Im Weihnachtsbrief des VkdL (Verein katholischer deutscher Lehrerinnen) fanden wir diese gehaltvolle Betrachtung von Bischof Robert Barron (siehe Foto) aus den USA (Diözese Winona-Rochester) zum dritten Geheimnis des Freudenreichen Rosenkranzes (…den Du, o Jungfrau, geboren hast). Wir danken dem VKdL für die freundlich erteilte Abdruckerlaubnis des übersetzten Beitrags:
Das dritte freudenreiche Geheimnis ist die Geburt Christi. Wenn wir uns Lukas‘ bekanntem Bericht über die Geburt Jesu zuwenden, sehen wir, dass dieser so beginnt, wie man es von Gedichten und Geschichten der Antike erwarten würde: mit der Berufung auf mächtige und
wichtige Personen – Kaiser Augustus und Quirinius, dem Statthalter von Syrien.
Doch dann zieht Lukas uns den Boden unter den Füßen weg. Denn wir erfahren sofort, dass die Geschichte überhaupt nicht von Augustus und Quirinius handelt, sondern von zwei bedeutungslos erscheinenden Personen, die sich im Reich des Augustus von einem vergessenen Außenposten zu einem anderen aufmachen.
Als Maria und Josef in der Stadt Davids ankamen, gab es nicht einmal in der primitiven Herberge für Reisende Platz, und so wurde ihr Kind in einer Höhle geboren, von der einige Gelehrte kürzlich vermuteten, es sei die untere Ebene einer Behausung, der ärmliche Teil des Hauses, in dem die Tiere die Nacht verbrachten.
Lukas baut seine Geschichte daher als die Geschichte zweier rivalisierender Kaiser auf: Kaiser Augustus, dem König der Welt, und Jesus, dem kleinen König. Während Augustus von seinem Palast in Rom aus regiert, hat Jesus keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Während Augustus seine maßlose Macht ausübt, ist Jesus in Windeln gewickelt. Während Augustus sich mit reichen und kultivierten Höflingen umgibt, ist Jesus von Tieren und Hirten umgeben.
Und doch ist der kleine König mächtiger als der Kaiser, und dies wird durch die Anwesenheit einer Armee – im Griechischen Stratias – von Engeln am Himmel über Bethlehem signalisiert.
In allen vier Evangelien spielt sich der Kampf zwischen den weltlichen Mächten und der Macht Christi ab, der in der tödlichen Auseinandersetzung am Kreuz gipfelt. Denn Jesus ist nicht einfach ein freundlicher Prophet mit einer sanften Botschaft der Vergebung. Er ist Gott, der persönlich kommt, um das Kommando zu übernehmen. ER ist der HERR, das fleischgewordene Wort.
Während wir dieses Gesätz des Rosenkranzes beten, lade ich Sie ein, über das große Mysterium der Geburt und die umstürzende Darstellung der Ankunft des neuen Königs nachzudenken. Welch ein Trost in dieser turbulenten Zeit!
Titelbild: Prior Michael Gebhart, Weltenburg
8 Antworten
ps: ich habe die Christmette aus Rom angeschaut, mit der Öffnung der Heiligen Pforte.
Nun hat das Heilige Jahr 2025 begonnen.
Und was mich wirklich beeindruckt: die Alten, die Kinder, die Behinderten bekommen Raum, haben Raum, die Pilger und Besucher auf dem Platz werden genährt mit der Eucharistie… und es ist ja auch tatsächlich so: die Alten, die Kranken, die Armen werden ausgegrenzt … ausgegrenzter denn je … dazu gehört für mich zB auch: dass man arbeiten soll bis 70, 75 .. weil die Lebenserwartung eigentlich zu hoch ist … wer nicht kann, oder will … dem wird unnützsein vorgeworfen .. aber subtilst natürlich …selbstbestimmtes Sterben gehört dazu … pränatale Untersuchungen gehören dazu … ein erkennbar behindertes Kind bitte gleich abtreiben .. uswusw…
Ich konnte in den Versammlungen, in denen ich war, und auch in den paar katholischen Gottesdiensten hier keine anderen Kulturen entdecken, keine Behinderten, keine Kinder …
Endlich wieder eine Auslegung, die die Heilige Familie nicht als Flüchtlinge, die sie nicht sind, missdeutet, absichtlich, um somit Flüchtlinge per se aufzuwerten.
Was mir in den letzten Tag wieder deutlich wurde, ist, dass grade der echte katholisch geprägte Glaube den Mut hat, das Mysterium des christlichen Glaubens zu feiern und stehen zu lassen.
Denn die Menschwerdung unseres Herrn und Heilandes ist nicht zu begreifen…
Auch nicht solch ein Gehorsam, wie ihn Maria und Josef (und noch andere, von denen wir nichts lesen) gelebt haben…
Auch die Rolle der Engel wird oft sehr nebensächlich, wenn überhaupt, abgetan.
Wie wohltuend und friedlich ist diese Klarheit, Unaufgeregtheit und Einfachheit.
Grade in unserer Zeit, die hitzig, polemisch, aufgeladen und gefühlsüberbeladen ist…..und unecht.
Frohe Weihnachten allen!
Kurzpredigt auf Kindergarten-Niveau. Hier ist Aufmerksamkeit gefragt. Man lese die Geschichte ganz genau. Bischof Barron verbreitet meiner Ansicht nach eine Art Christentum light, das den Glaubenskern des Katholizismus unmerklich aushöhlt. Eben das, was die Bischöfe im Auftrag des Papstes zu tun haben: die Interpretationen bzw. Glaubens-Verfälschungen des 2. Vatikanum unter die Leute zu bringen. Man muss zugeben, dass er sich wirklich Mühe gibt. Für die Gehirnwäsche wird in den USA auch einiges aufgeboten. Ein professionelles Filmteam sorgt mit bildgewaltigen Inszenierungen für eine beeindruckende optische Untermalung theologischer Fragwürdigkeiten zur Blendung der Gläubigen, kann allerdings darstellerische Mängel und Inhaltsleere auch nicht ausgleichen. Ein eigener youtube-Kanal gibt reichlich Zeugnis von den Schaustücken. Sehenswert, wenn auch nicht lange ertragbar. Lieber die uninterpretierte Weihnachtsgeschichte im 2. Kapitel des Lukasevangeliums lesen.
???
Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder….
Zitat:
„Denn Jesus ist nicht einfach ein freundlicher Prophet mit einer sanften Botschaft der Vergebung. Er ist Gott, der persönlich kommt, um das Kommando zu übernehmen. ER ist der HERR, das fleischgewordene Wort.“
Das ist doch ziemlich deutlich?
Mittlerweile denke ich, das 2.Vatikanum war schon wichtig und nicht grundlos…und auch die Heilige Messe der ordentlichen Art…wie auch die lateinische Heilige Messe sollten ihren Platz haben…auch, wenn die nachkonziliare Heilige Messe viel leichter missbraucht werden kann, im Sinne von menschenzentriert…aber in mancherlei Hinsicht fange ich an, die Kritik am Klerikalismus von Papst Franziskus zu verstehen…
Und einen Gottesstaat auf Erden hat Jesus nie beabsichtigt…das ist auch heute nicht unsere Aufgabe…
Und das Kommando muss ER erst mal in unserem Inneren bekommen…
Es ist sicher manchmal angeraten, „wie die Kinder“ etwas aufzunehmen, allerdings wohl nicht ohne gebotene Vorsicht. Das wollte ich damit ausdrücken. Ich habe mich etwas näher mit Barrons Aussagen beschäftigt und sehe, was er sagt, eben mit einer anderen Brille.
Aber Sie haben Recht (mein Einwand war ja keine Antwort auf Ihren Beitrag, den ich nicht kannte, wie Sie an der Zeitangabe erkennen können), auf den ersten Blick gibt die Auslegung eine sich von hiesigen Auslegungen erfreulich unterscheidende, befreiende Sichtweise, an der grundsätzlich nichts auszusetzen ist.
Wie Sie aufgrund meines Beitrags auf Assoziationen wie Gottesstaat oder Klerikalismus kommen, ist mir ein Rätsel. Davon habe ich weder gesprochen, noch habe ich irgendetwas in dieser Richtung auch nur andeuten wollen. Ich wollte nur vor Bischöfen warnen, die sich oft auch als Wölfe im Schafspelz ausgeben. Sie sind verstrickt in ein System. Und das System Franziskus will, ich denke das kann man erkennen, bestimmt nichts Gutes.
https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2024/nein-jesus-war-eben-kein-asylbewerber/
…meine Aussagen über Klerikalismus und Gottesstaat waren nicht direkt aus Ihrem Kommentar abgeleitet .. und ich weiss nicht, ob man ein „System Franziskus“ ableiten kann.
Ich habe das auch öfters vermutet, bin aber nicht mehr so sicher …. leider sagt er viel „Komisches“ …
Ich finde ihn ebenso sehr zwiespältig .. denke aber, wie bei vielem, auch weltlich-politischem … dass man erst hinterher ein System daraus macht .. weil man die Eigendynamik gewisser Ereignisse unterschätzt hat .. und dann sieht es so aus, als hätte jemand im Hintergrund die Fäden in der Hand, wie man das ja oft Juden unterstellt .. fragmentarisch mag das auch so sein, aber nicht in Gesamtheit.
Denn diesen Durchblick haben Menschen nicht …der eine, der kommen wird, wird das perfekt vorspiegeln, von Satan auf den Thron gehoben, was aber auch gleichzeitig sein Ende sein wird … und das ist ein System: das satanische System wird dann vollkommen zerstört. Weil ER wiederkommt.
Ich merke für mich mehr und mehr: prüfet alles, und das Gute behaltet …
Man muss nicht immer gleich Flöhe husten hören, da haben Sie sicher recht. Ich kann Ihrem Kommentar insgesamt, und vor allem dem letzten Satz, nur voll und ganz zustimmen.
Als Christen sind wir berufen und verpflichtet, nach der Wahrheit zu streben.
Jesus Christus, nach dem wir uns nennen, antwortete Pilatus beim Verhör: „Ja, ich bin ein König. Ich wurde geboren und kam in die Welt, damit ich für die Wahrheit eintrete. Wer die Wahrheit liebt, hört auf mich.“ Joh. 18,37, Die Gute Nachricht.
Man sollte die zugrundeliegenden Weltbilder und ihre historische Entwicklung versuchen zu verstehen, indem man sie in ihren wesentlichen Zügen untersucht und bewertet.
Zum Beispiel das christlich-rational-freiheitliche Weltbild, wie es der Soziologe Rodney Stark in seinem Buch “The Victory of Reason“ (Der Sieg der Vernunft) darstellt, oder das materialistische Weltbild und das Weltbild der Verstaatlichung der Betriebsmittel oder das der Ausgrenzung Anderer.
Dabei lohnt es sich, die Entstehungsgeschichte dieser Welt- und Menschenbilder und ihre Variationen und Auswirkungen in der Geschichte zu studieren. Wir sollten uns bemühen, über die üblichen oberflächlichen Unterscheidungen zwischen rechts, links, liberal und konservativ usw. hinauszugelangen.
Eine bestimmte Überzeugung enthält immer eine kräftige Mischung unterschiedlicher Elemente. Oft hat sie schwache und starke Punkte.
Dann gibt es natürlich auch Abweichungen vom Programmverhalten bei einzelnen Personen oder ganzen Einheiten. Es ist sehr schwierig, das Verhalten und die politische Gesinnung unterschiedlicher Gruppierungen in einfachen Farben oder Richtungsangaben auszudrücken. Als Maßstab der historischen Beurteilung von Überzeugungen dienen Wertevorstellungen und ethische Verhaltensmaßregeln wie die Zehn Gebote, der kategorische Imperativ bzw. die Goldene Regel. Man soll andere so behandeln, wie man selbst behandelt werden will. „Was du nicht willst, das man dir tu“, hatte meine Mutter uns Kindern immer eingeschärft, „das füg auch keinem andern zu.“ Andernfalls hatte sie schon mal „ein Hühnchen mit uns zu rupfen.“
Das sind Werte, deren Einübung und Befolgung sich auf das Wohlergehen und den Bestand einer Gesellschaft auswirken. Kritische
Viele alten Sprachen sind, verglichen mit unseren modernen, oft unvorstellbar komplex in ihrer Vielfältigkeit.
„Mit fast jeder Aimara-Verbalwurzel können mindestens 100.000 verschiedene Formen gebildet werden!“ (Aimara ist eine sehr verbreitete Sprache südamerikanischer Ureinwohner.)
Selbstbeobachtung und Bemühung um Objektivität sind zum Beispiel schon in der Stammessprache der kalifornischen Wintu-Indianer eingemeißelt. „Die Sprache der Wintu z.B. besitzt „spezielle Formen“, heißt es in dem Buch von Dr. Roger Liebi, „um folgende Aussagekategorien zu unterscheiden:
1. Die Aussage ist eine Übernahme vom Hören-Sagen.
2. Die Aussage ist das Resultat persönlicher Beobachtung.
3. Die Aussage ist das Resultat einer logischen Schlussfolgerung. Hier werden zudem noch drei verschiedene Grade von Plausibilität unterschieden.
Man stelle sich vor, … [alle Verantwortlichen] würden sich so ausdrücken! Wie viele Unklarheiten und Missverständnisse würden doch so von vorherein ausgeschlossen werden können! Auch im Bereich der Wissenschaft würde sich eine solche Sprache als äußerst nützlich erweisen, wäre man doch gezwungen, sich stets erkenntnistheoretisch sauber Rechenschaft über die eigenen Aussagen abzulegen. Aber überhaupt auch im alltäglichen Zusammenleben in der Gesellschaft, in Ehe, Familie und Beruf könnte sich eine solche Präzision im Ausdruck äußerst konstruktiv und verständnisfördernd auswirken.“
Das ist nur ein kleiner Hinweis zu der Wahrhaftigkeit, um die wir uns als Christen, als Bürger des Königreichs Jesu Christi, bemühen sollten.
https://norberthaering.de/macht-kontrolle/habermas/
Korrumpierte Philosophen: Habermas und Co. werben für den Rockefeller-Totalitarismus
https://tkp.at/2022/08/16/98-neue-mrna-impfstoffe-in-vorbereitung-und-was-rockefeller-damit-zu-tun-hat/
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