieht sich als Teil der 24/7-Gebetsbewegung von Pete Greig. Der pfingstlerisch-protestantische Prediger macht seit vielen Jahren durch spezielle „Visionen“ auf sich aufmerksam. Diese spielen bei den Pfingstkongressen der katholischen Loretto-Gemeinschaft seit jeher eine große Rolle.

Typisch sind hierbei charismatische Vorstellungen von einer endzeitlichen „Erweckung“. Im Festival-Heft der Loretto-Gemeinschaft wurde 2013 dazu eine “Vision” von Pete Greig präsentiert, die aus dessen Buch “Red Moon Rising” stammt.

Sein “prophetischer Traum” ist in einer dramatisch klingenden, wohl unbedingt “modern” sein wollenden Sprache formuliert, was sich aus der Eigenart des Greigschen Stils ergibt. Hier einige Abschnitte daraus:

“Die Vision ist JESUS  –  der gefährliche, unverwechselbare Jesus. Der Jesus, der dich total in Beschlag nimmt. Die Vision ist eine Armee von jungen Leuten. Du siehst Totengebeine? Ich sehe eine Armee.…Sie sind mobil wie der Wind und gehören den Nationen…Sie sind frei, und doch Sklaven der Verwundeten, Dreckigen, Sterbenden.

Die Vision ist Heiligkeit, die den Augen weh tut…Es geht um Leute, die das Spiel aufgegeben haben, nach außen hin eine weiße Weste zu haben, um Eindruck zu schinden. Es geht um Leute, die nach den Sternen greifen. Für sie ist das Gute nicht gut genug, sie strecken sich nur nach dem Besten aus.

Geradezu gefährlich reine Leute. Sie brauchen ihre geheimen Motive nicht zu verstecken, und auch nicht ihre privaten Gespräche. Es sind Leute, die andere von ihren selbstmörderischen Abenteuern weglieben, weg von ihren satanischen Spielen. Es geht um eine Armee, die ihr Leben für die große Sache lassen wird. Eine Million mal pro Tag sind ihre Soldaten bereit, eine Niederlage einzustecken, um eines großen Tages den entscheidenden Sieg zu erringen und zu hören: „Gut gemacht, ihr treuen Söhne und Töchter“.

Dabei geht es bei diesen „Abenteurern“ keineswegs nur um ein kleines Häuflein von Idealisten und Anhängern  –  nein, Greigs „Vision“ spricht euphorisch von einer „großen Masse“:

„Diese Helden sind am Montagmorgen genauso radikal wie am Sonntagabend. Sie haben es nicht nötig, sich einen großen Namen zu machen, ihre eigene Ehre zu suchen…Es geht nicht um einzelne Stars, sondern um die große Masse, die immer wieder denselben Kriegsschrei auf den Lippen hat: „Vorwärts, COME ON!“  – Und sie sind diszipliniert. Jünger, junge Leute, die ihren Körper zum Gehorsam zwingen…

Sie schauen nicht nach unten, sondern nach oben. Sieger, Märtyrer. Wer kann sie aufhalten? Können Hormone sie zurückhalten? Können Niederlagen sie entmutigen? Kann Furcht ihnen Angst einjagen, kann der Tod sie umbringen?

Ihr genetischer Code ist JESUS. Er atmet aus – sie atmen’s ein. Bei ihnen singt selbst das Unterbewusstsein. Sie hatten eine Bluttransfusion von Jesus. Ihre Worte bringen die Dämonen in den Einkaufszentren zum Schreien. Hörst du diese Armee kommen? Blast die Posaune für die Verrückten! Ruft sie zusammen, die Verlierer und Freaks.

Hier kommen sie, die Ängstlichen und Abgelehnten mit Feuer in ihren Augen. Sie laufen aufrecht, und die Bäume klatschen Beifall, die Hochhäuser verbeugen sich, die Berge erscheinen klein, verglichen mit diesen Kindern einer anderen Dimension.

Ihre Gebete mobilisieren den Himmel und wecken den alten Traum von Eden wieder auf. Und diese Vision wird wahr werden, sie wird erfüllt werden. Sie wird mit Leichtigkeit geschehen, und zwar bald. Woher ich das weiß? Weil es das Sehnen der ganzen Schöpfung ist, das Stöhnen des Geistes, der Urtraum Gottes.“

Soweit Greigs „Vision“ – sie ist nicht nur eine schwärmerische Schreiberei; sondern gehört zum theologischen Post-Millenarismus, der weder von der Hl. Schrift noch vom kirchlichen Lehramt her gedeckt ist.

Dieser chiliastische Standpunkt geht davon aus, daß durch wirkmächtige  Verkündigung und eine phänomenale Geist-Aussendung ein weltweites christliches Friedensreich entstehen wird. Christus erscheint erst danach als Weltenrichter, vorher kommt das “Millennium”, hinterher erst die Wiederkunft Christi.

Diese These, die konfessionsübergreifend in Charismatikerkreisen verbreitet ist, wird von der kath. Kirche abgelehnt, zumal sie der Heiligen Schrift widerspricht, vor allem den klaren Paulusworten in 2 Thess 2,2 ff.

Nicht „Visionen“ oder prophetische Traumwelten sind für uns Gläubige wegweisend, sondern die Ausführungen des hl. Paulus, der im 2. Brief an die Thessalonicher bereits vor „Naherwartungen“ und Endzeitschwärmerei warnte.

Der Völkerapostel verdeutlicht, daß die Zeit unmittelbar vor der Wiederkunft Christi keineswegs durch ein universales christliches Reich geprägt ist, sondern vielmehr durch Glaubensabfall, (un)sittlichen Niedergang und das verführerische Auftreten des Antichristen (2 Thess 2,2-9):

„Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, der angeblich von uns stammt, behauptet wird, der „Tag des Herrn“ sei schon da.

Lasst euch durch niemand und auf keine Weise täuschen! Denn zuerst muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit erscheinen, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt. (…)

Dann wird der gesetzwidrige Mensch allen sichtbar werden. Jesus, der Herr, wird ihn durch den Hauch seines Mundes töten und durch seine Ankunft und Erscheinung vernichten.

Der Gesetzwidrige aber wird, wenn er kommt, die Kraft des Satans besitzen. Er wird mit großer Macht auftreten und trügerische Zeichen und Wunder vollbringen.“

Kommentare

13 Antworten

  1. Liebe Frau Küble,

    ich bin stolz darauf, solche Brüder in Christo zu haben wie Pete Greig. Nicht deswegen, weil er perfekt oder fehlerfrei oder sonst wie toll wäre. Das alles ist er nicht. Auch nicht deswegen, weil ich in allem seiner Meinung wäre. Sondern weil er in aller Schwachheit eine Leidenschaft für Jesus hat, die sich nicht mit dem status quo zufrieden gibt. Pete ist einer von denen, durch die Gott mir zeigt, dass er mehr mit uns vorhat als wir uns auszudenken im Stande sind und dass er nur unsere Bereitschaft dafür haben will, mit uns zu tun, was ihm beliebt. Und das nährt meinen Glauben.

    Unter diesem Link findet man ein Interview mit Pete, das etwas Einblick gibt, wie er so „tickt“:

    https://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/spirituelles/beten/article/46280.html

    Zitate von Pete Greig daraus:

    „In einem katholischen Kontext bin ich ganz klar: Tu, was dein Priester sagt!“

    „Wo wir darum beten, dass die Welt sich ändert für das kommende Reich Gottes. Ein Ort, wo man spürt, dass Gott anwesend ist und real und dass wir bei ihm sein können.“

    Anmerkung. Jesus Christus hat das Reich Gottes gepredigt. Uns soll es ZUERST um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen. Pete versucht das zu leben.

    „Kardinal Schönborns Bischofsmotto ist ja: „Ich aber habe euch Freunde genannt“ – und Gebetsräume sind Orte dieser Freundschaft mit Gott.“

    „Unsere Gebetsnacht im Stephansdom beginnt der Chor mit dem Veni Creator Spiritus (Komm Schöpfer Geist, Anm.)

    Für mich als Charismatiker ist das ein sehr vertrautes Gebet, auch wenn ich es normalerweise nicht auf Latein und mit einem Chor singe. Aber ich liebe es, dass wir dieses Gebet durch seine wunderbare Musik hier zelebrieren, die Michelangelo zu seinem großartigen Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle inspiriert hat.

    Ich glaube, es bereichert die verschiedenen christlichen Traditionen, gemeinsam zu beten und voneinander zu lernen. Ich bin unglaublich beeindruckt von Kardinal Schönborn und von der Loretto-Bewegung und anderen christlichen Freunden und Traditionen hier in Österreich. Ich will die Unterschiede nicht klein machen, und sie sind wichtig, aber die Gemeinsamkeiten sind um vieles größer.

    Und wenn wir nicht im Gebet zusammenfinden können, dann können wir niemals irgendwo anders zusammenfinden. Das Gebet ist eines der Dinge, die uns allen gemeinsam sind.“

    Anmerkung: Jeder muss selbst entscheiden, ob er spalten oder versöhnen möchte.

    “ (Frage an Pete Greig) Wenn Gebete nicht immer erhört werden: Was ist dann die eigentliche Frucht des Gebetes? Pete Greig: Zu wissen, dass wir geliebt sind.“

    Gott ist so gut und so groß und er offenbart das auch, aber selbstverständlich nicht nur, durch Pete Greig.

      1. Ja und? Er hat in dem Video fast alle verschiedenen Versionen der Bibelübersetzungen zusammengetragen, die es weltweit gibt und dabei die Unetrschiede mit Zitaten verglichen. Also spielt es auch keine Rolle, welcher christlichen Konfession er zugehört.

      2. @Claus Stephan Merl: Speziell zur Thematik der Siebenten-Tags-Adventisten und dem Sabbat:
        Bibellehre und Auslegung, Klartext
        Sollen Christen den Sabbat halten?

        Rudolf Ebertshäuser

        Immer wieder erhalte ich Anfragen von Christen, die verunsichert sind, ob sie das Gebot des Sabbats halten sollen. An dieser Stelle möchte ich einmal kurz darlegen, weshalb ich glaube, daß es für uns Christusgläubige nicht nur unnötig, sondern geradezu falsch ist, den Sabbat zu halten.

        https://das-wort-der-wahrheit.de/2018/07/sollen-christen-den-sabbat-halten/

        Hat das Gesetz dem Christen nun gar nichts mehr zu sagen?

        https://www.soundwords.de/das-gesetz-a648.html#h-6

      3. Herr Jahndel.

        Ebertshäuser gehört zur Brüderbewegung, bei der sich Frau Küble auch bisweilen bedient, wenn es darum geht, Charismatiker zu verteufeln, obwohl dies katholische Lehre eigentlich nicht hergibt. So ist die Charismatische Erneuerung eindeutig päpstlich anerkannt.

        Dessen unbeschadet teile ich Ebertshäusers Überzeugung, dass das Sabbatgebot im Neuen Bund seine Erfüllung in Jesus Christus gefunden hat und daher nicht mehr buchstäblich zu beachten ist.

        Soundwords vertritt die Lehre des Dispensationalismus, nach der aufgrund der Bildung des Kanons des NT Zeichen und Wunder mit dem Tode der Apostel aufgehört hätten. Auch das würde Frau Küble eigentlich entgegen kommen. Aber es ist leider mit katholischer Lehre völlig inkompatibel. 🙂

        Die Frage nach dem Stellenwert der Thora oder des alttestamentlichen Gesetzes für Christen ist sehr spannend. Hier wird auch sehr viel herum geeiert. Paulus hat sich in der Auseinandersetzung mit Judaisten mit äußerster Schärfe dagegen gewehrt, der Thora irgendeine unmittelbare Heilsbedeutung zuzumessen. Ja, das Gesetz ist heilig, es ist von Gott, aber es kann niemanden erlösen, sondern es zeigt uns unsere Erlösungsbedürftigkeit auf, gerade weil wir es aus uns heraus nicht halten können.

        Paulus sagt: Der Christ aber ist dem Gesetz GESTORBEN: Es ist wie mit einer Witwe, deren erster Mann – hier das Gesetz – gestorben ist und die nun mit einem zweiten Mann – hier Christus – verheiratet ist. Sie hat mit dem ersten Mann nichts mehr zu tun. Alles Andere wäre Leichenfledderei.

        Viele Christen – und leider sehr viele Katholiken – meinen aber, Christus sei nur deshalb für uns gestorben, damit wir endlich das Gesetz halten. Das ist aber grottenfalsch. Wir sollen als von oben neu Geborene aus dem Geist leben. Dann werden wir automatisch das Gesetz übererfüllen. Aber nicht das Gesetz, sondern Christus selbst durch den Heiligen Geist ist unser Gegenüber, dem unsere Aufmerksamkeit gilt und nicht das Gesetz und damit auch nicht die 10 Gebote.

  2. Das neue Zeitalter des Geistes? – Pater Cantalamessa, Papst Franziskus und Joachim da Fiore

    https://katholisches.info/2013/04/03/das-neue-zeitalter-des-geistes-pater-cantalamessa-papst-franziskus-und-joachim-da-fiore/

    Joachim von Fiore – Wikipedia

    https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_von_Fiore

    Joachim von Fiore (auch: Joachim von Fiori, Gioacchino da Fiore, Joachim von Flore oder von … Joseph Ratzinger, der ehemalige Papst Benedikt XVI., ist seit Jahrzehnten ein führender Joachim-Spezialist. In seiner Habilitationsschrift von …
    ‎Leben · ‎Lehre · ‎Wirken · ‎Literatur

    Jürgen Kuhlmann: Haben wir einen Joachimiten als Papst?

    http://www.stereo-denken.de/joachim-ratzinger.htm

    Beitrag zu einer Joachim-Festschrift des Erzbistums Cosenza, auf italienisch … Erst der Abt von Fiore ahnte die Bedeutsamkeit des Dreieinigkeits-Glaubens für das … Anderseits hat Benedikt XVI. jüngst während seiner Reise nach Portugal mit …
    Joachim von Fiore – Ökumenisches Heiligenlexikon

    https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Joachim_von_Fiore.html

    29.05.2018 – Joachim von Fiore … Abt in Corazzo und Fiore, Ordensgründer … Diese Regeln wurden 1196 von Papst Coelestin III. bestätigt. … Chr. und werde in naher Zukunft beendet; der dritte Zustand begann mit Benedikt von Nursia.

    1. Hallo Herr Jahndel,

      warum können Sie nicht ihren Klarnamen nutzen?

      Raniero Cantalamessa gehört zu den „Oberen“ in der Römisch-Katholischen Kirche, die begriffen haben, dass wahre Einheit unter Christen nicht dadurch entsteht, dass jetzt plötzlich alle römisch-katholisch werden, weil er weiß, dass der Heilige Geist weht, wo er will; und zwar auch unter nichtkatholischen Christen.

      Auch Ratzinger und Bergoglio wissen das und haben das auch schon mehr oder weniger deutlich erklärt.

      Es ist Zeitverschwendung und Dummheit, heute noch zu versuchen, die Glaubensschlachten des 16. Jahrhunderts zu schlagen.

      Cantalamessa ist wirklich gut:

      https://www.bibeltv.de/mediathek/videos/cantalamessa-sei-heilig-um-gluecklich-zu-sein-1-2-603438

      1. @Claus Stephan Merl:

        Der Angriff auf die Wahrheit – über die charismatische Bewegung

        http://dir.sermon-online.com/german/GeorgWalter/Der_Angriff_Auf_Die_Wahrheit_2009.pdf

        Heiliger Geist

        http://www.hier-luebeck.de/kultur-wissenschaft/glaubhaft/der-heilige-geist-biblische-lehre-nach-veroffentlichungen-von/

        Der Heilige Geist – Biblische Lehre
        nach Veröffentlichung von Jakob Zopfi, Reinhold Ulonska, Rolf Wiesenhütter u.a.

        Bearbeitet und ergänzt für die Christengemeinschaft Fehmarn e.V.

        Einleitung: Eine Geschichte, erzählt von Reinhold Ulonska!

        http://www.hier-luebeck.de/category/kultur-wissenschaft/glaubhaft

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