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Der Kult ums eigene ICH: New Age und die neuen "Zehn Gebote"

Seit Jahrzehnten breitet sich eine „vagabundierende Spiritualität“ in unserer westlichen Welt aus, die sich nicht oder allenfalls bruchstückhaft am christlichen Glauben orientiert, sondern eher an fernöstlichen Philosophien und Religionen sowie an eigenen „Wellness“-Bedürfnissen nach gutem Gefühl und Freisein von moralischen Anforderungen, wie sie vor allem durch die göttlichen Zehn Gebote vorliegen.
Doch es wird mitunter für eine Art Ersatz gesorgt  –  auch in der New-Age-Szene will man sich nicht komplett von ethischen „Werten“ verabschieden, will sich zumindest selber ein bißchen „moralisch“ vorkommen.
So wurden jetzt auf dem esoterischen WordPress-Blog „Lebenskreationen“ die „10 Gebote der Neuen Zeit“ präsentiert, die typisch für das New-Age-Denken sind und die wie folgt lauten:
1. Bekenne dich zur göttlichen Ich-Bin-Gegenwart
2. Bekenne dich zu deiner Frequenz
3. Spreche Worte der Liebe
4. Nimm Dir Zeit für deine innere Achtsamkeit
5. Ehre und achte deine kosmischen Eltern sowie Vater und Mutter auf Erden
6. Ehre und achte das Leben
7. Trage die Liebe zu den Menschen
8. Ehre und achte die Geschenke aus der Wirklichkeit
9. Vertraue auf das Erwachen in dir
10. Trage dein Licht nach außen
Diese „Zehn Gebote“ verraten sofort ihre nicht-göttliche Herkunft, denn hier steht das eigene ICH im Mittelpunkt, wenngleich dies durch wohlklingende Worte mitunter etwas verbrämt wird.
Das Verbot zu lügen, zu stehlen, zu ehebrechen fehlt  –  und selbst beim neuen „vierten Gebot“,  das als einziges noch an den göttlichen Dekalog (Zehn Gebote) erinnert, kommt vor der Ehrerbietung gegenüber den wirklichen Eltern erst die Achtung vor „kosmischen Eltern“, was immer das heißen mag (vermutlich das Universum, der „Kosmos“, die „Allseele“ und dergl.).
Verbunden  mit dieser Egozentrik ist eine schillernde, religiös gefärbte Selbstverliebtheit, die eine „Göttlichkeit“  des Menschen zumindest nahelegt  („Trage dein Licht nach außen, Vertraue auf das Erwachen in dir, Bekenne dich zur göttlichen Ich-Bin-Gegenwart).
Es ist dies die uralte Verführung der Schlange, die hier wirksam wird: „Ihr werdet sein wie Gott!“
Diese Anmaßung führt nicht zu größerer Erkenntnis, sondern zur Verblendung des Verstandes und zur Desorientierung des Willens  – dies wird auch anhand dieser „10 Gebote der Neuen Zeit“ deutlich.
Die Folge dieses Hochmuts wird ein unsanftes Erwachen in der Ewigkeit sein, denn Gott läßt seiner nicht spotten.
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
 
 
 

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