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„Denkwerkstatt“ über Revolution in der Kirche

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

In der Münchner Kirchenzeitung (4.8.2019, S. 31) berichtet Christoph Renzikowski, Leiter der Landesredaktion Bayern der KNA, über eine Veranstaltung der katholischen Akademie in Bayern. Sie wurde auf der Titelseite als „Denkwerkstatt über die Zukunft der Kirche“ angekündigt und trägt den Titel „Ein Hauch von Revolution“.

Zu dieser Veranstaltung waren der Moraltheologe Daniel Bogner, Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf und die Tübinger Dogmatikerin Johanna Rahner, „drei ausgewiesene Reformer“, geladen.

BILD: Prof. Gindert leitet den Dachverband „Forum Deutscher Katholiken“

„Das Publikum hatte viel Gelegenheit zur Beteiligung“. Es war aufgefordert, über die bekannten Reizthemen abzustimmen: „Für die Abschaffung des Zölibats reichen 10 Minuten. Das Meinungsbild fällt eindeutig aus. Ähnlich die Zustimmung bei der Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern“.

Der Leiter der KNA-Landesredaktion in Bayern konstatiert: „Würde es sich hier um eine verfassungsgebende Versammlung der katholischen Kirche handeln, sähe diese am Ende des Abends völlig anders aus als gewohnt“.

Für die „Rückkehr der Reformdebatte“ hatte die Akademie zuvor eine Umfrage durchgeführt zu Zölibat, Machtstrukturen, Geschlechtergerechtigkeit und Amtsverständnis. Das Ergebnis wurde auf Schautafeln präsentiert.

„Eine richtige Kontroverse kam indes nicht in Gang“, weil der „konservative Widerpart fehlt“.

Wen wundert das? Was sollen auch auf solchen Veranstaltungen Katholiken, die an der Lehre der Kirche festhalten? Die Richtung dieser katholischen Akademie ist eindeutig und bekannt. Die Auswahl der drei „Reformer“ bestätigt dies. Die Stammgäste der Akademie sind jene, die sich in ihrer Haltung für eine „andere Kirche“ immer neu bestätigt sehen wollen.

Die drei „Reformer“ zeigen sich über die Erfolgsaussichten neuer Gespräche (synodaler Prozess) nach den folgenlosen Talkshows der Würzburger Synode in den 70er Jahren, der Diözesansynoden und des dreijährigen Gesprächsprozesses der deutschen Bischofskonferenz skeptisch.

Trotzdem dürfe „die nächste Runde kein Strohfeuer werden „sonst können wir den Laden zusperren“, lautet die These, die auf „starke Zustimmung stößt“.

Die Skepsis ist angebracht, wenn wir die Forderungen des synodalen Prozesses betrachten.

Gefordert werden im Kern die Freistellung der priesterlichen Zölibats Verpflichtung, das Frauenpriestertum, die Änderung der kirchlichen Sexualmoral etc.. Würde dies beschlossen werden, wäre das der Auszug der deutschen Ortskirche aus der Universalkirche, die Spaltung der Katholiken. In jedem Fall werden wir den großen Frust, den die „Reformer“ seit Jahr und Tag herbeiprovozieren, haben.

Der saloppe Vergleich der Kirche Jesu Christi mit einem „Laden“ zeigt die Geisteshaltung der „Reformer“. Die wahren Reformen, die mit Umdenken und Umkehr den Anfang nehmen, kommen den „Reformern“ nicht über die Lippen.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer (siehe Foto) verdeutlicht: „Die Geschichte zeige, dass wahre Erneuerung immer aus einem tieferen Gehorsam gegenüber der Botschaft des Evangeliums und aus einer verstärkten Bemühung um Katechese und Verkündigung, sowie aus einer radikalen Christusnachfolge erwachsen sind“.

Daniel Bogner bedauerte, dass das Kirchenvolk oft „so gering von seinen Möglichkeiten denkt“. Er sieht aber in der Initiative „Maria 2.0“ ein Hoffnungszeichen, deren „Entstehen er in seinem Wohnort Münster aus nächster Nähe beobachten konnte“.

Dazu eine Anmerkung: „Maria 2.0“ entstand in der Münsteraner Pfarrei Heilig Kreuz. Sie hat „über 10.000 Kirchenmitglieder, 120 Messdiener, rund 250 Ehrenamtliche… Die regelmäßige Sonntagskerngemeinde bilden etwa 100 Personen“ (Konradsblatt 30.2019, S. 20).

Der Theologieprofessor Bogner schöpft also seine Zukunftshoffnungen aus dieser „vitalen“ katholischen Gemeinde, in der knapp 1% am Sonntag den Weg zur Kirche finden.

Am Ende der Münchner Tagung stieg der Theologe Bogner „auf die Barrikaden“. Die entscheidende Frage sei doch: „wie fallen wankende Regime?“

Dabei kommt einem der Satz des heiligen Apostels Johannes (1 Joh 2,19) in Erinnerung: „Sie sind aus unserer Mitte hervorgegangen, aber sie gehörten nicht zu uns; denn hätten sie zu uns gehört, wären sie bei uns geblieben. Es sollte sich aber an ihnen erweisen, dass sie nicht zu uns gehörten“.

Kommentare

0 Antworten

  1. Siehe auch die „Zeugen der Wahrheit“ Websote (ZDW) dazu und das Kreuzgang-Forum und den Catwalk-Weblog und Gloria.TV und Kath.Net und den Kirchfahrter Archangelus usw.

  2. Ideologie und NLP-Tricks und ideologische Beeinflussung auch in den Mainstream-Medien, siehe zur Gender Thematik auch die christliche Psychologin Christa Meves und die Wertkonser-vative Eva Hermann und Judith Reisman und James DeMeo aus den USA und ihre Bücher und Internetauftritte und die Soziologin Gabriele Kuby und Klagemauer.TV aus der Schweiz usw.

    https://www.zeit-fragen.ch/de/ausgaben/2012/nr25-vom-1162012/moechten-sie-zu-schule-und-bildung-eine-kleine-neurolinguistische-seelenmassage.html

    https://www.zeit-fragen.ch/

  3. 06 November 2019, 09:51
    Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch!
    Franziskus: Paulus auf dem Areopag: ein Beispiel für die Inkulturation des Glaubens in Athen. Von Armin Schwibach
    Rom (kath.net/as) „Da stellte sich Paulus in die Mitte des Areopags und sagte: Männer von Athen, nach allem, was ich sehe, seid ihr sehr fromm. Denn als ich umherging und mir eure Heiligtümer ansah, fand ich auch einen Altar mit der Aufschrift: EINEM UNBEKANNTEN GOTT. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch“ (Apg 17,22-23).

    In der heutigen Katechese zur 34. Generalaudienz des Jahres 2019 setzte Papst Franziskus vor rund 10.000 Pilgern und Besuchern seine Reihe der Betrachtungen über die Apostelgeschichte fort. Vor den Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz widmete er die sechzehnte Katechese dem Thema: „Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch. Paulus auf dem Areopag: ein Beispiel für die Inkulturation des Glaubens in Athen“.

    https://www.kath.net/news/69643

    14 Mai 2008, 14:33
    ‚Wahre Theologie ist nichts Abstraktes‘
    Benedikt XVI. sprach bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz über die dramatische Lage in China und über Pseudo-Dionysius Areopagita.

    https://www.kath.net/news/19821

    14 Juni 2007, 15:23
    Der Priester muss vor allem ‚ein Mann Gottes‘ sein.

    Kleruskongregation warnt in Schreiben an Priester vor Gefahr, dass Priester ohne Theozentrik die ganze Grundlage der pastoralen Tätigkeit verlieren. Notwendig, neue Areopage der globalen Kultur zu öffnen: E-mail, Internetseiten und Videokonferenzen.

    https://www.kath.net/news/17031

    Ich möchte auch auf das Engel(s)werk nach der katholischen Mystikerin und Charismatikerin und charismatisch begnadeten Prophetin Gabriele Bitterlich hinweisen. Sie bietet wirksame und differenzierte und vielfältige spirituelle Mittel wie etwa die wirksamen Exorzismen und Engelsweihen, aber dennoch wurde es nicht mit all seinen Schriften und Engelsnamen offiziell vollständig bis heute von der katholischen Kirche anerkannt, meiner Ansicht nach zur Unhrecht!

    Weltkirche 20 November 2019, 11:30
    Vatikankonferenz in Kooperation mit der Rockefeller-Stiftung
    5 Lesermeinungen

    Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften führte eine Konferenz über Lebensmittelverschwendung gemeinsam mit der amerikanischen Stiftung durch, die sich für Abtreibung und ‚LGBT-Rechte’ einsetzt.
    [mehr]

    https://www.kath.net/news/69783

    1. „EIGENTÜMLICH FREI“ ZU DAVID BERGERS NEUEM BUCH ÜBER THOMAS VON AQUIN
      Von PP-Redaktion -20. November 2019

      Die bekannte politische Monatsschrift „eigentümlich frei“, die ihr Chefredakteur André F. Lichtschlag als individualistisch, kapitalistisch und libertär bezeichnet, hat eine Besprechung zu David Bergers neuem Thomasbuch veröffentlicht.

      https://philosophia-perennis.com/2019/11/20/eigentuemlich-frei-zu-david-bergers-neuem-buch-ueber-thomas-von-aquin/

      https://philosophia-perennis.com/

      BUCH
      Mit Thomas von Aquin die geistigen Grundlagen Europas wiedererobern, um die Islamisierung aufzuhalten
      Von PP-Redaktion -4. August 20190

      Mit dem soeben erschienenen Buch „Thomas von Aquin – Leuchtturm des Abendlandes“ legt der Publizist David Berger, viele Jahre Professor der Päpstlichen Thomasakademie (Vatikan), eine allgemein verständliche Summe seiner fast 20 Jahre anhaltenden wissenschaftlichen Beschäftigung mit einem der wichtigsten Denker Europas vor. Sein Anliegen ist dabei ein ganz aktuelles: Er ist davon überzeugt, dass wir mit Thomas von Aquin die geistigen Grundlagen Europas wiedererobern können, um die Islamisierung wirksam aufzuhalten bzw. zurückzuschlagen.

      https://philosophia-perennis.com/2019/08/04/mit-thomas-von-aquin-die-geistigen-grundlagen-europas-wiedererobern-um-die-islamisierung-aufzuhalten/

      1. In der alten slawischen und bulgarischen Bibel war auch noch das slawische Henoch-Buch enthalten. Siehe auch die assyrische bzw. syrische Kirche von Antiochia in Syrien, welche sich von der zweitältesten Gemeinde des Urchristemtums in Antiochia nach der christlichen Ur-Gemeinde in Jerusalem herleitet und ableitet. Und auch in der apostolischen Tradition und Nachfolge und Sukzession u.a. des Apostels Petrus steht, wie auch die römisch-katholische Kirche nach den beiden Aposteln Petrus und Paulus. Und welche in einer Kirchenunion mit Teilen der Thomas-Christen und Thomas-Kirchen Indiens nach dem Apostel Thomas steht.

  4. Frau Küble,

    es tut m ir wirklich leid, Sie schreiben einfach falsches Zeug. Die „Perle“ davon ist aber die Behauptung, die Behauptung, die Autoren des NT seien alle „Katholiken“ gewesen. Da stellen sich mir sämtliche Haare auf. Warum weiß das Neue Testament rein gar nichts davon?

    Und Handauflegung per se ist keine Priesterweihe im römisch-katholischen Sinn.

    Wann wurde der erste Bischof von Rom als „Papst“ bezeichnet? Die Antwort lautete:

    In der römisch-katholischen Kirche stammt die erste bekannte Verbindung der Bezeichnung „papa“ mit dem Bischof von Rom erst aus der Zeit des Marcellinus († 304), der in der Grabinschrift des Diakons Severus so bezeichnet wird. Das aber beweist NICHT eine derartiges generelles Amtsverständnis eines Papstes, zumal die Bezeichnung als „Vater“ bzw. „Väter“ für unterschiedliche Leiter der Kirche schon früher in Gebrauch war.

    Der Bischof Siricius von Rom (385 bis 399 n. Chr.) soll sich als Erster als papa bezeichnet haben, was eigentlich „Vater“ bedeutet. Auch das beweist NICHT eine derartiges generelles Amtsverständnis eines Papstes.

    Erst Papst Gregor I., der von 590 bis 604 im Amt war, schrieb diese Amtsbezeichnung schließlich für den Bischof von Rom ins Gesetz.

    Das Papsttum beginnt also weit nach der konstantinischen Wende.

    Dass die Bischöfe von Rom vor dieser Zeit post mortem durch Gregor I. als Päpste bezeichnet wurden, ist nun wirklich nicht deren Schuld. Es ist also festzuhalten, dass ca. 400 Jahre lang niemand in der alten Kirche einen Papst kannte.

    1. Guten Tag,
      Sie tun mir leid, wenn Sie wieder einmal Sophistik mit Argumentation verwechseln. Es geht nicht darum, ab wann der BEGRIFF „Papst“ verwendet wurde (einmal abgesehen davon, daß die Kirchensprache der ersten drei Jahrhunderte griechisch war, erst danach Latein), sondern wann das Petrus-AMT begonnen hat, nämlich mit Petrus, danach Linus, dann Clemens. Besagter Papst Clemens – heiliggesprochen – hat übrigens die mahnenenden Briefe an die Korinther geschrieben. Wenn er nicht mehr als „nur“ Bischof von Rom gewesen wäre, warum schreibt er dann einen Lehrbrief an die Gemeinde zu Korinth und ermahnt sie, ihre Streitigkeiten zu beenden?!
      Geradezu lächerlich Ihre Behauptung, das Papsttum habe erst „weit nach der konstantinischen Wende“ begonnen, als ob es um den sprachlichen Ausdruck („Papst“) und nicht um das inhaltliche Amt ginge. Mit solch läppischen Einwänden lasse ich mir nicht weiter die Zeit klauen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Das sind nichts als Zirkelschlüsse und Mutmassungen. Paulus hat auch Lehrbriefe (übrigens auch an die Korinther) und Mahnbriefe geschrieben. War er deshalb Papst?

        1. Guten Tag,
          vergleiche Sie doch bitte keine Äpfel mit Birnen. Paulus hat die Gemeinden, an die er Briefe schrieb, erst recht „seine“ Korinther, selber gegründet oder zumindest geleitet – und im übrigen gelten „Petrus und Paulus“ in der katholischen Kirche als „Apostelfürsten“, also die am meisten verehrten Apostel.
          Hingegen hatte Papst Clemens von Rom mit der Gemeinde zu Korinth organisatorisch und biographisch nichts zu tun – aber er schrieb denen Lehr- und Mahnbriefe von Rom aus und das im 1. Jahrhundert!!!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

    2. @Anonymous:

      Nun,die meisten orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens bzw. Ostkirchen und slawischen Kirchen folgen meist theologisch gesehen eher der Logos-Theologie nach Justin dem Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater und dem Heiligen Irenaeus von Lyon, der übrigens auch noch die gesamte Septuaginta-Bibel (aus der das Neue Testament der Bibel nachweislich oft zitiert, Jesus Christus selbst mindestens zweimal auch nachweislich direkt aus der darin enthaltenen „Weisheitsliteratur“) zum Bibel-Kanon zählte und auch noch den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas zum biblischen Kanon des Neuen Testamentes der Bibel. Siehe übrigens zur Logos-Theologie auch noch Philo(n) von Alexandrien als jüdischen Theologen und Mystiker und hermetischen Philosophen (und Elias Erdmanns Aufsatz zu ihm und seine anderen freien Online-Texte) und Clemens von Alexandrien als Heiliger Klemens und seinen Schüler Origenes und dessen Schüler Gregor Thaumaturgus und Lactantius als Laktant und Dionysios Areopagita und Johannes „Scottus“ Eriugena und Ambrosios bzw. Ambrosius und Ephraim den Syrer und Kyrill den Blinden und Arnobius usw.

    3. @Anonymous:

      Meiner Ansicht nach waren sie eher „Orthodoxe“, denn das Wort „Orthodox“ kommt durchaus auch im Neuen Testament der Bibel vor. Und die meisten orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens bzw. Ostkirchen und slawischen Kirchen folgen noch heute Justin dem Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater und dem Heiligen irenaeus von Lyon, der dessen Logos-Theologie von ihm übernahm und weiterentwickelte, und auch noch den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas zum Bibel-Kanon des Neuen Testamentes zählte. Justin der Märtyrer auch noch den ebenfalls im „Codex Sinaiticus“ (wie auch der Hirtenbrief des Hermas) enthaltenen Barnabas-Brief. Siehe auch die wissenschaftlich belegte und nachweisbare Tatsache, dass die Urbibel des frühen Urchristentums noch vor den Evangelien, die aus ihr zitierten, als sogenannte „Volksbibel“ in der Tat die griechischprachige Septuaginta-Bibel als Altes Testament in Griechisch mitsamt der vollständigen darin enthaltenen jüdisch-alexandrinischen griechisch-hellenistischen „Weisheitsliteratur“ aus Alexandria in Ägypten war. Außerdem zitierte auch Jesus Christus selbst direkt speziell mehrfach mindestens zwei oder dreimal direkt eindeutig speziell aus der „Weisheitsliteratur“.

  5. Hallo gerd,

    Sie schreiben:

    „Jesus wollte keine 100% der Mitglieder in seiner Kirche, die ihn toll finden. Davon findet sich im Neuen Testament nämlich kein Hinweis.“

    Sorry, aber das ist hanebüchener Unsinn. Es geht schon mal gar nicht ums „toll finden“. Sondern darum, ihn zu lieben und zu kennen. Lesen Sie mal die Stellen, in denen Jesus die Menschen zur Nachfolge auffordert. Er will, dass die alle ganze Sache mit IHM machen. Er weiß, dass das nicht so sein wird, was aber keineswegs seinem Willen entspricht.

    Wie ich in einem anderen Beitrag erwähnte: In meinem Stadtteil ist eine Freikirche, die hat ca. 300 Mitglieder, die fast alle zu einem der beiden Sonntagsgottesdienste kommen und in der Gemeindearbeit involviert sind. Die katholische Pfarrei am selben Ort hat weit über 10.000 Schäfchen und ähnlich viele Mitarbeiter und Gottesdienstbesucher wie die Freikirche. Woran liegt es?

    1. Werter Anonymus,

      Sie fordern mich zum Lesen gewisser Stellen im neuen Testament auf. Wie wäre es mit der Stelle, wo Jesus explizit den Petrus zum Haupt seiner sichtbaren Kirche hier auf Erden ernennt. Oder wo er an die Adresse der Apostel versichert: „Wer euch hört, der hört mich!“
      Was sagen Sie dazu?

      1. Erst mal hat das mit Ihrer Behauptung, „Jesus wollte keine 100% der Mitglieder in seiner Kirche, die ihn toll finden. Davon findet sich im Neuen Testament nämlich kein Hinweis.“ nichts zu tun. Sie springen thematisch arg hin und her.

        Zweitens wurde Petrus von Jesus nicht „zum Haupt seiner sichtbaren Kirche hier auf Erden ernannt“. Das interpretieren Sie in eine andere Aussage von Jesus hinein. Oder ist Ihrer Meinung nach Simon Petrus derzeit immer noch das „Haupt seiner sichtbaren Kirche“? Sehern Sie. Von einem Petrusamt oder Papstamt spricht Jesus schon gar nicht.

        „Wer euch hört, der hört mich!“ steht genau wo? Bei Lukas 10,16. Und was ist der Kontext? Es ist die Aussendung von siebzig (!) Jüngern zur Verkündung des Reiches Gottes, zur Heilung von Kranken und Austreibung von Dämonen. Waren diese 70 alle Apostel? Nein. Bezieht sich also Lukas 10, 16 auf die Apostel und deren in „Sukzession“ befindlichen Nachfolger? Nein.

        Vielleicht lesen Sie Ihre Bibel einfach mal nicht durch die katholische Brille. Sie werden Erstaunliches entdecken.

        „Wer euch hört, der hört mich!“ betrifft alle gehorsamen Nachfolger Jesu.

  6. Hallo Sorge,

    ich hatte noch vergessen, etwas zu 1. Joh. 2,19 zu schreiben, den Sie auf mich anwenden wollen. Nehmen wir mal an, das „aus unserer Mitte hervorgegangen“ würde Katholiken meinen (was nebenbei bemerkt zu dem Zeitpunkt, als es geschrieben wurde, völlig unmöglich ist). Dann frage ich Sie, was ich machen soll, wenn mir nie jemand das Katholische so nahe gebracht hat, dass ich es als ein Eigenes hätte begreifen können? Ja, es war mir immer fremd. Ist das also meine Schuld? Jesus hat bei meiner Bekehrung nicht gefordert, dass ich katholisch sein müsste. Und das hat er auch bei Millionen Christen nicht getan, die nicht katholisch sind.

    Dumm gelaufen, würde ich sagen. Sollte ich mich also irren und die römisch-katholische Kirche die wahre Kirche Christi sein, so vertraue ich einfach auf Gottes große Gnade.

  7. Oh je, das ist Protestantismus pur. Nein, Anonymous, nicht Prof. Gindert, sondern Sie selbst sind gut beraten, sich über sein letztes Zitat (aus 1 Joh 2,19) mal ernsthaft Gedanken zu machen.

    Es ist nämlich so, dass wir normale Katholiken eine Kirche haben wollen, wie Jesus Christus sie gegründet hat, und NICHT eine „Kirche“ von irgendeinem Sterblichen, wie er sich das vorgestellt hat und behauptet, diese Vorstellung sei überall und immer und für alle gültig.

    Als Abwechslung: wie wäre folgender Beitrag?

    https://de.catholicnewsagency.com/article/was-ganz-normale-katholiken-sich-wunschen-0620

    1. Hallo Sorge,

      in der Tat glaube ich nicht, dass Jesus Christus die römisch-katholische Kirche samt Papsttum, Vatikan usw. usf. gegründet hat und ein Weihepriestertum eingeführt hat. Denn beides kann ich dem Neuen Testament beim besten Willen nicht entnehmen.

      Zur Frage, was sog. „normale Katholiken“ angeblich wollen, stellen Sie nur Behauptungen und Mutmaßungen auf. Desgleichen der von Ihnen verlinkte Artikel. Ich erinnere mich dumpf, dass Papst Franziskus zum Beginn seines Pontifikats eine Art Umfrage unter Katholiken gestartet hat. Die Ergebnisse wichen erheblich von dem, was Sie als „normal“ bezeichnen, ab.

      Desweiteren wollen Sie mir begründen, warum die katholische Kirche bei über 90 % ihrer Mitglieder keinen Erfolg hat, wenn sie doch angeblich so toll ist. Und ja, die Protestanten haben das gleiche Problem. Nur behaupten die wenigstens nicht, die „einzig wahre Kirche“ zu sein. Aber auch bei denen geht es eben nicht wirklich um Jesus Christus und die Beziehung zu ihm. Die Reformation ist aus verschiedenen Gründen auf dem halben Weg stecken geblieben. Das ist aber ein anderes Thema.

      Dieses Problem der 90 % der eigenen Kirchenmitglieder, die nicht (mehr) erreicht werden, können Sie nicht leugnen. Und diese Tatsache spricht einfach nicht für das katholische Modell.

      1. „Desweiteren wollen Sie mir begründen, warum die katholische Kirche bei über 90 % ihrer Mitglieder keinen Erfolg hat, wenn sie doch angeblich so toll ist.“

        Vielleicht hilft das als Begründung: Jesus wollte keine 100% der Mitglieder in seiner Kirche, die ihn toll finden. Davon findet sich im Neuen Testament nämlich kein Hinweis.

  8. Als sog. „konservativer“ Katholik kann man sich natürlich endlos an solchen „Reformern“ und deren Tun abarbeiten. Man wird dennoch nicht an dem Punkt vorbei kommen, dass die katholische Kirche – nicht nur in Deutschland – in einer ernsten Krise ist. Und diese Krise geht eben nicht nur von den verweltlichten Funktionsträgern dieser Kirche aus.

    Sie hat zumindest auch strukturelle Gründe. Aber vor allem liegt sie daran, dass der Klerus die sog. „Laien“ nicht (mehr) erreicht. Die Zeiten, in denen der Klerus den Laien erklärte, wie es mit dem Glauben zu sein hat, sind vorbei. Und das ist gut so.

    Denn was Gott sucht, sind MÜNDIGE Nachfolger Christi, Menschen, die selbst ihren Glauben an Christus aus einer persönlichen Beziehung zu ihm heraus begründen können.

    Für mich gibt es im Wesentlichen immer noch nur einen Grund, „Christ“ zu sein: JESUS CHRISTUS. Nicht „die“ Kirche oder eine andere Kirche oder ein Glaubensbekenntnis oder what have you.

    Und ausgehend von Jesus Christus ist es sein unglaublich faszinierendes Evangelium. Eines (von vielen) herausstechenden Merkmalen dieses Evangeliums ist die Zusage, dass wir außer Christus keinen anderen Mittler brauchen, sondern persönlichen, direkten Zugang zu Gott, dem Vater, als seine geliebten Kinder haben dürfen.

    Der katholische Klerus hat – und das ist mein Vorwurf – über Jahrhunderte die Menschen glauben lassen, sie benötigten ihn, den Klerus, um nahe bei Gott sein zu können (und ein paar Werke obendrein). Nichts ist dem Geist des Evangeliums von Jesus Christus ferner als das.

    Dieses katholische Modell funktioniert auch äußerlich dann nicht mehr, wenn Menschen es ohne Angst ablehnen können. Zum Glück ist das jetzt so. Funktionsträger in der Kirche sind Diener, die dem Christen helfen sollen, mündig zu sein und darin zu wachsen. Sie sind aber nie Herren des einzelnen Gläubigen. Das Gleiche gilt für Dogmen u.a. Sie sind hilfreich, aber sie sind nicht unsere Herren. Und sie bleiben in dem Sinn immer vorläufig, als sie missverständliche menschliche Worte gebrauchen müssen und hinter der Offenbarung Christi zurück stehen.

    Das katholische Modell funktioniert für über 90 % der Katholiken schlicht nicht mehr. Und sie fangen an, Auswege zu suchen, die keine sind, weil ihnen niemand gelehrt hat, dass es auf Christus und eine Beziehung zu ihm und dem Vater durch den Heiligen Geist ankommt. Wo aber bietet ihnen das die katholische Kirche an, statt nur über die sich zu beschweren, die auch keine Lösung anbieten wie die im Artikel genannten Gruppen?

    Ich meine, Herr Prof. Gindert wäre gut beraten, sich darüber mal Gedanken zu machen.

    1. Solange Sie nicht verraten wollen, wann und bei welchem Ereignis Ihnen die besondere Erkenntnis eingegossen wurde, helfen Ihre weisen Worte den nach einem Ausweg suchenden und verirrten Katholiken nicht weiter.

      Zeigen Sie den Ausweg, der er es Ihnen ermöglicht hat, eine besonders enge Beziehung zu Christus, dem Vater und dem Heiligen Geist aufzubauen.

      Sie, der Sie doch so gut wissen, was vorläufig ist und hinter der Offenbarung Christi nicht zurücksteht.

      C. S. M… – ora pro nobis! 🙂

      MfG

    2. „Der katholische Klerus hat – und das ist mein Vorwurf – über Jahrhunderte die Menschen glauben lassen, sie benötigten ihn, den Klerus, um nahe bei Gott sein zu können (und ein paar Werke obendrein). Nichts ist dem Geist des Evangeliums von Jesus Christus ferner als das.“

      Ohne den Klerus und die Kirche wüssten Sie überhaupt nix von Jesus Christus. Schon mal drüber nachgedacht?

      1. @ Gerd

        Darauf wird Ihnen Herr Anonymous wahrscheinlich antworten, dass ihn der „GEIST“ persönlich ein- und angewiesen hat. – So schwebt Anonymous bis heute nicht nur über den Wassern, sondern auch über den Katholiken.

        Ich gönne Herrn Anonymous diese erhabene Sicht, wenngleich ich immer ein wenig traurig bin, dass er nicht verraten will, bei welcher Gelegenheit er diesen besonderen SPIRIT empfangen hat.

        MfG

      2. Ihre Behauptung ist so falsch. Die Evangelien und die neutestamentlichen Briefe wurden weder von Klerikern noch von Katholiken geschrieben. Schon gar nicht von der römisch-katholischen Kirche. Der Grundbestand der kanonischen Schriften stand bereits Ende des 2. Jahrhunderts fest. Damals gab es noch keine römisch-katholische Kirche. Nachdem also schon recht bald der Kernbestand der Heiligen Schrift feststand, erkannte die dritte Synode von Karthago, eine lokale Synode, die nur für den Bereich Nordafrika sprach,397 den Kanon an (46 Schriften aus dem Alten, 27 aus den Neuen Testament) und verbot, andere Schriften im Gottesdienst als göttliche Schriften zu verlesen. Man bestätigte also im Wesentlichen das, was schon vorher galt. Entscheidend ist, dass diese Schriften alle längst geschrieben und im Umlauf waren, bevor es eine „römisch.-katholische Kirche“ gab.

        Es ist immer gut, sich nicht mit fremden Federn schmücken zu wollen.

        1. Guten Tag,
          der von Ihnen erwähnte Grundbestand der kanonischen Schriften sei „bereits Ende des 2. Jahrhunderts“ festgestanden, schreiben Sie – ganz richtig, doch lassen Sie unerwähnt, daß es ein Papst war, der diesen Kanon damals auflistete.
          Sodann gibt es selbstverständlich die katholische Kirche, die apostolisch ist, seit den Tagen der Aposteln, da von Christus gegründet (zu Petrus: „…und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen…“ Mt 16,18).
          Oder wann ist denn aus Ihrer Sicht das „Gründungsdatum“ der katholischen Kirche? Etwa ab Kaiser Konstantin?
          Seltsam, daß es den Ausdruck „katholische Kirche“ schon längst vorher gab.
          Wobei der Begriff nicht einmal entscheidend ist, sondern die Kontinuität, genauer: Die apostolische Nachfolge!
          Die Bischöfe – auch jene des 4. Jahrhunderts – gehen in direkter Weihe-Linie auf die Apostel zurück, selbstverständlich gibt es auch die Priesterweihe (entgegen einer kürzlichen Behauptung von Ihnen) seit den Tagen der Apostel („Die Gnadengabe ist Dir unter Handauflegung der Presbyter verliehen worden“ – so Paulus an Timotheus).
          Ohne die katholische Kirche wäre das NT weder entstanden (die Autoren waren alles Katholiken) noch überliefert worden (es wurde in Bischofsstuben und später in Klöstern von Hand abgeschrieben und tradiert) – und ohne sie gäbe es auch den Kanon nicht, denn die KIRCHE war es, die festlegte, welche im Umlauf befindlichen Bücher als biblisch zu gelten haben und welche von ihnen apokryph sind.
          Das hat kein „Charismatiker“ festgestellt, sondern lag in den Händen der katholischen Kirchenleitung (Papst, Synoden, später Konzile).
          Natürlich war letztlich der Hl. Geist der „Autor“ des NT, insofern er die Schreiber inspirierte, aber Gott bedient sich menschlicher Werkzeuge. Und nochmal: Die Verfasser des NT waren alles Katholiken.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

    3. @Felizitas Küble:

      1) Jesus Christus selbst zitiert mindestens zweimal direkt aus der jüdisch-alexandrinischen ägyptisch-hellenistischen „Weisheitsliteratur“ des griechischsprachigen Alten Testamentes bzw. der Septuaginta-Bibel, womit auch diese als kanonisch zum Bibel-Kanon zu zählen ist.
      Auch gibt es mehrere Anklänge an diese „Weisheitsliteratur“ im Neuen Testament der Bibel und das Neue Testament der Bibel zitiert philologisch und theologisch nachweisbar vielfach aus dem griechischsprachigen Alten Testament der Septuaginta-Bibel (mit den sogenannten „Apokryphen“). Deswegen betrachte ich wie auch der Heilige Irenaeus von Lyon noch bzw. schon die komplette Septuaginta-Bibel als kanonisch und zum Bibel-Kanon gehörig usw.

      2) Der Heilige Irenaeus von Lyon zählte auch noch den 1. Clemensbrief und den Hirtenbrief des Hermas zum biblischen Kanon des Neuen Testamentes bzw. Bibel-Kanon dazu. Wie auch viele orthodoxe und orientalische Kirchen des Ostens bzw, Ostkirchen und slawische Kirchen noch heute. Zur alten slawischen und bulgarischen Bibel gehörte auch noch das slawische Henoch-Buch, siehe auch den breiteren und engeren Bibel-Kanon der Kopten Äthiopiens bzw. das koptisch-äthiopischen Tewahedo-Kirche etwa mit dem äthiopischen Henoch-Buch, aus dem der Judas-Brief im Neuen Testament der Bibel zitiert usw.

      3) Es gibt mindestens noch eine weitere Kirche in apostolischer und bischöflicher Tradition und Sukzession und Nachfolge der Apostel und Bischöfe seit Jesus Christus und seinen Aposteln, welche sich in der direkten Nachfolge nach dem Apostel Petrus sieht (neben der römisch-katholischen Kirche und den Altkatholiken und den Sedisvakantisten usw.).
      Nämlich die syrische Kirche von Antiochia bzw. die assyrische Kirche von Antiochia. Welche zeitweise eine der größten Kirchen der Welt in der christlichen Geschichte war und auich noch apokryphes Sondergut wie die Thaddäus-Akten und die Thomas-Akten und die Abgar-Edessa-Brief-Tradition usw. kennt. Auch Teile der Thomas-Christen und Thomas-Kirchen Indiens nach dem Apostel Thomas stehen in einer Kirchenunion mit ihr und gehören ihr an.
      Antiochia ist eine der ältesten Gemeinden des Christentums, die zweitälteste christliche Gemeinde nach der christlichen Ur-Gemeinde in Jerusalem im frühen Urchristentum…!

  9. BUCH Mit Thomas von Aquin die geistigen Grundlagen Europas wiedererobern, um die Islamisierung aufzuhalten Von PP-Redaktion -4. August 20190 Mit dem soeben erschienenen Buch „Thomas von Aquin – Leuchtturm des Abendlandes“ legt der Publizist David Berger, viele Jahre Professor der Päpstlichen Thomasakademie (Vatikan), eine allgemein verständliche Summe seiner fast 20 Jahre anhaltenden wissenschaftlichen Beschäftigung mit einem der wichtigsten Denker Europas vor. Sein Anliegen ist dabei ein ganz aktuelles: Er ist davon überzeugt, dass wir mit Thomas von Aquin die geistigen Grundlagen Europas wiedererobern können, um die Islamisierung wirksam aufzuhalten bzw. zurückzuschlagen.

    https://philosophia-perennis.com/2019/08/04/mit-thomas-von-aquin-die-geistigen-grundlagen-europas-wiedererobern-um-die-islamisierung-aufzuhalten/

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