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Christus kam nicht, um das jüdische Gesetz abzuschaffen, sondern um es zu erfüllen

Heutige liturgische Lesung der kath. Kirche: Mt 5,17-19.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.
Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

So hielt Christus auf dreifache Weise am Gesetz fest:

Erläuterung des Kirchenvaters Johannes Chrysostomus (345 – 407 n. Chr.) zu dieser Bibelstelle:

Wollt ihr wissen, wie Jesus Christus, weit davon entfernt das Gesetz und die Propheten aufzuheben, diese vielmehr bestätigt und ergänzt hat?

Die Propheten hat er erfüllt, indem er alles, was sie über ihn gesagt hatten, durch seine Taten bestätigte. Deshalb sagte der Evangelist auch jedes Mal: „Damit erfüllt würde das Wort des Propheten“ (Mt 5,17; Joh 19,28). […]

Das Gesetz hat der HERR nicht nur auf eine, sondern auf zwei und dreifache Weise erfüllt. Einmal dadurch, dass ER keinen einzigen Punkt des Gesetzes übertrat. Dass ER es nämlich in allem erfüllt, kannst du aus den Worten entnehmen, die er zu Johannes sprach: „So geziemt es uns, jegliche Gerechtigkeit zu erfüllen“ (Mt 3,15). Und zu den Juden sagte er: „Wer von euch kann mir eine Sünde vorwerfen?“ (Joh 8,46). […]

Die zweite aber ist die, dass er es auch durch uns erfüllen lässt. Das ist ja das Wunderbare an der Sache, dass er nicht nur selbst das Gesetz erfüllt, sondern es auch für uns erfüllte. Das offenbart uns auch der hl. Paulus mit den Worten: „Der Zweck des Gesetzes ist Christus, zur Rechtfertigung für jeden, der an ihn glaubt“ (Röm 10,4).

Und von der Sünde sagt der HERR, er „habe sie im Fleische gerichtet, damit die Rechtfertigung durch das Gesetz [in Christus] in uns erfüllt würde, wenn wir nicht nach dem Fleische leben“ (Röm 8,4); und ein anderes Mal sagt er: „Heben wir also das Gesetz durch den Glauben auf? Durchaus nicht! Im Gegenteil, wir bestätigen das Gesetz“ (Röm 3,31).

Der Zweck des Gesetzes war nämlich, den Menschen gerecht zu machen. Doch fehlte es ihm an der Kraft dazu. Da kam Christus selbst, führte die neue Art der Rechtfertigung durch den Glauben ein, und erfüllte so den Zweck des Gesetzes.

Was dieses durch die bloße Vorschrift nicht vermochte, das hat ER durch den Glauben bewirkt. Darum sagt ER: „Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben.“ Wer aber genau zusehen will, wird noch eine dritte Art finden, wie ER das Gesetz erfüllte.

Und welches wäre diese? Die Art und Weise, wie ER sein neues Gesetz gab, das ER eben zu verkünden im Begriffe stand. Durch seine Worte hat ER nämlich das Frühere nicht aufgehoben, sondern nur bestätigt und erfüllt.

Kommentare

9 Antworten

  1. Geschichte+Archäologie
    DAMALS-Podcast, Folge 20: Als Israel Äthiopiens Juden ins Land holte
    Im Mai 1991 holte die israelische Regierung innerhalb von 34 Stunden rund 14300 äthiopische Juden per Luftbrücke ins Land. Die „Operation Salomon“ war ein Wettlauf mit der Zeit, denn in Äthiopien spitzte sich der Bürgerkrieg dramatisch zu… mehr

    https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/damals-podcast-folge-20-als-israel-aethiopiens-juden-ins-land-holte/

  2. Jesus Christus und der Apostel Paulus benutzen das Gesetz immer noch als moralische Richtschnur und Leitfaden und spirituelle Orientierungshilfe, dennoch aber ist der Christ nicht mehr dem vollen alten mosaischen Gesetz wortwörtlich im vollen Woirtlaut zur Gänze vollständig unterworfen Denn in Jesus Christus, dem Logos und Anthropos Uranos als himmischen Adam, ist der Christ frei von der Last des Gesetzes und er ist unter dem Neuen Bund nach Jesus Christus und nicht mehr unter dem alten mosaischen Bund nach Moses.

  3. Jesus hatte mit Sicherheit nicht die Absicht, eine neue Religion zu gründen, sondern die durch die Kollaboration der Hohepriester mit der römischen Besatzungsmacht aufgeweichte jüdische Glaubensgemeinschaft zu reformieren. Die globale Ausbreitung des unbeabsichtigten Christentums hat die Welt dem einzigen sog. Apostel Paulus (Saulus), einem der ersten Marketing-Manager der Welt, zu verdanken, der Jesus selbst gar nicht kennengelernt hat und seine Lehren nur aus Erzählungen anderer kannte. Paulus starb etwa im Jahre 60; die Evangelien wurden zwischen 70 und 140, also lange danach, geschrieben.

    1. Guten Tag,
      Paulus starb unter Nero, also nach dem Jahre 60 – und selbst unter modernen Theologen wird das Johannesevangelium auf das Ende des 1. Jahrhunderts datiert.
      Christus hat keine komplett neue Religion gegründet, sondern sozusagen die jüdisch-christliche Glaubensgemeinschaft, die auf dem Judentrum beruht, aber doch über es hinauswächst.
      Paulus hat Christus durch eine übernatürliche Erfahrung „kennengelernt“, die von den anderen Aposteln anerkannt wurde. Zudem haben auch die anderen Apostel missioniert (Thomas soll bis Indien gekommen sein), Paulus war lediglich der aktivste von allen.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

    2. Vor den Evangelien gab es die Septuaginta-Bibel als Urbibel des Urchristentums und Volksbibel des frühen Christentums, mitsamt der darin enthaltenen „Weisheitsliteratur“.

  4. Die Erlösung ist außerhalb des jüdischen Gesetzes. Durch Werke des Gesetzes kann niemand gerecht werden. Nur durch Glauben = Vertrauen in Jesus Christus ist das möglich.

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