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Der jahrelang unschuldig inhaftierte Kardinal Pell ist in Rom verstorben

BILD: Pell bei der Feier der hl. Messe in Phoenix (USA)

Kurienkardinal George Pell, der noch beim Begräbnis von Benedikt XVI. gesehen wurde, ist heute Nacht in Rom kurz nach einer Hüftoperation überraschend an einem Herzstillstand verstorben.

Der theologisch konservative Würdenträger war von 2014 bis 2017 als Verantwortlicher für Finanzfragen einer der ranghöchsten Männer im Vatikan. 

Der aus Australien stammende Erzbischof Pell wollte als Leiter des Wirtschaftsrates mehr Transparenz und Sauberkeit in die Finanzen bringen. Dies führte zu Spannungen mit anderen Leitungskräften in der Kurie.

Zugleich setzte der 81-Jährige sich gemeinsam mit Kardinal Müller   – etwa auf der vatikanischen Familiensynode 2015 – entschieden für die katholische Lehre über die christliche Ehe und ihre Unauflöslichkeit ein. Seinen klaren Standpunkt zu Ehe und Familienfragen vertrat er auch in seinen Büchern und Vorträgen.

Unser langjähriger Gastautor Mathias von Gersdorff aus Frankfurt würdigt hier in einem Video-Nachruf das tapfere Eintreten Pells: https://youtu.be/ndSYecVRk5w

2018 wurde Pell in Melbourne wegen der Anklage sexuellen Missbrauchs zu Unrecht zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er verbrachte 404 Tage der ihm gerichtlich aufgebrummten sechs Jahren in Einzelhaft im Hochsicherheitstrakt.

Unser CHRISTLICHES FORUM hat damals mehrfach über die Unglaubwürdigkeit der Vorwürfe berichtet, z.B. hier mit Hinweis auf das Eintreten von Kardinal Müller pro Pell: https://christlichesforum.info/auch-kardinal-mueller-setzt-sich-fuer-den-verurteilten-kardinal-george-pell-ein/

Im April 2020 wurde der Kardinal endlich einstimmig in letzter Instanz von allen Vorwürfen freigesprochen und entlassen.

Im Media-Maria-Verlag sind seine Tagebücher aus der Haft in zwei Bänden erschienen (diese Abbildung zeigt Band 1).

Unsere Autorin Dr. Edith Breburda schrieb im November 2021 über einen Pell-Appell vor allem an Ärzte für christliche Prinzipien: https://christlichesforum.info/usa-kardinal-pell-ermutigt-aerzte-und-glaeubige-im-einsatz-fuer-christliche-werte/

Titelfoto: Dr. Edith Breburda

 

Kommentare

3 Antworten

  1. KARDINAL PELL ZUM ARBEITSPAPIER DER WELTSYNODE

    Kurz vor seinem Tod, in einem Artikel für „The Spectator“, erschienen am 11.1.23, kritisierte Kard. PELL das Papier zur Synodalität als einen „giftigen Alptraum“:

    https://www.lifesitenews.com/news/cdl-pell-called-synod-on-synodality-a-toxic-nightmare-just-before-he-died/

    „Der australische Prälat hatte ähnlich starke Worte für das höchst umstrittene Synodendokument, das die „Inklusion“ von LGBT-Gruppen forderte und einen weiblichen Diakonat vorschlug; er bezeichnete es als „das widersprüchlichste Dokument, das jemals aus Rom verschickt wurde“.

    Pell merkte an, dass „das Dokument nicht einmal die katholischen Teilnehmer auffordert, alle Nationen zu Jüngern zu machen (Matthäus 28:16-20), geschweige denn, den Erretter jeder Zeit, ob gelegen oder ungelegen zu verkünden (2. Timotheus 4:2). .“

    „Was soll man von diesem Potpourri halten, dieser Ausgießung des guten Willens des New Age?“ fragte Pel. „Es ist keine Zusammenfassung des katholischen Glaubens oder der Lehre des Neuen Testaments. Sie ist unvollständig, der apostolischen Tradition in bedeutender Weise feindlich gesinnt und erkennt das Neue Testament nirgendwo als das Wort Gottes an, das für alle Glaubens- und Morallehren maßgebend ist. Das Alte Testament wird ignoriert, das Patriarchat abgelehnt und das mosaische Gesetz einschließlich der Zehn Gebote nicht anerkannt.“

    Pell kritisierte auch die im Synodendokument verwendete Sprache und sagte, es sei „neomarxistischer Jargon über Ausgrenzung, Entfremdung, Identität, Marginalisierung, Stimmlose, LGBTQ, […]“ und beobachtete auch „die Verdrängung christlicher Vorstellungen von Vergebung, Sünde , Opfer, Heilung [und] Erlösung“ in dem Dokument…..
    „Warum das Schweigen über das Leben nach dem Tod, über Belohnung oder Bestrafung, über die vier letzten Dinge; Tod und Gericht, Himmel und Hölle?“ fragte er kurz bevor sein eigenes irdisches Leben plötzlich zu Ende ging“

    https://www.lifesitenews.com/news/vaticans-new-synodal-document-calls-for-female-diaconate-and-radical-inclusion/

  2. „Der theologisch konservative Würdenträger war von 2014 bis 2017 als Verantwortlicher für Finanzfragen einer der ranghöchsten Männer im Vatikan.“

    Ich möchte dazu anmerken, dass die Einordnung bzw. Beurteilung anhand der politisch besetzten Bezeichnung von „theologisch konservativ“ zu Missverständnissen führen muss.
    Christliche Theologie ist ihrem Wesen nach zu schützen und zu erhalten, d. h. zu konservieren.
    Nicht im Sinne einer starren Erhaltung, sondern einer ständigen Neubelebung, weil sie der menschlichen Hybris konkurrierend entgegensteht.

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