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Der Katholik Christian Wulff und der ewige Wert der ehelichen Treue

Viel Schadenfreude über das  –  zumindest vorläufige  –  Scheitern der Zweit-Ehe von Christian Wulff ist allenthalben vernehmbar, das Internet quillt davon über  –  und wohl bald auch die „restliche“ Medienlandschaft, wenngleich vielleicht etwas dezenter als im weniger geordneten Netz.

„Bettina gehört zu Wulff wie der Islam zu Deutschland“   – „Der Wulff ohne Schlafpelz“  –   solche und ähnliche Flaxereien machen die Runde.

Besser wäre freilich eine ernsthafte Werte-Debatte, eine Diskussion über ewige Werte: zeitlose, immer gültige Grundsätze.

Dazu gehört auch und vor allem die eheliche Treue, die kein leerer Wahn sein sollte.

Gemälde: Evita Gründler
Gemälde: Evita Gründler

Christian Wulff hatte in seiner Amtszeit als niedersächsischer Ministerpräsident seine ihm angetraute Ehefrau Christiane und die gemeinsame Tochter verlassen und sich eine weitaus jüngere Dame angelacht; die Geliebte wurde bereits schwanger, als Wulffs Ehe noch nicht einmal geschieden war.

Der CDU-Politiker Christian Wulff ist katholisch, seine erste Ehe bleibt gültig, auch nach Scheidung und standesamtlicher zweiter Heirat, denn das sakramentale Band der Ehe ist unauflöslich.

Wie wurde damals anläßlich von Wulffs Ehebruch mit seiner jungen Strahlefrau vielfach über die angeblich so altmodische katholische Ehe-Moral hergezogen. 

Wie wurde der Bundespräsident von Presseleuten gewürdigt, weil er bei seiner Begrüßungs-Ansprache anläßlich des Papst-Besuches  2011 indirekt die kath. Haltung gegenüber geschiedenen Wiederverheirateten kritisierte:

Wulff hatte in seiner Rede provokativ die Frage gestellt, wie „barmherzig“ denn diese Kirche mit den „Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen“ umgehe. Er hätte sich besser selber der Frage gestellt, wie „barmherzig“ er denn mit Frau und Tochter umgegangen ist.

Am 22. Dezember 2011 schrieb ich im CHRISTLICHEN FORUM in einem Artikel über Wulffs „Fettnäpfchen“ Folgendes hierzu:

„Nicht zu vergessen seine fast schon peinliche Ansprache beim diesjährigen Papstempfang, wo er dem hohen Gast indirekt seine Privatprobleme servierte  –  und sich damit eher spätpubertär als staatsmännisch verhielt…

Folgendes kann angesichts der aktuellen Wulff-Debatte vielleicht auch bedacht werden: Hätte er nicht seine Ehefrau verlassen und sich eine Geliebte namens Bettina an Land gezogen, die heute als “First Lady” durchs Land flaniert, dann hätte er kein neues Haus benötigt  –  und den jetzigen Skandal gäbe es schlichtweg nicht.“

Bereits am 30. September 2011 haben wir die deutliche Kritik von Prälat Wilhelm Imkamp  –  Direktor der Wallfahrtsstätte „Maria Vesperbild“   – veröffentlicht, der u.a. erklärte:

“Wenn der katholische Christ Wulff sein politisches Amt und dessen Möglichkeiten dazu benutzt, seine persönlichen Probleme mit und in der Kirche zu thematisieren, könnte man durchaus von einer gewissen Grenzüberschreitung sprechen.” 

Auch Bischof Gerhard L. Müller sprach damals Klartext

Noch früher, am 19. September, hatten wir Bischof Gerhard L. Müllers klare Äußerungen zitiert, der daran erinnerte, daß geschieden-Wiederverheiratete grundsätzlich nicht zum Tisch des HERRN geladen sind.  –  Der Untertitel unseres Beitrags lautete: „Der Bundespräsident hat als Katholik keine besonderen Vorrechte.“ AL-0004

Der damalige Oberhirte von Regensburg hatte klargestellt: „Wir Katholiken gehen von dem hohen Gut, ja, dem Geschenk der Unauflöslichkeit der Ehe aus.“ 

Das gelte auch für den Katholiken Christian Wulff, so der Bischof: „Als Bundespräsident hat Christian Wulff im staatlichen Sektor Anspruch auf besondere Achtung. Als Katholik hat er keine besonderen Vorrechte.“

Diese beiden Kirchenmänner, die wir beispielhaft erwähnen,  zeigten Standfestigkeit und Mut in einer Zeit, als das „Traumpaar“ Christian und Bettina die Fotoserien der Illustrierten prägte  –  und alles in Glanz und Gloria erstahlte.

Und jetzt? – Immerhin wird jetzt sogar  die links-alternative Berliner „taz“ etwas nachdenklich. In ihrem Kommentar „Ein bürgerliches Trauerspiel“ schreibt die „Tageszeitung“ heute Folgendes:

„So aber wird Christian Wulff in steigendem Maße zum Sinnbild einer Gesellschaft, die unsicher ist hinsichtlich ihres eigenen Wertesystems: Reichtum und Glamour werden bewundert  –  und zugleich beneidet… Schicke, möglichst junge Lebenspartnerinnen zeugen von der eigenen Potenz. So lange – und nur so lange – sie bleiben.

Erstaunlich, dass die Unionsparteien noch immer so hohe Umfragewerte verbuchen können, obwohl vieler ihrer Repräsentanten das, wofür Konservative einstmals standen, im Privaten längst nicht mehr vertreten. Man blicke auf Horst Seehofer, auf Ole van Beust oder auf Karl-Theodor zu Guttenberg.“

Mit dem „bürgerlichen Lager“ kann es wohl kaum zum Besten stehen, wenn es jetzt ausgerechnet von linker Seite an konservative Werte erinnert wird.

Von diesen Grundsätzen will Frau Bettina Noch-Wulff offenbar nicht allzu viel wissen; in ihrem Buch „Jenseits des Protokolls“ heißt es jedenfalls:

„Ich will mich endlich einmal um meinen eigenen Kern kümmern, um mich selbst, meine Träume und Wünsche. Auch Christian muss sich diesbezüglich umstellen, denn ich fordere jetzt mehr Zeit für mich ein.“

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

2. Foto: Bistum Regensbu

Kommentare

24 Antworten

  1. Jetzt haben Christian Wulff und seine Frau Bettina auch noch kirchlich geheiratet. Was ich nicht verstehen kann, denn schließlich ist Wulff doch bereits mit seiner ersten Frau Christiane getraut. Haben die beiden evangelisch geheiratet, oder hat der Priester „Mist gemacht“ und von der Erstehe nichts mitbekommen?

    1. Guten Tag,
      entweder ist seine erste Ehe kirchlich annulliert worden (sie war also ungültig), dann konnte er katholisch heiraten – oder (das ist wahrscheinlicher) er hat sich evangelisch trauen lassen. Daß der Pfarrer von der ersten Ehe nichts weiß, ist praktisch ausgeschlossen, auch angesichts der öffentlichen Debatte.
      Freundlichen Grüß!
      Felizitas Küble

    1. Der IDEALfall ist natürlich die lebenslange Treue, die lebenslange LIEBE,.

      Wenn ein EHEpaar auseinandergeht, aus welchen Gründen auch immer,
      dann ist das eine sehr traurige Angelegenheit und nicht im Sinne von JESUS.

      Trotz allem kann es doch nicht sein, dass man sich von ganzem Herzen freuen kann,
      wenn eine Zweitehe usw. auseinandergeht – das hört sich etwas an wie Schadenfreude.

      Mir geht es aber auch so bei einem Priester, der seine Ehe mit Gott verlässt,
      um eine Zweitehe mit einer Frau einzugehen. Einerseits möchte ich es ihm
      natürlich gönnen, ein „bürgerliches“ Leben zu führen, andererseits hört man aber
      die Worte auch gerne: „Wäre ich doch nur Priester geblieben, wäre ich niemals
      mit dieser Frau zusammengezogen“

      Gerade kann ich Gott nicht so ganz verstehen, dass für ihn der sexuelle Ehebruch
      so schlimm ist, aber der „Herzens-Ehebruch“ scheinbar nicht.

      Da kann man wohl mit einem anderen Partner oder einem Priester ausgehen,
      man kann bei ihm übernachten, man kann mit ihm frühstücken, mittagessen,
      abendessen, gemeinsam arbeiten, gemeinsam fernsehen, ihn von Herzen
      lieben, das ganze Leben für ihn einrichten

      und solange es keine lüsternden Blicke gibt, keine intensiven Berührungen,
      dann ist die Welt also in Ordnung.

      Vielleicht erklärts mir Gott ja irgendwann.

      Mir würde es jedenfalls wesentlich mehr bedeuten, 15 Jahre mit jemand den Alltag sexlos zu verbringen – als mich einmal für paar Sekunden, Minuten zu vergnügen.

      DA wo unser HERZ ist, da ist doch unser SCHATZ ! so sehe ich das

  2. Ich persönlich freue mich über dieses Zerbrechen der zweiten Ehe Wullf. Wenn die bösen Taten nicht offensichtlich zerbrechen, meinen immer mehr Menschen, Ehebruch sei ein kleines Delikt. Hauptsache, nun ist derjenige in der zweiten oder dritten Ehe glücklich, heißt es.
    Das nimmt doch Riesenauswüchse in unserem Land an. Mir tun die Kinder dieser zweiten Ehe auch sehr leid und ich hoffe, dass diese Trennung sie dazu bewegt, es im späteren Leben besser zu machen. Möge ihnen diese Trennung ein schlechtes Beispiel sein. Ganz viel Kraft für die Kinder!

    1. Dorrotee,

      na, das ist aber auch nicht gerade sehr christlich, wenn man sich über das Zerbrechen einer zweiten Ehe freut – meinst DU das jetzt ernst oder ironisch?

      Manche Ehepaare werfen einfach zu früh das Handtuch.

      Ab und zu sagt der normale Menschenverstand sogar: JETZT reichts – das mache ich nicht mehr mit……

      trotzdem lohnt sich die Geduld auf jedenfall FREIWILLIG ZU BLEIBEN

      Übrigens beim nächsten Mann, bei der nächsten Frau wird auch nicht alles anders,
      alles besser – nicht immer jedenfalls.

      Der Alltag kehrt immer ein.

      1. Hallo Uli,
        da muß ich Dorrotee aber recht geben, die zweite „Ehe“ war aus kirchlicher Sicht nämlich schlicht sündhaft und nichts anderes als Dauer-Ehebruch.
        Grundsätzlich sollen natürlich Ehen so lange wie möglich halten, aber eben deshalb hat doch Ex-Präsident Wulff jetzt die Chance, höchst reumütig zu seiner ihm angetrauten (Erst-)Gattin zurückzukehren und eine Versöhnung zu versuchen. Wenn das nicht klappt bzw seine Erstfrau ihn nicht mehr haben will (wofür man sicher Verständnis aufbringen könnte), dann soll er enthaltsam leben, schließlich ist er katholisch und soll sich auch endlich so benehmen.
        Freundlichen Gruß!
        Felizitas Küble

      2. Ach du grüne Neune, ich bin immer wieder verblüfft, wie hinterwäldlerisch die Autorin ist. Jetzt maßt sie sich sogar an, dem Hern Wulff Enthaltsamkeit nahezulegen. Dank solcher Personen wie der Autorin treten reihenweise Menschen aus der Kirche aus.

      3. Zitat Sami
        Ach du grüne Neune, ich bin immer wieder verblüfft, wie hinterwäldlerisch die Autorin ist. Jetzt maßt sie sich sogar an, dem Hern Wulff Enthaltsamkeit nahezulegen. Dank solcher Personen wie der Autorin treten reihenweise Menschen aus der Kirche aus.
        Zitat Ende

        Was verblüfft Sie so an der Empfehlung, enthaltsam zu leben?

        Was ist daran hinterwäldlerisch und anmaßend? Oder denken Sie immer nur an die Federkernmatratze und das Wasserbett?

        Und ob „Dank“ der Autorin reihenweise Menschen aus der Kirche austreten!? – Na, ob Sie da der Autorin nicht ein wenig zu viel Einfluss und den „reihenweise“ aus diesem Grund Ausgetretenen nicht vorschnell eine zu große Triebfixierung und bestimmt auch ein wenig Dummheit unterstellen.

        mfg

      4. Liebe(r) Uli, Ich meine es ernst mit der Aussage, dass ich mich über das Zerbrechen der zweiten Wullf-Ehe freue. Er lebte im ständigen Ehebruch. Das ist eine schwere Sünde. Nun haben beide die Chance bekommen, ihr Leben wieder in Gottes Ordnung zu stellen.
        Ich meine auch, dass er, wenn er die erste Ehe nicht mehr versöhnen kann, auf jeden Fall enthaltsam leben sollte. So wie es sich die kathl. Kirche wünscht. Wenn er sich jetzt wieder eine dritte Frau anlacht, ist das Chaos für die Kinder richtig leidvoll. Alleine leben und sich aufopfernd um seine Kinder kümmern, das geht am besten ohne dritte Frau.

  3. Ein Staatsoberhaupt sollte dem Volk ein gutes Beispiel sein. Die Medien nicht noch alles schlimmer machen, und mit einem gefunden Fressen ihre Seiten spicken, Das ist der Nachteil, wenn man im Licht der Öffentlichkeit steht, ich erinnere nur an Prinzessin Diana.

  4. Ja es stimmt, was Christus sagt und was Uli aufgreift „Betet allezeit, dass ihr nicht in Versuchung fallt…“
    Mir tun alle Beteiligten leid, insbesondere auch deshalb, weil die Medien jetzt über die Sache herfallen, als wären sie (die Medien) Hort der bürgerlichen Wohlanständigkeit.
    Das ist einfach nur schäbig und vollendete Doppelmoral.

    1. Aus Ihrer Sicht mag das so stimmen.

      Ich will „die“ Medien nicht in Schutz nehmen und auch nicht alle Medien verdammen, – nur sind es auch „die“ Medien gewesen mit denen das „Ehepaar Wulff“ in Glanzzeiten gerne getanzt hat.

      Dieser Medientanz fordert in jeder Hinsicht seinen Lohn, – sei es dabei den Aufgang einer politischen Sonne oder detailliert ihren Niedergang zu dokumentieren – das wussten und wissen beide Wulffs, zumal sie genug Medienberater an ihrer Seite hatten.

      mfg

  5. Wie sagte mal jemand:

    „Macht ist so anziehend sexy!“

    Tja, – und wenn die „Macht“ futsch ist, – war es das dann auch – wie zu erwarten!

    Den Ausstieg hatte die Dame schon vor einem Jahr in ihrem Buch angekündigt. Nur die öffentliche Reaktion war anders als gewünscht. – Das war der Öffentlichkeit damals zu offensichtlich und vom Timing her entlarvend früh.

    Mal abwarten, wann und mit wem sie den nächsten Bund „für das Leben“ eingeht.

    Und wenn es keinen Glanz mehr gibt in dem auch Nachtschattengewächse glänzen können, – war es dann eben erst recht.

    Da wird es auch für den, der ehemals geglänzt hat viel Zeit geben darüber nachzudenken, – ob er anziehend war oder ob es nicht eher der vergängliche Glanz der politischen Macht war, der politische Kronleuchter, den auch Mücken so anziehend finden – solange er leuchtet.

    mfg

    P.S.

    Mein Gratistipp:

    Männer nehmt euch vor Frauen in acht, die euch schöne Augen machen. Hütet euch davor, wenn euch eine Frau sagt, wie attraktiv, witzig und gebildet ihr seid, – wenn ihr doch in Wirklichkeit die größten Langweiler darstellt und auf der Tanzfläche über die eigenen Füße stolpert. 😉

  6. – ich bin auch noch wach –

    am Verhalten seiner Frau beim Rücktritt von seinem AMT habe ich letztes JAHR schon so etwas erahnt.

    Schade, dass er sich von seiner ersten FRAU getrennt hat damals vor vielen Jahren.

    Habe vorhin gelesen, dass das TRENNEN von einem EHEPARTNER nicht das Schlimme ist,
    sondern das Zusammenkommen mit dem nächsten Partner stellt erst den EHEBRUCH dar.

    Als Außenstehende(r) ist es aber immer leicht nun Urteile abzugeben und einen MENSCHEN
    zu verurteilen, der eine oder schon mehrere Scheidungen hinter sich gebracht hat.

    Natürlich ist dies nicht im Sinne Gottes, sich zu scheiden.

    Trotzdem muß man immer auch mal ehrlich zu sich selber sein und sich klarmachen,
    wie schnell man in so eine Situation kommen kann – ich sage euch – das kann verdammt
    schnell gehen.

    BETET für euren Partner, betet um die Kraft für die Treue – die so wichtig ist.

    Tja, man könnte eigentlich 24h rund um die Uhr beten für alle Menschen dieser Welt.

    Betet für Christian Wulff, betet für Frau Wulff bzw. für beide Frau Wullfs –
    dann tut ihr etwas sinnvolles.

    Gute Nacht

    Ulrike

    1. Guten Morgen Nachteule,
      ja, Bettina hatte sich beim Rücktritt Wullfs eher etwas distanziert präsentiert, sich auch relativ weit weg von ihrem Mann positioniert, doch wußte man nicht, ob dies mit einer angekränkelten Beziehung zusammenhing oder mit den stressigen Umständen der damaligen Situation.
      Natürlich ist eine Trennung allein noch kein Ehebruch, sondern der sexuelle Kontakt mit jemand anderem als dem Ehepartner. Mein Gebet und meine innere Solidarität gilt vor allem seiner ersten Frau, der verlassenen Frau Wulff, die er mit Bettina betrogen und in aller Öffentlichkeit mit seiner neuen Geliebten brüskiert hat. Auch für seine Tochter wird dies sicher äußerst enttäuschend gewesen sein.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Liebe Frau Küble,

        ich wollte nur noch mal was loswerden…..

        Was Gott zusammengefügt hat, das darf der Mensch nicht trennen !!!

        Daher ist für mich die EHE bereits gebrochen, wenn die EHEleute sich trennen
        (es sei denn, sie müssen aus beruflichen Gründen getrennt wohnen).

        Ob bei Gott der EHEbruch wirklich erst beim Seitensprung anfängt?

        Wie ist das mit dem lüsternen Blick ?

        Im bin ja so ehrlich und gebe zu, dass ich gar nicht so streng bin.

        Wenn ja das mit der Trennung (ohne sexuellen Kontakt mit einem anderen Partner)
        vom Papst auch nicht als eine von Gott nicht gewollte oder nicht gewünschte
        Trennung angesehen wird, will ich nicht päpstlicher sein als der Papst.

        Hoffentlich sitze ich gerade auf der Leitung – mir machts gerade zu schaffen –
        da ich nicht will, das „jemand“ etwas geschrieben hat, was nicht so hundertprozentig
        theologisch korrekt ist – ich denke, Sie verstehen mich auch ohne viele Worte.

        Tschüss

        1. Liebe Frau Uli,
          die Trennung von Eheleuten ist dann durchaus erlaubt, wenn einer der Partner sich als Ehebrecher betätigt; dann darf die betrogene Frau sich trennen, vor allem dann, wenn die ehebrecherische Situation lange anhält.
          Dasselbe gilt für ähnlich unzumutbare Verhältnisse (etwa Gewalthandlungen durch Alkoholiker etc). Der Apostel Paulus hat in solchen und vergleichbaren Fällen die sog. „Trennung von Tisch und Bett“ erlaubt, aber nicht wie Wiederheirat, weil das eheliche Band auch im Falle einer Trennung weiter besteht und eine Versöhnung auf Dauer vielleicht wieder möglich ist etc.
          Der sog. „lüsterne Blick“, den Christus als ehebrecherisch bezeichnet, ist nicht einfach nur ein flüchtiger Blick oder Gedanke, der durch eines Mannes (oder einer Frau) Kopf rast, sondern vielmehr die ernsthafte ABSICHT, einen Ehebruch zu vollziehen: „Wer eine Frau anschaut, ihrer zu begehren“ heißt es nämlich. Also: „ihrer zu begehren“, darauf kommt es an, nicht auf einen spontan entstehenden „Blick“ oder flüchtige Gedankenspiele.
          Wäre jeder sexuell getönte „Blick“ allein schon für sich genommen ehebrecherisch, dann bestände die Welt (zumindest die männliche) nur noch aus „Ehebrechern“. Die Kirche unterscheidet in ihrer Moraltheologie aber klar zwischen flüchtigen Gedanken, Fantasien und „Blicken“ – und zwischen der klar gewollten ABSICHT, die eine innere Willensäußerung darstellt.
          Wer bewußt einen Ehebruch anstrebt und ansteuert, dieser aber lediglich an den Umständen scheitert (die Rechnung ohne den Wirt gemacht, der angedachte Bettpartner will nicht etc), dann war die ernsthafte Absicht bereits schwer sündhaft – darum geht es!
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

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