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Dänische Mega-Studie: Die hormonelle Verhütung erhöht das Selbstmord-Risiko

Frauen, die hormonell (per Pille, Vaginalring, Gestagen-Pflaster etc.) verhüten, besitzen ein erhöhtes Selbstmordrisiko. Das berichtet das Online-Portal des „Deutschen Ärzteblatts“ unter Berufung auf das Ergebnis einer bevölkerungsbasierten Studie, die das American Journal of Psychiatry (2017; doi: 10.1176/appi.ajp.2017.17060616) veröffentlichte.
Wie das „Deutsche Ärzteblatt“ schreibt, seien jüngere Frauen besonders gefährdet.

Der Grund: Die bei der hormonellen Kontrazeption zum Einsatz kommenden Östrogene und Gestagene beeinflussten offenbar das Gemüt. Dabei werde vor allem den Gestagenen eine Förderung von Depressionen nachgesagt.
Bereits im vergangenen Jahr habe ein Team um Øjvind Lidegaard vom Rigshospitalet in Kopenhagen festgestellt, dass junge Frauen, die hormonell verhüteten, häufiger Antidepressiva verschrieben bekamen. Sie wurden auch häufiger in psychiatrischen Kliniken wegen Depression behandelt. Am meisten gefährdet waren jüngere Frauen, wobei der Einsatz von Gestagen-haltigen Kontrazeptiva ein etwas höheres Risiko zu bergen scheint.
Jetzt habe das Team die Untersuchung wiederholt. Die Studie umfasse beinahe eine halbe Million Däninnen im Alter von 21 Jahren, die über einen Zeitraum von 8,3 Jahren beobachtet worden seien. In dieser Zeit sei es zu 6.999 Suizidversuchen und 71 vollendeten Suiziden gekommen.
Im Vergleich zu Frauen, die im Untersuchungszeitraum auf eine hormonelle Verhütung verzichteten hätten, hätten die Anwenderinnen hormoneller Kontrazeption 1,97-fach (95-Prozent-Konfidenzintervall 1,85-2,10) häufiger einen Suizidversuch unternommen und 3,08-fach (1,34-7,08) häufiger einen vollendeten Suizid durchgeführt.
Die stärkste Assoziation habe dabei zwei Monate nach Beginn der Kontrazeption bestanden. Für Frauen, die eine Antibabypille mit einer Kombination aus Östrogenen und Gestagenen einnahmen, ermittelt Lidegaard laut dem Bericht ein relatives Risiko von 1,91 (1,79-2,03).
Bei Monopräparaten mit Progestin stieg es auf 2,29 (1,77-2,95). Vaginal-Ringe, die in der Regel ein Gestagen abgeben, waren mit einem 2,58-fachen Risiko (2,06-3,22) assoziiert. Anwenderinnen von Kontrazeptiv-Pflastern (auch ein Gestagen-Produkt) hätten sogar ein 3,28-fach (2,08-5,16) erhöhtes Risiko gehabt.
Quelle: ALfA-Newsletter
 

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