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Cyberkrank: Psychiater warnt vor Gefahren des Smartphones vor allem bei der Jugend

Der Psychiater Prof. Manfred Spitzer (Ulm) schlägt Alarm: Die ständige Nutzung digitaler Medien ruiniert die Gesundheit. „Das Smartphone ist heute das, was vor 70 Jahren die Zigarette war. Damals wusste keiner, wie gefährlich Rauchen ist, und als man es dann wusste, hat es noch mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert, bis die Menschen etwas geändert haben“, sagte der 56-Jährige in einem Interview mit „Bild am Sonntag“. I-Phone

Nach seinen Worten sind Smartphones für zehn Prozent aller Unfälle verantwortlich. Sie erhöhten den Blutdruck, was zum Schlaganfall führen könne, lösten Stress aus, der das Risiko für Infektionen und Krebs erhöhe.

Nach seinen Angaben sind vor allem die Gefahren für Kinder und Jugendliche groß, denn ihre Gehirne seien noch im Wachstum und würden durch Online-Aktivitäten massiv in ihrer Entwicklung gestört. Eine aktuelle US-Studie zeige: „Jugendliche, die im Mittel 25 Stunden pro Woche im Internet aktiv sind, haben ein dreifach erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, verglichen mit Jugendlichen, die im Mittel vier Stunden surfen.“

Es bestehe auch die Gefahr der Cybersucht. Zu den Anzeichen dafür sagte Spitzer: „Man kann das Handy nicht weglegen, obwohl man das will. Man wird nervös, wenn man gezwungen wird, es zu tun.“  –  Verzichte der Nutzer auf den Konsum, erhöhe sich sein Puls, bekomme er Panik, könne an nichts anderes mehr denken und werde aggressiv: „Das sind ähnliche Auswirkungen wie bei Alkoholikern, denen man die Flasche wegnimmt.“  –  In Deutschland seien etwa acht Prozent der Jugendlichen von Cybersucht betroffen, in Südkorea schon 25 Prozent.

Junge Menschen schauten pro Tag im Schnitt 150-mal auf ihr Handy und könnten sich schlechter konzentrieren und Lerninhalte im Gedächtnis behalten. Spitzer rät deshalb Eltern, ihren Kindern weder Smartphone, Laptop oder Playstation zu kaufen.

Am 2. November erscheint das neue Buch des Psychiaters. Es trägt den Titel “Cyberkrank! Wie das digitalisierte Leben unsere Gesellschaft ruiniert“ (Droemer Verlag).

Quelle: www.idea.de

Foto: Dr. E. Breburda

Kommentare

Eine Antwort

  1. Ja, unser Sohn hat sein Handy beim Spielen kaputt gemacht. Er brauchte vor kurzem unbedingt eines, weil die Klasse sich nur über Whatts up verabredete. Alle in der Klasse haben eins. Ansonsten ist man raus aus der Gemeinschaft. Auch Hausaufgaben werden darüber ausgetauscht. Das wollte ich meinem Sohn nicht antun.
    Bis heute findet er es doch nicht so schlimm, wenn er ohne dem auskommen muss. Es geht auch über Festnetz. Er wird ein neues in absehbarer Zeit wiederbekommen.

    Jedoch ist er in der freien Handyzeit der Theatergruppe der Schule beigetreten. Er hatte wieder Zeit zum Besinnen. Das ist ganz wichtig für Kinder und Jugendliche.

    Übrigens er war der letzte in der 6. Klasse, der ein Handy bekam. Lange versuchten wir es ohne.

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