Top-Beiträge

Links

Das Nein zur Frauenweihe gehört zum kath. Glaubensgut und ist unveränderlich

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Die Meinung, auf der vierten Generalversammlung des Synodalen Prozesses vom 8. bis 10. September 2022 seien einige Entscheidungen getroffen worden, die leicht reparabel seien, täuscht.

Dr. theol. Peter Christoph Düren hat in der Tagespost vom 15. September in seinem Bericht „Wie eine goldene Brücke zur Falle für die Bischöfe wurde“ klargestellt, dass wir bereits ein Schisma haben.

Die Meinung, dass diese Entscheidungen leicht, d.h. auf der fünften Vollversammlung, revidiert würden, ist eher naiv.

Es geht hier u.a. um den Grundtext „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“. Er wurde am 8. September mit großer Mehrheit beschlossen. Auch 45 Bischöfe stimmten zu, 10 Bischöfe votierten mit NEIN, fünf enthielten sich der Stimme.

Der o.a. Grundtext behandelt die Zulassung von Frauen zum Sakrament der Priesterweihe, die im Apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ von Johannes Paul II. 1994 mit den Worten geregelt ist: „Dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

Die Mehrheit der Synodalen, einschließlich mehr als zwei Drittel der Bischöfe, sahen sich daran nicht gebunden, weil die kirchliche Lehre der „Geschlechtergerechtigkeit“ widerspreche.

Die zustimmenden Bischöfe, die gegen den von ihnen abgelegten Treueid und die von ihnen unterschriebene „Professio fidei“ verstießen, bauten sich für ihre Zustimmung eine „Goldene Brücke“ mit dem Wortlaut:

„Die Lehre von <Ordinatio Sacerdotalis> wird vom Volk Gottes in weiten Teilen nicht angenommen und nicht verstanden. Darum ist die Frage an die höchste Autorität in der Kirche (Papst und Konzil) zu richten, ob die Lehre von <Ordinatio Sacerdotalis> nicht geprüft werden muss: Im Dienst der Evangelisierung geht es darum, eine entsprechende Beteiligung von Frauen an der Verkündigung, an der sakramentalen Repräsentanz Christi und am Aufbau der Kirche zu ermöglichen. Ob die Lehre von <Ordinatio Sacerdotalis> die Kirche unfehlbar bindet oder nicht, muss dann verbindlich auf dieser Ebene geprüft und geklärt werden“.

Dr. Düren fragt: Handelt es sich bei der Anfrage der synodalen Mehrheit „um eine strafbare Appellation gegen eine Maßnahme des Papstes an ein ökumenisches Konzil (vgl. c. 1366 CIC)?

Zur Erinnerung:

In der Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz von 1994 ist noch festgehalten, dass mit der o.a. päpstlichen Entscheidung „eine hilfreiche Klärung erfolgt, die für katholische Christen bindend ist“. Es gibt dogmatisch keinen Spielraum für neue Entscheidungen.

Papst Franziskus hat diese Frage beantwortet: „Jesus Christus zeigt sich als der Bräutigam der Eucharistie feiernden Gemeinschaft in der Gestalt eines Mannes, der ihr vorsteht als Zeichen des einen Priesters“. (Querida Amazonia 101)

Auf die Frage, „ob die Lehre, die im apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ als endgültig zu halten vorgelegt wurde… als zum Glaubensgut gehörend zu betrachten ist“, stellte die Glaubenskongregation bereits 1995 fest:

„Ja. Diese Lehre fordert eine endgültige Zustimmung, weil sie, auf dem geschriebenen Wort Gottes gegründet und in der Überlieferung der Kirche von Anfang an beständig bewahrt und angewandt, vom ordentlichen und universalen Lehramt unfehlbar vorgetragen worden ist (vgl. II. Vatikanisches Konzil, dogmatische Konstitution Lumen gentium, 25,2).

Aus diesem Grund hat der Papst angesichts der gegenwärtigen Lage in Ausübung seines eigentlichen Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), die gleiche Lehre mit einer förmlichen Erklärung vorgelegt in ausdrücklicher Darlegung dessen, was immer, überall und von allen Gläubigen festzuhalten ist insofern es zum Glaubensgut gehört. Papst Johannes Paul II. hat in der dem unterzeichneten Kardinalpräfekten gewährten Audienz die vorliegende Antwort, die in der ordentlichen Versammlung dieser Kongregation beschlossen worden war, gebilligt und zu veröffentlichen angeordnet“.

Was ein Papst als unfehlbar gelehrt hat, kann keiner seiner Nachfolger in gültiger Weise wieder zurücknehmen.

In der o.a. „Professio fidei“, dem Glaubensbekenntnis, das kirchliche Amtsträger seit 1989 vor der Übernahme eines Amtes ablegen müssen, heißt es: „Mit Festigkeit erkenne ich auch an und halte an allem und jedem fest, was bezüglich der Lehre des Glaubens und der Sitten von der Kirche endgültig vorgelegt wird“.

In den Erläuterungen dazu (Nr. 11) wird als Beispiel die „Lehrverkündigung über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe“ genannt. Im „Lehramtlichen Kommentar“ hat die Glaubenskongregation (Nr. 6) erklärt:

Derjenige, der solche vorgelegte Lehren „leugnet, lehnt Wahrheiten der katholischen Lehre ab und steht deshalb nicht mehr in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche“. Die Bischöfe, die zum Grundtext „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ mit JA gestimmt haben, „stehen nicht mehr in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche“.

Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert leitet den Dachverband FORUM DEUTSCHER KATHOLIKEN und die Monatszeitschrift DER FELS

Kommentare

20 Antworten

  1. Shalom. Der Friede des Herrn sei mit uns .GAL.3:28
    Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.
    Folgen wir der Kirche oder Jesus Christus?

    1. Guten Tag,
      die katholische Kirche folgt Jesus Christus, der entsprechend der 12 Stammväter Israels 12 Apostel eingesetzt hat.
      Selbst seine Mutter – gewiß heiliger als die Apostelschar, die vor dem Kreuz geflohen ist – wurde nicht dazu erwählt, geschweige sonstige Frauen.
      Es gibt in der Heilsgeschichte Gottes keine Priesterinnen, weder im Alten noch im Neuen Bund.
      Bei dem von Ihnen erwähnten Bibelzitat geht es nicht um dieses Thema.
      Natürlich sind wir vor Gott alle gleich, auch gleichwertig, aber Mann und Frau sind nicht gleichartig.
      Der Priester steht mit seinem Dienst im engen Zusammenhang mit Christus –
      und Christus war – was?!
      Ein Mann!
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

  2. Die evangelische Kirche hat doch die Frauen-Ordination und trotzdem die gleichen Probleme wie die katholische Kirche. Wann begreifen die progressiven Reformer endlich, dass der Priestermangel Ausdruck unseres Glaubensverlustes ist und mit Strukturreformen nicht zu beheben ist. Im Übrigen haben wir im Verhältnis zu den sonntäglichen Kirchenbesuchern immer noch die gleiche Anzahl von Priestern. Das sagt doch Einiges. Karl Rahner sagte einmal in einem Vortrag, dass es die Kirche Jesu Christi solange geben wird, bis der letzte Priester die letzte Heilige Messe lesen wird. Aber so weit wird es niemals kommen, denke ich. Aber dafür Zeiten, in denen wieder genügend Menschen das Leben vom Ende her zu sehen imstande sind und bereit, ihr Leben unter Verzicht auf Ehe und eigener Familie ganz in den Dienst der Kirche Jesu Christi zu stellen im Sinne des Herren Wortes: „Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht Wert…“(Mt. 10,37)

  3. In der katholischen Kirche gibt es unveränderliche Zeichen, die von großer Wichtigkeit sind: Es sind Zeichen, die auch Jesus verwendete, der in seiner Freiheit sich nicht einfach an Vorgegebenes hielt und der manches völlig neu in den Blick nahm. Man denke etwa an die Kinder, die von den Aposteln weggeschoben wurden, die Jesus aber in die Mitte holte und sie als Vorbild hinstellte. Das war sensationell. Oder, wenn er vom Essen seines Leibes spricht, vom Trinken seines Blutes. Das ist geradezu skandalös. So etwas kann nur ein Mann sprechen, der auf seinen grauenvollen Opfertod hinweist. Blut hat im Zusammenhang mit einem Mann die Konnotation von Wunde, von Hingabe und Martyrium bis zum Tod.
    Blut hat im Zusammenhang mit einer Frau immer auch noch andere Konnotationen, ebenso das Wort Leib.
    Jesus nahm nur Männer als seine Apostel und beauftragte genau diese zur Feier seines Gedächtnisses! Er nahm Brot, und nicht Reis, Wein und nicht Traubensaft. Er beauftragte zum Taufen mit Wasser und zum Lösen und Behalten der Sünden (dazu ist das Wissen der Sünden notwendig, also Bekennen der Vergehen). Nur ein Mann kann Jesus wirklich nachfolgen bis ans Kreuz. Eine Frau, vor allem, wenn sie verheiratet ist, ist immer potentiell schwanger: Sie kann nicht einfach mit ihrem Kind im Leib ans Kreuz gehen! Es gibt keine Überlieferung, wo Jesus zu einer Frau das „Folge mir“ sagte. Das ist keinesfalls eine Herabwürdigung der Frauen, sondern eher eine Würdigung ihrer besonderen lebensgeschichtlichen Verantwortungen als Mutter und Ehefrau. Selbstverständlich können Äbtissinnen einige geistliche Würden haben, dennoch nicht die Feier der Eucharistie, da hier die Zeichen nicht übereinstimmen würden. Der Priester spricht „in persona Christi“ von seinem Leib und seinem Blut. Eine Frau kann das nicht, ohne die Gläubigen immer wieder auch zu irritieren und das Zelebrieren der Eucharistie als Funktion erscheinen zu lassen. Priestersein aber ist keine Funktion, sondern ein heiliges Sein, eine neue Qualität dieses Menschen, er wurde durch die Priesterweihe ein alter Christus, ein zweiter Christus. Dies kann nur ein als Mann geborener Mann sein, wie Christus es war.

  4. Wenn man bedenkt, wie einfältig Bischöfe u. Kardinäle für eine nichtvorhandene Pandemie sich sklavisch Masken umgebunden haben u andere Irrsinigkeiten und wieviel Probleme sie haben, sich an die Weisungen unseres Gottes zu halten.

  5. Paulus lebte in seiner Zeit, da waren Frauen oft nur Handelsware (klappt auch heute noch), aber die Zeit hat sich gewandelt. Und vielleicht sollte man in der katholischen Kirche mal über den Priestermangel nachdenken. Aber vielleicht ist die Diskussion über eine Aufhebung der Ehelosigkeit UND Frauen als Priester eine Überforderung. Die Zeiten ändern sich und auch unsere Gesinnungen.

    1. „Die Zeiten ändern sich und auch unsere Gesinnung“. Das gilt nicht für die Lehre unseres HERRN JESUS CHRISTUS ! Diese Lehre ist in der Offenbarung Gottes verankert und unabänderlich. Nicht einmal der Papst darf das, denn wenn er es täte, würde er sich als Mann über Gott stellen. Deswegen ist jede Diskussion über Abänderung überflüssig. Dauert nur sehr lange bis auch der Letzt das begriffen hat.

      1. Linda Weber: Und wie war das, als die Lehre vom Konzil von Florenz zur ewigen Verdamnis der Nichtkatholiken aufgehoben wurde oder später Lehren zur Bibel, zur Ökumene, zur Religionsfreiheit, usw. ? Da ging es auch um feierlich verkündete Dogmen und immer wieder einhellig von Päpsten und dem Bischofskollegium verkündete Lehren, die laut lumen gentium verbindlich sind. Ihre Aussage ist zumindest (!) grob vereinfachend… Und logisch-theologische Probleme stellen auch unzählige Ergänzungen der Lehre (etwa zu Maria, zum Papst, zur Offenbarung) dar, die ja auch Änderungen der bisherigen Lehre sind… Hier und heute kann ich nicht mehr schreiben, aber…

  6. Die Vorlage des Synodalen Wegs „kann man nur als Massenabfall von Schrift und Tradition bezeichnen“. „Bestürzend ist, dass die Bischöfe in so großer Zahl den Eid, den sie vor Priesterweihe und Bischofskonsekration vor allem Volk und vor Gottes Angesicht geschworen hatten, anscheinend leichten Herzens vergessen haben.“ Von Walter Kardinal Brandmüller https://www.kath.net/news/79540

  7. Ohne Weihe üben in katholischen Gemeinden Frauen viele Dienste aus, die eine Verwechselung mit Priestern geradezu aufdrängen, keinesfalls nur kirchenrechtlich illegal. Falls jemand Beispiele dafür brauchen sollte, wären Anfragen bei kundigen konservativen Katholiken (oder deren Medien) anzuraten. Manches, was nur Priester dürfen, etwa die Beichte abzunehmen, wird heute seltener in Anspruch genommen. Sprach nicht der sehr konservative deutsche Kirchenrechtler May vom „ausgestorbenen Sakrament „?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

März 2024
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Blog Stats

661204
Total views : 8710171

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.