Aus der heutigen liturgischen Lesung der kath. Kirche: Joh 20,19 ff
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen zusammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
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Nach diesen Worten zeigte ER ihnen seine Hände und seine Seite. 

Da freuten sich die Jünger, als sie den HERRN sahen.
Jesus sprach noch einmal zu ihnen:
Jesus sprach noch einmal zu ihnen:
Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
.
Nachdem ER das gesagt hatte, hauchte ER sie an und sagte:
Empfanget den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen,
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen,
und denen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
7 Antworten
Man muß diese Bibelstelle in Joh. 20, 19 – 23 außer mit 1. Tim. 2, 5 sicherlich auch mit Mt. 18, 15 – 35 und Mt. 5, 21 – 26 sowie Mt. 10, 11 – 14 lesen !
Es ist ja schlecht vorstellbar, daß Jesus einfach den Umgang mit echter Schuld in die blanke Willkür von irgendwelchen Leuten stellt, die sich gerade um ihn scharen ! Sondern:
1.: Zwischenmenschliche Schuld soll, unserem Herrn zufolge, auch immer zuerst einmal zwischenmenschlich bereinigt werden, soweit das menschenmöglich ist !! (Mt. 18, 15 – 35)
2.: Die Vergebung (bzw. vielleicht vorsichtiger gesagt: das Suchen nach Vergebenkönnen) selbst erlittener fremder Schuld ist m.E. vom Herrn her gebotenermaßen ein unverzichtbarer Bestandteil des Jünger(in)!seins !
(Mt. 5, 21 – 26) Man muß aber dabei m.E. auch unbedingt die Zwei-Reiche-Lehre beachten:
Vergeben kann und soll man, denke ich, nur auf eigene Rechnung – eben im persönlichen Bereich des in der Bergpredigt beschriebenen angebrochenen Gottesreichs (des ‚Reichs zur Rechten‘ !), und zwar aus der Kraft, die durch Begegnung mit dem Schöpfer, Erlöser und Tröster selbst erwächst !!
Auf fremde Rechnung kann man nicht vergeben, gerade dann nicht, wenn man im öffentlichen, säkularen Leben (‚von dieser Welt‘, dem ‚Reich zur Linken‘) ein Amt hat ! Z.B. darf ja ein Richter nicht einem wirklichen Straftäter auf Rechnung der Allgemeinheit einfach vergeben ! Sein Amt ist vielmehr, das Mögliche und nach dem Maß menschlicher Einsicht auch Verhältnismäßige zu tun zur Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit (wobei natürlich erst einmal gerade auch Abschnitt 1 gilt !) !
Einzige (!) Ausnahme ist es durch Auftrag unseres Herrn und Heilands dann auf ‚fremde‘, nämlich Seine (!) Rechnung und in Seinem Namen Vergebung zuzusprechen (und das ist offenbar der Kern unseres vorliegenden Ausgangstextes !), wenn ein christlicher Bruder (zum Bruder – gesunderweise !) oder Schwester (zur Schwester !) kommt, den / die ein Schuldbewußtsein dem Herrn gegenüber quält – was ja offenkundig auch ein Reue-Element bereits beinhaltet ! In diesem Sinne vor allem würde ich also diesen Textabschnitt zunächst verstehen !
Zur Beichte unter Brüdern u. Schwestern in Christo hat auch das entspr. letzte Kapitel aus Dietrich Bonhoeffers gar nicht dickem, aber umso inhaltsschwereren Büchlein „Gemeinsames Leben“ höchst Aufschlußreiches zu sagen (entstanden aus der Dichte des Zusammenlebens in den Untergrund-Vikariatskursen der Bekennenden Kirche, BK, im Kirchenkampf des 3. Reiches!) !!
Sozusagen selbsttätig bleibt wohl denen ihre Schuld behalten, die gar keine Reue spüren und gar nicht um Gottes oder ihrer Mitmenschen Vergebung einkommen, während sie in ihrem Leben eine Spur der Verwüstung hinterlassen …
(„Ein Mensch ist nie vom Zweifel frei / ob er am End‘ ein Unmensch sei; / ein Unmensch aber, ungebeugt, / daß er ein Mensch sei, überzeugt ! (Eugen Roth)
Eben diese Ablehnung der Guten Nachricht von Gottes überwältigender Vergebungsbereitschaft hat dann auch ihre auftragsgemäßen Konsequenzen (Mt. 10, 11 – 14): „ … schüttelt den Staub von euren Füßen !“
Also: wer den ihm von Gott zugedachten Frieden mit ihm und seinen Menschen nicht annehmen will, dem wird die daraus erst erwachsende Vergebung auch nicht aufgedrängt !
Dazu ebenfalls von Bonhoeffer ein Psalmenkommentar: „Das Gebetbuch der Bibel“, wo im Kapitel „Die Feinde“ die Themengruppe der sogen. ‚Rachepsalmen‘ abgehandelt wird. Dort schreibt er als Abschluß (wohlgemerkt: in der Zeit des Kirchenkampfes mit dem NS-Regime !):
„Wer aber sich dem widersetzt [diesem Angebot] und das Wort vom Kreuz Jesu verdirbt, den muß dann Gottes Zorn selbst treffen, der muß Gottes Fluch selbst tragen – in dieser und in jener Zeit ! Hiervon spricht das Neue Testament in großer Klarheit und unterscheidet sich darin in nichts vom Alten, aber es spricht auch von der Freude der Gemeinde an dem Tag, da Gott sein Gericht vollenden wird (Gal. 1, 8-9; 1. Kor. 16, 22; Off: 18,19 u. 20, 11). So lehrt uns der gekreuzigte Jesus, die Rachepsalmen recht zu beten.“
Was könnte es da Besseres geben, als das Annehmen dieser einzig möglichen Hilfe und dazu über die Taufe den Einstieg in ein Leben der Überwindung selbstgemachter Probleme durch Umdenken – angeleitet durch Gottes Wort und gute Gemeinschaft ?! (‚Buße‘ – die erste von Luthers 95 Thesen !)
Die tiefste Schicht der den Jüngern aufgetragenen Vergebung besteht m.E. darin, daß diese darauf verzichten, daß das Erlittene als Schuldtitel zwischen dem Täter und dem wahrhaftigen Gott, der ja mit allen Leidenden solidarisch ist, letztlich stehenbleiben soll, sondern daß sie ihren ‚Schuldigern‘ von Herzen wünschen daß auch diese mit Gottes zurechtweisender Hilfe die Kurve zu Ihm hin doch noch rechtzeitig kriegen, ggf. sogar ohne eigenen Kontakt zu denen, denn: wer nachträgt (!), bleibt dadurch unter einer – von ihm selbst festgehaltenen – Last !
„Wer vergibt heilt auch sich selbst“ heißt deshalb der Titel eines höchst empfehlenswerten Buchs zu diesem Thema, verfaßt von Christoph Arnold (Sohn des Sannerzer Bruderhof-Gründers Eberhard Arnold: 1920er Jahre, aus der Dt. Christl. StudentenVereinigung DCSV heraus – keinerlei Bezug zu den sogen. ‚Deutschen Christen‘, DC, im Kirchenkampf – im Gegenteil: z.B. die ‚Bruderhöfer‘ sahen sich m.W. gleich 1933 noch genötigt, zu nordamerikanischen friedensbewegten Geschwistern auszuwandern …)
Shalom Aleichem,
was die Sündenvergebung betrifft ist Reue , Buse und Umkehr auch eine Voraussetzung der Sündenvergebung.
Taufe geht erst, wenn Reue und Buse erfolgt ist.
Konstantin der Große hat sich nicht taufen lassen, weil man ihn wegen seiner Morde, die er begangen hat, um seine Macht zu halten, exkommuniziert hätte. Insofern wurden die Sünden nicht wahllos vergeben. Jesus hat nur den 11 Jüngern diesen Hauch eingegeben, ob der Matthias, der später dazu gekommen ist, auch diese Fähigkeit bekommen hat, ist mir nicht bekannt.
Jedenfalls hat Jesus gesagt: Es ist vollbracht und mit seinem Tod sind die Sünden vergeben worden, die uns von Gott getrennt haben.
Wir sollen uns als Menschen gegenseitig unsere Schuld bekennen und vergeben, damit der Vater im Himmel sie uns dann auch vergeben wird, wie es in der Bibel steht und im Gebet das Vater unser auch erwähnt ist.
„Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
Die weltliche Ordnung und Gesetze werden trotzdem eingehalten werden müssen. Es geht nicht an , dass ein Priester einem Mörder die Sünde vergibt und er frei herum läuft, weil er eine Beichtgeheimnis hat. Wir haben Beispiele von Menschen, die arge Mörder waren, die durch Reue und Busse im Gefängnis ihre Bekehrung erfahren haben und ihre Strafe verbüßt haben und dann Seelsorger oder Pfarrer wurden. Sie konnten mit ihrer Schuld leben, weil sie sich auch mit Angehörigen oder den Opfern versöhnt haben.
Als Christ muss man sich auch nicht alles gefallen lassen. Ein Christ sagte mal, wenn jemand meine Frau vergewaltigt , dann biete ich dem Täter nicht auch ich meine Tochter an. Wehrhafte Christen sind keine „Sünder.“ Ich würde es nur vermeiden, meinen Peiniger zu hassen. Ich meine, die Erzengel wie zum Beispiel Michael, der geht nicht zimperlich mit dem Schwert um. Verteidigung ist was anderes als ein Angriff. Wir sollten für unsere Feinde beten, auch für die, von denen wir meinen, es könnten Feinde werden. Prophylaktisches Beten.
„Jünger“ meint, wenn nicht ausdrücklich Apostel dasteht, alle Christen; da sind die elf der Nucleus der künftigen Gemeinde, aller, die den Heiligen Geist haben, wie auch Matth. 18,15-20 sowie 1. Petr. 2,9 deutlich dargelegt wird. Jeder Christ und damit auch die Gemeinde Christi hat diese Vollmacht. Ordentlicherweise soll sie öffentlich ausgeübt werden dadurch, dass die Gemeinde Diener an Wort und Sakrament beruft, wie Apg. 14,23, und ihnen für die öffentliche Verwaltung der Gnadenmittel diese Vollmacht von Gemeinschaftswegen überträgt.
Die Vollmacht zur Sündervergebung erteilt Christus (auch) der gesamten Gemeinde.
Bei dieser Bibelstelle muss ich unwillkürlich an die überfallenen Synagogen in unserer Zeit denken und stelle dabei mir vor, was die Betroffenen ausgestanden haben müssen, wie sie in einem Fall hofften, dass die verschlossene Türe hält, während die Mörder draußen standen und sie zu zerstören suchten….
Bei der heutigen Feier der Erstkommunion, aber auch sonst ertappe ich mich immer wieder beim sonntäglichen Besuch der Kirche, wie ich überlege, mich zu verhalten, wenn die Eingangstüre aufginge und bewaffnete Muslime hereinstürmten.
Ist das wirklich weit hergeholt? Richtet kein Unheil auf der Erde an, heißt es im Koran. Die Muslime haben in Sachen Glauben den Christen etwas zu bieten, denn wie viele der zweihundert Kirchenbesucher von heute morgen werden eine Hölle leugnen? Für einen Moslem keine Frage, von ihnen könnten (!) so manche moderne Christen noch etwas in dieser Hinsicht lernen.
Dass die Muslime den Christen etwas Vorteil haben, möchte ich mit einem Einspruch begleiten. Viele gute Sätze aus der Zeit, wo Mohamed noch in Mekka gewirkt hat, sind auch aus der Zeit. Abrogiert, also aufgehoben sind sie, weil Mohammed sie durch „bessere “ Suren ersetzt hat. Später hieß es : Tötet sie, wo immer ihr sie findet.
Sure 8:17 Nicht ihr habt sie getötet, Allah hat sie getötet …
Diese berühmte Sure, die immer wieder zitiert wird , dass wenn ein Mensch getötet wird, so ist es, als wenn er die ganze Menschheit getötet hätte … bezieht sich nur auf das Volk Israel und gilt nicht für Muslime. Dass es friedliche Muslime gibt, die den Koran nicht kennen, steht außer Frage. Es gibt sogar bessere Muslime als Christen, wenn manche sich nur von Geburt aus Christen nennen, jedoch keine geistigen Früchte erkennbar sind.
Was Jesus gesagt hat :Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch fluchen,
ist durch nichts abrogiert worden.
Oft wird die Aussage in 1. Timotheus 2, 5 nicht beachtet, dass Jesus Christus der Mittler zwischen Gott und den Menschen ist.