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Dem Zeitgeist die Zähne zeigen!

Von Peter Helmes

Zunächst ein Zitat aus den „Informationen aus dem Ministerium (Juli 2014)/Emanzipation/Sexuelle Identität und Vielfalt“ (MGPA: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW):  frage

„Sexuelle Identität und Vielfalt: Nordrhein-Westfalen steht für eine weltoffene, zukunftsgerichtete Kultur, für Vielfalt und Toleranz. Dennoch gilt Heterosexualität in vielen Köpfen nach wie vor als das Maß der Dinge (…)

Im bevölkerungsreichsten Bundesland leben schließlich die meisten Menschen, die eine andere sexuelle Identität haben. Deshalb versteht die Landesregierung die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung und die Wertschätzung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen sowie ihren Angehörigen als zentrale Aufgabe“ (=LSBTTI).

Daß Sexualisierung auch bei den ‚Linksalternativen‘ von Anfang an große Bedeutung hatte, bedarf keiner besonderen Erinnerung. Alle Zehn Gebote aus der Bibel wurden obsolet. Verantwortungslose Narrenfreiheit und sexuelle Libertinage standen ganz oben bei APO und Chaoten.

Dann kam das Aufhetzen der Kinder gegen die Eltern und der Frauen gegen die Männer, sprich die Zerstörung der Ehe und ihrer ‚Sekundärtugenden‘: „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment.“ 

Zur Zeit haben wir ja das Thema Gendermainstreaming ganz oben auf der Agenda. Möglicherweise erscheint auch die Pädophilie bald wieder als ’sexuelle Befreiung‘.

Linksgrüne  Doppelmoral

Im Grunde genommen eint die Links-Grünen ein unbändiger Narzißmus, sie halten sich nämlich selbst für die beste Menschenspezies unter der Sonne. Wie anders sind etwa die pirouettenhaften Widersinnigkeiten zu erklären, daß aus ein und derselben Ecke die Parole ‚Mein Bauch gehört mir‘ herausposaunt und das Recht auf massenhafte Lebensvernichtung durch Abtreibung eingefordert wird, während das bei der Abtreibung von behinderten Embryos plötzlich ganz anders gesehen wird und man bei der Verwendung mit künstlicher Befruchtung erzeugter überzähliger Embryonen für medizinische Zwecke sie sich plötzlich gar zum blanken Schutzengel hochstilisiert. baby

Oder wie paßt die Aufregung über Verfehlungen in der Kirche im Umgang mit Jugendlichen (bei Sportvereinen und linken Vorzeige-Internatsschulen wird darüber geflissentlich hinweggeschwiegen!) zur eigenen ‚reformpädagogischen‘ Pädophilie-Vergangenheit? Entlarvt sich das nicht selbst als abgrundtief verachtenswert und verlogen?

Umwidmung bürgerlicher Werte

Wichtige Werte für eine funktionierende Demokratie werden unterwandert, umgewidmet oder ausgehöhlt, z. B. Bildung, Eigentum, staatliche Institutionen, Technik, Medizin – wir haben eine schlechte Bildung, das Niveau wird ständig herabgesenkt, die Rechte des Eigentums werden mehr und mehr eingeschränkt, stattliche Institutionen verkommen, die Technik wird ebenso blockiert wie der medizinische Fortschritt. (Eine logische Folge ist, daß bei vielen Unternehmen zuerst der Bereich Forschung ins Ausland verlagert wird.)

Zerstört werden diese Werte unter dem Namen CO2-Klimakatastrophe, auf die wir angeblich zurasen. Um zu „beweisen“, daß das wirklich so sei, werden Zahlen gefälscht – zuletzt anschaulich zu besichtigen beim IPCC (Weltklimarat). Wissenschaftler sind hieran beteiligt, unsere marktwirtschaftlichen Grundlagen zu vernichten, weil ein neuer Sozialismus eingeführt werden soll. Begleitend wird uns eingeredet, wir seien alle Sünder, wenn wir Wohlstand, Fortschritt und ein besseres Leben anstreben. Aber nicht die vorgenannten Werte zerstören unsere Umwelt und unser einmaliges Leben, sondern die Ziele von Links, Rot-Grün, WWF, Greenpeace und anderen Environmentalisten.

Dabei nehmen diese Bessermenschen die Zerstörung von Arbeitsplätzen kaltlächelnd in Kauf. Sie reden uns ein, wir müßten ein schlechtes Gewissen haben, wenn man (zum Beispiel) Strom nutzt, Auto fährt, fliegt usw.  – Kurz: man nimmt uns die Freude und gängelt uns durchs Jammertal des Lebens. Ist das etwa Absicht: uns zu zerstören, zu deindustrialisieren und den Morgenthauplan doch noch Wirklichkeit werden zu lassen?

Die neue Diktatur der „Vollsortimenter“

Wenn man die Strategien der grünen „Psycho-Konzerne“ wie WWF, Greenpeace oder BUND studiert, kann man feststellen, daß sie alle  –  um es in der Sprache des Einzelhandels auszudrücken  –  als „Vollsortimenter“ auftreten: Sie retten uns heute vor Strahlung, morgen vor Feinstaub  –  und übermorgen retten sie den Klapperstorch vor der Erderwärmung. fahne1

Eigenentscheidung und Eigenverantwortung des Bürgers ist von den Regierenden und Bessermenschen nicht mehr gewollt. Stattdessen sollen bisher von jedem Einzelnen bestens wahrgenommene Aufgaben auf den Staatsapparat hin zentriert werden! Der Einzelne soll nicht mehr eigenverantwortlich planen, denken und handeln dürfen.

Er soll  –  staatlichen Vorschriften, Vorgaben und wirklichkeitsfremden Gesetzen folgend  –  nur noch „funktionieren“, strengstens kontrolliert und sanktioniert durch die Staatsmacht! Das ist die neue Diktatur, die täglich mehr und mehr auf uns zukommt. Das ist freiheitsfeindlich, freiheitszerstörend!

Auffällig ist die Unterstützungsfunktion beim linken Zerstörungswerk der bürgerlichen Kultur und Zivilisation: Rot-Grün bildete als erste eine Parallel – , genauer gesagt eine Gegen-Gesellschaft in unserem Land. Typisch für sie sind die Verachtung und der Haß auf die entwickelte bürgerliche Gesellschaft und die Anmaßung einer linken ‚Diskurshoheit’.

Die Linksalternativen sprechen von ’sozialgerechter Umverteilung‘, um ihrer Ideologie zum Erfolg zu verhelfen. In der Ostzone begann es mit ‚Junkerland in Bauernhand‘, am Ende waren die Bauern selbst LPG-Sklaven auf ihren eigenen Ländereien. Und in die Rolle des Ausgebeuteten zwingt der sogenannte ‚Sozialstaat‘ heute zunehmend alle, die arbeiten, sparen, vorsorgen und investieren.

Von der Leistungs-  zur Umverteilungs-Gesellschaft

Längst ist die Bevormundung der Bürger in unserem Staatswesen allgemein, nicht mehr nur auf die Schule  beschränkt. Diese Bevormundung ist die Triebkraft einer regelrechten „Umerziehungspolitik“, die unter dem Deckmantel der „political correctness“ daherkommt, und für nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche gelten soll.

Die alleinige Zielsetzung besteht aus der Zerstörung unserer Gesellschaft und ihren bisherigen Erfolgen. Industrielle Entwicklung und Innovation werden zum Feind, „Natur“ zum neuen Gott. „Bio macht den Menschen glücklich!“  IMG_4228

„Leistungsgesellschaft“ erscheint als eine Vokabel aus den Abgründen des alten Un-Menschen und per se von Übel. Mit einer völlig verfehlten, aber den Umverteilungszwecken nützlichen Steuerpolitik wird aus der Leistungs- eine Umverteilungsgesellschaft, ein neuer Sozialismus.

Was der „alte“ Sozialismus nicht schaffte, versuchen nun Gutmenschen von Rot/Grün und auch von einem verMerkelten und verKohlten Schwarz zum Erfolg zu führen – teilweise offen, aber auch subkutan, unterschwellig.

Kein Wunder, daß viele Unternehmen auf andere Länder ausweichen, besonders Unternehmen mit einer hohen Forschungs- und Innovations-Kompetenz. Das Resultat zeigt sich, wie bereits angedeutet, schon heute: Echte Neuerungen  –  Patente, Erfindungen etc.  –  werden zunehmend im Ausland gemacht. Wann haben wir in Deutschland das letzte Mal etwas Großartiges geschaffen? Unser Ruf als Wissenschaftsstandort stammt von früher. Lange her!

Verwalten ist leichter als gestalten

„Leistung muß sich wieder lohnen“ war gestern. Unsere Gesellschaft, besonders unsere Jugend, ist leistungsfeindlich kontaminiert. Staatsdienst ist attraktiver denn Selbständigkeit, weil der Staatsdienst Sicherheit bietet, weil verwalten leichter ist als gestalten, weil quatschen einfacher ist als handeln. Weil es leichter ist, den Moralapostel zu geben, als selbst moralisch verantwortlich zu handeln.

Daß das nur gutgeht, solange ein paar Deppen die Kohle ranschaffen, geht in diese kontaminierten Gehirne nicht rein. Und sie werden anfällig für leistungsfeindliche Parolen und den Kampf „gegen Ausbeuter“ und „Gewinnmaximierer“. Sie leben auf Kosten anderer, weil sie erzogen wurden nach dem Prinzip: „Das steht mir zu.“ Selbständigkeit ist ihnen nicht erstrebenswert, weil sie den Wert „selbständig“ nie erfahren haben; denn dieser Wert beinhaltet auch selbständiges Denken, Wollen und Verantwortung  –  somit Eigenschaften, die zum gleichgeschalteten, neuen Menschen nicht passen.

Beispiele für die Umerziehungspolitik

Es geht zum Beispiel auch um eine Bildungspolitik, die durch Indoktrination Randthemen zur höchsten politischen Relevanz erhebt und die klassische Bildung vernachlässig t –  „Pisa“ läßt grüßen.  Das Lesen von Texten selbst gestandener Akademiker treibt einem Tränen der Empörung in die Augen. Symptomatisch: SPIEGEL-Redakteur Dirk Kurbjuweit wird mit seinem Buch „Zweier ohne“ zu einem „Klassiker“, die alten Klassiker verstauben in den Regalen. „Kleist?“ – nie gehört! „Von Brentano?“ – Wer ist das denn?

Naturkatastrophen, wie es sie zu allen Zeiten gab, werden heute zu einem Weltuntergangs-Menetekel hochgeschrieben, und der darob verängstigten Bevölkerung wird eilends klargemacht, daß wir unser Leben umstellen müssen: Das alte Leben muß weg, der neue Mensch muß her, diktiert und kontrolliert von Gutmenschen. Wenn es nach denen geht, mutieren wir alle zu Übermenschen, die glauben, sie könnten die ökonomischen Gesetze außer Kraft setzen.

Ein weiteres Beispiel der kruden Denkweise des „neuen Menschen“ ist eine Verkehrspolitik, die durch das Sperren von als marode erklärten Brücken und das gleichzeitige Eröffnen von „strategisch günstigen“ Baustellen es den ungeliebten Autofahrern schwer machen soll, ihre Ziele zu erreichen. Fahrrad fahren ist doch viel gesünder, besonders bei Strecken von mehr als 50 km, welche die Pendler zurücklegen müssen, um ihre Arbeitsstätten zu erreichen.

Die durch eine ideologische Umerziehung entstandene neue Ökologie der Zeitgeist-Menschen soll durch dramatische Darstellung der menschlichen Einflüsse auf die Natur den Menschen ein permanent schlechtes Gewissen einflößen. Ganzen Heeren rot-grüner Kämpfer, gewaltigen Heerscharen von NGO’s –  als Beispiele seien hier Greenpeace, NABU, BUND, WWF genannt – ist es gelungen, Politik, Behörden und Medien zu unterwandern und diese rigoros für die Durchsetzung ihrer teils abstrusen Ideen zu mißbrauchen.

Den Ausstieg schon verpaßt?

Wir laufen Gefahr, den Ausstieg aus dieser fatalen Entwicklung zu verpassen. Das erinnert an das alte Mütterchen, das im falschen Zug unterwegs ist: von Pusselsdorf nach Schafkirchen, statt umgekehrt. An jedem Bahnhof gerät sie in lautes Jammern „Oje, Oje, was tu ich mir nur an, wie soll das enden?“.  –  Sie wird ständig verzweifelter und lauter. Als sie ein besorgter Mitreisender fragt „Geht es Ihnen schlecht? Kann ich etwas für Sie tun?“, bricht das ganze Leid aus der alten Frau heraus: „Nein, Sie können nichts für mich tun. Ich sitze im falschen Zug, und mit jeder Station wird die Rückreise länger.“   –  Die Idee, rechtzeitig oder wenigstens eine Station später auszusteigen, war ihr parto20140501 Demo für Alle Banner WordPressut nicht gekommen.

Falsche Appeasement-Politik hat Europa bereits einmal in eine allerschrecklichste Katastrophe gestürzt. Heute verblüfft immer wieder, wie selbst Liberale freudestrahlend für Ideen eintreten, die mit liberalen Grundwerten aber auch gar nichts zu tun haben – und die sich damit, vielleicht unbeabsichtigt, dem Zeitgeist anpassen und somit letztlich zum Totengräber unserer liberalen Grundordnung werden und unsere Freiheit zerstören. Den Sozialismus in seinem Lauf halten solche Esel gewiß nicht mehr auf.

Die GroKo aus CDU/CSU/SPD ist sich  –  im Schulterschluss mit der so gut wie gar nicht vorhandenen Opposition aus Grünen und der Linken  –  in allen zentralen Punkten der Bevormundungspolitik einig. Und ihre freiheitsfeindlichen, neosozialistischen Werte und Ziele dienen nur der Entmündigung und der Unterdrückung der ehemals freien Bürger: „Big brother is watching you“ – von den Aktivitäten der NSA, vom Datenmißbrauch bis hin zur permanenten Überwachung aller Bürger in unserer Republik!

Aufruf zu mehr Bürgermut von Bernd Stelter

Der Weg zu neu gewonnener Freiheit und Mitmenschlichkeit führt nur durch bürgerlichen Widerstand von unten nach oben:

In einem alten Chanson („Schaut Euch ins Gesicht“ von 1984) des heute überall bekannten Liedermachers Bernd Stelter, in dem er die „schweigende Mehrheit“ in unserem Land zur demokratischen Mitwirkung beim Erhalt unserer Freiheit auffordert, lautet der Text des Refrains: „Schaut Euch ins Gesicht, und nehmt Euch bei der Hand: Wir schweigen nicht mehr! Wir sagen, was wir denken, und wir sagen es laut“   –  Und – „Wir werden immer mehr!“

Dieses Lied könnte eine Art Hymne werden für die bisher noch schweigende Mehrheit der Bürger von heute! (youtube: http://www.youtube.com/watch?v=Nk5Z7MlODqM ) .

Ihr seht also, ich bin ein Mann von gestern. Ja, von gestern! Gestern durfte man nämlich noch Mann und Frau sein, und die Kinder lernten nicht mit zehn Jahren, wie Analverkehr richtig funktioniert…

Es ist auch so, daß mein Rückgrat sich partout nicht verbiegen lassen will; ich muß also aufrecht stehen, um mich nicht zu verbiegen. Ich möchte auch endlich wieder die deutsche Fahne zeigen und stolz auf mein Vaterland sein können, ohne mich dafür schämen zu müssen.

Ich möchte endlich wieder „rechts“ sein dürfen, ohne mich entschuldigen zu müssen, daß ich kein Linker bin, sondern konservativ.

Peter Helmes ist erfolgreicher Buchautor, ehem. Bundesgeschäftsführer der „Jungen Union“ und er betreibt das liberal-konservative Webmagazin www.conservo.wordpress.com

Kommentare

8 Antworten

  1. Hallo Frau Küble,

    wenn ich in Konsequenz einer verobjektivierenden Auffassung von Religion die „gehirngewaschenen“ (anders kann man es wohl kaum noch beschreiben) massakrierenden Truppen von „IS“ im Bereich Irak / Syrien mit echter Besorgnis in den Nachrichten beobachte, frage ich mich fast schon, wie lange wir noch Zeit haben, überhaupt über dieses Thema frei zu sprechen.
    Ich halte die Folgen jeglicher verobjektivierter Religion für potentiell dermaßen gefährlich, daß Gewaltausbrüche in noch nie dagewesenem Ausmaß möglich sind.
    Das kann uns alle umbringen.
    Wir müssen aus diesem Gedankenkonstrukt „wahrer Gott“ gegen den anderen „wahren Gott“ heraus, wie auch immer, aber wir müssen da raus.

    Schönen Gruß
    Peter Friedrich

    1. Guten Tag,
      gerade wenn man den objektiven Gott samt seinen Zehn Geboten aus der biblischen Offenbarung ernst nimmt, also nicht der Subjektivität des Einzelnen (und damit der Willkür) überläßt, werden die Menschenrechte geachtet, weil sie mit den Gottesgeboten nicht nur kompatibel, sondern weitgehend identisch sind. Das Problem ist nicht der Glaube an einen „objektiven“ Gott, vielmehr vermittelt gerade er die Verbindlichkeit der Zehn Gebote, sofern es sich um den jüdisch-christlichen Schöpfergott handelt. Was den radikalen Islam betrifft, stellt sich die Frage, ob dies nicht eher eine totalitäre Ideologie unter dem Deckmantel der Religion ist.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

  2. Frau Küble, ich habe es gesagt und ich tue es nochmal.
    Es gibt Menschen, die sich in ihrem Selbstverständnis als Christen für eine allgemein größere Mitmenschlichkeit, für Mitgefühl und Verantwortung ihr Leben lang einsetzen. Daß dann hier ein solcher Artikel unter dem Überbegriff des „Christlichen“ verbreitet wird, ist einfach nur tragisch und beschädigt den Einsatz mitfühlender Menschen als Christen schwer.
    Sie hatten auch eine schwere Zeit als junger Mensch, eine sehr schwere Zeit, Frau Küble. Auch vielen anderen jungen Menschen hat man nie richtig zugehört.
    Unser Einsatz muß dahin gehen, daß Menschen in Zukunft ohne diese innere Zerrissenheit aufwachsen können, entstanden aus Mißachtung, Abwertung, Gewalt, fehlender Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit und den daraus folgenden Selbstzweifeln. Junge Menschen müssen ohne Angst vor ihren eigenen Gefühlen aufwachsen dürfen, sonst geben sie später diese Angst und Zerrissenheit an die kommenden Generationen weiter, so wie es in diesem verqueren Artikel erkennbar wird.
    Kaum noch in der Lage, so etwas lesend zu ertragen, möchte ich doch einen Punkt herausgreifen, der mir in der Argumentation dieser Leute mehrfach aufgefallen ist. Bei aller Richtigkeit der Diskussion um eine altersgerechte emotionale und sexuelle Aufklärung in der Schule läßt mich die pauschale Verknüpfung des Sexualkundeunterrichts mit „Analverkehr“ und „zehnjährigen Kindern“ fragen, was im Kopf von jemandem vor sich geht, der solche Assoziationen in die Öffentlichkeit trägt. Es gibt mittlerweile viele Menschen, die ihrem Wesen und Verhalten nach eigentlich zutiefst christlich genannt zu werden verdienten, die aber schreiend weglaufen vor allem, was auch nur irgendwie nach Religion riecht. Hintergrund ist etwa die Verunglimpfung von menschlichen Liebesbeziehungen, die angeblich irgendwelchen übernatürlichen Plänen zuwiderlaufen, aber besonders auch diese unterschwellige Weitergabe eigener emotionaler Entwicklungsstörungen, die sich verkappt als „Besorgte Eltern“, „Kinder in Gefahr“ oder dergleichen.
    Es sei hier auch noch einmal auf den gänzlich unabsehbaren Schaden hingewiesen, der angerichtet wurde, als man aus der „Katholischen“ Kirche heraus einen Menschen wie Eugen Drewermann ins Abseits hinein sabotierte.

    Alles Gute
    Peter Friedrich

    P.S.:
    Auszugsweise der Versuch eines Schreibens an jemanden, den man mit dieser „christlichen“ „Naturrechtslehre“ indoktriniert hatte, er antwortete (natürlich) nicht, vielleicht konnte ich trotzdem ein wenig bei ihm bewegen. –
    „Ich verfüge nicht über deine hier beschriebenen übermenschlichen, nachgerade gottgleichen Fähigkeiten zu wissen, was JEDER heterosexuelle – also in deiner Diktion „normale“ – Mann über Homosexuelle meint.
    Tatsächlich hättest du recht, würdest du MIR unterstellen, Homosexualität „eklig“ zu finden. Nämlich Homosexualität, an der ich selber beteiligt wäre. Für mich selber wäre Homosexualität tatsächlich „ekelhaft“, sollte ich selber daran teilnehmen. Mehr kann ich, der ich nicht über deine genannten gottgleichen Fähigkeiten verfüge, über Homosexualität eigentlich nicht sagen.
    Für mich wär´ datt nix.
    FÜR MICH SELBER.
    Es gibt aber nun in der deutschen Sprache so schöne Begriffe wie Herzenstakt, Empathie oder auch Nächstenliebe. Diese Art der Sprache eröffnet mir einen Verständnisraum für andere Menschen, der mich Freude empfinden läßt an der jeweiligen Frage und am jeweiligen Ausdruck eines anderen Menschen, was die personale Liebe und Zärtlichkeit betrifft. Ich kann mich also vom Herzen her von Herzen freuen über das Glück eines Homosexuellen.“

    1. Guten Tag,
      zunächst einmal hatte ich keineswegs „eine sehr schwere Zeit als junger Mensch“, wie Sie ins Blaue hinein behaupten. Zudem geht es in diesem Artikel ersichtlich nicht um Homosexualität, weshalb mir diese breite Thematisierung in Ihrem Kommentar unklar ist. (Selbst Analverkehr gibt es sowohl hetero wie homo, auch dieser eine einzige Nebensatz in diesem Artikel ist also durchaus kein Anknüpfungspunkt!) – Was Eugen Drewermann betrifft, so hat er psychologisch manches richtig erkannt, doch darum geht es nicht. Er leugnet die Gottheit Christi, den Wahrheitsanspruch des Christentums, die Stiftung der Kirche durch Christus, also wesentliche Glaubensgrundsätze. Zudem wurde er nicht von der Kirche „ins Abseits sabotiert“ (er wurde auch nicht exkommuniziert), sondern ist selber ausgetreten.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Sehr geehrte Frau Küble!
        Bei allem, was ich in den Ausführungen der „Vor-Schreiber“ (Peter Helmes & Peter Friedrich) nicht nachvollziehen kann, so muß ich zumindest zu Ihrer Antwort sagen: Sie haben recht von A bis Z!
        Danke!
        Reimund Gayk

      2. Hallo, Frau Küble,
        ich berief mich auf die Stimmungslage insgesamt, wie sie aus Artikeln (und öffentlichen Vorträgen, Kuby etc.) wie dem obigen in letzter Zeit zuhauf spricht. Man gibt durchaus ziemlich allgemein gleichgeschlechtlich Liebende einer Masse zum Abschuß frei, die sich in diesem ihrem Hass als gottgewollte Gruppe der Richtigen identifiziert gegen allfällige Falschen da draußen.
        Niemand aber will „draußen“ sein. Deshalb weigerte sich Herr Drewermann auch, ein sogenanntes Glaubensbekenntnis aufzusagen, denn ein kirchliches Glaubensbekenntnis setzt voraus die Richtigen (in der Kirche) gegen die Falschen (außerhalb der Kirche), es grenzt zwangsläufig aus.
        Religionsphilosophisch läge die Chance der christlichen Grundidee darin, diesen verhängnisvollen Riß in bisher fast allen menschlichen Zivilisationen, nämlich das zerreißende Einteilen – bis ins Herz der Menschen hinein – in Gute und Böse, Bekannte und Fremde, Inländer und Ausländer, Gläubige und Ungläubige etc. vom Gefühl und Mitgefühl des menschlichen Herzens her zu überwinden (gemeint ist hier keine Sozialutopie, welche die staatlichen administrativen Strukturen auflösen will). Paul Tillich sprach in diesem Zusammenhang davon, daß das Christentum keine Religion sei. Und das darf und kann es nicht sein. Immer muß das Bemühen vom Herzen her dahin gehen, „daß auch noch der Letzte mein Bruder sei“.
        Es „gibt“ keinen „Gott“, verteten durch irgendeine Kirche, der irgendeine Orientierung böte, es wäre immer die falsche Orientierung.
        Es gibt keine göttliche Person, die für uns „da“ wäre.
        Es gibt aber eine unendlich tiefgreifendere Orientierung, nämlich
        unsere Ausrichtung auf die Sehnsucht unseres menschlichen Herzens nach einer liebenden Gegenüberhaftigkeit als solcher. So käme – in der religiösen Sprache – Christus in die Welt.
        Wir sehen seit Urzeiten Menschen, die einem unsichtbaren Gott quasi über seine Schulter hinweg lauernd auf die Finger schauen, auf daß er verdammt nochmal nun endlich das jeweils Gewünschte tue, ihn dabei unaufhörlich betend bestürmend. Also eine Perspektive von „Gott“ her, das eine Ende des Stocks.
        ‚Was dabei notorisch übergangen wird ist die Frage, was in Menschen vor sich geht, die sich in ihren Sehnsüchten auf „Gott“ hin ausrichten. Das wäre die Perspektive vom Menschen her, das andere Ende des Stocks.
        So könnte sich irgendwann eine Brücke zwischen religiös Verobjektivierenden und aufgeklärteren Menschen auftun: Religiöse Aussagen als menschliche Selbstaussagen wahrnehmen und daraus die Frage: Wozu dann der transzendentale Bezug; was will ich als Mensch eigentlich ins Absolute gesetzt wissen und warum?
        Schaut man sich uns Menschen, unsere Frage, wie wir Menschen wurden und werden und unsere Geschichte an, so bliebe neben der Erfüllung gewisser Grundbedürfnisse eigentlich nicht viel mehr an wesentlichen, essentiellen Wünschen aller Menschen, als daß es personhaft jemanden gibt, der mich einfach dafür mag, daß es mich gibt, und mir das zeigt, „…ein geneigtes Gesicht…“, so etwa Erich – Maria Remarque. Diese zugeneigte Gegenüberhaftigkeit als solche suchen letztlich alle Menschen, die von „Gott“ sprechen, und es läge ein großer Segen darauf, würden sie es dabei bewenden lassen, im Wissen um ihre tiefste Sehnsucht den Schlüssel zur Erfüllung selbiger schon in sich tragend, dieser ihrer Herzenssuche nachgehend und nur noch das ihnen zugängliche Ende des Stocks ergreifend. Die Person Gottes ist demnach orientierender Maßstab der menschlichen Person vom anderen Ufer her.

        Freundliche Grüße
        Peter Friedrich

        1. Guten Tag,
          wer an keine „objektive“ Religion glaubt, sondern allein von religiösen Bedürfnissen des Menschen ausgeht, fällt in die Falle der Feuerbachschen Religionskritik, wonach der Glaube nur eine psychologische Form menschlicher Wunschbefriedigung sei.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

  3. Da ich nun, quasi höchst amtlich, als Wortklauber und Querulant eingestuft bin, queruliere ich mal:
    Dieses Pamphlet ist ein Konglomerat aus christlichen Standpunkten, „konservativen“ Meinungen – und handfesten Wirtschaftsinteressen.

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