Von Felizitas Küble
Unter dem reißerischen Titel „Missionare im Netz – Christfluencer: geschäftstüchtig, fromm, erzkonservativ“ begibt sich der Deutschlandfunk am 2. Juli 2025 in seinen gern geübten Panikmodus mit hocherhobenem Zeigefinger, denn es geht wieder um einen Feldzug gegen den hochgefährlichen „Rechtspopulismus“, angeblich vertreten z.B. durch die Ärztin Jana Highholder (siehe Foto).
Eingangs heißt es:
„Christfluencer sind Influencer, die über soziale Medien ihren christlichen Glauben inszenieren, verbreiten und vermarkten. In Deutschland gehören Jasmin Friesen mit ihrem Account „Liebe zur Bibel“ und Jana Highholder zu den bekanntesten Vertreterinnen.
Sie kombinieren evangelikal geprägten Glauben mit einem streng konservativen Weltbild. Sie propagieren Keuschheit vor der Ehe, klare Geschlechterrollen, die Unterordnung der Frau und lehnen Sex vor der Ehe, LGBTQ-Rechte, Feminismus und Abtreibung strikt ab.“
Sie kombinieren evangelikal geprägten Glauben mit einem streng konservativen Weltbild. Sie propagieren Keuschheit vor der Ehe, klare Geschlechterrollen, die Unterordnung der Frau und lehnen Sex vor der Ehe, LGBTQ-Rechte, Feminismus und Abtreibung strikt ab.“

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Wie „schrecklich“ aber auch – über derartige Umtriebe und Ansichten muß umgehend öffentlich-rechtlich „aufgeklärt“ werden, auf daß möglichst alle im Gleichschritt links marschieren.
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Jasmin Friesen verkauft in ihrem Onlineshop Bibeln für bis zu 90 Euro, christlichen Schmuck und eigene Kinderbücher.“
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Und wo liegt bitteschön das Problem?
Daß es auch Kunstdruck-Bibeln für „bis zu 90 Euro gibt“, ist nichts Neues unter der Sonne – und gerade die „Öffis“ haben leicht reden: Den Bücherverkauf können sie sich sparen, schließlich leben sie wie der DLF in Saus und Braus und mit hohen Gehältern von den GEZ-Zwangsgebühren der Hörer und Nicht-Hörer. 

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Man faßt es nicht, was diese „Christfluencerinnen“ sich alles erlauben, denn – Achtung, aufgepaßt – sie „verpacken ihre Botschaften geschickt“.
Klar ist demnach, daß Konservative ihre Ansichten gefälligst ungeschickt vorzubringen haben, damit möglichst keiner drauf abfährt.
„Als moralische Instanz präsentieren“
Kritikwürdig ist sodann, daß sich die frommen Online-Damen „als moralische Instanz präsentieren“ – sowas geht gaaar nicht, dergleichen dürfen sich nur die Öffis erlauben – z.B. in Form von rotgrünem Dauermoralismus seit Jahrzehnten.
.Aber es kommt noch doller:
„Zwischen Alltag und Make-up-Tipps sprechen sie über Bibeltreue, „Verführung durch den Teufel“, äußern Kritik an liberaleren Christen und präsentieren ein enges Regelwerk aus Gehorsam, Reinheit und Ausgrenzung – verkauft mit Lippenstift, Bibelvers und Insta-Ästhetik.“
„Zwischen Alltag und Make-up-Tipps sprechen sie über Bibeltreue, „Verführung durch den Teufel“, äußern Kritik an liberaleren Christen und präsentieren ein enges Regelwerk aus Gehorsam, Reinheit und Ausgrenzung – verkauft mit Lippenstift, Bibelvers und Insta-Ästhetik.“

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Damit erzielen die Christfluencer gar noch, so bejammert es der Deutschlandfunk, eine „hohe Reichweite“, denn „dieser Stil funktioniert gut in sozialen Netzwerken“.
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Und da in dieser Blase sowieso alles, was nicht links ist, als „rechts“ definiert werden muß, wird auch den evangelikalen Netzfrauen eine „Nähe zur politischen Rechten“ vorgehalten.
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Natürlich gibt es hierfür den passenden Experten, nämlich einen nicht näher bekannten „Theologen Martin Fritz“ mit seiner Warnung: „Es wird dann rechtspopulistisch, wenn solche Familienwerte normativ absolut gesetzt und aggressiv vertreten werden.“
„Erhebliche gesellschaftliche Sprengkraft“
Merke: Normativ absolut gesetzt dürfen nur woke Nicht-Familien-Werte wie Queerness, Feminismus und Geschlechter-Vielfalt (wie viele dürfen es sein?!).
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Der Theologe Fritz weiß weiter zu berichten: „Highholder verwende immer wieder Strategien, die für Rechtspopulismus kennzeichnend seien“, hält ihr aber immerhin zugute, „dies präge aber ihr Auftreten in den sozialen Medien nicht durchgängig.“ 

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Abschließend ermahnt der Deutschlandfunk seine Hörer- und Leserschaft:
„Vor allem junge Menschen auf der Suche nach Sinn und Zugehörigkeitsgefühl können durch die emotionale Aufladung und klare Weltbilder stark beeinflusst werden. Die Mischung aus Glauben, Konsum, Aktivismus und Ideologie birgt laut Experten erhebliche gesellschaftliche Sprengkraft.“
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Schreck laß nach: „Sprengkraft“ wegen frommer Bibelverse?!
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Doch wo der Zeitgeist links weht, befindet sich der liberale Amtsprotestantismus im Gefolge, denn laut DLF zeige sich auch „die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) besorgt über die zunehmende Radikalisierung und die engen Verbindungen von Christfluencern zum rechten Spektrum.“
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Das äußert die EKD aber eher hinter vorgehaltener Hand: „Dennoch vermeidet sie eine offene Konfrontation: Man wolle den Dialog mit evangelikalen Gruppen nicht abbrechen“ – nun ja: immerhin haben sie ja eine vom DLF bestätigte „hohe Reichweite“…
10 Antworten
Das zum Thema „hier gibt es keine Christenverfolgung“… Gestern bin ich bei der Landesbausparkasse in Münster vorbeigefahren, da weht die sechsfarbige Regenbogenflagge (der Diabolos muss natürlich das Zeichen für den Bund Gottes mit den Menschen verdrehen). Mit dieser Flagge huldigt die LBS der LBGTQ-Religion. Warum sollte das in Ordnung sein? Was wäre, wenn die LBS in allen Büros Kreuze aufhängen oder eine Christusfahne wehen lassen würde? Dann wären natürlich „unsere Demokraten“ der Antifa usw. direkt vor Ort und würden den LBS-Vorstand unter Druck setzen. Aber wir räächten Christen sind natürlich die schlimmen Finger.
Rezension: Die Schrift allein? 21 Gründe gegen das protestantische Bibelverständnis
https://www.thecathwalk.de/2021/09/30/rezension-die-schrift-allein-21-gruende-gegen-das-protestantische-bibelverstaendnis/
Sola scriptura – Die Schrift allein? 21 Gründe gegen das protestantische Bibelverständnis – Katholisches
https://katholisches.info/2021/04/17/sola-scriptura-die-schrift-allein-21-gruende-gegen-das-protestantische-bibelverstaendnis/
Holger Jahndel: Gegenantworten in RC Sproul „Scripture alone“ und James McCarthy „Das Evangelium nach Rom“.
Ja was erwarten Sie denn von einem mehrheitlich CDU/CSU-gesteuerten Sender mit Sitz in einem CDU-Bundesland? Die werden auch dafür sorgen, dass die Bibel verboten wird, wetten….Wie sagte Benedikt/Ratzinger so richtig: der Antichrist kommt aus den eigenen Reihen. Und was den Sprengstoff der Bibel angeht: schon Erich verbot den Druck des Psalmwortes „Mit meinem Gott kann ich über mauern springen…“. So hat es Peter Hahne schon vor Jahren in seinem Buch „Kein Grund zur Resignation“ geschrieben mit quellen etc
Die 2 Damen sind mir (Konservativer Evangelikaler) völlig unbekannt. Aber die Kritik von Ihnen Frau Küble finde ich großartig. Und evangelikale Gottesdienste (bei allen -teils abscheulichen- Mängeln unter ihnen) ziehen in vielen Teilen der BRD mehr Besucher an als die der EKD, in manchen (etwa Bielefeld) mehr als beide Großkirchen zusammen. Freikirchliche Gottesdienste insgesamt, auch nichtevangelikale also, ziehen bundesweit regelmäßig deutlich mehr Besucher an als die der EKD.
Vielen Dank auch an Frau Kübel für diesen klaren Artikel.
Wer sich in der Entstehungsgeschichte der Demokratie auskennt, müsste eigentlich vor soviel Realitätsferne der Deutschlandfunk-Sendung erschrecken.
Zweifelsohne war und ist das christliche Welt- und Menschenbild Grundlage für das Streben nach Menschenwürde, Menschenrechten, Gleichheit vor dem Gesetz, nach Wissenschaftlichkeit und Objektivität, nach der Orientierung an der Goldenen Regel, nach Meinungsfreiheit und Demokratie.
In seinem Werk „Das Buch der Mitte“ hat der indische Sozialreformer und Bürgerrechtler Vishal Mangalwadi diese historischen Fakten sehr anschaulich, überzeugend und gut recherchiert dargestellt.
Wir leben leider in Deutschland in einer Realitätsferne, bei der die Herrschenden und ihre Medien – trotz aller weltweiten Aufklärung – immer noch abweichende Meinungen ausgrenzen und unterdrücken, anstatt sich geistig mit ihnen auseinanderzusetzen.
Bei dem antidemokratischen Versuch des AfD-Verbots wird das in diesen Tagen wieder deutlich.
https://www.youtube.com/watch?v=f7oSVYzNg_s
Asyl, Aufrüstung, AfD: Rettet Merz Deutschland? Talk im Hangar 7
https://www.youtube.com/watch?v=OIXD7zkhRR8
AfD-MdB Curio: Verbotsdiskussion der SPD gegen uns nur Show-Theater
https://www.youtube.com/watch?v=OIXD7zkhRR8
Agenda gegen die Meinungsfreiheit +++ Das düstere Geheimnis der Regierung +++ Die AfD-Debatte
Wir Christen werden immer mehr in die Schusslinie der Medien kommen, wenn wir Thesen vertreten, die nicht dem allgemeinen Zeitgeist entsprechen. Denn mit der vielbeschworenen Toleranz ist es so, daß diese sehr schnell an Grenzen stößt, sobald eine Meinung nicht „woke“ ist. Da ist Standhaftigkeit und Mut gefragt. Gott möge das schenken und Weisheit vor allem, wo man sich äußern soll und wo nicht.
Ich freue mich, wenn Prediger wie Olaf Latzel, Jakob Tscharntke oder Wolfgang Nestvogel u.
andere bibeltreue Verkündiger tausende Zuhörer haben, während den Zeitgeistpredigern des „Amtsprotestantismus“ in gähnend leeren Kirchenhallen ihr eigenes Echo von kalten Kirchenmauer zurückschallt.
DLF habe ich seit einigen Jahren nicht gehört und werde dies auch in Zukunft unterlassen. Schön und wertvoll ist, das im Internet, YouTube usw. das Evangelium von Influenzern verbreitet wird,
Da sich so manche Großkirchen oder Gemeinden damit schwer tun. Danke an die Influenzer.
Und danke auch an Frau Kübles für den mit viel Ironie gespickten Beitrag. Der Deutschlandfunk hat von Anfang an (1962), sich gemüßigt gefühlt, linkes Gedankengut zu verbreiten und die Politik Adenauers und weitere CDU-geführte Regierungen zu kritisieren. Anstatt, wozu er gegründet wurde, in der SBZ/DDR unsere Landsleute über das Geschehen in der Bundesrepublik neutral zu unterrichten; ebenso auch deutsche Hörer im Ausland. Deutsche auf Heimatbesuch empfanden den Widerspruch zu dem vom DLF vermittelten Deutschlandbild besonders heftig. Es war Zeit, dass diesen von unseren Gebühren bestens besoldeten Redakteuren mal jemand auf die schreibenden Finger klopfte.