Heutige liturgische Sonntagslesung der kath. Kirche: Deuteronomium 30,10-14:
Wenn du auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst und auf seine Gebote und Gesetze achtest, die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, und wenn du zum HERRN, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurückkehrst.Dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Es ist nicht im Himmel, so daß du sagen müßtest: Wer steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können?
Es ist auch nicht jenseits des Meeres, so daß du sagen müßtest: Wer fährt für uns über das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können? Nein, das Wort des HERRN ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.
Eine Antwort
Ein wunderbarer Text! Er bestärkt mich in dem Glauben, dass unsere christliche Religion im
Grunde genommen nichts Aufgesetztes ist, sondern unserer Natur entspricht. Religion ist eine urtümliche Fähigkeit. Theologie ist etwas Zusätzliches.
Dasselbe habe ich unter nicht explizit religiösen Vorstellungen in meinem Gesangstudium bei
dem damals weltweit erfolgreichen Stimmerziehers Frederick Husler gelernt: Singen lernen ist ein Weg nach innen, zum Urmenschen, zum inneren Hören. Denn die Regeln des Singens
sind in uns, sie sind uns vom Schöpfer gegeben. Die spontane Vitalität des potenten Sängers ist aufgeschlossene Natürlichkeit. Das Wissen um die Stimme ist etwas Zusätzliches.