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Das „Forum Deutscher Katholiken“ zum Synodalen Weg der Bischofskonferenz

Die deutschen Bischöfe haben am 25. September 2019 das Statut des „Synodalen Prozesses“ beschlossen. 12 Bischöfe stimmten dagegen. Einer enthielt sich der Stimme.

Wie Bischof Rudolf Voderholzer (siehe Foto) in seiner „Persönlichen Erklärung“ nach der Abstimmung in der DBK darlegt,  geht die inhaltliche Ausrichtung der vier Foren „an der Realität der Glaubenskrise in unserem Land“ vorbei. Es werden die „wahren Probleme nicht angegangen“. Es gebe „kein Forum Evangelisierung“.

Beim Thema „Laien“ geht es „von vornherein nur um Partizipation, statt um eine Theologie einer in Taufe und Firmung gründenden Sendung in alle weltlichen Lebensbereiche hinein“ (Weltcharakter der Laien).

Der Verdacht einer „Instrumentalisierung des Missbrauchs“ sei nicht “ausgeräumt“.

Die defizitäre Ausrichtung des beschlossenen „Synodalen Prozesses“ sieht das „Forum Deutscher Katholiken“ ebenso, wie es Bischof Voderholzer beschrieben hat.

Erzbischof Woelki und Bischof Voderholzer hatten dem „Ständigen Rat“ der Diözesanbischöfe einen „Alternativentwurf“ vorgelegt,
dessen Ziel die Ausrichtung auf Neuevangelisierung, katechetische Berufung der Laien, oder – um es mit den Worten von Papst Franziskus zu sagen  – 
der „Primat der Evangelisierung“ war.

In seinem Brief „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ hatte der Papst das deutlich zum Ausdruck gebracht.

Die Diözesanbischöfe lehnten jedoch den „Alternativ-Entwurf“ am 19. August mit der deutlichen Mehrheit von 21 Stimmen bei drei Enthaltungen und drei Ja-Stimmen ab. Eine klare Mehrheit war nicht bereit, die Brücke zu betreten, die zu einem weiterführenden und konstruktiven Dialog hätte führen können.

Wie Bischof Voderholzer in seiner „Persönlichen Erklärung“ sagt, „verschließe er sich nicht grundsätzlich dem Prozess“ und lasse sich nicht „den Vorwurf machen, den Dialog zu verweigern“. Andererseits „erwarte er sich nicht viel“ von diesem Dialog und „behalte (sich) vor, nach den ersten Erfahrungen gegebenenfalls ganz auszusteigen“.

Bis zum Beginn des „Synodalen Prozesses“ im Dezember 2019 bleiben noch zwei Monate für die Bischöfe, die am 25.September dem ZdK/DBK-Statut zugestimmt haben, sich darauf zu besinnen, was sie bei ihrer Bischofsweihe feierlich versprochen haben, nämlich den „katholischen Glauben unverkürzt zu vertreten und zu bezeugen“.  

Die 12 erwähnten Bischöfe, die dem Statut am 25. September nicht zustimmen konnten, haben ihre Verantwortung gegenüber den Gläubigen ihrer Diözese wahrgenommen.

Bischof Voderholzer wollte schließlich in seiner „Persönlichen Erklärung“ auch „zu Protokoll“ geben, dass es „zumindest eine Minderheit von Bischöfen“ gibt, die zum Glauben der Kirche stehen.

Das erinnert an die Arianischen Wirren des 4. Jahrhunderts, als Bischof Athanasius mit einigen wenigen Bischöfen an der Erkenntnis des Konzils von Nikaia (325 n. Chr.), dass Jesus Christus wahrer Gott und Mensch ist, festhielt. Dafür wurde Athanasius fünfmal verbannt. Er verbrachte von seinen 46 Jahren als Bischof 20 Jahre im Exil.

Das von Prof. Dr. Hubert Gindert geleitete FORUM DEUTSCHER KATHOLIKEN ist ein theologisch konservativer Dachverband zur Erneuerung des Glaubens

 

 

 

Kommentare

0 Antworten

  1. Diese Herren sind auf dem Weg in ein Schisma, welches ja eigentlich da ist. Apostasie von oben. Wenn dieser Weg weiter beschritten wird, kann man diesen schismatischen Verein nur noch unter Protest verlassen. Wohlgemerkt: Die Körperschaft öffentlichen Rechtes

  2. Mit der verweigerten nachträglichen Erweiterung der bisher vorgesehenen vier Synodalforen („Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“ – „Sexualmoral“ – „Priesterliche Lebensform“ – „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“) um ein Forum „Spiritualität und Evangelisierung“, wie es von Kardinal Woelki und Bischof Voderholzer in ihrem „Alternativentwurf“ vorgeschlagen wurde, haben die deutschen Bischöfe meines Erachtens – auch taktisch äußerst ungeschickt – die Chance verspielt, der (offiziellen) Minderheit ihrer 12 Amtskollegen und den Kritikern der jetzt verabschiedeten Satzung Wind aus den Segeln zu nehmen und sie zumindest in einem zentralen Punkt einzubinden.
    Dass sie es NICHT taten, zeigt mehrerlei.
    1. Kardinal Marx und Co. scheuen sich nicht, Papst Franziskus, dem die Evangelisierung eine Herzensangelegenheit ist, offen zu brüskieren.
    2. Kardinal Marx und Co. geben zu erkennen, dass sie zur Umkehr nicht bereit sind („Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“, Mk 1,15) und sich von der kirchlichen Kernaufgabe der Evangelisierung verabschiedet haben.
    3. Kardinal Marx und Co. halten sich für so „stark“, dass sie die Bischofsminderheit glatt übergehen zu können meinen, um sie im Verlauf der nächsten zwei Jahre – nicht zuletzt unter öffentlichkeitswirksamer Mithilfe der (säkularen) Medien – irgendwie „weichzukochen“.
    4. Kardinal Marx hat die DBK erschreckend fest im Griff und wird skrupellos entschlossen mit eiserner Faust versuchen, seine Version des „synodalen Weges“ brutalstmöglich durchzuziehen.
    Die Ausstiegsoption, die sich Bischof Voderholzer offenhält, sehe ich mit gemischten Gefühlen. Ein Ausstieg wird „in der Stunde der Wahrheit“ für die katholische Kirchenlandschaft in Deutschland wohl nur einen nachhaltigen Umschwung bewirken und eine heilsame Wirkung entfalten können, wenn Kardinal Woelki und weitere Bischöfe ihrem Regensburger Amtskollegen folgen und ebenfalls aus dem „synodalen Weg“ ausscheren (mindestens ein halbes Dutzend Bistümer).
    Anderenfalls könnte es sein, dass Bischof Voderholzer sehr schnell isoliert dasteht und es nur eine Frage der Zeit ist, bis er von der kirchlichen Bildfläche verschwindet.

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